Wieviel Power steckt in der Verbesserung? Erfahrene Top-Manager, erfolgreiche Geschäftsführer und etablierte Experten/innen der Prozessexzellenz treten am Swiss Lean Congress vom 6. November 2019 auf die Bühne und faszinieren die Teilnehmenden mit ihrem Know-how.
Redaktion - 10. Oktober 2019
Wie viel Power steckt in der Verbesserung? Dieser Frage gehen am dritten Swiss Lean Congress 16 Top-Referenten und 5 Keynote Speaker nach. Das Motto: „The Power of Improvement“ (Bild: www.swissleancongress.ch)
Leadership, Digitalisierung, Lean und Change Management zählen nicht nur zu den Erfolgsfaktoren der heutigen Zeit, sondern auch zu den Kernthemen am diesjährigen Swiss Lean Congress. Unter dem Motto «The Power Of Improvement» richtet sich dieser Managerevent am 6. November im World Trade Center Zürich an die Führungskräfte aller Branchen. Erfahrene Topmanager, erfolgreiche Geschäftsführer und etablierte Expert/innen der Prozessexzellenz treten auf die Bühne und faszinieren die Teilnehmenden mit ihrem Know-how. Neben Keynotes von Dr. Bernhard Heusler (Heusler Werthmüller Heitz AG), Stefan Nöken (Hilti AG), Mark Graban oder Lars Thomsen warten Workshops oder VIP-Roundtables auf die Besucher. Themen wie Lead Administration, das Aufzeigen von Wegen zu agilen, verschwendungsfreien Prozessen sowie eindrückliche Erfolgsgeschichten von Schweizer Industrie-, Gesundheits-, Dienstleistungs- und Bauunternehmen sind Teil des Programms. Die Workshops sind branchenspezifisch ausgerichtet und haben zum Ziel, konkrete Lösungsansätze zu umstrittenen Schlüsselthemen zu erarbeiten.
Qualitätskontrolle von Software oftmals noch stiefmütterlich behandelt
Voll funktionstüchtig und fehlerfrei im Einsatz – so sollte die Softwarelösung von heute sein. Häufig sieht die Realität aber anders aus: Die Qualitätssicherung von Software kommt oftmals viel zu kurz, was dazu führt, dass sie – wenn überhaupt – erst beim Kunden reift. In der Folge kommt es fehlerbedingt zu stockenden Abläufen.
Redaktion - 09. Oktober 2019
Qualitätskontrolle komme immer noch zu häufig zu kurz meint Oliver Huth von Intervista AG. (Bild: Intervista AG)
Sobald Softwarehersteller unter Kostendruck stehen, würden sie schnell an der Qualitätssicherung sparen: Dieser Auffassung ist Oliver Huth, Chefentwickler und technischer Leiter der Qualitätssicherung der Intervista AG aus dem deutschen Potsdam. „Viele vergessen: Einfaches Ausprobieren der Software per Mausklick oder die Überprüfung nach Anleitung ersetzen eine umfangreiche Kontrolle der Leistungsfähigkeit nicht.“ Auch für automatisierte Tests benötigen Verantwortliche neben technischem Know-how notwendige Programmierkenntnisse.
Technologie prüft Technologie
Qualitätskontrolle kommt nicht nur kurz vor der Fertigstellung der Software ins Spiel, sondern begleitet den gesamten Lifecycle – von der Planung über die Entwicklung bis zur Auslieferung. „Auch im Anschluss kommt der Kontrolle weiterhin große Bedeutung zu. Es handelt sich um einen stetigen Prozess. Der Trend geht außerdem inzwischen ganz klar in Richtung ‚Software testet Software‘. In der Qualitätssicherung kommen deswegen unterschiedliche innovative Technologien zum Einsatz“, so Huth. Die letztendliche Qualität der entwickelten Lösung geht mit der jeweiligen Unternehmensphilosophie einher. Intervista setzt bei der Umsetzung auf ein Testerteam von vier Personen. „Wir sehen Softwareentwicklung und Qualitätssicherung nicht als zwei sich gegenseitig ausschließende Vorgänge. Denn: Qualitätssicherung ist Softwareentwicklung – und eines der wichtigsten Puzzleteile erfolgreicher Projekte“, klärt der Experte auf. Je nach Bedarf bietet sich auch die Bereitstellung automatisierter Testfälle für die Software an, die Unternehmen in ihrer Testumgebung nutzen und anpassen können.
Beide Seiten betrachten
Gemäß ISO 9126 lassen sich Qualitätsmerkmale von Software in sechs Kategorien unterteilen: Funktionalität, Zuverlässigkeit, Benutzbarkeit, Effizienz, Änderbarkeit und Übertragbarkeit. Diese Anforderungen und Kriterien finden in den durchgeführten Tests Berücksichtigung. „Qualitätssicherung betrachten wir immer aus zwei Perspektiven: aus der Sicht der Techniker und der der Anwender. Über beide Seiten müssen wir daher zwingend Bescheid wissen. Der Prozess läuft sozusagen disziplinübergreifend ab“, sagt Huth. „Für die Qualitätssicherer besteht die Herausforderung, die gesamte Breite eines Projektes zu kennen.“ Nur auf diese Weise lässt sich in der Softwareentwicklung das angepeilte Niveau erreichen. Besondere Relevanz zeichnet deswegen auch das Fundament der Software aus. In der Konzeption kommt es zur gezielten Umsetzung der strategischen Maßnahmen, die der Strategiefindung entstammen – im Gegensatz zur konventionellen Anforderungsanalyse geht diese sogar deutlich über die Erfassung technologischer Ansprüche und der Anwendersicht hinaus.
Ein weiteres Kapitel in der 100-jährigen Geschichte des SNV: In den 1990er-Jahren nimmt nicht nur die private Nutzung von Computern und Mobiltelefonen zu, sondern auch das Internet wird der Öffentlichkeit zugänglich. Auch die SNV erhält ihre erste Website.
Redaktion - 09. Oktober 2019
Websites kamen in den 1990er-Jahren immer mehr auf: So sah die erste Webseite der SNV aus. (Bild: SNV)Im Jahr 1993 veröffentlichen der britische Physiker und Softwareentwickler Tim Berners-Lee und der belgische Informatiker Robert Cailliau am CERN in Genf die erste Website. Grund dafür ist, dass die Laboratorien des CERN teils auf französischem und teils auf schweizerischem Gebiet liegen. Beide Länder verfügen über unterschiedliche Netzwerkinfrastrukturen, die den Informationsaustausch erschweren. Seit 1989 arbeiten die beiden Wissenschaftler an einem Projekt, das den weltweiten Austausch sowie die Aktualisierung von Informationen zwischen Wissenschaftlern vereinfachen soll. In der Folge entwickeln die beiden die Programmiersprache HTML, das Transferprotokoll HTTP, die URL und den ersten Browser, WorldWideWeb. Am 30. April 1993 wird die erste Website info.cern.ch für die Öffentlichkeit live geschaltet. Beeindruckend ist, dass die Erfinder des World Wide Web keinerlei Absicht haben, ihre Entwicklung zu patentieren. Bis heute werden nur patentfreie Standards verabschiedet.Die erste Generation von Websites: Die Internet-Seite des CERN, so wie sie erstmals online ging. (Quelle: line-mode.cern.ch/www/hypertext/WWW/TheProject.html)
Erste Website im Oktober 1997: «Die SNV neu auf Internet»
Im Oktober 1997 titelt die SNV in ihrem Bulletin «Die SNV neu auf Internet». Mit Stolz wird im Beitrag erläutert, dass die SNV mit ihrer ersten Website im World Wide Web präsent ist. Von Beginn an sind zahlreiche Informationen über die SNV sowie ihre Produkte und Dienstleistungen, inklusive Bestellformular, erhältlich. Was als erste Website vor über 20 Jahren noch etwas farblos und mit wenigen Icons auskommt, entwickelt sich im Lauf der nächsten 20 Jahre zu einer umfangreichen Plattform mit wichtigen Inhalten rund um die nationale und internationale Normung.
Heute finden unsere virtuellen Besucherinnen und Besucher nicht nur sämtliche Normen im SNV-Onlineshop. Sie können sich auch zu diversen Themengebieten weiterbilden oder beispielsweise über den Mitgliederbereich Normen mitgestalten. Wichtig ist, dass Unternehmen ihren Normenbestand aktuell halten. Sie können dafür ein SNV-Normenabonnement lösen. Zudem bieten wir Unterstützung bei der Lizenzierung des Produktportfolios.
«Es war eine umwälzende und prägende Zeit, in der wir in der Normung stark gefordert waren»
Peter Scheibli war von 1986 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001 in der SNV als Leiter Normung und Internationale Beziehungen sowie als stellvertretender Direktor im Rang eines Vizedirektors tätig. In unserem Interview erinnert er sich an die Anfänge der Digitalisierung innerhalb der SNV.
Peter Scheibli (Bild: SNV)
Während Ihrer Zeit als Leiter Normung und Internationale Beziehungen ist das World Wide Web entstanden. Wie hat diese Entwicklung Ihre Arbeit beeinflusst? Es war eine umwälzende und prägende Zeit, in der wir in der Normung stark gefordert waren. Zum einen wurde die Normungsarbeit durch die Digitalisierung komplett verändert. Der Austausch fand zunehmend auf elektronischem Weg statt. Zum anderen konnte die Verteilung der Normen ebenfalls auf digitalen Kanälen erfolgen.
Als wir uns für die Einführung des Normendownloads im Internet zu entscheiden hatten, gab es grosse Fragezeichen in Bezug auf das Copyright. Würden die Einnahmen nun sinken, weil die Empfänger die Normen unerkannt weiterreichen konnten? Wir waren uns jedoch der Tatsache bewusst, dass wir uns dem Gang der Technik nicht widersetzen konnten, und erwarteten dank des vereinfachten Zugangs für die vielen Interessierten eine Steigerung des Normenverkaufs. Bei der Einführung legten wir die Preise einer downloadbaren Norm höher an als für die Papierversion. Wie erwartet, stieg der Normenverkauf an. Sehr bald kippte das Verhältnis der Anzahl Downloads zu Papierversionen und so hatten wir auch die Preise anzupassen. Heute ist die Papierversion leicht teurer.
Die Einführung des elektronischen Normendownloads gingen wir zusammen mit der deutschen Normenorganisation «DIN» an, was uns erhebliche Synergien brachte.
Wann erkannten Sie bei der SNV die Relevanz des Internets? Da wir intensiv in unzähligen internationalen Gremien arbeiteten, war uns der Bedarf an Förderung von IT-relevanten Themen sehr früh bewusst. Ich würde sagen, dass wir die Digitalisierung von 1995 bis 2000 angingen und den Bedürfnissen der SNV entsprechend umsetzten.
Wie muss man sich die Arbeit Ihres Teams vor der Digitalisierung in der Normung vorstellen? Vor der Digitalisierung bestellten unsere Kunden Normen per Telefon und liessen sich von unseren Mitarbeitenden beraten, weil ihnen oft nicht bekannt war, welche konkrete Norm auf ihren Bedarf anwendbar war. Unser Team suchte die passende Norm in einem gedruckten Katalog, holte diese in gedruckter Form im Lager und sandte sie per Post an die Bestellerin oder den Besteller.
Mit der Zeit wurde das Recherchetool Perinorm entwickelt, in welchem wir die bestehenden Normen finden konnten. Unsere Kunden konnten dieses Tool in Form einer CD kaufen und sich damit selbst auf die Suche nach passenden Normen machen. Perinorm ist heute noch verfügbar und umfasst über zwei Millionen Normen (www.perinorm.com).
Was bedeutete die Einführung des Normendownloads für Sie und Ihr Team? Es handelte sich um ein immenses Projekt. Wie bereits erwähnt, arbeiteten wir bei diesem Projekt glücklicherweise mit dem DIN zusammen. In einem ersten Schritt musste der gesamte Normenbestand digitalisiert, also gescannt, werden.
Ich habe mich von Beginn an für die Digitalisierung interessiert und hatte deshalb auch Einsitz im Komitee der World Standards Cooperation (WSC; Anm. d. Red.: Die WSC besteht aus der Internationalen Organisation für Normung ISO, der Internationalen elektrotechnischen Kommission IEC und der Internationalen Fernmeldeunion ITU), das sich mit der Digitalisierung der Normungsarbeit und Normenverteilung auseinandersetzte. So kannte ich die Themen aus erster Hand und konnte den Wissenstransfer in die SNV sicherstellen. Die Ausbildung unseres Teams, inklusive der Expertinnen und Experten, war aufwendig und wichtig, damit die anschliessende Einführung in der SNV reibungslos erfolgen konnte. Mit der Einführung des elektronischen Normendownloads verschoben sich die Anforderungen an unsere Mitarbeitenden immer mehr von der Beratung hin zu IT-Kenntnissen.
In den 1990er-Jahren setzten sich diverse neue Technologien und damit neue Bedürfnisse durch. War die SNV in die Entwicklung von IT-relevanten Normen involviert? IT-Normen wurden eher ausserhalb der üblichen Normung erarbeitet, insbesondere beschäftigte sich auch die in Genf ansässige European Computer Manufacturers Association (ECMA) damit. Ihr Geschäftsleiter hatte Einsitz im IT-Komitee der SNV und hielt uns auf dem Laufenden, was die Entwicklung und die Normungsarbeit auf dem IT-Sektor betraf. Die Schweiz selbst war eher selten aktiv bei IT-Normen involviert. Eine Ausnahme bildeten die sicherheitsrelevanten Normen für Banken, bei deren Entwicklung sie eine wichtige Rolle spielte.
Welches Erlebnis während Ihrer Tätigkeit bei der SNV ist Ihnen bis heute in Erinnerung geblieben? Besonders bewegt hat mich das Abschiedsfest, das zu meiner Pensionierung organisiert wurde. Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa reisten dazu in die Schweiz und nahmen an meiner Verabschiedung teil. Wir trafen uns am Sitz der SNV in Winterthur, besuchten anschliessend die Sammlung Oskar Reinhart am Römerholz und liessen den Tag mit einem exklusiven Abendessen ausklingen. Die illustre Gesellschaft, die sich extra zu meiner Verabschiedung eingefunden hatte, hat mich ausserordentlich gefreut, und ich fühle mich bis heute geehrt, dass man mir diese persönliche Anerkennung zukommen liess.
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Schnell und redundant: Was eine moderne Datacenter-Infrastruktur bieten soll
Um ihre Datacenter auf dem neusten Stand zu halten, unterzog die GIA Informatik AG im Auftrag des Eigentümers Müller Martini ihre Standorte einer tiefschürfenden Analyse. Das Resultat: Luzern soll als zusätzlicher Standort fungieren und bald das Datacenter in Zofingen ablösen.
Christian Wild - 29. Juli 2019
Blick in ein Datacenter. (Symbolbild; Pixabay.com)
Der Schweizer IT-Dienstleister GIA Informatik betreibt aktuell zwei Datacenter in eigenem Namen in Oftringen und Zofingen. Sie befinden sich in einem guten Ausrüstungszustand mit unterbrechungsfreier Stromversorgung mit Batterien, Überwachung, Grundwasserkühlung, einem starken Energiewert und je einem Generator, der sich bei Stromausfall automatisch einschaltet. Das Problem? Die beiden Datacenter liegen geografisch in derselben Geländekammer und somit zu nahe beieinander. Überdies bestand schon seit längerer Zeit eine Überschwemmungsgefahr in der Hochwasserzone. Der Rückstau in der Kanalisation erhöhte dieses Risiko zusätzlich. «Aus diesem Grund entschieden wir uns, eine eingehende Analyse durchzuführen, um die derzeitigen Gefahrenherde zu lokalisieren. In der Folge gab der Verwaltungsrat des Müller-Martini-Konzerns – des Eigentümers von GIA Informatik – grünes Licht, einen neuen Standort zu evaluieren und das Projekt umgehend umzusetzen », sagt Jürg Gysel, ICT Consultant und Projektleiter GIA Informatik AG.
Vielfältige Kriterien erschwerten die Evaluation
Die diversen Kriterien hatten zur Folge, dass nur wenige Orte in der Schweiz für ein neues Datacenter in Frage kamen:
nicht in derselben Geländekammer (dies wird häufig in den Ausschreibungsunterlagen gefordert)
hochwassertechnisch nicht im gefährdeten Bereich
nicht in der Nähe eines Flughafens
aufgrund der Latenzzeit nicht weiter als 100 Kilometer vom jetzigen Standort in Oftringen entfernt
AKW-technisch ausserhalb der Schutzzone 2
von Oftringen aus gut erreichbar
Redundant geführte Leitungen
Der neue Standort sollte zudem dem Standard entsprechen und ISO-27001-zertifiziert sein. «Wir entschieden uns für ein Datacenter in Littau/Luzern, da es sämtliche Erfordernisse erfüllt. Anfang 2019 nahmen wir es in Betrieb. Indem wir auf unterschiedliche Weise Energie zuführen, stellen wir sicher, dass in einer Krisensituation nicht alle Datacenter betroffen sind. Dies führt zu einer massiv höheren Qualität», führt Jürg Gysel aus. Die Leitungen der bisherigen Datacenter von GIA Informatik nach Luzern werden redundant geführt. Das heisst, sie verlaufen auf separaten Wegen und kreuzen sich nie.
Jürg Gysel, ICT Consultant und Projektleiter GIA Informatik AG. (Bild: GIA Informatik)
Schnelle Verbindungen dank 100-Gigabit-Dark-Fiber
Die schnellen Verbindungen stellt die ITDienstleisterin mit DWDM-Technologie und Bandbreiten von 100-Gigabit-Dark-Fiber- Standleitungen sicher. Zum Vergleich: Die Regel sind 10 respektive 40 Gigabit. Somit stehen bei GIA Informatik die Systeme nach einem Unterbruch rasch wieder zur Verfügung. «Da die Distanz mit weniger als 100 Kilometern relativ kurz ist, erreichen wir eine tiefe Latenzzeit. Dank ihr betreiben wir die Systeme für die Kunden performant und desastertolerant. Weitere Vorteile sind die kurzen Wege, der Standort in einer anderen Geländekammer und dadurch eine Minimierung der Risiken», stellt Jürg Gysel dar. Aktuell sind die Datacenter in Oftringen und Zofingen mit Internet und MPLS-Provider redundant angebunden. Die Connectivity wird nach Luzern repliziert, weshalb der Communication Breakout in Oftringen und Luzern bestehen wird.
Welches sind die Kundenwünsche?
In den kommenden zwei bis fünf Jahren ist es höchstwahrscheinlich, dass die Kunden für ihre Daten mehrheitlich eine private Cloudlösung wünschen. GIA Informatik verfügt über genug Kapazität für den Ausbau und die Übermittlung. «Wir lagern die Daten dort, wo wir unsere Leistungen erbringen: in unseren eigenen Datacentern in der Schweiz. Durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das hohe Ausbildungsniveau und die klare Gesetzgebung können wir für höchste Qualität garantieren: Schweizer Qualität», bekräftigt Jürg Gysel. Ferner ist eine georedundante Anbindung wichtig, zum Beispiel der Private Cloud an den Kundenstandort. Wenn ein Elementarereignis eine Leitung beschädigt oder ein Bagger ein Kabel herausreisst, fallen nie alle Datacenter gleichzeitig aus.
Agilität als Trumpf
Als Service-Provider ist GIA Informatik technologisch innovativ und flexibel. «Die internen Wege sind kurz, weshalb das Unternehmen schnell im Umsetzen von Projekten ist», erklärt Jürg Gysel. Im Vergleich mit anderen Mitbewerbern sticht hervor, dass GIA Informatik – zusammen mit Müller Martini – Eigentümerin ihrer Datacenter ist. Zusätzlich steht am Standort Luzern ein modernes, leistungsfähiges und sicheres Datacenter in einer anderen Geländekammer für die Kunden zur Verfügung.
Autor: Christian Wild ist Head of Digital Communication and Strategy, Hirschbühl + Hug GmbH. www.hihu.ch
Esprix Swiss Award for Excellence 2019: Stimmungsvolle Feier – und ein würdiger Gewinner
Am 21. Juni 2019 feierte die Stiftung Esprix ihr 20-jähriges Bestehen. Hoch über dem Vierwaldstättersee erlebten die rund 230 Gäste im Bürgenstock Resort eine stimmungsvolle Feier. Interessante Referate und die Verleihung des Esprix Swiss Awards for Excellence bildeten die Höhepunkte.
Thomas Berner - 24. Juni 2019
Esprix Swiss Award for Excellence 2019 – die Gewinner: Campus Sursee mit Thomas Stocker (vorne links) und Daniel Suter (vorne rechts). (Bild: Thomas Berner)
Seit 1999 wird er vergeben: Der Esprix Swiss Award for Excellence. Grund genug für die Stiftung Esprix Excellence Suisse, die sich für die Auswahl und Jurierung der Preisträger verantwortlich zeichnet, das 20-jährige Jubiläum würdig zu begehen. Sowohl Veranstalter wie auch die Gäste waren sich bewusst: Es ist nicht einfach, an die «grossen» Anlässe, die bis vor ein paar Jahren im KKL Luzern stattgefunden haben, nahtlos anknüpfen zu können. Zu viele Umbrüche und Veränderungen hat die Stiftung in der jüngsten Vergangenheit erlebt. Zuweilen musste man sich sogar die Frage stellen: Wird überhaupt je wieder einmal ein Esprix Swiss Award for Excellence verliehen werden können?
Reinhard Ahlborn, Stiftungsrats-Präsident von Esprix Excellence Suisse, im Gespräch mit Moderatorin Fabienne Bamert. (Bild: Thomas Berner)Erinnerungen an Höhepunkte der 20-jährigen Geschichte von Esprix: Der ehemalige Geschäftsführer Heinz Liedtke; verdeckt die aktuelle Geschäftsführerin Priska Wyser. (Bild: Thomas Berner)
„Party Hard“ und „Sibesieche“
Die Antwort wurde am 21. Juni 2019 gegeben. Der Stiftung Esprix Excellence Suisse ist es gelungen, ein starkes Lebenszeichen zu senden. Auf dem Bürgenstock wurde den Gästen nicht nur ein interessantes Rahmenprogramm geboten, sondern es gab auch einen verdienten Gewinner des Esprix Swiss Award for Excellence 2019. Der Campus Sursee machte das Rennen vor Tamedia Verlagsdienstleistungen Druck & Logistik (Preisträger in der Kategorie „Veränderungen aktiv managen“) und der Stiftung die rodtegg (Finalist). Alle drei Nominierten freuten sich unabhängig ihrer Rangierung über ihre Auszeichnungen, die sie aus den Händen von Ski-Rennfahrer Marc Gisin entgegennehmen durften. Luitgardis Sonderegger-Müller von der Stiftung die rodtegg sah den Gewinn des Diploms als verdienten Lohn für die kontinuierlich anspruchsvolle Arbeit ihrer Institution mit behinderten Menschen. Andreas Schaffner, Leiter Verlagsservices bei Tamedia, gab nach der Entgegennahme der Auszeichnung das Motto für den weiteren Verlauf des Abends bekannt: «Party hard». Und Daniel Suter, Direktor von Campus Sursee, widmete den Award mit Dank seinen Mitarbeitenden: «Ihr seid ‘Sibesieche’».
Freuen sich über die Auszeichnung als Finalist 2019: Luitgardis Sonderegger-Müller (Mitte, mit Urkunde) mit ihrem Team von der Stiftung die rodtegg aus Luzern. Rechts im Hintergrund Ski-Rennfahrer Marc Gisin, der als „Glücksfee“ amtete, und ganz rechts aussen Jury-Mitglied Heinz Fischlin. (Bild: Thomas Berner)
Erhielten den Preis in der Kategorie „Veränderungen aktiv managen“: Andreas Schaffner (vorne rechts) und Richard Mollet (vorne links) von Tamedia Verlagsdienstleistungen Druck & Logistik. (Bild: Thomas Berner)
Veränderungen erfolgreich angepackt
In der Tat: Es sind letztlich die Mitarbeitenden, welche den hauptsächlichen Beitrag für erfolgreiche kontinuierliche Verbesserungsprozesse leisten. Auch wenn das EFQM-Modell quasi «von oben» verordnet wird, die Umsetzung muss gleichwohl «bottom-up» erfolgen. Den Führungsgremien der drei nominierten Unternehmungen ist es gelungen, das Thema «Business Excellence» stufengerecht zu übersetzen. Nur so kann es dem Unternehmensbereich Verlagsdienstleistungen Druck & Logistik der Tamedia AG gelingen, sich den Veränderungen in einer insgesamt schrumpfenden Branche erfolgreich zu stellen, wie Jury-Mitglied Heinz Fischlin in seiner Laudatio würdigte. Und Campus Sursee, das in der Schweiz wohl führende Bildungs- und Seminarzentrum für die Bauindustrie, hat es ebenfalls geschafft, sich durch einen Turnaround neuen Zielgruppen zu öffnen. Eine neue Sportarena sowie die Auszeichnung als «2000-Watt-Areal» sind Leuchttürme der Unternehmensentwicklung. Dieser Mut, quasi antizyklisch zu investieren, wurde von der Jury besonders in den Vordergrund gerückt. Die Freude, in einem solchen Betrieb, der optimistisch in die Zukunft blickt, arbeiten zu dürfen, war der anwesenden Crew des Campus Sursee entsprechend anzumerken.
Denkfehler vermeiden: Rolf Dobelli bei seinem Vortrag. (Bild: Thomas Berner)
Denkfehler, Spektakel und Pointen
Die Verleihung des «Oscar der Schweizer Wirtschaft» wurde umrahmt durch interessante, spektakuläre und auch humorvolle Referate-Beiträge. So wies Buchautor Rolf Dobelli auf häufige Denkfehler im Alltag hin. Seine Empfehlungen: Mehr «mentale Buchhaltung» (sich z.B. erst ab 10 Minuten Wartezeit aufregen…) machen oder lernen, die eigenen Fähigkeiten (etwa als Autofahrer oder als Liebhaber…) nicht zu überschätzen. Die beiden Franzosen Fred Fugen und Vince Reffet alias «Soul Flyers» zeigten mit spektakulären Bildern, wie es ihnen gelungen ist, in Wingsuits von der Jungfrau zu springen und nach kurzem Flug sich in ein Flugzeug hinein zu katapultieren. Nur dank jahrelanger Vorbereitung, blindes Vertrauen in ein Team, höchster Konzentration in den entscheidenden Momenten sowie auch einem tragfähigen Risk Management war dieser atemberaubende Stunt möglich. Den kabarettistischen Schlusspunkt setzte schliesslich die als Expertin für «Esprix 5.0» angekündigte Comedienne Helga Schneider. Gelungene Gags über das Älterwerden im Zeitalter der Digitalisierung sorgten für zahlreiche herzhafte Lacher im Publikum.
Sorgten mit spektakulären Bilder für Staunen bei den Gästen: die „Soul Flyers“ Fred Fugen und Vince Reffet. (Bild: Thomas Berner)
Swiss Award for Excellence „5.0“? Comedienne Helga Schneider sorgte für herzhafte Lacher im Publikum. (Bild: Thomas Berner)
Die nächsten 20 Jahre?
Ausklang fand die stimmungsvolle Gala mit einer Jubiläumsparty. Ob es auch kommendes Jahr wieder einen Esprix Swiss Award for Excellence geben wird, bleibt abzuwarten. Esprix-Geschäftsführerin Priska Wyser, die zusammen mit dem aktuellen Stiftungsratspräsidenten Reinhard Ahlborn und ihrem Vorgänger Heinz Liedtke auf die 20-jährige Vergangenheit zurückblickte, liess es jedenfalls offen. Dass es eine Zukunft geben wird, darauf wiesen Video-Einspieler von ehemaligen und aktuellen Preisträgern und anderen Stiftungsrats-Mitgliedern hin. Stellvertretend vielleicht eine Aussage von Stiftungsrats-Mitglied Florian Wieser: Nur durch Kooperation können zukünftige Herausforderungen gemeistert werden…
100 Jahre SNV: «Normung verbindet die Welt»
100 Jahre SNV: Am 23. Mai 2019 beging die Schweizerische Normen-Vereinigung SNV in Baden ihren Jubiläumsanlass. Seit einem Jahrhundert ist die SNV die Schweizer Vertreterin der weltweiten und europäischen Normung und handelt zum Nutzen der Wirtschaft und Gesellschaft in unserem Land.
Redaktion - 24. Mai 2019
100 Jahre SNV – im Zeichen von Normungen. Die Darbietung von Lichtkünstler Alex Dowis versetzte das Publikum ins Staunen. (Bild: SNV)
Der Veranstaltungsort in der Trafohalle in Baden war nicht zufällig gewählt. 1919 wurden dort von der damaligen BBC (heute ABB) Transformatoren hergestellt. Und die BBC war es auch, die am 2. Juli 1919 zusammen mit anderen altehrwürdigen Schweizer Industrieunternehmen wie Sulzer oder Escher-Wyss die «Schweizer Normalien-Kommission» gründete. Der Zweck: Standards zu schaffen, die überall in der Industrie Gültigkeit haben. Kaum vorstellbar, wenn heute jeder Schweizer Kanton eigene Normen, etwa für die Dimensionierung von Steckdosen, hätte…
„Normung verbindet die Welt“: SNV-Präsident Jürg Werner bei seiner Eröffnungsansprache. (Bild: Thomas Berner)
Normen mögen für viele ein trockenes, bürokratisches Thema sein. Doch: „Normung verbindet die Welt“, sagte SNV-Präsident Jürg Werner in seiner Eröffnungsansprache. Und Stefan Ramseier, Chef beim ABB-Forschungszentrum in Baden-Dättwil, unterstrich in seinem Grusswort die Notwendigkeit von Kommunikation, wenn es um die Umsetzung von notwendigen Standards gehe, die letztlich alle das Ziel haben, unser Leben zu erleichtern. Rund 26000 Normen gelten heute, 1000 davon sind reine Schweizer Normen.
5G-Standard für die weitere Vernetzung
Dass Normen keine starren Systeme sind, sondern einem stetigen Wandel unterworfen sind, wurde am Jubiläumsanlass der SNV in vier «Inspiration Sessions» gezeigt – jede davon in einem anderen Raum. Das Publikum musste sich also bewegen – wie es auch die industrielle Entwicklung tut. Ein Treiber der technologischen Entwicklung – und auch ein Resultat derselben – ist etwa der 5G-Mobilfunkstandard, den Matthias Jungen von der Swisscom erläuterte. 5G bildet nicht nur die technologische Voraussetzung für das Internet der Dinge, also etwa die Machine-to-Machine-Kommunikation einschliesslich Predictive Maintenance oder Augmented Reality, sondern eröffnet auch sonst neue und flexiblere Möglichkeiten der Datenübertragung, etwa durch sog. «Network Slicing», womit bestimmte Netzwerkbereiche zweckgebunden reserviert werden können.
Kein „Innovationstheater“
Viel wird auch über Innovation gesprochen im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Jean-Philippe Hagmann entlarvte dabei vieles als reines, wenn auch häufig unbeabsichtigtes, «Innovationstheater». Viele dieser «Innovation Labs» oder «Digital Hubs» seien «bloss Kulisse», so Hagmann, der dazu auch ein Buch geschrieben hat. Er ortet in vielen Unternehmen Nachholbedarf in Sachen Innovationsfähigkeit. Anstelle von «Ideen» gehe es besser um «Entdeckungen». Es benötige ein besseres Verständnis des Innovationsprozesses: «Das richtige ‘es’ machen, bevor man ‘es’ richtig macht», so der Referent. Wichtig sei es auch zu klären, wer welche Rolle in diesem «Innovationstheater» spielen soll. Als entscheidend sieht Hagmann hier den «Brückenbauer», also jene Rolle, die dafür sorgt, dass sich Avantgardisten und Enabler in einer Organisation auch richtig verstehen können.
Buchautor und Keynote-Speaker Jean-Philippe Hagmann wies das Publikum auf Stolperfallen in Innovationsprozessen hin. (Bild: Thomas Berner)
Von Drohnen und Robotern
In der grossen Halle ging es dann um eine Innovation, die sich zum Teil längst etabliert hat: Um Drohnen. Diese werden heute bereits vielfältig eingesetzt: Als Transportmittel, als Instrument für die Überwachung – überall dort, wo mit geringem Aufwand Bedürfnisse aus der Luft abgedeckt werden müssen. Indes: Mit den Drohnen sind auch neue Risiken entstanden, wie Dominique C. Brack in seiner Präsentation eindrücklich darlegte. Spionage, ja das Lahmlegen ganzer Flughäfen, wie unlängst bei London Gatwick geschehen, sind Szenarien unerwünschter Drohneneinsätze. Abwehrmassnahmen dafür sind noch wenig ausgereift, wie Dominique C. Brack anhand einer «Abschussübung» demonstrierte: Zwei Teilnehmenden gelang es nicht – trotz ansprechender Zielgenauigkeit – eine Spielzeugdrohne mit Spielzeuggewehren abzuschiessen…
Auch ein Thema am Jubiläumsanlass des SNV: Robotik. (Bild: Thomas Berner)
Robotik und Elektromobilität waren die Themen der letzten «Inspiration Session». Andreas Hufschmid und Adrian Wachholz zeigten, wie etwa die ABB in beiden Gebieten bereits Technologien bereitstellt, welche in der Industrie und im Verkehrswesen Anwendung finden. Immer angeleitet vom Ziel: Ressourcen – seien menschliche oder natürliche – zu schonen.
Nach so viel «Inspiration» fand der Jubiläumsanlass der SNV mit einer eindrucksvollen Lightpainting-Show des Lichtkünstlers Alex Dowis aus Prag und einem „Food Festival“ seinen Abschluss. 100 Jahre SNV sind ein Grund zu feiern – gleichsam als „Geschenk an sich selbst“ tritt die SNV nun mit einem moderneren Markenauftritt und mit neuen Büroräumlichkeiten in Winterthur auf.
Die Schweizer Energiewende ist mit einer Verfünfachung des Photovoltaik-Zubaus machbar
Das ausschöpfbare Solarstrom-Potenzial auf Schweizer Gebäuden liegt gemäss einer Mitte April veröffentlichten BFE-Studie bei jährlich 67 Milliarden Kilowattstunden. Dies entspricht 110 Prozent des Stromverbrauchs der Schweiz.
Redaktion - 16. April 2019
Das Potenzial der Photovoltaik ist in der Schweiz noch nicht voll ausgenützt. (Bild: Roy Buri / Pixabay.com)
Die Bundesämter für Landestopographie (Swisstopo), Meteorologie und Klima (MeteoSchweiz) und Energie (BFE) stellen mit der Anwendung sonnendach.ch ein Solarpotenzialkataster für die ganze Schweiz bereit. Auf Basis dieses Katasters hat das BFE eine genaue Abschätzung der Potenziale auf Dächern und Fassaden gemacht. Die Schweiz dürfte eines der ersten Länder sein, in dem eine Potenzialanalyse auf Grund eines Solarkatasters möglich ist. Bereits im letzten September wurde das Potenzial auf Dächern mit einer Jahresproduktion rund 50 Milliarden Kilowattstunden (50 Terawattstunden, TWh) ermittelt.
Fassaden mit viel Potenzial
Am 15. April hat das BFE das Potenzial auf Fassaden vorgestellt. Es liegt bei jährlich 17 TWh. In beiden Fällen handelt es sich um das «ausschöpfbare» Potenzial, das deutlich tiefer liegt als das technische Potenzial. Berücksichtigt sind darin nur grössere zusammenhängende Flächen mit einer sinnvoll nutzbaren Einstrahlung. Das neu ermittelte Fassadenpotenzial ist von besonderem Interesse, da auf diesen Flächen aufgrund der senkrechten Ausrichtung vergleichsweise hohe Wintererträge zu erwarten sind. Deren Nutzung stösst auch bei Architekten auf immer grösseres Interesse, da die Vielfalt der verfügbaren Photovoltaikmodule bezüglich Farben, Texturen und Grössen rasch zunimmt.
Ergänzend hat Swissolar berechnet, welches Potenzial zusätzlich auf Parkplatzüberdachungen, Strassenflächen und im Alpenraum vorhanden ist. Bei letzterem wurden nur Flächen in Betracht gezogen, die in keiner Weise geschützt sind und bereits Infrastrukturanlagen aufweisen. Dazu gehören beispielsweise Skigebiete. Ergebnis: Auch bei einer sehr vorsichtigen Berechnung kommen weitere 15 Terawattstunden Jahresproduktion hinzu.
Der Zubau von Photovoltaik muss verfünffacht werden
Insgesamt können also in der Schweiz mindestens 82 Terawattstunden Solarstrom pro Jahr produziert werden. In Kombination mit der bestehenden Wasserkraft (jährlich 35 Terawattstunden) und weiteren erneuerbaren Energien (insbesondere Wind) lässt sich somit eine hundertprozentige Energieversorgung der Schweiz bis 2050 sicherstellen, inklusive Ersatz des Atomstroms und der fossilen Energien (Mobilität, Heizungen).
Um diesen Umstieg in Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaabkommen bis 2050 zu bewerkstelligen, braucht es eine Verfünffachung des jährlichen Zubaus von Photovoltaik von heute 300 Megawatt auf 1500 Megawatt. Die Berechnungen stimmen gut überein mit einer am 11.4.19 veröffentlichten Studie von Energy Watch Group und der finnischen LUT Universität. Demnach kann bis 2050 eine weltweite Vollversorgung mit erneuerbaren Energien erreicht werden, und dies ist kostengünstiger als das heutige Energiesystem. Im Szenario stammt 70% der Energie von der Sonne.
Die SNV von 1930 bis 1940: Erfolgsmodell Sozialpartnerschaft – Miteinander statt gegeneinander
Die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. In mehreren Artikeln werfen wir einen Blick in die Geschichte, hier in das Jahrzehnt, in dem das Friedensabkommen zwischen den Sozialpartnern geschlossen wurde.
Redaktion - 01. April 2019
Das unterzeichnete Friedensabkommen von 1937 (ASM-Exemplar) ist heute im Landesmuseum Zürich ausgestellt. (Bild: Landesmuseum / SNV)
Die Sozialpartnerschaft wird als wichtiger Pfeiler für die Wirtschaft in der Schweiz betrachtet und nicht selten mit Stolz als Erfolgsmodell bezeichnet. Als bedeutungsvoller Wegbereiter für die helvetische Sozialpartnerschaft gilt das sogenannte Friedensabkommen in der Schweizer Metall- und Maschinenindustrie.
Das Friedensabkommen in der Schweizer Metall- und Maschinenindustrie
Im Jahr 1937 wird das Friedensabkommen in der schweizerischen Metall- und Maschinenindustrie unterzeichnet. Es soll den Arbeitsfrieden in der Schweiz sichern und wird in den folgenden Jahrzehnten entscheidend dazu beitragen, dass das Land ein nachhaltiges und erfreuliches Wirtschaftswachstum verzeichnen kann.
Wie kommt es zum Friedensabkommen?
Wie in anderen Ländern sind Streiks Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts ein häufiges Phänomen. Zwischen 1880 und 1914 zählt man über 2400 Streiks, die Fronten des Klassenkampfs haben sich verhärtet. Die Auseinandersetzungen erreichen ihren Höhepunkt im Jahr 1918: Am Generalstreik nehmen 250 000 Arbeitende und Gewerkschafter teil, drei Personen werden durch Ordnungstruppen getötet.
Die starren Fronten zwischen den Sozialpartnern weichen sich auf
Die faschistische Bedrohung aus dem nahen Ausland nimmt zu, in Europa sind Diktatoren auf dem Vormarsch. Hitler löst die Gewerkschaften auf, der Schweizer Franken verliert massiv an Wert. Vor dem Hintergrund von sozialen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, Arbeitslosigkeit und Reallohnverlust will der Bundesrat eine Zwangsschlichtung einführen, obwohl dieses Instrument von den Arbeitgebenden wie auch den Gewerkschaften mehrheitlich abgelehnt wird. Nun bemühen sich die Sozialpartner um den Ausbau der vertraglichen Beziehungen.
Nationalrat Konrad Ilg (1877–1954, Präsident des Schweizer Metall- und Uhrenarbeiterverbands, SMUV) ergreift die Initiative und trifft sich mit Ernst Dübi (1884–1947, Präsident des Arbeitgeberverbands schweizerischer Maschinen- und Metall-Industrieller, ASM). Am 19. Juli 1937 unterzeichnen sie eine fünfseitige Vereinbarung für die Uhren- und Metallindustrie. Dieses für beide Parteien verbindliche Dokument legt für die nächsten zwei Jahre die absolute Friedenspflicht und ein mehrstufiges Schiedsverfahren fest. Weiter regelt es neue Rechte und Pflichten wie das Verfahren zur Beilegung von Konflikten, die Lohnfindung, die Versicherung, die Ferienabgeltung sowie die Mitwirkung der Arbeitnehmenden. Zur Sicherung der Einhaltung dieser Bestimmungen hinterlegen die Vertragsparteien je eine Kaution von CHF 250 000.– bei der Schweizerischen Nationalbank. Das Friedensabkommen ist die Basis für den seit 1974 vollständigen Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Das unterzeichnete Friedensabkommen von 1937 (ASM-Exemplar) ist heute im Landesmuseum Zürich ausgestellt.
Fachbereich Maschinen: Zusammenarbeit SNV und SWISSMEM
Normen schaffen einheitliche Standards für Gegenstände und Dienstleistungen. Dank dieser Vereinheitlichung werden Produkte zweckmässiger, sicherer und effizienter eingesetzt, und die Zusammenarbeit gestaltet sich einfacher. Besonders im internationalen Kontext gewährleisten Normen die Austausch- und damit die Handelbarkeit von Erzeugnissen und Dienstleistungen. Innerhalb der SNV ist die Maschinenindustrie mit einem sogenannten Fachbereich vertreten. Die SNV betreut im Auftrag von SWISSMEM seit vielen Jahren das Normenwerk der Branche und nimmt die Normungsinteressen der Maschinenindustrie in den europäischen Normengremien Europäisches Komitee für Normung (CEN) sowie auf internationaler Ebene bei der Internationalen Organisation für Normung (ISO) wahr.
Quellen: Sozialarchiv, Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung, Wikipedia, SWISSMEM
Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation und Mitglied der Geschäftsleitung von SWISSMEM. (Bild: zVg / SNV / Swissmem)
„Arbeitsfrieden ist ein wichtiger Standortvorteil“
Im Gespräch mit Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation und Mitglied der Geschäftsleitung von SWISSMEM, zeigt sich, dass sich durchaus noch heute ein Bogen von den historischen Ereignissen von 1937 zur aktuellen Situation der Schweizer Sozialpartnerschaft spannen lässt.
Das Friedensabkommen von 1937 behandelt neun Artikel bzw. Themen auf fünf Seiten – wie umfangreich ist der GAV heute? Ivo Zimmermann: Das Vertragswerk umfasst aktuell 58 Artikel und zwei Anhänge auf 73 Seiten. Unter diesem Link findet man den aktuellen GAV.
Welche Vorteile bietet ein GAV? Der GAV der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) garantiert den Mitarbeitenden der unterstellten Firmen fortschrittliche Arbeitsbedingungen. Im Gegenzug sind sie verpflichtet, die absolute Friedenspflicht zu respektieren. Das bedeutet, dass der Arbeitsablauf nicht durch Kampfmassnahmen gestört werden darf. Der Arbeitsfrieden ist ein wichtiger Vorteil des Werkplatzes Schweiz.
In welchen zeitlichen Abständen wird der GAV neu verhandelt? In der Regel alle fünf Jahre. Der aktuelle GAV der MEM-Industrie (MEM-GAV) trat am 1. Juli 2018 in Kraft und gilt bis zum 30. Juni 2023.
Wie hart wird verhandelt? Vertragspartner des MEM-GAV sind der ASM (SWISSMEM), die Angestelltenverbände Angestellte Schweiz, Kaufmännischer Verband Schweiz und Schweizer Kader Organisation sowie die Gewerkschaften Unia und Syna. Jede dieser Organisationen bringt ihre Forderungen in den Verhandlungsprozess mit ein. Entsprechend lang und hart sind die Verhandlungen.
Ist der GAV von SWISSMEM auch für Nichtmitglieder verbindlich? Der GAV der MEM-Industrie ist nicht allgemein verbindlich. Aktuell wendet rund die Hälfte der über 1100 SWISSMEM-Mitgliedfirmen den MEM-GAV an.
Wie viele Streiks verzeichnen Sie jährlich? Der GAV schreibt die absolute Friedenspflicht vor. In den dem GAV unterstellten Firmen sind somit jegliche Kampfmassnahmen verboten. In den vergangenen zehn Jahren kam es in der MEM-Industrie lediglich zu zwei ernsthaften Arbeitskonflikten.
Inwieweit ist das damalige Friedensabkommen heute noch bekannt? Kennen zum Beispiel die Mitarbeitenden von SWISSMEM die Geschichte des Friedensabkommens? Die Mitarbeitenden von SWISSMEM kennen den Wert und die Geschichte des Friedensabkommens sehr gut. Dasselbe gilt für die Mitarbeitenden in den MEM-Firmen. Die Sozialpartner führen zudem gemeinsame Schulungen für die Arbeitnehmervertreter durch, in denen dieses Thema behandelt wird.
Wie wichtig ist in der Schweiz die Vereinbarung, dass man auf Streikwaffe und Aussperrung verzichtet? Das ist absolut zentral. Der absolute Arbeitsfrieden ist ein wichtiger Standortvorteil des Werkplatzes Schweiz. Er kann den Ausschlag für Investitionsentscheide zugunsten des Schweizer Standorts geben.
Wie oft setzen sich Arbeitgebende und -nehmende an einen Verhandlungstisch? Die Sozialpartnerschaft funktioniert in den Unternehmen gut. Gespräche zwischen Arbeitnehmervertretungen (ANV) und der Geschäftsleitung finden regelmässig statt. Kommt es zu Meinungsverschiedenheiten, versuchen die ANV und die Geschäftsleitung diese auf der Stufe des Unternehmens zu lösen. Gelingt dies nicht, gibt der GAV klare Prozesse vor, wie in Verbandsverhandlungen oder gar vor einem Schiedsgericht die Angelegenheit geregelt werden muss.
SNV wird 100-jährig: Ein Blick auf die „Goldenen Zwanziger“
Die Goldenen Zwanziger waren ausgelassen, rasant und unglaublich innovativ. Dabei stand die Welt zu Beginn der 1920er-Jahre vor einem Scherbenhaufen. Der Erste Weltkrieg (1914–1918) ist zu Ende, die rund 40 kriegsbeteiligten Länder haben unzählige Verluste, Tote und Verwundete zu beklagen. Gleichwohl: Ein weiteres Jahrzehnt in der Geschichte der Schweizerischen Normen-Vereinigung SNV beginnt.
Redaktion - 08. März 2019
Die Vereinheitlichung von Maschinenelementen war die Voraussetzung für Massenfertigung und Fliessbandarbeit. (Foto: zVg SNV / ABB)
Eine Generation junger Männer ist ausgelöscht oder traumatisiert. Vielleicht sind es die kollektive Niedergeschlagenheit und das Gefühl, nichts mehr verlieren zu können, die eine phänomenale Auf- und Umbruchstimmung hervorrufen. Die 1920er stehen nicht nur für schnelle Takte und betörende Trompetenklänge, sie sind auch ein Jahrzehnt voller bemerkenswerter Erfindungen. Betrachtet werden hier folgende Fokusthemen:
Medizin: Die Entdeckung des Penicillins
Im September 1928 bemerkt der schottische Bakteriologe Alexander Fleming im Labor zufällig, dass ein Schimmelpilz eine wachstumshemmende Wirkung auf seine vergessenen Staphylokokken-Kulturen hat. Weitere Untersuchungen führen später zum Antibiotikum Penicillin, das die Lebenserwartung der Menschen deutlich erhöhen wird. Für seine Entdeckung wird Fleming 1945 zusammen mit Howard Walter Florey und Ernst Boris Chain, die seine Untersuchungen weiterführen, «für die Entdeckung des Penicillins und seiner heilenden Wirkung bei verschiedenen Infektionskrankheiten» mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Die Erfindung des Penicillins war ein medizinischer Durchbruch. (Quelle: The Board of Trustees of the Science Museum)
Die Normung leistet wertvolle Arbeit für Laboreinrichtungen und Laborgeräte, die erst ein Zusammenpassen von Instrumenten und Materialien und damit einen effizienten Prozess ermöglicht. So konnte beispielsweise dank der Einführung von normierten Farben und Anschlüssen für Gase sichergestellt werden, dass der Anästhesist Lachgas, Sauerstoff und Stickstoff nicht verwechselt.
Physik: Albert Einstein erhält den Nobelpreis
Weil der junge Deutsche Albert Einstein an der heutigen ETH Zürich studieren will, zieht er mit 17 Jahren nach Aarau, wo er die Matura nachholt und anschliessend sein Studium mit dem Diplom als Fachlehrer für Mathematik und Physik abschliesst. Ob er damals ahnt, dass er später als weltweit bekanntester Wissenschaftler der Neuzeit gelten wird? Nach diversen Forschungsarbeiten und Publikationen führt ihn sein Weg ins Berner Patentamt und weiter zur Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten. Im Dezember 1922 wird Albert Einstein «für seine Verdienste um die theoretische Physik, besonders für seine Entdeckung des Gesetzes des fotoelektrischen Effekts» mit dem Nobelpreis geehrt.
Was haben Innovationen mit Normen zu tun?
Junge Frauen in kurzen Röcken tanzen ausgelassen die ganze Nacht durch den Charleston. (Foto: zVg / Archiv SNV)
BBC (heute ABB) erhält den Auftrag, die grösste Maschineneinheit der Welt für New York zu bauen. (Bild: zVg / ABB)
Der Sattlermeister Guccio Gucci gründet in Florenz eine kleine Werkstatt für Lederwaren und Gepäck. (Foto: zVg / Archiv SNV)
Nur ein normierter Datenaustausch ermöglicht die Übermittlung von visuellen Informationen. 1929 wird in Deutschland die erste Fernseh-Norm festgesetzt. (Foto: zVg / Archiv SNV)
Riri bringt den ersten serienmässig gefertigten Reissverschluss auf den Markt. Heute können Reissverschlüsse dank EN 16732 einheitlich getestet werden. (Bild: SNV)
Normen können als Katalysator für Innovationen dienen und dabei helfen, Lösungen schneller am Markt zu verankern. Es kann entscheidend für den Markterfolg sein, Aspekte einer Innovation in die Normung einzubringen, um den Markt dafür vorzubereiten. Insbesondere Innovationen, die über Branchen und Wertschöpfungsketten hinwegreichen, werden zunehmend bedeutsam. Normen bringen weitere Vorteile:
Normen als Katalysator für Innovationen: Normen können als Katalysator für Innovationen dienen und dabei helfen, Lösungen schneller am Markt zu verankern. Es kann entscheidend für den Markterfolg sein, Aspekte einer Innovation in die Normung einzubringen, um den Markt dafür vorzubereiten. Insbesondere Innovationen, die über Branchen und Wertschöpfungsketten hinwegreichen, werden zunehmend bedeutsam.
Normen definieren Schnittstellen und Kompatibilitätsanforderungen: In der vernetzten Welt von heute sind klar definierte Schnittstellen und Kompatibilität zwischen einzelnen Komponenten und Systemen wichtiger denn je. Insbesondere grenzüberschreitend tätige Zulieferer müssen darauf achten, dass sie im Zeitalter von Industrie 4.0 weiterhin zu den betrieblichen Anforderungen der Unternehmen passen, die sie beliefern. Wer Normen missachtet, kann schnell vom Markt ausgeschlossen sein.
Normen erleichtern den Marktzugang: Normen als weltweite Sprache der Technik reduzieren technische Handelshemmnisse und erleichtern den freien Warenverkehr. Normen dienen als Türöffner und fördern den Export: Europäische Normen (EN) öffnen den Zugang zum EU-Binnenmarkt, internationale Normen (ISO) zum Weltmarkt. In Europa gilt heute für Waren der Grundsatz: eine Norm – ein Test – überall akzeptiert.
Normen dienen der Kosteneinsparung: Normen ermöglichen Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen quer durch alle Unternehmensbereiche wie zum Beispiel die Bereiche F&E (Forschung und Entwicklung), Konstruktion, Einkauf, Fertigung und Qualitäts- und Systemtechnik. Zudem ermöglichen Normen eine rationellere und kostengünstigere Produktion und kommen damit dem Wunsch der Konsumenten nach preiswerten Leistungen bei gleichzeitig guter Qualität entgegen.
Normen verbessern die Produktsicherheit: Normen definieren Qualitäts- und Mindestanforderungen und liefern anerkannte Lösungen für den Schutz von Konsumenten, Gesundheit, Sicherheit und Umwelt. Durch die Einhaltung von Qualitäts- und Sicherheitsnormen kann das Unfallrisiko nachweislich gesenkt werden, wodurch ein grosser Beitrag zum Gesundheitsschutz von Konsumenten und Arbeitnehmern geleistet wird.
Normen senken das Produkthaftungsrisiko: Normen schaffen Klarheit über die Eigenschaften eines Produkts und gelten als eindeutige und anerkannte Regeln der Technik. In Verträgen bietet der Bezug auf Normen eine erhöhte Rechtssicherheit. Zudem wird in Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften zu deren Anpassung an den technischen Entwicklungsstand zunehmend auf nationale, europäische oder internationale Normen verwiesen.
Quellen: Wikipedia, Stern.de, The Board of Trustees of the Science Museum (Penicillin), ABB
SNV wird 100-jährig: Jubiläumswettbewerb
Im Rahmen ihres 100-jährigen Jubiläums organisiert die SNV jeden Monat einen Wettbewerb. Beantworten Sie die Wettbewerbsfrage und gewinnen Sie attraktive Preise.
Alte Dame mit jungen Gedanken: Die Schweizerische Normen-Vereinigung SNV
Normen prägen heute unsere Industrie: Der vorliegende Artikel zeichnet das "Gründungskapitel" der Geschichte der SNV nach. Denn die Schweizerische Normen-Vereinigung SNV darf 2019 ihr 100-jähriges Bestehen feiern.
Redaktion - 29. Januar 2019
100 Jahre Schweizerische Normen-Vereinigung: Blick auf die Gründungsurkunde von 1919. (Bild: zVg / SNV)
Bereits zwanzig Jahre vor der Gründung einer Normenorganisation in der Schweiz finden erste Bemühungen statt, um allgemein gültige Regeln zu definieren. So verhandeln 1898 in Zürich Vertreter mehrerer Länder über die Normung für ein metrisches Schraubengewinde.
Branchenübergreifendes Bedürfnis nach Standards
Im Juli 1919 wird in Baden der Schweizerische Normalien-Bund gegründet, dessen Namen einige Jahre später auf die noch heute gültige Bezeichnung Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) geändert wird. Die erste Zusammenkunft erfolgt auf Initiative des Vereins Schweizerischer Maschinenindustrieller (VSM) mit dem Ziel, sich über das Bedürfnis einer gemeinsamen Normungsarbeit auszutauschen.
Wichtige Rolle auf dem internationalen Parkett
Auch auf internationaler Ebene kommt der Schweizer Normungstätigkeit schon früh eine grosse Bedeutung zu. Bereits 1926 sind Normenfachleute aus der Schweiz bei der Gründung der International Federation of National Standardizing Associations (ISA) involviert. Mit Curt Hoenig stellt die Schweiz von 1928 bis 1931 den ersten Präsidenten der ISA, aus der rund 20 Jahre später die heutige International Organization for Standardization (ISO) hervorgeht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Schweiz Gründungsmitglied der ISO, die ihren Sitz in Genf ansiedelt. Im Jahr 1947 berichtet die Neue Zürcher Zeitung, dass «… diese Beschlüsse die Wertschätzung bezeugen, die unserem Land und im Besonderen der schweizerischen Normung in internationalen Kreisen entgegengebracht wird.» Auch als 1961 das Europäische Komitee für Normung unter dem Namen Comité Européen de Normalisation (CEN) gegründet wird, erfolgt die Grundsteinlegung in Zürich.
Organisation nach fachspezifischen Normen
Im Jahr 1962 wird die SNV als Verein konstituiert, und rund zehn Jahre später entspricht ihre Struktur und Arbeitsweise der heutigen Organisation nach Fachbereichen. Heute gliedert sich die SNV in die folgenden sieben Fachbereiche
Interdisziplinärer Normenbereich (INB)
Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (SWISSMEM)
Bauwesen (SIA)
Strassen- und Verkehrswesen (VSS)
Uhrenindustrie (FH)
Elektrotechnik (Electrosuisse)
Telekommunikation (asut)
SNV: Alte Dame mit jungen Anliegen
Wer glaubt, die 100-jährige SNV sei in die Jahre gekommen, kennt ihre neuesten Aufgaben nicht. Sie hat in den letzten zehn Jahrzehnten stets mit den Anforderungen der verschiedenen Branchen Schritt gehalten und sieht auch heute ihre Hauptaufgabe in der Normung. Schweizerische, europäische und internationale Normen werden in direkter Zusammenarbeit mit den Anwendern erarbeitet. So ist gewährleistet, dass die Richtlinien für Wirtschaft und Gesellschaft, für Produzenten und Konsumenten dauerhaften Nutzen generieren sowie Sicherheit geben. Dieser für alle zugängliche Normungsprozess eignet sich für sämtliche Lebensbereiche. Und da sich unsere Welt ununterbrochen weiterentwickelt, bleibt auch die SNV absolut jung im Geist und beschäftigt sich beispielsweise aktuell mit Themen wie Industrie 4.0, Smart-Technologien, Blockchain, Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Die SNV gewährleistet als Informationsdrehscheibe und unabhängiges Kompetenzzentrum den effizienten Zugang zu nationalen und internationalen Normen. Sie ermöglicht und fördert die Erarbeitung und Harmonisierung neuer Normen durch die aktive Einflussnahme ihrer Mitglieder als Expertinnen und Experten in nationalen und internationalen Normengremien.
Die wohl bekannteste Norm betrifft die Papierformate nach DIN. (Bild: zVg / SNV)
DIN A4 – Die Norm aller Normen
Jedes Schulkind kennt heute das Papierformat A4, das in jeden Drucker, jedes Couvert und jeden Ordner passt. Dass dahinter eine längere Entwicklungsgeschichte steckt, ist wenig bekannt.
Vor hundert Jahren ist die Frage zum Format von Briefpapier weltweit ungelöst. Der Ruf nach einem einheitlichen Papierformat wird lauter, aber die Vielzahl an bestehenden Formaten erschwert eine Vereinheitlichung. Im Gründungsprotokoll des Schweizerischen Normalien-Bundes von 1919 ist festgehalten, dass «… das am meisten vorkommende und überall in die Registratoren passende Briefformat 220 mm × 280 mm gewählt wird.»
Der entscheidende Schritt erfolgt 1922 in Deutschland, als der Ingenieur Walter Porstmann die Idee des konstant bleibenden Seitenverhältnisses verbreitet und schliesslich als DIN-Norm durchsetzt. Ausgangsmass für die Papierformate ist DIN A0 mit einer Fläche von einem Quadratmeter. Alle anderen Formate leiten sich davon durch Halbieren oder Verdoppeln der Fläche ab, sodass ein konstantes Seitenverhältnis von 1 : √2 entsteht. Daraus ergibt sich schliesslich auch das DIN-A4-Format 210 mm × 297 mm.
Der VSM folgt dem deutschen Beispiel und übernimmt das Format A4 für Geschäftspapiere unter der Bezeichnung «VSM-Briefformat». Die Post vereinheitlicht ebenfalls ihre Papierformate, und 1924 entscheidet der Bundesrat, die neuen Formate in der Bundesverwaltung als Standard einzuführen. Die Übergangszeit, bis die bestehenden Vorräte und Formulare aufgebraucht sind, dauert zwölf Jahre. Als Anfang 1941 die Rohstoffe wegen des Krieges knapp werden, erlässt das Kriegsindustrie- und Arbeitsamt des Bundes eine Verfügung zur ausschliesslichen Produktion von Fertigpapieren aus der A-Reihe. Mit diesem Beschluss etabliert sich das DIN-Format in der Schweiz endgültig als Normalformat. (Quelle: Philipp Messner, Die Normung der Papierformate in der Schweiz)
Dr. Hans Zürrer, Direktor der Schweizerischen Normen-Vereinigung von 1987 bis 1999. (Bild: zVg / SNV)
«Do it once, do it right, do it internationally!»
Dr. Hans Zürrer war von 1987 bis 1999 Direktor der SNV. In einem kurzen Gespräch, das wir mit ihm im Rahmen unseres Jubiläumsjahres führten, erinnert er sich an einige Höhepunkte und Episoden aus seiner Amtszeit.
Herr Zürrer, welches war für Sie die speziellste Norm, an der die SNV während Ihrer Zeit als Direktor arbeitete?
Die 9000-er Normen der ISO zur Qualitätssicherung und anschliessenden Prüfung und Zertifizierung wurden in dieser Zeit erarbeitet. Diese neue wichtige Normenserie, die einen grossen Einfluss auf das Qualitätsmanagement in allen Branchen hatte, ist heute nicht mehr wegzudenken. Alle, die damals daran gearbeitet haben, waren sehr engagiert und gefordert. Nicht zuletzt, weil zahlreiche neue Begriffe in die drei ISO-Sprachen übersetzt werden mussten und für die Übernahme in der damaligen EG zusätzlich ins Deutsche.
War es für Sie jeweils einfach, Aussenstehenden die Aufgaben der SNV zu erklären?
Nein, das war und ist immer noch nicht einfach. Besonders herausfordernd ist es, wenn diese «Aussenstehenden» die Vorgesetzten der Normenschaffenden sind. Denn für die Normungsarbeit braucht es vor allem auch Verständnis für die Freistellung und Finanzierung der ehrenamtlich tätigen Experten. Zudem werden auch für die Infrastruktur, also für die Organisationen SNV, CEN und ISO, finanzielle Mittel benötigt. Besonders schwierig ist es dann, wenn der Abbau technischer Handelshemmnisse für gewisse Produkte und Branchen nicht offensichtlich ist. Für Vermittlungs-Gespräche wurde oft der Direktor beigezogen.
Auch brauchte es grosse Anstrengungen, bis der Schweizer Staat durch das damalige BAWI (heute SECO) den Abbau technischer Handelshemmnisse für die Schweizer Exportindustrie als wichtig erkannte und die SNV mit einem Mandat unterstützte. Die Schweiz war bis dahin das einzige Mitglied der ISO, das nicht staatlich mitfinanziert wurde.
Wie war die Haltung der Normen-Fachleute zum Schweizer EWR-Nein?
Wenige Jahre davor war ich Mitglied der Präsidenten-Gruppe von CEN, CENELEC und ETSI und hatte regen Kontakt mit Kaderleuten der EU und Regierungsvertretern. Das EWR-Nein kam unerwartet und wurde allgemein als Absage der Schweiz an Europa verstanden. Auf die Normungsarbeit in Europäischen Gremien hatte es allerdings wenig Einfluss. Der Abbau technischer Handelshemmnisse behielt für die Schweiz als EFTA-Mitglied unverändert hohe Priorität. Für die exportorientierte Wirtschaft und diverse politische Instanzen wäre allerdings vieles einfacher geworden.
Was haben Sie an der internationalen Zusammenarbeit am meisten geschätzt?
Den Direktoren der nationalen Normen-Organisationen blieb vorwiegend der Einsatz in Lenkungsgremien vorbehalten. Internationale Konferenzen ermöglichten das Zusammentreffen nicht nur der Normenchefs untereinander, sondern auch mit den Regierungsdelegierten und den Repräsentanten von Industrie und Wirtschaft. Aus persönlichen Bekanntschaften entstanden viele nützliche Beziehungen und auch Freundschaften, die über die Pensionierung andauern. Damit verbunden waren natürlich auch Reisen, mit den bekannten Vor- und Nachteilen.
Das gemeinsame Engagement von Technik, Wirtschaft und Politik und die Erarbeitung von Konsens haben mich immer wieder beeindruckt. Es galt der Grundsatz, dass zum gegebenen Zeitpunkt zwar nicht immer alle dafür sein konnten, aber keiner dagegen.
Hatten alle Länder das gleiche Verständnis für die Bedürfnisse der internationalen Normung?
Grosse Länder verfügen meist über ein umfangreiches Normenwerk und entsprechende Ressourcen. Sie sind auch tonangebend in der Normungsarbeit und versuchen, ihre nationalen Interessen auf regionaler und internationaler Ebene durchzusetzen. Das Streben nach dem grösstmöglichen gemeinsamen Nenner stärkt aber auch die internationale Normungsarbeit nach dem Motto «Do it once, do it right, do it internationally!».
Eine weitere Besonderheit auf europäischer Ebene war der von der EU-Kommission geschaffene «New Approach», die «Neue Konzeption». Sie hat zum Ziel, die technische Harmonisierung sowohl bei der Normung als auch bei den behördlichen Vorschriften zu koordinieren. Behördliche Verordnungen enthalten nur noch grundlegende Anforderungen bezüglich Gesundheit, Umwelt und Sicherheit und verweisen dafür auf Normen, in welchen die technischen Details durch die bewährte privatwirtschaftliche Normung festgelegt werden. Nach erfolgter Verabschiedung durch qualifizierten Mehrheitsentscheid sind die Mitgliedsländer der EU und der EFTA verpflichtet, widersprüchliche nationale Vorschriften oder Normen zurückzuziehen. Der Verweis auf internationale Normen bestärkte wiederum die Devise: «Do it once, do it right, do it internationally!».
Weitere ISO-Mitglieder haben sich für die Idee des «New Approach» interessiert und durch Mandate der EG-Kommission wurden Experten delegiert. In totalitären Staaten bedeutete die neue Konzeption eine völlige Abkehr vom Status quo, indem dort auch die Normung nicht privatwirtschaftlich organisiert war. Ich erinnere mich an entsprechende ISO-Missionen in Russland, China, Kolumbien sowie bei den osteuropäischen Kandidaten zur EU-Mitgliedschaft. Besonders beeindruckend war der Besuch in Moskau beim sowjetischen ISO-Mitglied. Mein russischer Kollege war Chef eines Ministeriums und hatte die Verantwortung über mehrere Tausend Angestellte. Abgesehen vom riesigen Land mit zahlreichen Zweigstellen, waren dort alle relevanten Amtsstellen, alle Fachbereiche der Normung, der Zertifizierung, der Prüfung, der Metrologie, der Telekommunikation etc. unter einem Hut.
Gibt es eine Episode oder Anekdote aus Ihrer Zeit als Direktor, die Sie besonders gerne erzählen?
Unmittelbar nach dem EWR-Nein fand eine CEN-Sitzung in Brüssel statt. Da mein Flug verzögert war, kam ich etwas zu spät an die Sitzung und der Vorsitzende hänselte: «Wir haben gedacht, du kommst nun gar nicht mehr!» Natürlich wurde in der Pause rege darüber diskutiert und besonders das Ständemehr musste immer wieder erläutert werden. Auch der damalige EG Kommissions-Präsident Bangemann hat sich sehr dafür interessiert, vor allem, weil ich ihm vorher meiner Überzeugung Ausdruck gab, dass der EWR sicher angenommen werde.
Gütesiegel für Informationssicherheit: Infoniqa ist ISO-zertifiziert
Die Infoniqa SQL AG ist neu ISO 27001:2013 zertifiziert. Damit bescheinigt eine unabhängige externe Stelle, dass der Systemintegrator für die Geltungsbereiche Consulting, Cloud- & Managed Services für Storage, Backup, Server und Netzwerk erfolgreich ein Informationssicherheitsmanagementsystem nach ISO 27001:2013 anwendet. Infoniqa-Kunden profitieren somit von einem weiteren Gütesiegel.
Redaktion - 10. Januar 2019
Roger Hegglin, CEO von Infoniqa SQL, sieht die Zertifizierung nach ISO 27001 als Vertrauensbasis für partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kunden. (Bild: zVg)
Um gegenüber seinen Kunden die Vertrauenswürdigkeit hinsichtlich Informationssicherheit auch von unabhängiger Seite belegen zu können, hat Infoniqa im Rahmen seines Qualitätsmanagements das gesamte Unternehmen über alle Prozesse, Produkte und Services hinweg nach ISO 27001 zertifizieren lassen. Das Zertifikat wurde Mitte Dezember 2018 ausgestellt und ist drei Jahre gültig. Damit bescheinigt die Zertifizierungsstelle der Swiss Safety Center AG dem IT-Systemintegrator, dass sein Information Security Management System (ISMS) für alle Unternehmensbereiche nach ISO 27001 geprüft und zertifiziert ist und damit die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind, um den Kunden die höchste Qualität und Sicherheit zu bieten. Mit der Zertifizierung wird bestätigt, dass bei Infoniqa die nötigen Vorkehrungen für Informationssicherheit, Vertraulichkeit und Integrität getroffen worden sind.
Das ISMS betrachtet alle Prozessabläufe, beginnend bei der Einführung und Umsetzung sowie dem Betrieb, bis hin zur Überwachung, Überprüfung, Pflege und Verbesserung der Informationssicherheit einer Organisation. Es basiert auf einer Risikobeurteilung und dem Risikoakzeptanzniveau des Unternehmens und dient dazu, allfällige Risiken wirksam zu behandeln und handzuhaben sowie die Geschäftsziele zu erreichen. Roger Hegglin, CEO Infoniqa: „Für uns hat Informationssicherheit höchste Priorität. Wir sind überzeugt, dass ein Maximum an organisatorischer und technologischer Sicherheit, die höchste Verfügbarkeit und die absolute Integrität den Grundstein zur erfolgreichen Zusammenarbeit mit unseren Kunden bilden. Die Zertifizierung nach ISO 27001 ist ein weiterer logischer Schritt auf dem Weg zum idealen, vertrauenswürdigen Partner für unsere Kunden.“
2019 bringt mehr Daten, mehr Clouds und mehr Anforderungen an die IT
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, Augmented und Virtual Reality, Cloud Computing sowie 5G zählen für den Computer- und Speichersystem-Hersteller Dell Technologies zu den wichtigsten Schlüsseltechnologien, mit denen Unternehmen im Jahr 2019 die Digitale Transformation vorantreiben.
Redaktion - 21. Dezember 2018
Technikbegeisterte erleben aktuell eine spannende Zeit: Es gilt herauszufinden, welche neuen Geschäftsmöglichkeiten sich durch die aktuellen Technologien bieten und wie Unternehmen sich bestmöglich vorbereiten können, um von diesen Möglichkeiten zu profitieren. Dell Technologies, der US-amerikanische Hersteller von Computern und Speichersystemen, erläutert sechs wichtige Trends für 2019.
1. Durch das starke Datenwachstum entstehen immer mehr Clouds
Für 2018 hatte Dell Technologies das Entstehen einer Mega-Cloud prognostiziert – die Kombination einer Vielzahl von Public und Private Clouds in einem hochleistungsfähigen Betriebsmodell. Bislang hat sich das in Form von Multi-Cloud-Modellen bestätigt. Die Debatte Public versus Private Cloud wird vor diesem Hintergrund weiter an Intensität verlieren, denn Unternehmen haben erkannt, dass sie alle Arten von Daten effizient verarbeiten und verwalten müssen. Multi-Cloud-Umgebungen treiben die Automatisierung sowie die Datenverarbeitung mittels Künstlicher Intelligenz und Machine Learning weiter voran, denn sie geben Unternehmen die Möglichkeit, Daten jederzeit und an jedem Ort zu verwalten, zu verschieben und zu bearbeiten. Als Folge werden immer mehr Clouds entstehen, da die Datenhaltung zunehmend verteilt erfolgt – an der Edge in Umgebungen für autonomes Fahren oder in intelligenten Fabriken, in Cloud-nativen Apps, im besonders geschützten eigenen Rechenzentrum und natürlich in der Public Cloud für eine Vielzahl von Anwendungen und Diensten, die Verbraucher täglich nutzen.
2. Die Datenflut verlangt nach einem mehrstufigen Cloud-Modell und verändert das Gesicht des modernen Rechenzentrums
Mit dem steigendem Datenaufkommen an der Edge und dem Bedarf nach leistungsfähiger, skalierbarer Echtzeit-Analyse zur Unterstützung von KI- und Machine-Learning-Applikationen werden verteilte Rechenzentren benötigt. Multi- und Hybrid-Cloud-Modelle entwickeln sich weiter und stellen Cloud-Computing-Funktionen in den verschiedenen Stadien der Datenverarbeitung bereit, um den jeweils spezifischen Anforderungen optimal zu entsprechen. Dieser Schritt näher an die Edge wird auch Analysen und Datenmanagement ausserhalb der Kerninfrastruktur unterstützen – als Erweiterung einer im eigenen Rechenzentrum gehosteten Private Cloud. Eine Kombination aus Public, Private und Hybrid Clouds wird also zur Normalität. Solche Multi-Tier-Clouds können von grossen Public-Cloud-Datacentern über dedizierte und dafür optimierte Rechenzentren in Unternehmen sowie Real Time Edge Clouds bis hin zu intelligenten Endgeräten verteilt sein.
3. KI und maschinelles Lernen steigern die Produktivität von Mensch und Maschine
KI- und ML-Anwendungen werden die User Experience erweitern und verbessern sowie die Komplexität beim Umgang mit Technologie reduzieren. Die Grenze zwischen Aktivitäten, die von Menschen oder Maschinen ausgeführt werden, verschiebt sich und KI unterstützt immer mehr Entscheidungen in den Unternehmen. PCs werden in der Lage sein, ihren Energieverbrauch auf der Grundlage von Nutzungsmustern vorherzusagen, während Apps von den Präferenzen und Verhaltensweisen der Benutzer lernen, um eine personalisierte Umgebung bereitzustellen. Selbst etablierte Unternehmensanwendungen nutzen KI und ML, um eine stärkere Automatisierung voranzutreiben und Mitarbeiter bei der Vorbereitung strategischer Entscheidungen zu unterstützen.
4. 5G beschleunigt Datentransfer, Webanwendungen und den Wechsel zu einer Software-definierten IT
5G wird als Top-IT-Trend in vielen Prognosen für 2019 genannt – was aber häufig übersehen wird, ist, dass dieser neue Mobilfunkstandard Anlass für Unternehmen sein sollte, eine Software-definierte IT-Strategie zu entwickeln. 5G erfordert ein Software-definiertes Netzwerk und neue verteilte Rechenmodelle. Diese müssen letztlich durch vollständig Software-definierte Rechenzentren unterstützt werden, um sicherzustellen, dass die Daten mit der erforderlichen Geschwindigkeit und Skalierbarkeit transportiert werden können. Unternehmen müssen 5G-Infrastrukturen einfach verwalten können, um bei Bedarf schnell neuen Softwarecode und APIs einzuführen. Automatisierung und Intelligenz spielen eine entscheidende Rolle, und genau hier setzt Software-defined mit skalierbaren NVMe-Fabrics und SD-WAN an.
5. AR und VR fördern Lernen und Kreativität am Arbeitsplatz
Augmented und Virtual Reality haben im Laufe des Jahres 2018 grosse Fortschritte erzielt, um ein immersives, verbessertes visuelles Erlebnis zu schaffen – und als Folge davon wird 2019 auch die Akzeptanz dieser Technologien am Arbeitsplatz zunehmen. Schulungen vor Ort und die Möglichkeit, auch an der Edge auf Echtzeitdaten zuzugreifen, werden nicht nur eine Qualifikationslücke in bestimmten Berufen und Branchen schliessen, sondern den Mitarbeitern auch neue Freiheiten geben, optimale Ergebnisse unabhängig vom physischen Arbeitsplatz zu erzielen. Den Durchbruch wird AR/VR nicht aufgrund von Verbesserungen der Benutzeroberfläche schaffen, sondern durch die Fortschritte bei den Infrastrukturen für Rechenzentren und Clouds. Denn diese stellen die Daten, die Verarbeitungskapazität und die Leistung bereit, die erforderlich sind, um AR/VR zu einem vollständig immersiven Erlebnis zu machen. Als Folge davon wird AR/VR nicht mehr als eigenständige Benutzererfahrung gesehen, sondern vielmehr als Präsentationsschnittstelle für die erweiterten Möglichkeiten moderner Rechenzentren bei der Bereitstellung KI-gesteuerter Geschäftserkenntnisse und umfangreicher Datenbestände.
6. Der Wert von Daten löst den nächsten grossen Schub an Technologieinvestitionen aus
90 Prozent aller weltweiten Daten sind erst in den letzten Jahren entstanden. Marktforscher prognostizieren, dass das Datenvolumen bis zum Jahr 2020 auf 44 Zettabyte anwachsen wird. Da Unternehmen diese Daten immer intensiver auswerten und damit neue Erkenntnisse gewinnen, die Innovationen und effizientere Geschäftsprozesse vorantreiben, erfolgen verstärkt Investitionen im Technologiebereich. Neue Start-ups entstehen, um die grössten Herausforderungen zu bewältigen und KI zur Realität werden zu lassen: Datenmanagement und verteilte Analysen, bei denen Erkenntnisse aus beliebigen Quellen gewonnen werden, sowie Daten-Compliance-Lösungen, die einen sicheren, intelligenten Weg weisen, um verblüffende Ergebnisse zu erzielen.
«Ob im Smart Home, im Connected Car, am Arbeitsplatz, im Handel oder in der Logistik: Virtuelle Assistenten verbreiten sich immer weiter, angetrieben durch KI und maschinelles Lernen. So verschmelzen in vielen Anwendungsszenarien in den Unternehmen und der Kundenkommunikation maschinelle Intelligenz mit Augmented und Virtual Reality», erläutert Frank Thonüs, General Manager Enterprise bei Dell EMC Schweiz. «Die Innovationsgeschwindigkeit von Unternehmen kann durch Automatisierung und Robotik gesteigert werden und die Fortschritte in der Sprachverarbeitung und den Sprachtechnologien ermöglichen einen produktiveren Dialog mit Maschinen.» Und Achim Freyer, General Manager Commercial bei Dell EMC Schweiz, ergänzt: «Dell EMC hat vor rund einem Jahr Trends prognostiziert, wovon sich viele fortgesetzt und weiter verstärkt haben. Multi-Cloud-Modelle vernetzen immer häufiger die IT-Landschaften lokaler Rechenzentren. Unternehmen aus allen Branchen eröffnen sich damit Möglichkeiten, neue Märkte zu erschliessen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Digitale Transformation voranzutreiben.»