E-Patientendossier: Baden macht es vor
Das erste elektronische Patientendossier (EPD) der Schweiz ist nach erfolgreicher Zertifizierung in Betrieb gegangen: Vorreiter ist das Kantonsspital Baden. Die Aargauer Bevölkerung hat voraussichtlich ab Anfang 2021 die Möglichkeit, ein eigenes EPD zu eröffnen. Die Plattform dahinter stammt von der Schweizerischen Post.
Mitte November 2020 konnte die Zertifizierung des elektronischen Patientendossier (EPD) abgeschlossen werden. Deshalb konnte kürzlich der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati das erste EPD in der Schweiz eröffnen. Es ist ein weiterer Meilenstein für die Stammgemeinschaft eHealth Aargau.
EPD kann auf der Poststelle eröffnet werden
Für die Bevölkerung wird das EPD im Aargau voraussichtlich im Verlaufe des Monats Januar 2021 zur Verfügung stehen, wie aus dem Kanton zu vernehmen ist. Der erste Standort, an dem man das EPD eröffnen kann, wird die Poststelle im Kantonshauptort Aarau sein. Bis Ende März 2021, so die Zielsetzung, werde das EPD in allen Akutspitälern, Rehakliniken und Psychiatrien des Kantons Aargau ausgerollt sein. Pflegeinstitutionen wiederum, die ein EPD verpflichtend bis 2022 anbieten müssten, würden schrittweise an das Projekt herangeführt. Dasselbe gelte für ambulante Leistungserbringer wie Arztpraxen oder Apotheken, die man ebenfalls ab Januar 2021 auf den Umgang mit dem EPD vorbereite.
Digitalisierung im Gesundheitswesen
Laut der Stammgemeinschaft eHealth Aargau macht das Schweizer Gesundheitswesen mit dem EPD einen wichtigen Schritt Richtung Digitalisierung. Der Vorteil der elektronischen Lösung ist, dass Patienten und Gesundheitseinrichtungen darin Daten und Dokumente digital ablegen können. Zudem können unabhängig von Ort und Zeit weitere Behandelnde auf das EPD zugreifen. Das führe zu einem qualitativ besseren, sicheren und effizienteren Behandlungsprozess, wie betont wird.
Wer Zugriffsrechte auf ihr persönliches EPD erhält, das bestimmen die Patienten selbst. So seien sie aktiv an Entscheidungen beteiligt, die ihre Gesundheit betreffen würde, und der Patient stärke damit seine Gesundheitskompetenz.
Quelle: Stammgemeinschaft eHealth Aargau