Banking 2020: Das sind die Transformations-Trends

Banking in der Schweiz: Die Transformation ist in vollem Gange. Im Jahr 2020 stellen sich die Fragen: Wird sich diese Tranformation beschleunigen und wie müssen Finanzunternehmen agieren, um mitzuhalten. Axiciom, ein Technologie- und Marktdienstleister, durchleuchtete die Trends.

Nicht nur das Gesicht des Schweizer Frankens ändert sich, Trends wie „Open Banking“ werden die Transformation des Schweizer Banking Markts beschleunigen. (Bild: Unsplash)

Banking mag noch immer neudeutsch klingen, doch der durchschlagende Erfolg von Neobanken wie Revolut und N26 hat bereits 2019 gezeigt, wie Kundenbedürfnisse die Finanzindustrie der Zukunft formen. Der Einsatz neuer Technologien ist neben generellen Umwälzungen eine zweite grosse Bedrohung im Banking und im Versicherungsgeschäft.

Es herrscht alles andere als Stillstand auf dem Schweizer Finanzplatz, doch können die eher trägen Banken und Versicherer die Geschwindigkeit der laufenden Transformationen mitgehen? Welche Massnahmen sind notwendig? Der Technologie- und Marketingdienstleister Axciom hat die kommenden Trends definiert.

Kooperationen und nochmals Kooperationen

Als einzelne Bank oder Versicherung ist es unabhängig von ihrer Grösse und Bedeutung unmöglich, die laufenden Veränderungen in der Finanzindustrie im Alleingang zu adaptieren oder sie sogar mitzugestalten. Strategische Kooperationen werden eine deutlich grössere Bedeutung erlangen. Die Ziele solcher Kooperationen können Technologiegewinne sein, Produkt- oder Markterweiterungen sowie der Gewinn von Kundenschnittstellen.

Die Kooperationen gehen über Fintechs und Startups hinaus. Sie werden etablierte Technologieanbieter einschliessen, möglicherweise auch kommunale oder gar staatliche Einrichtungen, so Axciom. Solche bilateralen oder multilateralen Netzwerke sollten immer das Ziel haben, noch individuellere Kundenlösungen anbieten zu können. Einsatzmittel sind Daten und ihre Analyse sowie moderne Kommunikationsplattformen.

Daten und nochmals Daten

Die Daten sind da und die Technologien zur Analyse, Auswertung und zielgerichteten Nutzung auch. Im Jahr 2020 wird die Nutzung von Kundendaten ein deutlich zentraleres Element sein, Lösungen und Dienstleistungen bereitzustellen.

Doch der Begriff Kundendaten muss viel weiter gefasst werden: Interne Transaktionsdaten, demografische und psychografische Daten. Konsum-, Kommunikations- und Social-Media-Daten, Geo-Location-Daten – diese zu kombinieren und auszuwerten, wird ein Schlüssel dazu sein, nicht nur bestehende Kunden viel besser zu bedienen, sondern auch Neukunden zu gewinnen.

Forcierter Angriff der Newcomer

Traditionelle Banken und Versicherer haben gegenüber Fintechs und innovativen Startups den Vorteil, über mehr Kapital, eine bestehende Kundenbasis und eine bewährte Infrastruktur zu verfügen. Die Nachteile gegenüber den Herausforderern sind dafür Geschwindigkeit, Innovationen und Kundenfokus.

Der Trend zu Open Banking und offenen Schnittstellen wird die Transformation beschleunigen, da Fintechs ihre Geschäftsmodelle sehr rasch an neue Marktbedürfnisse anpassen können, wie Axciom feststellt. Der Vertrauensvorsprung, welchen etablierte Banken und Versicherer geniessen, schwindet mit jedem Jahr, in welchem Fintechs ihre Marktanteile ausbauen.

Marketing wird neu definiert

Die Auswertung von Daten in Kombination mit neuen Marketingtechnologien eröffnet riesige Möglichkeiten, gezielt Kundengruppen zu definieren und anzusprechen. Da es ohnehin äusserst schwierig ist, Neukunden zu gewinnen, wird sich Marketing auch auf die bestehende Kundschaft konzentrieren. Das Zauberwort heisst Multichannel-Marketing, also die Kombination verschiedener digitaler und analoger Kanäle.

Messung und Analyse des Marketing-Erfolges ermöglichen einen hocheffizienten Einsatz der Mittel. Nicht allein das Ergebnis ist wichtig, sondern das Verständnis darüber, wie Kunden auf die einzelnen Marketingmassnahmen reagieren und welche Verhaltensmuster sie an den Tag legen. Nur so kann auch eine reibungslose Customer Journey entstehen.

Die Lösung des Plattform-Problems

Während Plattform-Banking in aller Munde ist, hat es kaum eine Finanzinstitution geschafft, ihr Geschäftsmodell entsprechend zu wandeln. Denn: Eine echte Plattform bietet Produkte und Dienstleistungen von mehreren Organisationen an, um die Bedürfnisse einer breit gefassten Kundschaft zu bedienen.

Das Problem für Finanzinstitute bei der Umsetzung sind einerseits technologische Mängel und zu wenig Erfahrung im Cloud-Computing. Zweitens bestehen Vorbehalte und Risiken bezüglich der Nutzung von Kundendaten durch Drittanbieter, die Teil der Plattform bilden würden. Diese Hürden müssen die Banken packen, um ihre Kunden nicht zu verlieren.

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