Swiss Cyber Security Days 2022 mit breit abgestütztem Programm

Nach einer erfolgreichen virtuellen Ausgabe kehren die Swiss Cyber Security Days am 6. und 7. April 2022 ins Forum Fribourg zurück. Unter dem Leadthema «Cyber: die fünfte Dimension» verspricht das breit abgestützte Programm zahlreiche neue Erkenntnisse.

An den Swiss Cyber Security Days 2022 (6./7. April 2022) stehen einmal mehr wichtige Themen rund um die Cybersicherheit im Zentrum. (Bild: SCSD)

Die Swiss Cyber Security Days gelten inzwischen als führende Schweizer Plattform, die sich relevanten Themen der Cyber-Sicherheit widmet. „Cyber: die fünfte Dimension“ lautet am 6. und 7. April das Leitthema. Transparenz, Wissenstransfer und offene Kommunikation zwischen Vertretern von Politik, Wirtschaft, Bildung und Forschung bilden die Kernwerte des Anlasses. Neben einem adaptierten Konzept mit einer Kombination von Ausstellungsraum und Konferenzsälen auf einer Ebene wird für die Swiss Cyber Security Days 2022 die Besucherführung auch mit einer Online-Plattform optimiert und die Wissensvermittlung besser integriert.

Swiss Cyber Security Days 2022 und die Folgen der Pandemie

Die Pandemie Covid-19 hat erkennbar gemacht, dass sie nicht nur der grösste Digitalisierungsbeschleuniger, sondern auch ein Kriminalitätsbeschleuniger ist. Die Zahl der bekannten, schwerwiegenden Sicherheitslücken in der Schweiz hat sich seit dem Ausbruch der Pandemie mehr als verdoppelt, von über 42’000 im Jahr 2019 auf gegenwärtig fast 114’000. Der Cyber Security Delegierte des Bundes, Florian Schütz, zeigt am ersten Tag im Rahmen der Nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken die Prioritäten und Szenarien auf. Darüber hinaus informiert Nathalie Gratzer, Projektleiterin im Bundesamt für Wirtschaftliche Landesversorgung BWL, über den Schutz der kritischen Infrastrukturen in der Schweiz. Divisionär Alain Vuitel, Kommando Cyber der Schweizer Armee, beleuchtet das Thema Cyber aus der militärischen Perspektive. Bundesanwalt Stefan Blättler zeigt auf, wie Cyberkriminelle in der Schweiz und im Ausland verfolgt werden und Nationalrätin Judith Bellaiche weiss, dass Cybersicherheit jetzt auch immer stärker ins Spannungsfeld der politischen Forderungen rückt.

Besonderer Fokus: Der Gesundheitssektor

Vertreter des Genfer Cyber Peace Instituts zeigen auf, wie stark der Gesundheitssektor Cyberangriffen ausgesetzt ist und wie böswillige Akteure die kritische Lage während der Pandemie ausgenutzt und eine Reihe von Kampagnen und Ramsonware-Attacken gestartet haben. Dabei wurden auch internationale Schutzorganisation wie das IKRK nicht verschont. Solche Cyberoperationen können erhebliche humanitäre Folgen haben, nicht zuletzt, wenn auch für die Zivilbevölkerung wesentliche Dienste unterbrochen werden. Am bereits traditionellen Panel des World Economic Forum (WEF) unter der Leitung von Vorstandsmitglied Alois Zwinggi wird die internationale Cyberlage mit Repräsentanten von internationalen Organisationen (u.a. Europol) und der Cyber-Verantwortlichen von Swiss Re, Maya Bundt diskutiert.

KMU, Cyber Safe und Cyber Space

Der zweite Tag der Swiss Cyber Security Days 2022 steht am Vormittag im Zeichen der KMU, deren rasant steigende Abhängigkeit von IT-Systemen und Daten ebenfalls einen verstärkten Schutz vor Cyber-Bedrohungen benötigen. Vorgestellt wird unter anderem das Cybersicherheitslabel Cyber Safe, das von einer gemeinnützigen Organisation entwickelt wurde, und einen Weg zur Bewältigung dieser Herausforderungen aufzeigen soll. An einem hochrangigen Panel werden die Vorteile des Labels, wie ein erschwinglicher Weg zu einer soliden Cybersicherheit, eine verlässliche Bewertung der Cybersicherheit für Versicherer und eine erhöhte Glaubwürdigkeit der IT-Anbieter beleuchtet.

Die Innosuisse-Vizepräsidentin Luciana Vaccaro wird am Nachmittag zusammen mit Startups das grosse Potential von innovativen Entwicklungen in der Schweiz aufzeigen und den «Cyber Security Award» zusammen mit Tech4Trust vergeben. Neben neuen Entwicklungen im Internet steht dann zum Schluss ein internationales Panel, ebenfalls unter der Leitung des WEF als Highlight des Tags an. Den spannenden thematischen Mittelpunkt bildet dabei «Cyber im Weltraum». Hochrangige internationale Repräsentanten werden die Besucher dabei auf den neuesten Wissenstand bezüglich Cyber in diesem sensiblen Bereich bringen. Die Namen der Panel-Teilnehmenden werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Technische Inputs und Insights

Bei den Expert Tracks auf einer eigenen Bühne sind zahlreiche technische Inputs und Insights mit Experten aus dem In- und Ausland angesagt. Fil Rouge dieser Bühne wird „A Virtuous Cyber Security Chain“ mit drei Schwergewichten sein: Antizipation, Defense und Gouvernanz. Dabei wird erneut verdeutlicht, dass nichts sicher ist und alle Daten in Gefahr sind. Ziel ist, dass die Bedeutung von Sicherheit und Risikomanagement und ein klares Bild der Herausforderungen herausgeschält wird. Weiter werden böswillige Parteien identifiziert und die Folgen von Angriffen aufgezeigt. An den beiden Tagen sollen mit den Expert Tracks die Voraussetzungen für die Cybersicherheit sowie die Vorbereitung und Verantwortung des Managements aufgezeigt werden. Diese Expert Tracks sollen Sicherheitsverantwortlichen praktische Lösungen aufzeigen, mit denen sie den Schutz der Organisationen, für die sie verantwortlich sind, konkret verbessern können.

Weitere Informationen: www.swisscybersecuritydays.ch

Prüfanweisung für Längeneinstellgeräte mit Ziffernanzeige

Messungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätssicherung in der Produktion. Der Verein Deutscher Ingenieure VDI veröffentlicht eine neue Prüfanweisung zur Beurteilung von Messmitteln.

Der VDI hat eine neue Prüfanweisung für die Beurteilung von Messmitteln veröffentlicht. (Bild: zVg / VDI)

Nur durch Messung geeigneter Merkmale kann eine Aussage über die Qualität eines gefertigten Produkts getroffen werden. Dafür müssen die eingesetzten Messmittel regelmässig geprüft werden. Dazu gibt es nun eine neue Prüfanweisung, herausgegeben vom Verein Deutscher Ingenieure VDI, der im deutschsprachigen Raum in vielen Bereichen Normen und Standards setzt und verwaltet.

Neue Prüfanweisung zur Beurteilung von Messmitteln

Die Richtlinienreihe VDI/VDE/DGQ/DKD 2618 beschreibt Verfahren und Handlungsweisen für die Überwachung und Prüfung von Messmitteln für geometrische Grössen. Die Prüfanweisungen schaffen eine Basis zur Beurteilung neuer und gebrauchter Messmittel. Blatt 17.2 der Richtlinienreihe gilt für das Prüfen von Längeneinstellgeräten mit Ziffernanzeige.

In Form direkt anwendbarer Handlungs- und Arbeitsanweisungen beschreibt die VDI/VDE/DGQ/DKD 2618 Blatt 17.2 die erforderlichen Arbeitsschritte für die jeweiligen Prüfungen. Dabei werden neben der Kalibrierung auch die vorbereitenden Prüfungen und Tätigkeiten erläutert. Weiterhin gibt die Richtlinie Hinweise zur Bewertung der Kalibrierung sowie zur Dokumentation. Ausserdem wird im Anhang eine beispielhafte Messunsicherheitsbilanz aufgestellt. 

Ersatz des Entwurfs vom Dezember 2019

Herausgeber der Richtlinie VDI/VDE/DGQ/DKD 2618 Blatt 17.2 „Prüfmittelüberwachung – Prüfanweisung für Längeneinstellgeräte“ ist die VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA). Die Richtlinie ist im Januar 2022 als Weissdruck erschienen und ersetzt den Entwurf von Dezember 2019. Sie kann zum Preis von EUR 85,50 beim Beuth Verlag (Tel.: +49 30 2601-2260) bestellt werden.  

Onlinebestellungen sind unter www.beuth.de oder www.vdi.de/2618-17-2 möglich. VDI-Richtlinien können in vielen öffentlichen Auslegestellen kostenfrei eingesehen werden.

Schweizer Führungskräfte sind optimistisch und erwarten Wachstum

Schweizer Führungskräfte sind bezüglich weiteres Wachstum optimistisch. Sechs Schlüsselfaktoren dürften für den weiteren Erfolg von Wichtigkeit sein.

Schweizer Führungskräfte schauen optimistisch in die Zukunft. Doch der Erfolg ist von verschiedenen Faktoren abhängig. (Bild: Pixabay.com)

Gemäss der jüngsten PwC-CEO-Umfrage, die soeben in Davos vorgestellt wurde, sind die Führungskräfte weltweit optimistisch, was das Wachstum angeht. Die Digitalisierung hat für Schweizer Führungskräfte nach wie vor Priorität. Das Verständnis für eine digitale Transformation, was diese bedeutet und wie sie zur Umgestaltung ihres Kerngeschäfts genutzt werden kann, steigt. Dies gilt insbesondere für die Gestaltung von ERP-Systemen, Lieferketten und Customer Journeys. Die Cybersicherheit ist nach wie vor ein wichtiges Thema für den Schweizer Mittelstand.

Im Jahr 2022 sollten sich Schweizer Führungskräfte auf sechs Punkte konzentrieren, die sich als Erfolgsfaktoren erweisen dürften.

1) Investitionen in die Cloud zu einer echten Transformation führen

Laut Statista werden im Jahr 2022 Organisationen weltweit rund 1,78 Billionen US-Dollar für Cloud-Technologie und andere Initiativen zur digitalen Transformation ausgeben. Allerdings bleibt die Frage: Investieren Unternehmen und Regierungen in eine echte Transformation oder übertünchen sie lediglich das gewohnte Geschäft? Entscheidend für die Antwort ist die Umstellung auf Cloud Computing einschliesslich autonomer Technologien. Im privaten Sektor gibt es in nahezu jeder Branche bereits einen oder mehrere Cloud-zentrierte «digitale Rebellen», die diese umkrempeln. Zu erwarten ist, dass eine ganze Reihe unkonventioneller digitaler Partnerschaften in allen Sektoren entstehen wird.

Sicherlich werden jene Unternehmen, die die Cloud als Befreiung betrachten, die grössten Gewinne erzielen. In der Tat bezeichnet Gartner die Cloud als «Kraftmultiplikator» – sie sei eine skalierbare, belastbare technologische Grundlage für langfristige Innovationen und Wachstum. Bestes Beispiel: Die Deutsche Bank nutzt Oracle Exadata Cloud@Customer mit mehr als 40 Petabyte an Daten in Oracle Databases und spart so enorme Kosten. Immer häufiger hören wir zudem von Kunden, dass die Cloud ihr IT-Fachpersonal im Bereich System- und Sicherheitsupdates und Wartung entlastet. Der Effekt: Sie können sich mehr auf die Entwicklung profitabler digitaler Produkte und Dienstleistungen konzentrieren.

Vor diesem Hintergrund werden Vorstände bzw. Verwaltungsräte zu Beginn dieses Jahres 2022 von ihren Führungsteams mehr Belege dafür verlangen, dass ihre Cloud-Investitionen das Unternehmen für langfristige Wettbewerbsvorteile positionieren.

2) ML und KI werden zur Kernkompetenz führender digitaler Unternehmen

Die Datenflut wächst weiter und KI- und ML-Algorithmen helfen den Unternehmen dabei, die Daten zu analysieren und kontinuierlich aus ihnen zu lernen, bessere Entscheidungen zu treffen und eine Reihe von Informationen für die nächsten Aktionen zu liefern. Allerdings befinden sich die meisten Unternehmen in puncto KI und ML noch in der Experimentierphase. Ein Teil des Problems besteht darin, die erforderlichen Fähigkeiten zu entwickeln.

Die meisten Unternehmen und staatlichen Einrichtungen verfügen nicht über die Ressourcen, um ein Heer von promovierten Data Scientists zu versammeln. Eine Alternative wäre, kleinere, stärker fokussierte «MLOps»-Teams aufzubauen – ähnlich wie DevOps-Teams in der Anwendungsentwicklung. Diese Teams bestehen aus Data Scientists, aber auch aus Entwicklern und anderen IT-Mitarbeitern, deren ständige Aufgabe darin besteht, LI/ML-Modelle in der Produktion einzusetzen, zu warten und ständig zu verbessern.

Darüber hinaus erkennen Unternehmen den Wert der Cloud-Infrastruktur und -Anwendungen mit integrierten KI- und ML-Algorithmen. Gartner prognostiziert, dass bis 2025 die zehn Prozent der Unternehmen, die Best Practices für KI/ML-Engineering eingeführt haben, mindestens dreimal so viel Wert aus diesen Praktiken generieren werden wie die 90 Prozent der Unternehmen, die dies nicht tun. Early Adopter sind hier klar im Vorteil.

3) Kunden und andere bewerten Unternehmen verstärkt unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit

Beim Kauf von Waren und Dienstleistungen, bei der Beurteilung potenzieller Arbeitgeber und sogar bei der Investition in Aktien achten Menschen aller Altersgruppen zunehmend auf die Nachhaltigkeitsstrategie und das Engagement von Unternehmen.

Im Jahr 2022 ist jedes Unternehmen gefordert, eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und umzusetzen – ein hoher Anspruch, der bereits Dynamik entfaltet. Forrester berichtet, dass von den Fortune Global 200-Unternehmen bereits 81 Prozent in der EMEA-Region einen Nachhaltigkeitsbeauftragten auf höherer Führungsebene ernannt haben. Ein guter Start, doch echte Massnahmen erfordern, dass Unternehmen einige Grundlagen ihres Geschäfts nachhaltig ändern.

4) Neue Karriere- und Einstellungspläne sind entscheidend, um Talente zu gewinnen

Schweizer Führungskräfte und Unternehmen sind sich der Bedeutung von qualifizierten Arbeitskräften und Talenten als wichtigstem Wachstumsfaktor bewusst. Im Jahr 2020 bewerteten 64 % der von PwC befragten Schweizer CEOs die Verfügbarkeit von Fachkräften als siebtgrösste Bedrohung für ihr Unternehmen. Doch die grosse Resignation, die durch die weltweite Pandemie ausgelöst wurde, lässt vermuten, dass die Arbeitgeber noch viel Arbeit vor sich haben. Da sich die Unternehmen wieder zu öffnen beginnen, müssen Organisationen bei der Entwicklung eines Karriereplans für ihre wertvollsten Mitarbeiter proaktiver vorgehen und auf deren Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben sowie der Flexibilität des Arbeitsplatzes eingehen. 

5) Störungen in der Lieferkette – eine neue Konstante

Auch die ausgefeiltesten Technologien für das Lieferkettenmanagement können das Ausmass von Marktschocks wie einer globalen Pandemie nicht vollständig vorhersehen, aber sie können Unternehmen dabei helfen, das richtige Gleichgewicht der Sicherheitsbestände zu bestimmen. Da sich das Kaufverhalten von der Präsenz auf Online-Plattformen verlagert, müssen die Unternehmen diese Veränderungen erkennen und darauf reagieren und dabei die Auswirkungen in ihren Fabriken, Rechenzentren und globalen Lieferketten berücksichtigen.

Ein gutes Beispiel ist Cohu, das dank seiner Transformation ein kleineres und agileres IT-Team aufstellen konnte, um die Systeme zu warten und gleichzeitig die wachsende Aktivität des Unternehmens und zukünftige Akquisitionen zu unterstützen.

6) KI als Sprungbrett für neue Finanzmanager

Geschäftsmodelle ändern sich mit den Erwartungen der Kunden. Es gab noch nie so viele Fusionen, Übernahmen und Veräusserungen. All diese Herausforderungen veranlassen dazu, den Wert der Daten in den Mittelpunkt zu stellen: Daten bereinigen, Planungszyklen beschleunigen, aber auch über den Tellerrand der Finanzfunktion hinausblicken. Unternehmen stellen sich die Frage, welche Daten sie haben, wie sie am besten strukturiert und in die verschiedenen Geschäftsbereiche integriert werden können und welche Vorteile sie bieten. Die Verantwortlichen, die diese Projekte finanzieren, müssen wissen, wie Finanz-, Lieferketten- und Personaldaten sowie andere Datensätze miteinander kombiniert werden.

Ein hervorragendes Beispiel aus der Schweiz ist Galderma, das sich für eine weitere Transformation entschied und eine integrierte Geschäftsplanung umsetzte, Ressourcen freisetzte und das, was nicht vollständig automatisiert und rationalisiert werden konnte, in Shared Services zusammenfasste, wodurch die Einführung neuer Dienstleistungen ermöglicht wurde.  Die Transformation hat bereits einen Innovationsboom in den Geschäftseinheiten von Galderma angeregt, die für verschreibungspflichtige Medikamente, Verbraucherprodukte und Ästhetik zuständig sind, was das Unternehmen in die Lage versetzt, auf eine weltweite Führungsposition in der Dermatologie zu hoffen.

Wenn Unternehmen diese Schlüsselprioritäten im Kontext der geschäftlichen Chancen, Herausforderungen und Auswirkungen beachten, sind sie automatisch besser in der Lage, ihren wirtschaftlichen Einfluss zu steigern und ihre Marktposition zu verbessern.

Quelle: Oracle

Hans-Dieter Seghezzi, der Doyen für das Qualitätsmanagement, ist tot

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Dieter Seghezzi, der Vordenker des Qualitätsmanagements im deutschsprachigen Raum und Gründer der SQS, ist im Alter von 88 Jahren verstorben.

Bedeutender Vordenker für das Qualitätsmanagement verstorben: Hans-Dieter Seghezzi, 23.3.1933 – 7.2.2022. (Bild: Thomas Berner)

Am 7. Februar 2022 verstarb nur wenige Wochen vor Vollendung seines 89. Lebensjahrs Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Dieter Seghezzi. Er war der wohl wichtigste Vordenker des Qualitätsmanagements im deutschsprachigen Raum.

Tätig in Industrie, Forschung und Lehre

Hans-Dieter Seghezzi, am 23. März 1933 im deutschen Besigheim geboren, studierte zunächst an der Universität Stuttgart Physik und erlangte im Jahr 1959 ebendort die Doktorwürde. Anschliessend arbeitete er am Max-Planck-Institut und danach in der Abteilung für Forschung & Entwicklung bei Hilti AG im liechtensteinischen Schaan, wurde 1968 Direktor und ab 1976 Executive Vice President des Unternehmens. Von 1977 bis 1987 war er Professor an der Universität St.Gallen und reformierte dort den Lehrstuhl für Technologie. Im Zusammenhang mit dieser Aufgabe gründete er auch das Institut für Technologiemanagement ITEM.

Hans-Dieter Seghezzi: Vordenker im Qualitätsmanagement

Ein bestimmendes Element seines Lebens in Industrie und Forschung war das Qualitätsmanagement. Aus dieser Motivation heraus gründete Hans-Dieter Seghezzi die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS), die er von 1983 bis 2003 auch leitete. Zudem war er von 1986 bis 1988 Präsident der European Organisation for Quality sowie Wegbereiter von IQNET, dem globalen Netzwerk für Managementsystem-Zertifizierungen. Mit dem Buch «Integriertes Qualitätsmanagement» schliesslich schuf Seghezzi zusammen mit seinen Mitautoren ein Standardwerk, in dem der richtungsweisende St.Galler Management-Ansatz mit dem Qualitätsmanagement verbunden wird.

Auch im Ruhestand dem Thema Qualität verpflichtet

Nach ihm benannt ist auch der Seghezzi-Preis, den die Schweizerische Stiftung für Forschung und Ausbildung «Qualität» (SFAQ) alle zwei Jahre vergeben wird, letztmals im Jahr 2021. Leider konnte Seghezzi, der noch in hohem Alter regelmässiger Gast an SQS- und SAQ-Veranstaltungen wie dem «Tag der Schweizer Qualität» war, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an diesem Anlass teilnehmen. Nun ist die Stimme, die Zeit ihres Lebens immer für das Thema «Qualität» einstand, für immer verstummt. Hans-Dieter Seghezzi hinterlässt eine Ehefrau sowie zwei Söhne und zwei Töchter.

Bosch Rexroth arbeitet an der Fabrik der Zukunft

Die Fabrik der Zukunft ist hochvariabel und konnektiv. Im Zentrum stehen softwarebasierte, automatisierte und miteinander vernetzte Lösungen. Gemeinsam mit dem „SEF Smart Electronic Factory e.V.“ arbeitet Bosch Rexroth an neuen Proofs of Concept (PoC) und Use Cases für die Praxis.

Modellfabrik von Bosch Rexroth in Ulm. (Bild: zVg / Bosch Rexroth)

Bosch Rexroth, Spezialist für Antriebs- und Steuerungstechnologien, definiert die „Factory of the Future“: „Aus unserer Sicht ist die Fabrik der Zukunft hochgradig verwandlungsfähig. Nur die Wände, der Boden und die Decke haben ihren festen Platz – alles andere ist mobil. Die Montagelinien sind modular aufgebaut und die Maschinen können sich je nach Bedarf zu neuen Linien umformieren. Alles ist drahtlos miteinander verbunden und kommuniziert über 5G. Die Versorgung erfolgt über ein induktives Ladesystem über den Boden“, erklärt Thomas Fechner, Leitung Business Unit Automation & Electrification Solutions bei Bosch Rexroth.

Engagement von Bosch Rexroth in der Smart Electronic Factory

Eine derartige Vision lebt von konsequenter Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Daher engagiert sich Bosch Rexroth auch in übergreifenden Kompetenzzentren. So ist das Unternehmen Mitglied im SEF Smart Electronic Factory e.V. Dabei handelt es sich um eine Industrie 4.0-Initiative von Forschungseinrichtungen und namhaften Unternehmen, die gemeinschaftlich dem industriellen Mittelstand Deutschlands den Weg zur Digitalisierung ebnen möchten. Der SEF Smart Electronic Factory e.V. ist ein im Jahr 2015 gegründeter Verein, der Industrie 4.0-fähige Lösungen – mit Fokus auf die Anforderungen des Mittelstandes – entwickelt. In der Smart Electronic Factory, eine Elektronikfabrik in Limburg a. d. Lahn (Deutschland), werden Industrie 4.0-Szenarien und -Anwendungen unter realen Produktionsbedingungen entwickelt und erprobt. 

Thomas Fechner erklärt: „Im SEF Smart Electronic Factory e.V. fließen die Kompetenzen von Unternehmen unterschiedlicher Spezialisierung zusammen und so können ganzheitliche Lösungen entstehen. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, dass Unternehmen mit den Lösungen schnelle Digitaliserungsvorteile erzielen können – mit dem Blick auf das große Ganze.“

Industrie 4.0: keine Frage „ob“, sondern „wie“

Bosch Rexroth sieht sich als Pionier, wenn es um Lösungen für die digitalisierte Fabrik geht. Ein Schwerpunkt ist die Fabrikautomation. Das Unternehmen hat beispielsweise die Automatisierungsplattform ctrlX AUTOMATION entwickelt und damit einen Paradigmenwechsel eingeläutet. Die Plattform überwindet die klassischen Grenzen zwischen Maschinen­steuerung, IT-Welt und Internet der Dinge. Sie verfügt über durchgängig offene Standards, App-Programmier­technologie, ermöglicht webbasiertes Engineering und eine umfassende IoT-Verbindung. Über das Ökosystem stehen Apps von Bosch Rex­roth und Partnern für jegliche Automatisierungsaufgaben bereit. Daneben bietet Bosch Rexroth zahlreiche weitere Produkte, Lösungen und Dienstleistungen für die digitale Transformation in der Fabrik und unterstützt Hersteller so dabei, ihre Fertigung flexibler und zukunftsfähiger zu gestalten.

„Die Digitalisierung wird die Produktionswelt weiter signifikant verändern. Bosch Rexroth und alle weiteren Mitglieder unseres Industrie 4.0-Vereins haben es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen mit Lösungen zu unterstützen, die kein zusätzliches Digitalisierungs-Know-how erfordern, sondern Entlastung schaffen und Hürden abbauen. Es geht nicht mehr darum, ob Industrie 4.0 umgesetzt wird, sondern wie. Und dabei möchten wir einen wertvollen Beitrag leisten“, erklärt Maria Christina Bienek, Geschäftsführerin des SEF Smart Electronic Factory e.V.

Neuer Leiter Werkstofftechnik im Swiss Safety Center

Bereits seit November 2021 leitet neu Dr. Arnulf Hörtnagl den Bereich Werkstofftechnik des Swiss Safety Centers in Wallisellen. Er will das Dienstleistungsangebot weiter ausbauen.

Arnulf Hörtnagl, so heisst der neue Leiter Werkstofftechnik im Swiss Safety Center. (Bild: zVg)

Das Swiss Safety Center, Teil der SVTI-Gruppe, verfügt im Rahmen seiner Aufgabenbereiche zu Schadensprävention und Brandschutz auch über anerkannte Kompetenz auf den Gebieten Werkstofftechnik und -wissenschaft, Metallkunde, Materialografie sowie Korrosion und erstellt Schadensanalysen, Expertisen und Gutachten. Dazu führt das Swiss Safety Center eine Vielzahl an auch zerstörungsfreien Werkstoffprüfungen durch, stationär im eigenen Prüflabor oder mobil vor Ort.

Besonders in der KMU-Szene gut vernetzt

Nachdem bereits kürzlich ein neuer Qualitätsleiter für die gesamte SVTI-Gruppe vorgestellt worden war, gibt es im Swiss Safety Center eine weitere Personalie zu vermelden: Seit November 2021 ist nun Dr. Arnulf Hörtnagl neuer Leiter Werkstofftechnik. Er ist Maschinenbau-Ingenieur mit weiterführenden Vertiefungen auf Fertigungstechnik und Werkstoffkunde. Seine wissenschaftliche Tätigkeit führte zur Promotion und zur Vertiefung in den Bereich Korrosion, Tribologie und nichtrostende Stähle. Dank seiner beruflichen Tätigkeit, in verschiedenen, international tätigen Labors, erweiterte er sein Know-how in Richtung der Kunststofftechnik und eignete sich sein Rüstzeug im Vertrieb wie auch in der Leitung von F+E-Projekten an. In der Weitergabe von Fachwissen bringt er Erfahrung aus seiner zweijährigen Dozententätigkeit für Werkstoffkunde mit. Seine exzellente Vernetzung in der Schweizer «KMU-Szene» ergänzen sein Profil ideal, wie das Swiss Safety Center mitteilt.

Kompetenzbereich Werkstofftechnik weiter ausbauen

In seiner neuen Funktion ist er verantwortlich für das Prüflabor, welches im Bereich Werkstoffprüfung und Schadenanalytik an vornehmlich metallischen Werkstoffen seine Kernkompetenz hat. Sein Ziel ist die Ausweitung des Dienstleistungsangebotes auf Prüfung und Analyse von nichtrostenden Stählen und der Bereich der Kunststofftechnik sowie die Vertiefung der elektrochemischen Korrosionsmessungen. Das Prüflabor sieht er als Kompetenzzentrum und Partner für einzelne Untersuchungen bis hin zu komplexen Fragestellungen für KMU aller Grössen, verschiedenster Branchen, national wie international.

Quelle und weitere Informationen: Swiss Safety Center

Personenzertifizierung: Höhere Anforderungen für Bankkundenberater

Das Umfeld, in welchem sich Bankberaterinnen und -berater bewegen, ändert sich rasant: Neue Trends, Gesetzgebungen, Produkte oder die Ansprüche der Kunden und der Umwelt unterliegen einem steten Wandel. Um all diesen Faktoren Rechnung zu tragen, werden die Inhalte und Anforderungen der SAQ Zertifizierung Kundenberater Bank laufend überarbeitet und angepasst.

Neue Anforderungen bei der Personenzertifizierung: Bankkundenberater müssen für ihre nächste Re-Zertifizierung über mehr Wissen in Sustainable Finance verfügen. (Bild: Depositphotos.com)

Das wichtige Thema der Nachhaltigkeit war seit Anbeginn in den für den Inhalt massgebenden Body of Knowlegde (Übersicht der Wissensanforderungen) der Personenzertifizierung für Bankkundenberater vertreten. In der diesjährigen Überarbeitung der Anforderungen haben SAQ und die Bankenbranche diesem Element zusätzliche Aufmerksamkeit gewidmet. Das Thema Nachhaltigkeit wurde in allen Belangen weiter vertieft und die Erfordernisse an die Kundenberatenden zusätzlich erhöht.

Sustainable Finance als Wettbewerbsfaktor für den Finanzplatz Schweiz

Dank der Zusammenarbeit mit Swiss Sustainable Finance bei der Überarbeitung der nachhaltigen Wissensanforderungen wurden die gesetzten Ziele nun erreicht, und es kann vielschichtiger Nutzen kreiert werden, heisst es in einer Mitteilung an die Medien. Die Beraterinnen und Berater sind gerüstet für die kommenden Herausforderungen. Die Bankkunden und -kundinnen profitieren von einer optimalen Beratung rund um ihre Bedürfnisse nach nachhaltigen Finanzdienstleistungen. Für die Banken bedeutet dies eine noch höhere Gewissheit, dass sich ihre Beratenden in der immer grösser werdenden Palette von nachhaltigen Produkten zurechtfinden und bedarfsgerecht im Sinne des Kunden beraten. Die erhöhten Anforderungen an Bankkundenberater zu nachhaltigen Finanzthemen stösst bei der Schweizerischen Bankiervereinigung auf Zustimmung. «Die SBVg begrüsst, dass Nachhaltigkeitsthemen im Vordergrund dieser wichtigen Zertifizierung stehen. Dies wird einen weiteren wesentlichen Beitrag zur hohen Qualität der Kundenberatung in der Schweiz leisten», so eine Stellungnahme des Verbands. «Der Bundesrat erachtet die Integration von Sustainable Finance in der Finanzaus- und -weiterbildung als ein Qualitätsmerkmal sowie einen bedeutenden Wettbewerbsfaktor für den Schweizer Finanzplatz» heisst es auch seitens des Bundesamts für Umwelt BAFU. «Das BAFU unterstützt Initiativen der Sustainable Finance Bildung und erfreut sich dieser wichtigen Entwicklung, wodurch SAQ zertifizierte Kundenberater*innen eine aktive Rolle in den Bestrebungen des Bundes zur Entwicklung eines nachhaltigen Schweizer Finanzplatzes einnehmen können.»

Wissensstand für die nächste Personenzertifizierung vervollständigen

Die angepassten Body of Knowledge sind seit 1.1.2022 gültig und müssen innerhalb eines Jahres in den Zertifizierungsprüfungen umgesetzt werden. Für bestehenden Zertifikatsinhaberinnen und -inhaber steht ein grosses Angebot an Re-Zertifizierungstrainings rund um das Thema Nachhaltigkeit zur Verfügung. Die SAQ Swiss Association for Quality, die Schweizerische Bankiervereinigung, Swiss Sustainable Finance und das Bundesamt für Umwelt BAFU empfehlen allen Personen mit einem SAQ Zertifikat Kundenberater Bank, sich im Rahmen der nächsten Re-Zertifizierung zum Thema Nachhaltigkeit auf den neusten Wissenstand zu bringen.

Quelle und weitere Informationen: www.saq.ch

Weltstandard für die Echtzeit-Datenkommunikation

Automatisierung und Vernetzung sind Grundvoraussetzungen für die Industrie 4.0. Unabdingbar ist dabei eine zuverlässige Datenkommunikation bei hohen Übertragungsraten. Thomas Kruse, Produktmanager Netzwerktechnik, Smart Home und Sicherheit bei reichelt elektronik, erklärt, wie Time Sensitive Networking (TSN) dazu beiträgt, IT und OT zu einem einheitlichen Netzwerk ohne Kompatibilitätsprobleme zu verschmelzen

Time Sensitive Networking kann als Weltstandard für einheitliche Datenkommunikation – eine Voraussetzung für Industrie 4.0 – gesehen werden. (Foto: Adobe Stock © Pugun & Photo Studio)

Um Bewegungsvorgänge in industriellen Anwendungen zielgerichtet überwachen zu können, müssen Unternehmen häufig in Echtzeit auf die Daten zugreifen können. Angesichts stetig steigender Datenmengen ist es deshalb naheliegend, Ethernet auch für industrielle Anwendungen nutzbar zu machen. So wird weltweit eine einheitliche Datenkommunikation über die Grenzen lokaler Netzwerke hinweg ermöglicht.

Vereinheitlichen Sie Ihre Protokolle

Oftmals stehen einer effektiven Vernetzung jedoch proprietäre Protokolle, die nur mit den jeweiligen Geräten kompatibel sind, im Weg. Um die Digitalisierung von Produktionsschritten nicht auszubremsen, werden Meta-Protokolle wie OPC UA benötigt. Open Platform Communication Unified Architecture ist ein herstellerunabhängiges, industrielles Kommunikationsprotokoll. Es ermöglicht dank Einsatz von Ethernet-Technologie die durchgängige und transparente Kommunikation vom Sensor bis in die Cloud. Durch den integrierten Vorstellungsmechanismus können neue Geräte ohne großen Aufwand in das Protokoll integriert werden und mit dem bestehenden Netzwerk kommunizieren.

Möglich macht dieses Protokoll der Fortschritt in der Mikroelektronik: Sensoren und Aktoren mit eigenen Mini-Prozessoren erlauben durch ihr offenes und echtzeitfähiges Kommunikationsprotokoll die universelle Vernetzung. Um auf die Daten jedoch in Echtzeit zugreifen zu können, müssen alle Geräte auf dieselbe Zeitbasis ausgerichtet sein.

TSN stößt die Tür zur Echtzeitkommunikation auf

Eine solche einheitliche Zeitbasis schuf das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) mit dem Ethernet-Standard Time Sensitive Networking (TSN). Dieses Protokoll regelt den Datenversand (Traffic Scheduling) und automatisiert die Konfiguration einzelner Systeme. So ermöglicht es Unternehmen eine zeitliche Synchronisation des Übertragungsverhaltens von Datenpaketen einzelner Geräte. 

Zusammen mit dem erweiterten Kommunikationsmodell der OPC Foundation, OPC UA PubSub, konnte die Brücke geschlagen und echtzeitfähige Anwendungen im industriellen Umfeld als allgemein verfügbare Standards implementiert werden. OPC UA PubSub beschleunigt die Kommunikation bereits ohne Implementierung von TSN durch die Fähigkeit, Daten kontinuierlich versenden zu können, ohne zwischen einzelnen Nachrichten Antworten der Empfänger abwarten zu müssen. So kann das Netzwerk erheblich entlastet werden. Mit OPC UA over TSN ist es Anwendern zudem möglich, digitale Zertifikate einzusetzen und so ein hohes Maß an Sicherheit beim Datenaustausch zu generieren.

Neuer Weltstandard für die Datenkommunikation

Mit TSN können sich Unternehmen also optimal auf die Industrie 4.0 einstellen. Es bildet die Grundlage für sämtliche IIoT-Anwendungen. Durch die Echtzeitfähigkeit verschmelzen IT und OT im Handumdrehen zu einem gemeinsamen Netzwerk, und selbst Endgeräte ohne TSN-Fähigkeit können problemlos über TSN-Netzwerke betrieben werden. Dadurch werden Kompatibilitätsgrenzen schneller überwunden und zeitkritische Anlagenteile einfacher in das Internet der Dinge integriert. Durch Time Sensitive Networking steht einer vollautomatisierten Produktion nichts mehr im Wege.

Autor:
Thomas Kruse ist Produktmanager Netzwerktechnik, Smart Home und Sicherheit bei reichelt elektronik. Reichelt elektronik (http://www.reichelt.de) zählt zu den bekanntesten europäischen Online-Distributoren für Elektronik und IT-Technologie.

Dank Data Science: Nutzbarkeit klinischer Daten revolutioniert

Oracle und die Universität Neapel Federico II revolutionieren die Nutzbarkeit klinischer Daten und setzen die neuesten Innovationen im Bereich «Data Science» ein. Dies erfolgt im Rahmen einer Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Masterstudenten in Data Science und in Form von Praktikumsprogrammen bei Oracle Labs in Zürich.

Diagnosen, verschriebene Behandlungen, Ergebnisse und Symptome sind Daten, die dank eines Data Science-Forschungsprojekts unter voller Wahrung der Privatsphäre verwendet werden können. (Bild: Pixabay.com)

Die fortschreitende Digitalisierung von Patientenakten, Ordnern und Unterlagen hat zu einer besseren Zugänglichkeit von Berichts- oder Forschungsdokumenten geführt und wird dies auch weiterhin tun. Aber was die medizinische Praxis, die Forschung oder das Servicemanagement wirklich revolutionieren wird, ist die Fähigkeit, medizinische und diagnostische Erfahrungen, die in diesem Ozean von Dokumenten enthalten sind, sowohl für Softwareprogramme als auch für die Servicebenutzer selbst zugänglich zu machen. Dabei geht es um Technologien und Methoden, die – gemäss der im Bericht jeweils verwendeten Terminologie – das Symptom, die damit verbundene Pathologie, das Medikament und die Wirkung einer Behandlung auf diese Pathologie automatisch identifizieren können, und zwar potenziell in grossem Massstab, d. h. über alle digitalen Dokumente, die von stationären, diagnostischen oder Forschungseinrichtungen erstellt wurden. Dieser Prozess des „Scannens“ mag relativ einfach erscheinen, da er dem Modell unseres Gehirns „Lernen nach Erfahrung“ folgt: Die Herausforderung zeigt sich, wenn wir versuchen den Prozess automatisch auf Dokumente anzuwenden, die ohne jegliche Struktur erstellt wurden, mit der im Vorhinein beschrieben werden kann, welcher Begriff ein „Medikament“, welcher eine „Behandlung“ und welcher eine „Therapie“ ist.

Neue Möglichkeiten für Health Care 4.0

Um diese Lücke zu schliessen, arbeitet Oracle Italien mit der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnologie (DIETI, Department of Electrical Engineering and Information Technology) der Universität Neapel Federico II an einem grossen und nach eigenen Angaben revolutionären Forschungsprojekt zusammen, um eine Lösung für dieses Problem zu entwickeln, indem es die neuesten „Graph Machine Learning“- und KI-Technologien einsetzt. Das Projekt, das von Oracle Labs, der Forschungs- und Entwicklungsorganisation von Oracle, unterstützt wird, kann neue Möglichkeiten für Health Care 4.0 schaffen, die bisher noch ohne Beispiel seien, wie es heisst. Es soll dazu führen, die fortschrittlichsten Technologien – wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen – voll auszuschöpfen. Dabei werden wertvolle Informationen und Zusammenhänge aus den riesigen Datenmengen extrahiert, die aufgrund von Strukturlosigkeit oder unstrukturierter Speicherung derzeit nicht zur Verfügung stehen. Ausserdem ermöglichen diese Einblicke die Erkennung, Behandlung und eventuelle Verhinderung von Krankheiten.

Anwendung fortschrittlicher Data Science-Technologien

Diagnose, verschriebene Behandlungen, Ergebnisse und Symptome sind Daten, die dank dieses Forschungsprojekts unter voller Wahrung der Privatsphäre verwendet werden können und Teil der Fülle von Informationen werden, die für die vollständige Digitalisierung von Gesundheitsprozessen verfügbar sind, und dem Gesundheits- und Forschungspersonal eine wertvolle Datenquelle für Behandlungswege bietet. Das Forschungsteam arbeitet daran, die fortschrittlichsten Data Science-Technologien anzuwenden. Dies zunächst mit dem Ziel, den Informationsgehalt dieser Dokumente – oft nur flüchtige Anmerkungen, mit reichlicher Verwendung von Fachbegriffen und Abkürzungen – in Diagramme, Einheiten und Beziehungen zu organisieren, sodass sie für die automatische Datenanalyse genutzt werden können, um von Zeit zu Zeit identifizierte spezifische Indikatoren zu extrahieren. Das endgültige Ziel besteht darin, ein System zu schaffen, das in natürlicher Sprache navigiert und verwendet werden kann, und das ebenso in der Lage ist, digitale Assistenten für die Verwendung in Ferndiensten, wie z. B. Teleassistenzdiensten, zu «trainieren».

Ein weiterer Vorteil der Entwicklung solch fortschrittlicher Informationsextraktionstechniken wird die Möglichkeit sein, elektronische Patientenakten in einem neuen Format zu erstellen, das weniger Dateneingabefelder erfordert und somit dem Personal eine natürlichere Benutzererfahrung bietet, ähnlich der traditionellen, die sie gewohnt sind: Eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass die Digitalisierung medizinischer Tätigkeiten „vor Ort“ schnell angenommen und verbreitet werden kann.

Praktischer Nutzen in der Klinik bestätigt

«In Bezug auf KI, ML und Datenmanagement haben wir in dieser Forschung unser Bestes gegeben», kommentiert Gabriele Folchi, Strategy & Transformation Director bei Oracle. «Wir füttern es mit dem umfangreichen Know-how der Forschungs- und Entwicklungslabors von Oracle in Zürich, die auf Analyse- und maschinelle Lerntechniken spezialisiert sind. Für das Datenmanagement wenden wir Technologien und Lösungen an, in denen Oracle seit Jahrzehnten führend ist. Ausserdem stellen wir die Ressourcen von Oracle Cloud Infrastructure zur Verfügung, die wir den weltweit besten wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen im Rahmen unseres Oracle for Research-Programms anbieten.»

Eine erste Stellungnahme zu diesem Projekt wurde von Dr. Roberto Labianca, medizinischer Onkologe und ehemaliger Direktor des Krebszentrums im Krankenhaus Papa Giovanni XXIII in Bergamo, abgegeben. «Als Kliniker sehe ich eine ganze Reihe interessanter Spin-offs für die tägliche Praxis sowie auch für die Gestaltung von Forschungsprojekten. Die Verwendung einer gemeinsamen Sprache und die Möglichkeit des Vergleichs unterschiedlicher Erfahrungen, die mit dieser Methodik voll kommunizierbar gemacht werden, stellen die Basis für einen kontinuierlichen Erkenntnisgewinn in meinem Fachgebiet, dem onkologischen Bereich, dar.»

Im Zuge der Forschung ist auch im Rahmen des Masterstudiengangs «Data Science» eine Zusammenarbeit zwischen Oracle und DIETI entstanden. Forscher von Oracle halten Vorlesungen für die Studenten und in den Oracle-Lab-Einrichtungen in Zürich wurden Praktikumsprogramme eingerichtet.

Quelle: Oracle

Wieder mehr Unfälle im Jahr 2021

Im vergangenen Jahr wurden der Suva rund 450 000 Unfälle und Berufskrankheiten gemeldet. Das sind mehr Fälle als im ersten Coronajahr 2020, aber immer noch deutlich weniger als im Jahr 2019 vor der Pandemie. Bei den Berufsunfällen ist die Zunahme grösser als bei den Freizeitunfällen.

Die Suva registrierte im Jahr 2021 wieder mehr Unfälle. (Bild: KEYSTONE/Gaetan Bally)

Im Jahr 2021 meldeten die Suva-Versicherten rund 450 000 Unfälle. Das sind 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Unfälle und Berufskrankheiten nahmen in der Berufsunfallversicherung um 6,1 Prozent zu, die Freizeitunfälle stiegen um 2,4 Prozent. Die Unfälle bei den als arbeitslos gemeldeten Personen haben um 13,2 Prozent erneut deutlich zugenommen. Dies ist hauptsächlich auf den Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Jahr 2021 zurückzuführen.

Mehr Unfälle ab Mai 2021

Die Entwicklung der Unfallzahlen korreliert mit den Massnahmen gegen die Corona-Pandemie. Denn während des Lockdowns ab Mitte März 2020 und wieder ab Oktober 2020 kam es zu deutlich weniger Unfällen – ein Zustand, der bis Ende Mai 2021 anhielt. Nach Aufhebung der Massnahmen erreichten die Unfallzahlen wieder ein ähnlich hohes Niveau wie im Jahr 2019. Ab Oktober 2021 gab es deutlich mehr Unfälle als zur gleichen Zeit im Vorjahr während der zweiten Corona-Welle.

Bei der Suva in der obligatorischen Unfallversicherung registrierte Fälle:

 

2021

Differenz zum Vorjahr

2020

Differenz zum Vorjahr

2019

Total Unfälle und Berufskrankheiten

448 462

+ 4,2 %

430 268

 10,0 %

478 094

davon Berufsunfälle und Berufskrankheiten

175 768

+ 6,1 %

165 609

– 9,8 %

183 690

davon Nichtberufsunfälle

254 300

+ 2,4 %

248 415

– 10,9 %

278 924

davon Unfälle und Berufskrankheiten in der Unfallversicherung für Arbeitslose

18 394

+ 13,2 %

16 244

+ 4,9 %

15 480

Wieder mehr Berufsunfälle und zusätzliche Berufskrankheiten

Im Jahr 2021 nahm die Zahl der Arbeitstätigen wieder zu. Entsprechend stieg die Zahl der Berufsunfälle und Berufskrankheiten wieder an. Im ersten Coronajahr 2020 kam es zu 165’609 Berufsunfällen, 2021 waren es dann wieder 175’768. Im Vergleich zum Jahr 2019 vor der Pandemie kam es aber zu rund 4 Prozent weniger Arbeitsunfällen. Der Suva wurden 2021 zudem vermehrt Berufskrankheiten von Corona-exponierten Personen in Pflegeberufen gemeldet. Die genauen Zahlen werden aktuell ausgewertet und liegen voraussichtlich 2023 vor.

Zunahme der Freizeitunfälle – trotz reduzierter sportlicher Aktivitäten

Auch die Freizeitunfälle haben im Jahr 2021 zugenommen, allerdings weniger stark als die Berufsunfälle (2,4 Prozent). Dies ist darauf zurückzuführen, dass viele sportliche Aktivitäten während der ersten fünf Monate nur begrenzt ausgeübt werden konnten. Doch bei den Skiunfällen konnte von 2020 bis 2021 eine Zunahme von 2,4 Prozent festgestellt werden. Insgesamt sind dies aber immer noch deutlich weniger Skiunfälle im Vergleich zu vor der Pandemie. Abgenommen haben 2021 die Velounfälle. Im ersten Lockdown im Frühjahr und Sommer 2020 wirkte sich der Veloboom in markant höheren Unfallzahlen aus. Das regnerische Wetter im Sommer 2021 und weil allgemein weniger Velo gefahren wurde führten 2021 entsprechend zu weniger Unfällen.

Quelle: Suva

Energieverbund für die Region Airport City

Die führende Energie- und Wärmelieferantin EBL (Genossenschaft Elektra Baselland) und die innovative Datacenterunternehmung InterXion (Schweiz) GmbH machen gemeinsame Sache mit dem lokalen Energieversorger Energie Opfikon AG und planen in Rümlang und Opfikon den grossen „Energieverbund Airport City“.

Visualisierung des neuen Rechenzentrums von Interxion. Es wird die Wärme für den Energieverbund Airport City liefern. (Bild: zVg / InterXion)

Es ist gleichsam eine Kampfansage gegen das CO2: InterXion, Betreiber mehrerer Rechenzentren, und die Genossenschaft Elektra Baselland EBL spannen für die Region Airport City zusammen – smart, nachhaltig und ökologisch, wie es heisst. Grund dafür ist das Bestreben, lokale Energie nachhaltiger zu nutzen sowie massiv weniger CO2 auszustossen. Mit dem Energieverbund sollen Gebäude nahezu CO2-emissionsfrei geheizt sowie nachhaltig gekühlt werden. Rückenwind erhält das Projekt letztlich auch durch das Zürcher Stimmvolk: In der Abstimmung vom 28. November 2021 hat es mit 62,6 Prozent einem neuen Energiegesetz zugestimmt. Durch dieses Gesetz sollen die von Öl- und Gasheizungen verursachten klimabelastenden CO2-Emissionen um 40 Prozent gesenkt werden. Die Öl- und Gasheizungen müssen in Zukunft durch klimaneutrale Heizungen ersetzt werden. Der Energieverbund Airport City steht nun ein für eine regionale, nachhaltige und klimafreundliche Wärme- und Kältelösung.

Energieverbund lohnt sich längst

Rechencenter benötigen viel Strom, sie produzieren aber, wenn sie am besten performen, sehr viel Abwärme. Bis anhin wird diese einfach an die Umgebung abgegeben. Weshalb lässt sich diese also nicht smart nutzen? Denn dann kann eine ganze Region davon profitieren. Zu diesem Schluss kamen die drei Partner schon vor drei Jahren und planten basierend auf einer Studie und Bedarfsabklärung den Bau eines Energieverbunds mit dem Ziel, minimale Emissionen beim Heizen und Kühlen zu generieren und die ungenutzte Abwärme des Rechencenters im Energieverbund zu nutzen. Die Energiedichte bzw. der -bedarf im Gebiet zwischen dem Bahnhof Glattbrugg und dem Balsberg für Wärme und Kälte ist so hoch, dass sich ein Energieverbund für Fernwärme und Fernkälte längst lohnt. „Wenn wir schon so viel Energie benötigen, wollen wir sorgsam damit umgehen“, sagt dazu Hans Jörg Denzler, Managing Director von InterXion. „2011 haben wir entschieden, dass 100 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Seit 2013 wird CO2 kompensiert. Das Fernwärmenetz Airport City sehen wir deshalb als nächsten logischen Schritt hin zu einem nachhaltigen Rechenzentrumbetrieb.“

Die Partner des Energieverbunds

Für die Energie Opfikon AG war es wichtig, ein solches Projekt mit einem führenden und sehr erfahrenen Energie- und Wärme-Contractor wie der EBL durchzuführen. Der Baselbieter Energiekonzern ist seit 25 Jahren im Wärmegeschäft tätig und betreibt inzwischen 50 Fernwärmeverbünde in der Schweiz mit über 163 MW Leistung. Aufgrund einer öffentlichen Ausschreibung mit einem anschliessenden Evaluationsverfahren konnte der EBL auch beim Energieverbund Airport City überzeugen. Die EBL wird nun also auf dem Gelände von InterXion eine Energiezentrale errichten, von der dann die Fernwärme-/Fernkälteleitungen für Rümlang und Opfikon ausgehen. Sie übernimmt dabei die gesamte Projektentwicklung, die Planung, den Bau, die Finanzierung und den Betrieb der Anlage. Die Energiezentrale mit potenziellen Erweiterungsmöglichkeiten wird ihren Standort unterirdisch auf dem Grundstück des Rechenzentrums Zürich haben.

Der Energieverbund nutzt als primäre Energiequelle die Abwärme dieser Datencenter, welche ganzjährig und während 24 Stunden am Tag zur Verfügung steht. Nach Angaben von InterXion beträgt die Rechenleistung der beiden bestehenden und einem neu hinzukommenden Rechenzentrum insgesamt 41 MW. Die Abwärme, die aufgrund des 24/7-Betriebs konstant zur Verfügung steht, wird durch Grosswärmepumpen aufbereitet und für die angeschlossenen Kunden nutzbar gemacht. Die Abwärme der Kältemaschinen wird im Sommer von der Energiezentrale zur Wärmeerzeugung genutzt. Die Kunden benötigen im Sommer nicht nur Wärme zur Warmwassererzeugung, sondern auch für ihre betrieblichen Prozesse.

Wärmelieferung frühestens ab Winter 2024

Mitte 2022 wird nun der definitive Projektentscheid fallen, Der Start der Realisierung ist für Ende 2023 geplant. Wenn alles nach Plan verläuft, kann ab Winter 2024 die Wärmelieferung erfolgen. Angelaufen ist bereits die Akquisitionsphase, wie Tobias Andrist, CEO von EBL auf Anfrage bestätigt. Aktuell sind im Raum Opfikon/Glattbrugg noch vielerorts klassische Wärmelösungen, zumeist Öl- oder Gasheizungen, im Einsatz. Der gesetzliche Druck wird dazu führen, dass diese Systeme sukzessive abgelöst werden müssen. „Wir treten nun mit den Eigentümern in Kontakt, erkundigen uns nach dem jeweiligen Stand des Heizungs-Lebenszyklus oder ob ein Neu- oder Umbau ansteht. Anderseits können Unternehmen bzw. Liegenschaftsbesitzer auf von sich aus auf uns zukommen“, erläutert Andrist.

Betriebssicherheit gewährleistet

Wie sicher ist nun aber die Versorgung von Wärme aus Rechenzentren? Diesbezüglich kann Hans Jörg Denzler beruhigen. Die Ausfallsicherheit sei sehr hoch, „die Ausfallzeiten betragen höchstens 10 Sekunden pro Jahr“, führt Denzler aus. Und dass das Unternehmen den Standort kurzfristig aufgibt, ist ebenfalls wenig wahrscheinlich. Denn dafür sorgen allein schon die langjährigen Verträge mit den Datacenter-Kunden, die bei InterXion ihre Server betreiben. „Die Lebensdauer eines Rechenzentrums an sich beträgt mehr als 50 Jahre“, erklärt Hans Jörg Denzler. „Das gilt auch für die Dieselgeneratoren, die bei einem Stromausfall zum Einsatz kämen: Diese sind nur ein paar Stunden pro Jahr in Betrieb. Selbstverständlich werden sie laufend nachgerüstet.“ Fossile Brennstoffe für ein nachhaltiger Betrieb eines Rechenzentrums? Das geht durchaus zusammen. Würde der klassische Diesel verboten, würde auf Biodiesel oder synthetischen Kraftstoff umgestellt. „Da wir einen hohen Anspruch an Betriebssicherheit haben, kommt bei uns nur Erprobtes zum Einsatz. Experimente können wir uns nicht leisten“, so Denzler. 

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Digitale Prozessautomatisierung: Ricoh übernimmt Axon Ivy

Ricoh erwirbt die Axon Ivy AG und erweitert damit die Kompetenzen im Bereich digitale Prozessautomatisierung. Axon Ivy wird künftig als unabhängiges Tochterunternehmen von Ricoh agieren. An allen Marken, Produkten und Partnern wird festgehalten. Auch die Mitarbeitenden werden alle übernommen, wie es heisst.

Akquisition im Bereich digitale Prozessautomatisierung: Ricoh übernimmt die in der Schweiz ansässige Axon Ivy AG. (Bild: zVg / Axon Ivy)

Der Anbieter von Dokumentenmanagementlösungen, IT-Dienstleistungen, Kommunikationsdiensten, kommerziellem und industriellem Druck, Digitalkameras und Industriesystemen Ricoh übernimmt das Schweizer Unternehmen Axon Ivy AG. Damit übernimmt der Konzern mit Hauptsitz in Tokio die renommierte Plattform für digitale Prozessautomatisierung. Ricoh-Kunden sollen damit weltweit von Innovationen in der Softwareentwicklung und schnelleren digitalen Transformationsprozessen profitieren. Darüber hinaus erhalten diese  dadurch einen direkten Zugang zu einer leistungsstarken, branchenweit anerkannten Plattform zur Automatisierung und Orchestrierung von Geschäftsprozessen mit Low-Code/No-Code-Unterstützung, wie der Konzern mitteilt. „Diese Akquisition ist Teil der strategischen Investitionen von Ricoh in das Wachstum unseres Digital Services Business. Sie erweitert unsere Möglichkeiten, Kunden weltweit bei der digitalen Transformation zu unterstützen und stärkt die Position von Ricoh als Digital Services Company“, sagt Akira Oyama, President der Ricoh Digital Services Business Unit.

Axon Ivy mit seinem Hauptsitz in Luzern und Niederlassungen in Österreich und Deutschland sowie Tochtergesellschaften in den USA und Singapur verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Entwicklung von Software-Plattformen und -Lösungen, die Kunden dabei unterstützen, ihre digitalen Transformationsziele zu erreichen. Das Unternehmen wird unter dem bestehenden Namen als Unternehmen der Ricoh-Gruppe weitergeführt und alle Mitarbeitenden werden übernommen. Gemäss Mitteilung wird den Kunden und Partnern weiterhin der gleiche qualitativ hochwertige Service geboten. Darüber hinaus profitieren die Kunden von Axon Ivy von der globalen Reichweite Ricohs sowie dem Zugang zu einem breiten Portfolio an digitalen Dienstleistungen. Die Lösungen von Ricoh sind darauf ausgerichtet, Arbeitsplätze nahtlos digital zu gestalten und Unternehmen dabei zu unterstützen, Innovationen, höhere Sicherheit und mehr Nachhaltigkeit durch Technologie zu realisieren. Rolf Gebhard Stephan, CEO Axon Ivy AG, sagt: „Ich sehe einen enormen Mehrwert darin, Teil der globalen Ricoh-Familie zu werden. Wir haben eine der zuverlässigsten und benutzerfreundlichsten Plattformen für die digitale Prozessautomatisierung entwickelt. Besonders in Mitteleuropa kann sich unsere Erfolgsbilanz sehen lassen. Wir werden uns weiterhin auf unsere Kernkompetenzen Technologie und Flexibilität fokussieren und dabei künftig von Ricohs Zugang zu allen wichtigen Märkten der Welt profitieren.“

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