Ethical Hacking: Programme für Kleinunternehmen und Gemeinden

Bug Bounty Switzerland und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW haben ein gemeinsames Forschungsprojekt gestartet mit dem Ziel, Programme für Ethical Hacking auch für KMU und Gemeinden zugänglich zu machen. Eine bereits laufende Vorstudie wird durch Innosuisse unterstützt.

Das Team von Bug Bounty Switzerland forscht zusammen mit der ZHAW an einem Forschungsprojekt über Ethical Hacking für KMU und Gemeinden. (Bild: Bug Bounty)

Wie können kleine Organisationen auch mit geringen Ressourcen und IT-Know-how einfachen Zugang zu Bug-Bounty-Programmen erhalten, um so ihre IT-Sicherheit effektiv zu erhöhen? Dies herauszufinden ist das Ziel einer von Bug Bounty Switzerland zusammen mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW lancierten Studie, die von der schweizerischen Innovationsförderung Innosuisse unterstützt wird. In einem Vorprojekt, das kürzlich angelaufen ist, wird zunächst die Zielgruppe von KMUs und Gemeinden untersucht, um zu verstehen, welche speziellen Bedürfnisse diese Organisationen haben, wo Hürden für Ethical Hacking liegen und wie ein passendes Angebot ausgestaltet werden müsste.

Ethical Hacking: Das Bug-Bounty-Konzept

Das Bug-Bounty-Konzept, also das Suchen von Schwachstellen in IT-Infrastrukturen durch ethische Hacker, die für ihre Funde belohnt werden, ist in der Schweiz mittlerweile angekommen – nicht zuletzt dank der Pionierarbeit von Bug Bounty Switzerland. Mit seinem ganzheitlichen Service-Angebot (von der Beratung über den Programmaufbau und die Begleitung des Kunden bis zur Unterstützung beim Schliessen von Sicherheitslücken) sowie einer eigenen, in der Schweiz gehosteten Plattform ist es dem Unternehmen gelungen, Bug-Bounty-Programme mehr Firmen zugänglich zu machen. Nichtsdestotrotz sind es heute in erster Linie grössere Organisationen wie das Universitätsspital Zürich, Ringier, Valiant Bank, die Baloise Group oder die BKW, die kontinuierliche Programme mit Ethical Hacking betreiben. Mit dem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der ZHAW verfolgt Bug Bounty Switzerland nun das Ziel, die Komplexität der Methode noch weiter zu reduzieren, sodass auch kleine Organisationen Zugang erhalten und befähigt werden, ihre Informationssicherheit kontinuierlich zu verbessern.

Angesichts der oft knappen finanziellen IT-Ressourcen in kleinen Organisationen geht es in der Vorstudie darum, herauszufinden, welche alternativen Finanzierungsmodelle denkbar sind und welche nicht-monetären Anreize man den ethischen Hackern bieten könnte. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach der Bereitstellung des Know-hows, das benötigt wird, um mit den identifizierten Schwachstellen umzugehen. Dabei müssen insbesondere auch jene externen Dienstleister eingebunden werden, die sich als Outsourcing-Anbieter um das Management der IT-Systeme kümmern. Und schliesslich interessiert die Forscher auch, inwiefern eine Community von Bug-Bounty-Anwendern für den Austausch untereinander und mit den ethischen Hackern von Nutzen sein könnte.

Keine Digitalisierung ohne IT-Sicherheit: «Digital Trust»

IT-Sicherheit ist für alle relevant, die im Rahmen der Digitalisierung auf moderne Geschäftsmodelle und Abläufe setzen. Denn die digitale Transformation kann nur dann gelingen, wenn die Benutzer und Kunden Vertrauen in die Prozesse und Sicherheit ihrer Daten haben und diese lauffähig bleiben. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von «Digital Trust». Dieses Vertrauen ist jedoch gefährdet, wenn wöchentlich neue Datenlecks entstehen und Sicherheitslücken ausgenutzt werden können. Dabei geraten heute auch KMUs und Gemeinden vermehrt in die Fänge von Cyberkriminellen.

«Soll die digitale Transformation in der Schweiz als Ganzes gelingen, dürfen wir die KMUs – und auch den öffentlichen Sektor – sicherheitstechnisch nicht vernachlässigen», gibt Peter Heinrich von der Fachstelle für Prozessmanagement und Informationssicherheit an der ZHAW School of Management and Law zu bedenken. Dabei reiche es nicht, bloss Sicherheitslücken aufzuzeigen: «Wir müssen echte Handlungsfähigkeit erzeugen. Die Organisationen müssen die Mittel und das Know-how erhalten, um ihre Gefährdung richtig einschätzen zu können und sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Wir wollen deshalb herausfinden, wo sie Hilfe zur Selbsthilfe benötigen.»

Ein Schweizer Ökosystem für den Umgang mit Schwachstellen

In einem Folgeprojekt wollen Bug Bounty Switzerland und die ZHAW an der Weiterentwicklung von Bug Bounty Switzerlands Plattform zu einem Schweizer Ökosystem für ganzheitliches Schwachstellenmanagement arbeiten. Dieses soll alle Akteure (neben den ethischen Hackern z. B. auch Behörden und Lieferanten) in einem kontinuierlichen Informationssicherheitsprozess verbinden und auch für KMUs, Kleinstorganisationen und die öffentliche Verwaltung zugänglich und erschwinglich sein. «Wir leben in einer vernetzten Welt. Den Schutz des Wirtschaftsstandorts Schweiz im weltweiten Netz müssen wir gemeinsam in den Griff bekommen», erklärt Sandro Nafzger, CEO von Bug Bounty Switzerland. «Als Schweizer Bug-Bounty-Pionier wollen wir einen Beitrag zur Sicherheit des Landes und zum Gelingen der digitalen Transformation leisten: Gemeinsam für eine sichere Schweiz.»

Quelle und weitere Informationen: www.bugbounty.ch

Control 2022 macht sich startbereit

Aussteller und Fachbesucher machen sich bereit für die Control 2022, der internationalen Fachmesse für Qualitätssicherung. Diese findet vom 3. bis 6. Mai 2022 in Stuttgart statt. Im Fokus stehen Top-Neuheiten aus den Bereichen Visiontechnologie, Bildverarbeitung, Sensortechnik sowie Mess- und Prüftechnik.

Die Control 2022 steht in den Startlöchern: Vom 3. bis 6. Mai 2022 findet die führende Qualitätssicherungs-Fachmesse in Stuttgart statt. (Bild: Control Messe)

Die Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung (QS), ist als Leitmesse für die Messtechnik seit Jahrzehnten ein ideales Forum für den persönlichen Kontakt und den geschäftlichen Fachaustausch. „Die hohe Nachfrage nach persönlicher Messeteilnahme ist seitens der QS-Branche seit Monaten ungebrochen“, bestätigt Projektleiter Fabian Krüger vom Messeveranstalter P. E. Schall GmbH & Co. KG. „Weltweit schätzt die Branche die Control als unverzichtbare Plattform und erwartet die diesjährige Live-Messe nach zwei Jahren Zwangspause ganz besonders“, so Krüger. „Gerade in diesen Wochen und Monaten, in der pandemiebedingt wieder Unsicherheit herrscht, sehen viele Unternehmen die Control Anfang Mai als Pflichttermin“, sagt der Projektleiter und erinnert an die erfolgreiche, reibungslose Durchführung der Präsenzmessen im vergangenen Herbst.

QS noch nie so bedeutsam wie derzeit

Der Bedarf an fachlicher Diskussion über Neuentwicklungen der QS-Branche ist riesig. Viele Unternehmen führen aktuell erweiterte oder ganz neue QS-Systeme ein – angetrieben durch steigende Automatisierung und Digitalisierung, vermehrt kontaktlose Abläufe, Remote-Services, kleine Losgrößen und Null-Fehler-Fertigung. Die Notwendigkeit der Qualitätsüberprüfung jeglicher Prozesse samt Datenanalyse und einer durchgehenden Rückverfolgung betrifft inzwischen fast alle Branchen sowohl aus dem industriellen als auch dem Dienstleistungsumfeld. „QS-Lösungen waren noch nie so bedeutsam wie derzeit“, gibt der Control-Projektleiter zu bedenken. Lösungen und Systeme der Mess- und Prüftechnik, Werkstoffprüfung, Analysegeräte, Visionstechnologie, Bildverarbeitung, Sensortechnik sowie Wäge- und Zähltechnik sind in den vergangenen zwei Jahren wesentlich weiterentwickelt worden und werden auf der Control 2022 ein hochinteressiertes Fachpublikum finden.

Hoher Anteil ausländischer Aussteller an der Control 2022

Und das Fachpublikum scheint nur darauf zu warten, endlich wieder eine Messe live besuchen zu dürfen. Schon Monate vor dem Messetermin hätten Besucher bereits nach Tickets gefragt, so Projektleiter Fabian Krüger. „Aussteller und Fachbesucher wollen sich endlich persönlich zu Neuheiten der QS austauschen, denn es hat sich viel getan in den vergangenen Monaten.“ Dass die Control nach wie vor als Weltleitmesse für QS gilt, zeigt sich am hohen Anteil ausländischer Aussteller: Rund 35 Prozent stammen von ausserhalb Deutschlands, auch aus der Schweiz. 

Der Fortschritt bei Automatisierung, Digitalisierung, kontaktlosen Abläufen, Remote-Services und durchgehender Rückverfolgung betrifft alle Branchen, inzwischen auch Dienstleistungsbereiche. Prüftechnik-Anwender nutzen diverse QS-Lösungen inline in vernetzten Abläufen – auch berührungslos. Dies wird die Sonderschau „Berührungslose Messtechnik“ der Fraunhofer-Allianz Vision vertiefen, die zur Control 2022 bereits zum 17. Mal stattfindet. Sie zeigt in Halle 6 einen Querschnitt innovativer Technologien aus dem Bereich der berührungslosen Mess- und Prüftechnik.

Weitere Informationen: https://www.control-messe.de/

Säuberung von Kühlkanälen in der Kunststoffindustrie

In den Leitungen von Spritzgusswerkzeugen bilden Korrosion oder Kalkablagerungen mit der Zeit eine Isolationsschicht, die den Querschnitt dieser Kanäle verringert. Ein neues, patentiertes Reinigungssystem nutzt ein optimiertes mechanisches Pressluftverfahren zur Beseitigung hartnäckiger Ablagerungen und führt den Reinigungsprozess in der Hälfte der Zeit durch.

Der bewährte Dreyproper ist eine effiziente Reinigungshilfe, die Ablagerungen in Kühlkanälen von Spritzgusswerkzeugen schnell und vollautomatisch entfernt. Dabei ergänzt das sogenannte Rampling-Verfahren die chemische Säuberung von Kühlkanälen. (Quelle: wattec GmbH)

Wenn sich infolge von Verunreinigungen die Querschnitte in den Leitungen von Spritzgusswerkzeugen verringern, kann nicht mehr genügend Wärme  abgeführt werden. Das macht die regelmässige Säuberung von Kühlkanälen auf den Spritzguss-Anlagen notwendig. Bisherige chemische Methoden zur Reinigung müssen oftmals manuell ausgeführt werden, wobei der Kontakt mit den aggressiven Reinigungsstoffen ein erhöhtes Gesundheits- und Sicherheitsrisiko für die Mitarbeiter darstellt. Daher bietet die wattec GmbH mit dem Dreyproper eine vollautomatische, mobile Reinigungshilfe, die solche Ablagerungen schnell und sicher entfernt. Nun wurde die vierte Generation des Reinigungsgeräts hinsichtlich Reinigungsleistung und Anwenderfreundlichkeit noch einmal überarbeitet.

Optimierte Säuberung von Kühlkanälen

Die neue Version Dreyproper 4.1 löst sämtliche Ablagerungen in einem Spritzgusswerkzeug, indem das Gerät unkompliziert an dessen Kühlkanäle angeschlossen wird. So wird der direkte Kontakt des Personals mit Reinigungsmitteln vermieden, wie es bei herkömmlichen manuellen Methoden üblich ist. Anschliessend aktiviert sich als erstes die Trinkwasserflutung, dann wird die Umwälzpumpe eingeschaltet und Frischwasser durch die Kanäle gepumpt, um festzustellen, ob es im Werkzeug eine undichte Stelle gibt. Wurde keine Leckage gefunden, beginnt das Gerät, die Reinigungschemikalie einzuleiten und startet den eigentlichen Säuberungsprozess. „Damit selbst Schlammschichten, die sich manchmal auf Kalk oder Rost in den Leitungen gebildet haben, nicht nur gelockert, sondern auch entfernt werden, ergänzt das sogenannte Rampling-Verfahren die chemische Reinigung“, erklärt Joachim Rohmann, Geschäftsführer der wattec GmbH. „Bei dieser mechanischen Reinigungsmethode fungieren unterschiedlich grosse Luftblasen als Luftbürste und lösen die Ablagerungen und Verkrustungen von der Kanalwand.“ Während des gesamten Prozesses überwachen und dokumentieren verschiedene Sensoren den Durchfluss sowie die Reinigungsleistung. Dies lässt sich via Touch-Screen einsehen; ebenso erfolgt die Steuerung der automatischen Reinigung über diese Konsole.

Im Grundbild (via Touch-Konsole abrufbar) können übersichtlich Werte wie Druck, pH-Wert und Durchflussmenge in verschiedenen Kreisläufen abgelesen werden. (Quelle: wattec GmbH)

Doppelte Anzahl Reinigungskanäle verringert Prozessdauer

Bei der Überarbeitung des Dreyproper zur Variante 4.1 stand die verbesserte Reinigungsökonomie im Vordergrund. Eine optimierte Geometrie ermöglicht nun den Anschluss von acht anstatt vier Kühlkanälen für die durchflussüberwachte Spülung. Gleichzeitig lässt sich so mehr Reinigungsflüssigkeit durchpumpen. Diese wird über eine mehrstufige, frequenzgesteuerte Kreiselpumpe, die hohen Druck erzeugen kann, in die Kanäle eingebracht. Dahinter ist ein Pressluftanschluss montiert, mit dessen Hilfe Luftblasen in den Volumenstrom des Reinigungsmittels eingespritzt werden. „Über eine vollautomatische Veränderung des Drucks werden die Luftblasen abwechselnd vergrössert und verkleinert“, erläutert Rohmann. „Die dabei entstehende Strömung wirbelt die Luftblasen durcheinander und lässt sie immer wieder gegen die Ablagerungen prallen. Auf diese Weise werden selbst hartnäckige Verkrustungen abgelöst und mitgerissen.“ So lässt sich die Innenfläche der Kühlkanäle grossflächig bürsten, sodass sowohl isolierende Schlammschichten als auch die Ablagerungen darunter entfernt werden.

Im Anschluss an den gesamten Reinigungsprozess wird die Chemikalie mit einer zweiten Lösung neutralisiert und danach mit Frischwasser ausgespült. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass sämtliche chemische Rückstände aus dem Spritzgusswerkzeug entfernt werden. Ein zusätzlicher Wärmetauscher führt die entstandene Wärme zügig ab. In der Folge kann der Reinigungszyklus bis zu 45 Minuten schneller gestartet werden. „Um die Stillstandzeiten der Anlage weiter zu verkürzen, können die Kanäle am Ende der Reinigung automatisch über den Pressluftanschluss ausgeblasen werden“, so Rohmann. „Dadurch wird verbleibende Flüssigkeit aus dem Spritzgusswerkzeug beseitigt, die sonst über einen zusätzlichen Arbeitsschritt entfernt werden musste. Es ist sofort sauber und trocken.“ Danach werden alle Anschlüsse des Dreypropers vom jeweiligen Spritzgusswerkzeug abmontiert und das Reinigungsgerät, in dem sich nun die neutralisierte Lösung befindet, entfernt. Das Spritzgusswerkzeug ist direkt einsatzbereit.

Testphase und Beratung vor Ort

Um sich von der Effizienz und der einfachen Bedienung des Dreyproper 4.1 zu überzeugen, können Anwender das Gerät auch probeweise anmieten. Die Reinigungsexperten von wattec stehen gerne beratend zur Seite, um beispielsweise bei der Optimierung des Kühlwassers zu unterstützen. „Diese Termine sind für uns selbst auch überaus wertvoll, da wir direkt Feedback aus der Praxis erhalten“, ergänzt Rohmann. „Die gewonnenen Erfahrungen fliessen selbstverständlich in die kontinuierliche Verbesserung der Reinigungsprogramme und deren Bedienung ein, was sich in der aktuellen Variante widerspiegelt.“ Mit diesen persönlichen Kontakten gewährleistet der Hersteller, dass die Spritzgusswerkzeuge immer optimal gereinigt sind und der Dreyproper stets auf dem aktuellen Stand der Technik ist.

Weitere Informationen im Internet unter: www.wattec.de

Sustainable Productivity: Studie fordert neues Produktionsverständnis

Unter dem Titel „Sustainable Productivity – Ein neues Produktionsverständnis für eine nachhaltige Produktionswende“ hat das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University kürzlich eine Studie veröffentlicht. Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass der Produktivitätsbegriff neu gedacht werden müsse.

Sustainable Productivity: Die deutschsprachige Industrie muss eine nachhaltige Produktionswende einleiten. (© iStock)

Die Errungenschaften der industriellen Revolutionen haben zu einer enormen Effizienz in der Produktion geführt – aber nicht zu Sustainable Productivity: Alltagsprodukte aus den Bereichen Elektronik, Konsum und Verkehr werden derart kostengünstig hergestellt, dass sie der gesamten Bevölkerung zugänglich gemacht werden können. Ein Wohlstand, der es zeitgleich ermöglicht, sich einen teilweise erschreckend niedrigen Nutzungsgrad der verwendeten Gegenstände zu leisten. So beträgt die durchschnittliche Auslastung eines Privatautos gerade einmal vier Prozent. Ein Grossteil der Konsum- und Elektronikartikel wird nach kurzer Nutzungsphase entsorgt – die effiziente Produktion macht es möglich.

Weit weg von Sustainable Productivity

Das kontinuierliche Streben nach Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung hat zu einem kapital- und ressourcenintensiven Produktivitätsdenken geführt. Dies wird an den gestiegenen CO2-Emissionen deutlich, die sich seit 1990 nahezu verdoppelt haben. Die gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen dieser Entwicklung sind in den letzten Jahren verstärkt offensichtlich geworden. Insbesondere die sich verschärfende Klimakrise hat dazu geführt, dass sich das kapital- und ressourcenintensive Produktivitätsdenken vom Zukunftsbild der ökologisch bewusster denkenden Gesellschaft unterscheidet. Als einer der Verursacher trägt das produzierende Gewerbe hierbei eine grosse Verantwortung. Die deutschsprachige Industrie muss eine nachhaltige Produktionswende einleiten – und zwar sofort!

Die Produktionswende ist Notwendigkeit und Chance zugleich

Im Zuge dessen muss der Produktivitätsbegriff unter Einbezug einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbetrachtung grundlegend neu gedacht werden. Hier setzt die Studie „Sustainable Productivity“ des Lehrstuhls für Produktionssystematik am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen an. Ziel der Studie war es, das neue notwendige Verständnis des Produktivitätsbergriffs zu erarbeiten, um die Produktionswende einleiten zu können. Standen bislang hauptsächlich finanzielle Ziele im Vordergrund, so sind diese durch ökologische, soziale und regulatorische Ziele zu ergänzen. Diese neuartigen Ziele haben Auswirkungen auf die Gestaltung der Produkte in den Phasen Produktentwicklung, Produktion und Nutzung. Möglich gemacht wird diese neuartige Auslegung durch die Digitalisierung und insbesondere durch das „Internet of Production“, welches die zur ganzheitlichen Steigerung der Nachhaltigkeit notwendige Transparenz zur Verfügung stellt.

Neben der mit der Verantwortung verbundenen Notwendigkeit bedeutet die Produktionswende zugleich eine enorme Chance für eine zukunftsfähige Ausrichtung der deutschsprachigen Industrie. Dies umfasst einer-seits die gesellschaftlich wahrgenommene sowie die reale Gestaltung des ganzheitlichen Wandels durch das deutschsprachige produzierende Gewerbe. Andererseits wird ein klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber konkurrierenden Standorten geschaffen. In der Wechselwirkung dieser beiden Faktoren wird ein monetarisierbar Mehrwert erreicht.

Die vorliegende Studie gibt Unternehmen hierzu konkrete Empfehlungen zur Gestaltung ihrer Produktion hin zu einer „Sustainable Production“. Neben Kennzahlen zur Bewertung der gegenwärtigen Situation und des Fortschritts, werden bereits bestehende Erfolgsbeispiele produzierender Unternehmen vorgestellt.

Quelle und weitere Informationen: WZL

Auszeichnung für Hottinger Brüel & Kjaer

Das auf Prüf- und Messtechnik spezialisierte Unternehmen Hottinger Brüel & Kjaer (HBK) feiert das Goldene Jubiläum für seine Standards und durfte eine Auszeichnung von der DGQ entgegen nehmen.

Seit 50 Jahren ist Hottinger Brüel & Kjaer Mitglied bei der DGQ und erhielt dafür eine Auszeichnung. (Bild: HBK)

Der Prüf- und Messtechnik-Experte Hottinger Brüel & Kjaer (HBK) wurde für seine 50-jährige Mitgliedschaft in einer der wichtigsten deutschen Qualitätsorganisationen, der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ), ausgezeichnet. Die Auszeichnung bzw. das entsprechende Zertifikat wurde am 14. September 2021 am Standort von HBK in Darmstadt verliehen und würdigt den langjährigen Einsatz des Unternehmens für qualitativ hochwertige Lösungen im Interesse der Kunden.

Der deutsche Hauptsitz von HBK war im Jahr 1986 das erste Unternehmen dieser Art, das die Zertifizierung nach ISO 9001 erhielt. Auch die Eintragungsnummer der HBK-Zertifizierung spiegelt dies wider: DQS-000001 für ISO 9001 (Qualitätsmanagement), ISO 14001 (Umweltmanagement), ISO 50001 (Energiemanagement). Dank dieser Standards können die Kunden von HBK sicher sein, Produkte und Dienstleistungen auf höchstem Niveau zu erhalten. Das ist insbesondere für Kunden im militärischen Bereich oder bei sensiblen Projekten, beispielsweise in der Luft- und Raumfahrt, entscheidend.

Die DGQ (Deutsche Gesellschaft für Qualität) ist eine zentrale, nationale Qualitätsorganisation in Deutschland. Sie fungiert in erster Linie als erster Ansprechpartner sowie Moderator und Vermittler in Qualitätsfragen. Die Dachorganisation ist ein eingetragener Verein und kann auf ein einzigartiges Expertennetzwerk zurückgreifen.

HBK – Hottinger, Brüel & Kjaer – bietet ein komplettes Portfolio von Lösungen über den gesamten Produktlebenszyklus der Prüf- und Messtechnik hinweg, die die physikalische Welt der Sensoren, Tests und Messungen mit der digitalen Welt der Simulation, Modellierungssoftware und Analyse zusammenbringen. Durch Schaffung eines skalierbaren und offenen Systems für Datenerfassungs-Hardware, Software und Simulation können Produktentwickler Markteinführungszeiten verkürzen, Innovationen vorantreiben und die Vorreiterrolle in einem wettbewerbsintensiven Weltmarkt übernehmen.

Weitere Informationen: https://www.hbkworld.com/en/about/quality-management

Cloud-Technologie und Schweizer Hersteller: über Effizienz und viel mehr

Der Management-Pionier Peter Drucker sagte einmal: "Effizienz ist, die Dinge richtig zu tun; Effektivität ist, die richtigen Dinge zu tun." Gastautor Billy Kneubühl von Oracle Switzerland ist der Meinung, dass jede Initiative sowohl strategisch ausgerichtet als auch auf Effizienz hin optimiert sein muss.

Die 2020er-Jahr könnten das Jahrzehnt für den endgültigen Durchbruch der Cloud-Technologie in der Fertigungsindustrie werden. (Bild: Pixabay.com)

Die Hersteller haben sich in den letzten Jahren mit ihren Daten auseinandergesetzt und mit IoT-Sensoren, -Architekturen und -Anwendungen eingeführt, um ihre Prozesse besser zu verstehen und sie im Hinblick auf Effizienz zu optimieren. Doch der Fokus auf Effizienz hat dazu geführt, dass einige Fertigungsunternehmen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, wenn es um die digitale Transformation geht. Eine Studie von McKinsey hat ergeben, dass 70 % der Initiativen zur digitalen Transformation ihre Ziele nicht erreichen. Pioniere in der Branche blicken jedoch bereits über die Effizienz hinaus. Die 2020er Jahre werden das Jahrzehnt sein, in dem sich reifere, genauere Ansätze für die digitale Transformation im Fertigungssektor entwickeln. Die Hersteller werden effektiver werden und die Cloud-Technologie strategisch nutzen, um bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen.

Daten nähren neue Modelle

In der Vergangenheit wurde ein Verkauf als Ende des Verkaufsprozesses gesehen. Ein Kunde entscheidet sich für einen Kauf, erhält das Produkt, und wenn er damit zufrieden ist, ist die Beteiligung des Herstellers beendet. Die Hersteller betrachten jedoch die laufende Wartung und andere Dienstleistungen zunehmend als einen gewinnbringenden Teil des Verkaufsprozesses.

Wir sehen jetzt, wie neue Ansätze über eine einzelne transaktionale Interaktion mit Kunden hinausgehen und Daten nutzen, um Verkauf und Dienstleistungen zusammenzuführen. Das Ergebnis ist der Übergang zu einem Modell, bei dem für die Nutzung bezahlt wird, und dann zu einem Modell, bei dem für das Ergebnis bezahlt wird, basierend auf der Bereitstellung eines Dienstes – zum Beispiel Konnektivität als Dienst. Auf der Grundlage der Kundennutzung können die Hersteller personalisierte Dienste anbieten. IoT ermöglicht somit die Vorhersage und Automatisierung der Wartung und somit eine effektive und nachhaltige Wertschöpfung.

Diese Modelle sollten durch Cloud-Plattformen gestützt werden, die es den Herstellern ermöglichen, ihren Betrieb zu vernetzen, Daten zu verwalten und maschinelles Lernen, KI und Analyselösungen einzuführen. Eine Suite von Cloud-Anwendungen ermöglicht es ihnen ausserdem, kontinuierlich zu innovieren und neue Funktionen zu entwickeln. Hersteller können mit Cloud-Technologie bzw. -Lösungen auch eine einheitliche Sicht auf ihre Kunden erhalten, was für kontinuierliche servicebasierte Beziehungen unerlässlich ist.

Kreislaufwirtschaft ist die Zukunft

Ich glaube auch, dass die Kreislaufwirtschaft bei den neuen Modellen, die eingeführt werden, eine zentrale Rolle spielen wird. Gegenwärtig ist die globale Wirtschaft nur zu 8,6 % zirkulär, während jedes Jahr 100 Milliarden Tonnen an Materialien produziert werden. Dieser lineare Ansatz für Produkte führt dazu, dass wir im Jahr 2030 65 Milliarden Tonnen Treibhausgase produzieren werden. Die Hersteller werden eine Schlüsselrolle bei der Vollendung der Kreislaufwirtschaft spielen und dabei sowohl Abfall als auch Emissionen reduzieren.

Für die Hersteller kann Kreislaufwirtschaft alles sein, von Aftermarket-Dienstleistungen während des gesamten Lebenszyklus einer Maschine bis hin zu Bekleidungslinien, die recycelte Fasern und Wiederverkaufsplattformen verwenden, um den Abfall in der Modeindustrie zu reduzieren. Sobald der gesamte Lebenszyklus eines Produkts in den Verantwortungsbereich eines Herstellers fällt, braucht er die Analysewerkzeuge, um zu bestimmen, wann und wie es gewartet oder wiederverwendet werden soll.

Dank Cloud-Technologie: Hersteller können florieren

Die Schweiz, ihre aufstrebende Technologie und ihre politische sowie wirtschaftliche Stabilität bieten globalen Unternehmen einen sicheren Ort, um ihre digitalen Fertigungs- und Lieferkettenprozesse zu entwickeln. Der FM Global Resilience Index 2020, der Einblicke für Unternehmen gibt, die sich für Anlagen entscheiden, Lieferketten ausbauen oder neue Märkte erschliessen müssen, hat die Schweiz auf den zweiten Platz als eine der widerstandsfähigsten Volkswirtschaften der Welt gesetzt. Die Hersteller stehen jedoch unterzunehmendem Druck, und Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen haben Priorität.

Dies ist auch der Grund, warum sie sich der Cloud-Technologie zuwenden, um die Effizienz ihrer Abläufe zu verbessern. Im Jahr 2021 stellte McKinsey fest, dass 64 % der Industrieunternehmen die Cloud aktiv nutzen, obwohl 50 % die Cloud-Technologie als komplexer einschätzen als ursprünglich erwartet. Anstatt zu versuchen, „den Ozean zum Kochen zu bringen“, indem man eine gewaltige Herausforderung auf einmal annimmt, wäre es für die Hersteller am effektivsten, die Cloud zu nutzen, um neue Lösungen und Dienste schnell zu testen und sie dann bei Bedarf zu erweitern.

Siemens arbeitet beispielsweise gemeinsam mit Oracle an einer hochleistungsfähigen Verarbeitungslösung, die Energieversorgern helfen wird, die umfangreichen Datenverarbeitungsanforderungen besser zu bewältigen. Dabei wird die Oracle Cloud Infrastructure (OCI) genutzt, um Messwerte von intelligenten Zählern in 30-Minuten-Intervallen in Haushalten und kleinen, nicht-häuslichen Standorten abzufragen und zu verarbeiten und so den Übergang zum intelligenten Stromnetz zu erleichtern. Bislang wurden Volumen- und Leistungstests mit 1,5 Millionen Zählern erfolgreich durchgeführt. Die Siemens-Anwendung und OCI können jedoch weit darüber hinaus skaliert werden, da die Branche auf eine ereignisgesteuerte Architektur umstellt.

Der Schweizer Hersteller von Stahlrädern, Alcar Ruote, ist ein weiteres Beispiel, da er sich auf Technologie verlassen musste, um weiterhin mit Schweizer Qualität zu produzieren und gleichzeitig auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Unternehmen entschied sich für die Oracle-Anwendungen Supply Chain Management and Manufacturing und Oracle Fusion Cloud ERP, um seine Planung, Beschaffung, Fertigung und Distribution zu verwalten und gleichzeitig die Transparenz in diesen Bereichen zu verbessern.

Ausbildung für die digitale Transformation

Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass neben der Einführung neuer Technologien die digitalen Fähigkeiten von Unternehmen von den richtigen Fähigkeiten abhängen. Die Hersteller müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter darin geschult werden, wie sie die neuen Lösungen am effektivsten einsetzen können, und sie bei Bedarf durch Umschulung unterstützen. Um sicherzustellen, dass die Vorteile der Cloud-Technologie in vollem Umfang genutzt werden, sollte dies im gesamten Unternehmen geschehen.

Digitale Lösungen stehen auch im Mittelpunkt dieses Schulungsprozesses für Mitarbeiter. Das Digital Capability Center Venice, ein Joint Venture zwischen McKinsey und Confindustria, das Oracle Fusion Cloud Applications einsetzt, wurde vor kurzem eingerichtet, um Herstellern praktische Erfahrungen mit der betrieblichen Umgestaltung zu vermitteln. Durch realistische Simulationen können Auszubildende das Rapid Prototyping erforschen und modulare Lösungen testen, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Auf diese Weise lernen die Mitarbeiter, wie digitale Möglichkeiten die Produktivität und Zusammenarbeit steigern und die Sicherheit in der Fabrik und im Back-Office verbessern können.

Cloud-Technologie: Effizienz und mehr

Die Hersteller haben die Möglichkeit, nicht nur die Effizienz ihrer Abläufe schrittweise zu verbessern, sondern auch ihre Betriebsmodelle zu verändern. Auf diese Weise können sie langfristige positive Ergebnisse für ihre Kunden erzielen und gleichzeitig die dringend benötigte Kreislaufwirtschaft und Ressourcenproduktivität in ihren Ansatz einbringen.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sie sich die erforderlichen Werkzeuge beschaffen, um neue Lösungen schnell zu testen, zu iterieren und zu skalieren. Ebenso müssen sie ihre Mitarbeiter auf diesem Weg der digitalen Transformation mit den neuesten Schulungslösungen unterstützen. Wenn sie es richtig machen, wird das Ergebnis eine Verbesserung der Effektivität und Effizienz sein.

Autor:
Billy Kneubühl ist Country Manager Oracle Switzerland

Virtuelle Messe für QMS-Software

Die ConSense GmbH führt eine virtuelle Messe rund um Qualitätsmanagement- und integrierte Managementsysteme durch. Sie findet vom 5. bis 8. April 2022 statt.

Die virtuelle Messe ConSense EXPO informiert über Neuheiten bei Qualitätsmanagement- und integrierten Managementsystemen. (Bild: ConSense GmbH)

Die virtuelle Messe ConSense EXPO des Software-Anbieters ConSense GmbH präsentiert Softwarelösungen und Dienstleistungen rund um Managementsysteme inklusive aller Neuheiten. Das Programm bietet abwechslungsreiche Live-Konferenzen, die Verleihung des 4. ConSense ScientificAward und viele Möglichkeiten zum Networking. Die Registrierung für den Besuch ist ab sofort unter www.consense-gmbh.de/expo möglich. Hier findet sich auch das gesamte Konferenzprogramm sowie die Anmeldung zu den Konferenzen.

Virtuelle Messe mit umfassenden Produktinformationen

Auf der digitalen Messe ConSense EXPO stehen Expertinnen und Experten von ConSense an verschiedenen Themenständen für persönliche Gespräche bereit, z. B. zu QM-Software und zu Lösungen für IMS – ganz gleich ob bestehend aus QM-System, Datenschutz-, Arbeitsschutz-, Umweltschutzmanagement oder weiteren Managementbereichen. Auch zu GxP-konformen QM-Lösungen sowie Maßnahmen-, Schulungs- oder Risikomanagement bietet die Messe hilfreiches Informationsmaterial. Sie zeigt zudem ausführlich die endgeräteunabhängige, webbasierte Managementsystem-Lösung ConSense PORTAL, die von jedem Ort und zu jeder Zeit einen anwendungsfreundlichen Zugriff auf die gesamte digitale Dokumentation bietet. Die ConSense Hosting Services übernehmen dabei die Bereitstellung, Sicherung, Wartung, das Monitoring und das Einspielen von Updates auf Wunsch.

Live-Konferenzen, Keynote, Networking und mehr

Zu den Highlights der ConSense EXPO gehört ein vielfältiges Konferenz- und Eventprogramm, das einer Präsenzmesse in nichts nachsteht. Die Live-Konferenzen behandeln aktuelle Themen aus der QM-Welt. Präsentiert werden sie von Expertinnen und Experten für Managementsysteme aus namhaften Unternehmen sowie von der ConSense GmbH. So beschreibt das akkreditierte DAkkS-Kalibrierlabor Eumetron GmbH, wie es mithilfe des Integrierten Managementsystems die Einhaltung der Normvorgaben schnell und transparent nachweisen kann. Für einen sicheren Schiffsbetrieb mit verpflichtender Dokumentation in digitaler Form und intelligentem Formularmanagement steht das Beispiel der BBC Chartering GmbH & Co. KG. In einer weiteren Konferenz wird demonstriert, wie die QM-Methoden der Automotive Core Tools aus der Automobilindustrie auch in anderen Branchen für systematisch gute Qualität sorgen können. Im Anschluss an die verschiedenen Fachvorträge stehen die Referierenden für Diskussionen bereit. Networking und Erfahrungsaustausch finden in der digitalen Coffee Lounge statt. Zudem können Besucherinnen und Besucher ihr Wissen bei On-demand Webinaren vertiefen. Bestandskundinnen und -kunden der ConSense GmbH erhalten über einen exklusiven Bereich Zugang zu Extraslots für Beratungssprechstunden, zusätzliche Live-Konferenzen und der Keynote von Dr. Alexander Künzer aus der Geschäftsführung der ConSense GmbH.

Verleihung des ConSense ScientificAward

Erstmalig können die Besucher zudem live bei der Verleihung des 4. ConSense ScientificAward dabei sein. Mit dem fachübergreifenden Wissenschaftspreis zeichnet die ConSense GmbH Abschlussarbeiten mit innovativen Ideen für lebendige Managementsysteme aus. Die unabhängige Experten-Jury, bestehend aus Prof. Dr. Mendling (Humboldt-Universität zu Berlin und Vorstand Gesellschaft für Prozessmanagement), Prof. Dr.-Ing. Rosenbaum (Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Fakultät Maschinenbau) und Dr.-Ing. Sommerhoff (Leiter Innovation und Transformation der Deutschen Gesellschaft für Qualität), bewertet die eingereichten Arbeiten. Im Anschluss an die Bekanntgabe und die Verleihung stellt die Preisträgerin oder der Preisträger seine prämierte Arbeit in einem Vortrag vor.

Flow statt Frust: Massnahmen gegen IT-Störungen an digitalen Arbeitsplätzen verstärken

Eine Umfrage zeigt: Produzierende Unternehmen wollen vor allem die Perspektive der Anwender mehr berücksichtigen. Viele Befragte aus dem Maschinen- und Anlagenbau führen möglichst wenig neue Anwendungen ein, um Probleme zu vermeiden.

„Warum funktioniert das nicht!?“ Häufige IT-Störungen senken die Arbeitsqualität an digitalen Arbeitsplätzen – besonders in produzierenden Unternehmen. (Bild: Depositphotos.com)

Die hohe Bedeutung von Digital Employee Experience (DEX) ist in den Branchen Maschinen- und Anlagenbau sowie der industriellen Produktion angekommen. Dies zeigt eine Umfrage von Nexthink unter 300 IT-Experten aus sechs Branchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Durchgeführt wurde die Studie im Mai 2021 vom unabhängigen Marktforschungsunternehmen Sapio Research. Bei der Mehrheit (Industrielle Produktion 81%, Maschinen- und Anlagenbau 70%) spielt das Thema DEX eine wichtige Rolle und soll mit einem speziell dafür verantwortlichen Team bzw. Mitarbeitern vorangetrieben werden (Industrielle Produktion 76%, Maschinen- und Anlagenbau 66%). Vor allem im Fokus stehen Massnahmen gegen IT-Störungen.

Systematisch und mit hoher Automatisierung schneller IT-Störungen beheben

Umfassende Massnahmen für störungsfreie digitale Arbeitsumgebungen planen vor allem produzierende Unternehmen. 87 Prozent (Durchschnitt 81%, Maschinen- und Anlagenbau 75%) werden zur beschleunigten Störungsbehebung bei digitalen Arbeitsplätzen systematische Prozesse und Werkzeuge mit einem hohen Automatisierungsgrad einsetzen.

Um die Qualität digitaler Arbeitsplätze zu messen, stehen laut der Nexthink-Studie Metriken und Key Performance Indikatoren bei 85 Prozent der produzierenden Unternehmen auf dem Plan (Durchschnitt 76%, Maschinen- und Anlagenbau 72%). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei dem Vorhaben, für das IT-Helpdesk eine zentrale Managementplattform zu nutzen, die vom Ticketing über die Benutzerkommunikation bis hin zu Reporting, Analyse und Anleitung zur Fehlerbehebung alles abdeckt.

Mit Predictive-Analytics IT-Störungen vorhersehen und verhindern

Wo liegen die Ursachen von IT-Störungen? Für Antworten darauf haben 85 Prozent der befragten Unternehmen aus der produzierenden Industrie vor (Durchschnitt 75%, Maschinen- und Anlagenbau 68%), ein integriertes System zu nutzen, das Daten aus dem IT-Backend mit der Management-Plattform des Service-Desks korreliert.
Auch Predictive-Analytics-Technologien wie Big-Data, Künstliche Intelligenz und Machine Learning stehen bei der industriellen Produktion mit 81 Prozent hoch im Kurs, um mögliche Störungen vorherzusehen oder zu verhindern (Durchschnitt 76%, Maschinen- und Anlagenbau 75%).

Mehrheit lebt mit Kompromissen am digitalen Arbeitsplatz

Die Massnahmen sind eine logische Konsequenz darauf, dass bislang eher passiv auf IT-Störungen gewartet wird, statt sie proaktiv und mit hoher Automatisierung von vornherein zu vermeiden. Kritisch zu betrachten ist dabei, dass die befragten Unternehmen mehrheitlich mit vielen Kompromissen am digitalen Arbeitsplatz leben (Industrielle Produktion 70%, Maschinen- und Anlagenbau 62%). Hinzu kommt, dass viele Störungen immer wieder auftreten (Industrielle Produktion 46%, Maschinen- und Anlagenbau 55%) und deren Behebung meist sehr lang dauert (Industrielle Produktion 57%, Maschinen- und Anlagenbau 58%).

Bei IT-Störungen wird Situation der Anwender unnötig erschwert

Die Situation wird für Anwender zudem auch unnötig erschwert. Sie bleiben oft im Unklaren, wie lange eine Störung dauern wird (Industrielle Produktion 70%, Maschinen- und Anlagenbau 66%) und das IT-Self-Service-Portal erweist sich häufig als nicht sehr hilfreich (Industrielle Produktion 48%, Maschinen- und Anlagenbau 62%). Zudem werden Anwender nur unzureichend über größere oder geplante Beeinträchtigungen am digitalen Arbeitsplatz informiert (Industrielle Produktion 85%, Maschinen- und Anlagenbau 77%). Frustrierend aus der Anwendersicht ist, dass zwar Mitarbeiterrückmeldungen eingeholt werden, dies aber meist nicht zu Verbesserungen führt (Industrielle Produktion 54%, Maschinen- und Anlagenbau 70%).

Häufig Verzicht auf neue Anwendungen aufgrund möglicher zusätzlicher Probleme

Die bestehenden Mängel im IT-Erlebnis von Mitarbeitern zeigen sich insbesondere im Hinblick auf die Einführung neuer Anwendungen. Ganze 91 Prozent der Befragten aus produzierenden Unternehmen sind der Ansicht, dass bei neuen Anwendungen mehr bzw. bessere Hilfestellung zur Verfügung gestellt werden sollte (Maschinen- und Anlagenbau 81%). Erschwerend kommt hinzu, dass Endanwender den Anruf bei der Ticket-Hotline vermeiden, wenn sie Probleme mit neuen Anwendungen haben (Industrielle Produktion 57%, Maschinen- und Anlagenbau 72%). Das Ergebnis: Es werden möglichst wenig neue Anwendungen eingeführt, um Probleme zu vermeiden, wie 59 Prozent der Befragten aus der industriellen Produktion und ganze 75 Prozent aus dem Maschinen- und Anlagenbau bestätigen.

DEX und die Perspektive der Anwender gewinnen an Bedeutung

Die Ergebnisse aus der Nexthink-Studie zeigen, dass mit der dynamischen Entwicklung der Digitalisierung auch das Thema Digital Employee Experience bei den Unternehmen mit in den Vordergrund rückt. 81 Prozent aus der industriellen Produktion und 83 Prozent aus dem Maschinen- und Anlagenbau sagen, dass dieses Thema hohe Priorität in ihrem Unternehmen haben wird. Und vor allem die produzierenden Unternehmen (80%) wollen dabei verstärkt die Perspektive der Anwender berücksichtigen – ein Aspekt, der im Maschinen- und Anlagenbau mit 55 Prozent deutlich weniger im Fokus steht.

Digitale Ökosysteme: Feinde werden zu Partnern

Bisherige Geschäftsmodelle kommen unter Druck. Die digitale Welt schafft sich neue Kooperationsformen: Coopetition statt Competition - aus Konkurrenten werden Partner. Die zentrale Frage lautet: Wie wird in einer digitalen Welt künftig Geld verdient und Kundenwert geschaffen? Digitale Ökosysteme sind eine Antwort darauf.

Ralph Hutter, Studiengangsleiter der neuen CAS Digital Product Lead HWZ und CAS Platforms & Ecosystems HWZ. Dieser Lehrgang hat u.a. digitale Ökosysteme zum Inhalt. (Bild: HWZ)

How to create value in a digital world – Wert ist nicht mehr gleichbedeutend mit Wertschöpfung oder Shareholder Value. Wert beinhaltet auch neue Wertvorstellungen von Kunden, Schaffen von Wert dank neuer Technologien, dank «schönen» Produkten mit hohem Nutzen und natürlich auch neuen digitalen Plattform-Geschäftsmodellen. Auf den ersten Blick erscheinen Plattformen und Super-Apps führender Technologie-Unternehmen wie Google, Apple, Meta, Amazon, WeChat und Co. als Bedrohung, weil sie in verschiedene Industriebereiche eindringen. In Tat und Wahrheit haben auch in der Schweiz verschiedene Banken, Versicherungen, Retailer, Medienhäuser sowie zahlreiche Start-ups das grosse Potenzial der Plattform-Geschäftsmodelle bereits entdeckt. Typische Angebote sind Hypotheken-Marktplätze, Mobilitätsangebote, Vergleichs- und E-Commerce Plattformen das Rennen um die Marktführerschaft hat begonnen. Und damit auch das Rennen nach entsprechenden Talenten.

Was macht digitale Ökosysteme so erfolgreich?

Im Fokus steht nicht die Technologie, sondern die konsequente Einbindung der Teilnehmenden eines Ecosystems. Im Zentrum stehen die Kundschaft, Lieferantinnen und Lieferanten und sogar die eigene Konkurrenz. Vorrangiges Ziel ist es, gemeinsam unternehmens- und branchenübergreifend echte Innovation und Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen – in der Form eines Digital Ecosystem. «Neue Technologien wie Cloud, APIs, Big Data und Analytics sind nur Enabler, die dazu beitragen, neue datenzentrierte Geschäftsmodelle schnell, skalierbar und standardisiert umzusetzen. Zentral für die erfolgreiche Umsetzung sind die konsequente Neukonfiguration des Geschäftsmodells und das Design des Ecosystems. Darin verfügen erst wenige Unternehmen über die nötigen «Enterprise Capabilities» und die Expertise. Das zeigt sich unter anderem in der grossen Anzahl von Stellenangeboten und neuen Stellenprofilen im Bereich «Ecosystems», sagt Ralph Hutter, Studiengangsleiter der neuen CAS Digital Product Lead HWZ und CAS Platforms & Ecosystems HWZ.

Produktentwicklung transformiert sich radikal

Die Produktentwicklung verändert sich fundamental: Im Kern steht eine verstärkte Kunden- und Designorientierung. Die Innovationsgeschwindigkeit und die technische Komplexität haben sich in den letzten Jahren substanziell erhöht. Um diesem Wandel Rechnung zu tragen, werden neue Softwareentwicklungsmethoden und Managementansätze wie z. B. Agile, Lean Startup etc. verbreitet eingesetzt.

Auch die Rolle des Produktmanagers verändert sich aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Daten und dem Einsatz neuer Technologien radikal. Zu nennen sind die neuen Interfaces wie AR, VR, IoT, Voice, Blockchain und Gaming Engines. Die nächste Generation Internet, das Web 3.0, zeichnet sich heute bereits ab. Digitale Erweiterungen über smarte Geräte wie Uhren, Brillen und neue immersive Benutzererlebnisse mit VR Headsets in und um Metaverse-Welten ermöglichen neuartige Services, innovative Geschäftsmodelle und neue Touchpoints mit der anvisierten Kundschaft. Der Digital Product Lead ist die neue und sich in Start-ups und internationalen Firmen etablierende Rollenbezeichnung für den führenden Produkt Manager.

Digital Product Management ist die Schlüsselkompetenz, um bestehende Produkte und Services in die nächste Generation des Internets, das Web 3.0, und das sich abzeichnende Metaverse zu überführen oder auf Basis neuer Technologien komplett neue digitale Angebote zu lancieren.

How to create value in a digital world?

Innovative digitale Produkte mit neuester Technologie schaffen echten Mehrwert für die Kundschaft und legen die Basis für digitale Ökosysteme, in denen neue digitale Geschäftsmodelle entwickelt werden können. Das ist echte «Digital Value Creation».

Das Institute for Digital Business der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich bietet hierzu eine Weiterbildung an. Die neu lancierten CAS Platforms & Ecosystems HWZ und CAS Digital Product Lead HWZ, die unter der Leitung von Ralph Hutter stehen, stärken das Verständnis für diesen Kulturwandel und bieten einen methodischen Werkzeugkasten im Umgang mit den Herausforderungen der neuartigen Plattform-Geschäftsmodelle und der Entwicklung digitaler Produkte und Services. Die beiden CAS können auf Wunsch mit einem weiteren Wahlmodul zu einem Masterabschluss mit Vertiefungsrichtung in «Digital Value Creation» (Master of Advanced Studies in Digital Business, Major Digital Value Creation) kombiniert werden. Mit diesem Angebot werden Absolvierende praxisorientiert für einen Karriereschritt in den neuen Jobprofilen im Bereich Ecosystem- und Digital Product Management vorbereitet.

Quelle und Informationen: HWZ

Gesundheitsschutz: Burnout bei Mitarbeitern verhindern

Die Pandemie und die zu ihrer Eindämmung ergriffenen Maßnahmen haben von den Arbeitnehmern ihren Tribut gefordert. Viele Mitarbeitende berichten, unter Burnout zu leiden. In drei Bereichen können Arbeitgeber ansetzen, um Burnout bei Mitarbeitenden zu verhindern.

Die Arbeit im Homeoffice lässt Grenzen zwischen Freizeit und Privatleben verwischen. Die Gefahr von Burnout steigt. (Bild: Pixabay.com)

Durch die Pandemie mussten viele von uns ihren Arbeitsplatz ins Home Office verlegen. Burnout war zwar schon immer ein Thema, das man zur Kenntnis nehmen und dem man entgegenwirken musste, aber die Pandemie hat die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben erheblich verwischt. Das hat dazu geführt, dass viele von uns zusätzliche Stunden arbeiten, entweder um vermeintliche Mängel oder Verzögerungen bei der Arbeit auszugleichen oder sogar unbewusst.

Wenn das Engagement von Mitarbeitenden nachlässt

Gemäss einer britischen Studie berichten 70 % der Mitarbeitenden, dass sie unter Burnout-Erscheinungen leiden. Fehlende Freizeit und hohe Arbeitsbelastung sind bei denjenigen, die solche Auswirkungen spüren, die wichtigsten dazu beitragenden Faktoren. Dies bereitet Managern und Unternehmen große Sorgen, da das Engagement der Mitarbeiter in direktem Zusammenhang mit den Geschäftsergebnissen steht. Hogan Assessments, ein führender Anbieter von Persönlichkeitsbewertungen und Führungsberatung, streicht drei Bereiche heraus, die Arbeitgeber unter die Lupe und in Angriff nehmen können, um sicherzustellen, dass ihre Mitarbeiter zufrieden, engagiert und gut betreut sind und um damit die Belastung von Burnout zu vermeiden.

Persönlichkeit ist der Schlüssel, wenn es um Arbeit und Burnout geht

Die von Hogan durchgeführte Untersuchung legt nahe, dass die Pandemie nicht die Persönlichkeit der Menschen selbst verändert, sondern nur bestimmte bereits vorhandene Eigenschaften verstärkt hat. Wenn jemand beispielsweise extravertiert ist und Gefallen findet an den sozialeren Aspekten einer Büroumgebung, dann haben sich seine oder ihre Prioritäten nicht geändert. Die Isolation, die mit der Arbeit von zu Hause aus einhergeht, könnte sich nachteilig auf seine oder ihre Arbeit auswirken. Dahingegend könnte eine eher introvertierte Person, in einer Homeoffice-Atmosphäre aufblühen und feststellen, dass mehr Aufgaben erledigt werden können, wenn nicht die zusätzlichen Ablenkungen, die mit der Arbeit in einem gemeinsamen Raum verbunden sind, dazukommen.

Um Burnout zu vermeiden und Mitarbeiter bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz nicht unnötig zu belasten, müssen Arbeitgeber mit Teamleitern zusammenarbeiten. Einen offenen Dialog zwischen Managern und Teammitgliedern zu fördern, wird dazu beitragen, ein flexibleres Hybridsystem aufzubauen, das bei den beschäftigten Mitarbeitern zu maximaler Produktivität führt. Mitarbeitende, die sich dafür entscheiden, weiterhin von zu Hause aus zu arbeiten, könnten das Gefühl haben, sich mehr anstrengen oder mehr Stunden arbeiten zu müssen, da sie nicht ständig überwacht werden – es ist daher wichtig, dies besonders im Auge zu behalten und diese Mitarbeiter durch regelmäßige Mitteilungen daran zu erinnern, dass ihr reguläres Arbeitspensum mehr als ausreichend ist. Ein System einzurichten, das offene und ehrliche Gespräche zwischen Mitarbeitern und Managern ermöglicht und fördert, wird den Mitarbeitern das Gefühl geben, dass sie gesehen und gehört und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Um die Auswirkungen von Burnout abzumildern, ist Stressbewältigung entscheidend

Oft kann Burnout durch ein Übermaß an Stress ausgelöst werden. Covid-19 hat dazu geführt, dass Mitarbeiter einen erhöhten Druck verspüren, alle Schwierigkeiten zu verschleiern, die sie bei der Bewältigung von Belastungen sowohl durch die Arbeit als auch durch die Pandemie haben. Dabei hat gemäss einer Befragung der Lime Group nur einer von sechs Arbeitnehmern das Gefühl, dass psychischen Bedürfnisse von dem Arbeitgeber und an dem Arbeitsplatz ausreichend berücksichtigt werden.

Die Burnout-Erfahrung einer Person lässt sich oft daran festmachen, wie gut sie mit Stress umgeht. Um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, wie einzelne Mitarbeiter mit Stress umgehen, kann eine zu diesem Zweck entwickelte Development-Umfrage herangezogen werden. Denn jene Menschen, die Stress verinnerlichen, spüren eher die Auswirkungen von Burnout. Tests durchzuführen, kann Unternehmen helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, welche den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre Zeit und ihr Arbeitspensum besser einzuteilen und Stress zu vermeiden. Sie tragen innerhalb der Managementstrukturen des Unternehmens auch zu einer intelligenteren Strategie und Entscheidungsfindung bei, um die Auswirkungen von Burnout zu verhindern. Zudem helfen sie jenen Personen, die bereits darunter leiden, sich besser davon zu erholen. Ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Burnout besteht darin, die Mitarbeitenden an alle psychischen Gesundheits- und Unterstützungssysteme zu erinnern, die ihnen in ihrem Unternehmen zur Verfügung stehen. So werden sie ermutigt, sich an die Personalabteilung zu wenden, wenn sie diese in Anspruch nehmen wollen oder müssen.

Die Werte des Unternehmens sind unmittelbar mit dem Engagement der Mitarbeiter verknüpft

Ein Burnout zu erleiden, ist weniger wahrscheinlich, wenn Personen eingestellt werden, deren persönliche Werte am ehesten mit denen des Unternehmens in Einklang stehen. Jedoch muss ein Unternehmen auch jederzeit mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn das Management die Werte nicht vorlebt, die es bei seinen Mitarbeitern sehen möchte, läuft es Gefahr, die treibende Kraft ungesunder Arbeitspraktiken zu sein. Der Schlüssel, um Burnout zu bekämpfen, besteht darin, die Priorität darauf zu legen, dass der Beruf mit dem Privatleben vereinbar ist. Es ist von großer Bedeutung, die Überstunden der Mitarbeiter anzuerkennen und ihnen zu versichern, dass dies kein Standard ist, der stets von ihnen erwartet wird. Den Mitarbeitern zu erlauben, sich nach Beendigung ihres Arbeitstages abzumelden, mag nicht wie ein revolutionäres Konzept erscheinen, aber es ist wichtig, da diese Tatsache von vielen Arbeitnehmern während der Pandemie vergessen oder beiseite geschoben wurde.

„Die Reaktion des Arbeitgebers auf Burnout darf nicht länger rückwirkend sein. Arbeitgeber müssen damit beginnen, Burnout vorbeugend anzugehen, noch bevor es auftritt. Unternehmen müssen den Daten zur Mitarbeiterbeteiligung Aufmerksamkeit schenken, um zu sehen, wer in ihrem Unternehmen am stärksten von Burnout bedroht ist“, ergänzt Dr. Ryne Sherman, Chief Science Officer bei Hogan Assessments, „Bei jenen, die an Burnout leiden, sollten Sie in Betracht ziehen, wöchentlich individuelle Check-ins mit Teammitgliedern einzurichten, damit die Manager über ihre Arbeitsbelastung und alle Überstunden oder über möglicherweise zu ergreifende Zusatzmaßnahmen
im Bilde sind. Wenn Sie auf diese Weise eine bessere Struktur anbieten, helfen Sie, Erwartungen zu setzen, und versichern Ihrem Team, dass es die Unterstützung erhalten kann, die es benötigt.“

Quelle: Hogan Assessments

Cyber-Sicherheit im Gesundheitswesen: Befund, Diagnose, Therapie

Das Gesundheitswesen ist nach wie vor einer der am häufigsten durch Hacker angegriffenen Bereiche. Es ist daher Zeit, lang aufgeschobene Hausaufgaben nachzuholen, um sich den neuen Ansprüchen und Risiken an ein digitalisiertes und geschütztes Gesundheitswesen zu stellen. Umfassende IT-Sicherheitstechnologien und starke Partner können die Therapie einleiten, die gerade angesichts der aktuellen Krisenlage nötiger erscheint, denn je.

Die Zahl der vernetzten medizinischen IoT- und OT-Geräte steigt sprunghaft an und erfordert vertiefte Massnahmen für mehr Cyber-Sicherheit. (Bild: Pixabay.com)

Eine komplexe, oft veraltete und heterogene IT und Technik sowie eine fehlende Sicherheitsstrategie machen zum Beispiel Krankenhäuser zu einem lohnenden und erpressbaren Ziel für Hacker. Denn ein Ausfall der Systeme ist hier keine Option. Ebenso begehrt ist die Datenbeute: Je nachdem, wie vollständig die Informationen sind, können medizinische Unterlagen bis zu 1.000 US-Dollar im Darknet kosten. Nur US-Reisepässe sind mit einem Stückpreis von 1.000 bis 2.000 US-Dollar  noch teurer.

Mangelnde Cyber-Sicherheit: Folgen des Kostendrucks

Zudem sind die meisten Opfer im Gesundheitsbereich oft völlig unvorbereitet. Neben dem Geldmangel ist hier vor allem fehlendes Personal der Grund, wenn etwa in Deutschland mitunter zwei Mitarbeiter für die gesamte IT-Administration von drei verschiedenen Häusern zuständig sind und kaum Budget haben. Der Kostendruck dürfte noch zunehmen

Außerdem steigen die Ansprüche an die IT in einem zu digitalisierenden Gesundheitswesen. Gerade die aktuelle Krisen- und Gefahrenlage zeigen auf, dass Krankenhäuser immer mehr wie eine Kritische Infrastruktur zu behandeln sind. In der Administration erhöhen die steigenden Vorgaben in Sachen Datenschutz die Hürden für die Datensicherheit. Compliance-Regeln sind zunehmend einzuhalten – von der DSGVO über ISO-Zertifikationen bis hin zu Funkrichtlinien für technische Geräte.

Symptome

Die Cyber-Sicherheit im Gesundheitswesen leidet immer noch unter folgenden Symptomen:

  1. Ransomware: Gerade Krankenhäuser können erpresserische Angriffe, die Daten verschlüsseln oder Systeme blockieren, nicht aussitzen, wenn man die Patienten weiter versorgen will. Hier gehen die Angreifer in Zukunft noch aggressiver vor: Einerseits durch automatisierte Angriffe auf unvorbereitete IT und andererseits durch gezieltere Ransomware-as-a-Service- (RaaS) Attacken, die mit Social Engineering auf die Entscheider im Personalwesen, der Administration und der Buchhaltung eingeleitet werden.
  2. Risiken vernetzter Geräte: Im Gesundheitswesen steigt die Zahl der vernetzten medizinischen IoT- und OT- Geräte sprunghaft. Dennoch wird dieser Angriffsvektor oft noch vernachlässigt und vernetzte Geräte werden ohne die angebrachte Sorgfalt in Netzwerke integriert. Hacker kennen zudem die spezifischen Risiken dieser Hardware: Sie wissen, wie sie die fest kodierten Passwörter der meisten Geräte herausfinden können – und können darüber ins Netzwerk eindringen. Oft ist es gar nicht möglich, den Zugriff unbefugter Nutzer auf die Geräte zu verhindern. Erstaunlich häufig kommen Geräte zum Einsatz, die nur mangelhaft zertifiziert sind. Systeme mit veralteten, nicht mehr unterstützten Betriebssystemen sorgen mit der Zeit ebenso für neue Risiken.
  3. Mangelnde Sichtbarkeit von Hardware: Viele Organisationen haben die IT in ihrer Gesamtheit nicht im Blick. So war die Verschlüsselung der Server im Lukaskrankenhaus in Neuss (dieser europaweit publik gewordene Cyberangriff von 2016 hatte einen Schaden von 900’000 Euro zur Folge; Anm. d. Red.) nur deshalb möglich, weil ein alter, nicht sichtbarer Client Administratorenrechte hatte und der Malware so die weitere Ausbreitung ermöglichte. Bei IoT und OT ist diese Gefahr noch grundsätzlicherer Natur, weil die meisten dieser Geräte dem Zugriff der internen IT-Organisationen gar nicht unterliegen.
  4. Zero-Day-Sicherheitslücken nehmen weiter zu: Log4j hat gezeigt, dass Zero-Day-Sicherheitslücken nach wie vor großen Schaden anrichten und unzählige Unternehmen bedrohen können. Die Gesundheitsbranche ist anfälliger für derartige Schwachstellen, fehlende Aufmerksamkeit kann dazu führen, dass diese Lücken auf verstärkt ausgenutzt werden.

Therapievorschläge für mehr Cyber-Sicherheit

Wer für die Sicherheit der Systeme und für die Gesundheit der Patienten sorgen will, sollte und kann an mehreren Stellschrauben drehen:

  • Schutz aller Geräte: Eine Extended-Detection-and-Response-Lösung (XDR) schützt nicht nur die gewöhnlichen Endpunkte, sondern auch Geräte, auf denen – wie im Falle von IoT – keine Möglichkeit besteht, Agenten zu installieren oder diese außerhalb der Kontrolle der IT-Verantwortlichen liegen.
  • Kontinuierliches Management und Bewerten von Sicherheitslücken: Due-Diligence-Checks sowie das Bewerten und Verwalten von Schwachstellen sind zentrale Elemente, um potenzielle und existierende Lücken zu entdecken und zu schließen, bevor die Angreifer sie ausnutzen.
  • Isolation von Netzwerk-Segmenten: Dadurch lassen sich Schäden eingrenzen. Wer schnell Netzbereiche voneinander trennt, kann zum Beispiel das weitere Ausbreiten von Ransomware verhindern.
  • Identitätsmanagement: Dadurch lässt sich das Risiko eines Fehlverhaltens von Mitarbeitern verringern. Dies ist angesichts der Größe vieler Einrichtungen und der Anzahl vieler, oft in IT-Sicherheit nicht besonders erfahrener oder sicherheitsbewusster Mitarbeiter besonders wichtig.
  • Penetrationstests: Sie testen die Reaktionsfähigkeit der eigenen IT-Abwehr und tragen dazu bei, gefährdete Organisationsteile bzw. Mitarbeiter zu identifizieren und Bereiche zu ermitteln, in denen die Reaktion auf Vorfälle sich verbessern kann. (Mehr Informationen zu Penetrationstests zeigt dieser – kostenpflichtige – Artikel; Anm. d. Red.)

Sich externe Expertise verschreiben

IT-Administratoren im Gesundheitswesen sind nicht nur überlastet, ihnen fehlt zudem häufig die notwendige Expertise oder die Zeit, eine solche Expertise aufzubauen. Sie kommen oft gar nicht dazu, sich mit Cyber-Sicherheit zu beschäftigen und auf konkrete Vorfälle zu reagieren. Eine Analyse von Anomalien im Verhalten von Endpunkten ist ihnen in der Regel erst recht nicht möglich.

  • Partnerwahl: Hilfe kann daher nur von Partnern mit entsprechendem IT-Sicherheits- und Branchenwissen kommen. So zum Beispiel beim Anbieterwechsel. Viele IT-Abteilungen wissen etwa nicht, wie vollständig die Deinstallation des alten Systems vonstattenging und wie viele Clients letztlich noch manuell neu zu konfigurieren sind. Denn neu anzulegende Regelsätze können im Live-Betrieb für alle Beteiligten unangenehme Effekte haben, deren Ursachen dann wiederum zeitraubend analysiert und behoben werden müssen. Hier können sich Partner mit ihrer Expertise einbringen und Roll-Out-Prozesse intensiv begleiten, um dieses Nacharbeiten so gering wie möglich zu halten und zeitnah reagieren zu können. Ein Value Added Reseller spielt hier eine wichtige Rolle und lässt sich buchhalterisch als Service-Posten im Budget separat ausweisen.
  • Sicherheitsanalysten: Ebenso wichtig sind Managed Detection and Response (MDR) -Dienste. Gerade größere Kliniken mit hochkomplexen Systemen, die aus Gründen der Compliance etwa ein SIEM oder ISMS (Security Information and Event Management bzw. Informationssicherheits-Managementsystem) bräuchten, können sich die notwendigen Technologien und Ressourcen mit einem externen Security Operation Center im Rahmen eines MDR-Dienstes kostengünstig anmieten. Das ist immer kostengünstiger und zugleich effizienter, als diese Technologie selbst anzuschaffen und zu betreiben. Und darüber hinaus bietet MDR die Expertise, den Rat und die aktive Unterstützung von Sicherheitsanalysten.

Autor:
Jörg von der Heydt ist Regional Director DACH bei Bitdefender

 

Businessplan: Ziele ausjustieren und Unternehmen mit Klarheit effektiv steuern

Alle Prozesse und die Finanzen durchgängig im Blick, Weichen auf Wachstum stellen: Ein Businessplan ist auch abseits der Gründungsphase ein wertvolles Instrument und zur dauerhaften Erfolgskontrolle wesentlich. Noch immer machen zu viele Unternehmen den Fehler, seinen Einfluss auf die Steuerung und Leistungsfähigkeit zu unterschätzen.

Erfolgskontrolle: Ein Businessplan schafft auch im laufenden Betrieb die Basis für Controlling. (Bild: Pixabay.com)

Der Businessplan hat mehr Potential, als nur zu ermöglichen, eine Gründungsidee bis ins Detail zu durchdenken. Mit ihm lässt sich auch bei neuen Projekten vorab berechnen, welche Chancen und Risiken ein Unternehmen zu erwarten hat und ob genügend Ressourcen vorhanden sind, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Im laufenden Geschäft erstellt, spielt ein Businessplan seine Vorteile bei allen Projekten aus, die wie eine Produkteinführung, der Aufbau eines neuen Vertriebswegs oder eine Expansion und andere Änderungen in den Strukturen eines Unternehmens über die tägliche Routine hinausgehen. Als Leitfaden fürs Controlling unterstützt er effektiv bei der Unternehmenssteuerung. Mehr noch: Ein sorgfältig erstellter Businessplan ist die Grundlage und beste Vorbereitung für ein zielführendes Controlling.

Businessplan lässt Engpässe auf jeder Ebene sofort erkennen

Da Unternehmen für den Businessplan unter anderem Zahlen zu Umsatz, Ertrag, Kosten und Auftragssituation, Marktstatus sowie den nötigen Investitionen erheben, haben sie damit ein Gerüst, das sie anschließend auch im Controlling einsetzen können, um das Erreichen der Unternehmensziele abzusichern. Generell empfiehlt sich im Kontext einer jeden Planung, mit Szenarien zu arbeiten. Denn haben Unternehmer unterschiedliche Handlungsoptionen in petto, können sie auf diverse Entwicklungen effektiv reagieren und sind auch auf unangenehme Situationen vorbereitet. Weiterer positiver Nebeneffekt der Arbeit mit Szenarien: Rückt der Fokus vom Erreichen festgezurrter Vorgaben ab, werden einzelne Fachabteilungen ermuntert, agiler an den Unternehmenszielen zu arbeiten.

Durch vorausschauende Planung sind zudem Engpässe auf allen Ebenen – personell, finanziell oder bei anderen Ressourcen wie etwa Zeit – frühzeitig erkennbar und das Management kann schnell und schlagkräftig passende Maßnahmen einleiten. Ein Businessplan mit entsprechend tragfähiger Finanzplanung sorgt für konzeptionelle Klarheit und ermöglicht eine valide Einschätzung der weiteren Entwicklung eines Unternehmens.

In Echtzeit auf Veränderungen reagieren

Der Businessplan kann weitaus mehr als nur Finanzierungspartner überzeugen: Saubere Planung und das darauf aufbauende Controlling stärken Führungskräfte dabei, dauerhaft und zielgerichtet die Entwicklung ihres Unternehmens aktiv zu steuern, indem sie in Echtzeit auf veränderte Marktsituationen reagieren. Zudem steht damit ein wirkungsvolles Instrument zur Verfügung, um Mittel zu identifizieren, die Wertschöpfung und Rentabilität steigern. Auch weil beim Erstellen einer Planung ein eindeutiges Bild davon entsteht, wie es derzeit und in der Zukunft konkret um die Liquidität eines Unternehmens bestellt ist, sichert hier ein akkurates Vorgehen den Erfolg und die wirtschaftliche Effizienz.

Dennoch verzichten immer noch viele Unternehmen darauf, den positiven Effekt des Businessplans nach der Gründungsphase zu nutzen: Doch auch dann macht er als Steuerungs- und Controllinginstrument den Blick der Unternehmensführung frei für Ungereimtheiten in der strategischen Planung und Abweichungen von anvisierten Zielen, was wichtig für die Erfolgskontrolle ist. Daher sind Unternehmen unabhängig von ihrer Größe gut beraten, permanent am Businessplan zu arbeiten und ihn an die jeweils aktuelle Situation anzupassen. Im Ergebnis lässt sich mit diesem Vorgehen die Effektivität jeder geplanten Maßnahme optimieren.

Blick in alle Richtungen werfen

Indem Führungskräfte und Controller die so erhaltenen Kennzahlen aufeinander beziehen, deren Entwicklung ebenso beobachten und interpretieren wie die allgemeinen Trends im Controlling, herrscht jederzeit Klarheit darüber, ob sich das Unternehmen noch in der Erfolgsspur befindet und eine umgehende Reaktion auf mögliche Spannungsfelder ist möglich. In den vergangenen Jahren hat es sich im Controlling als immer wichtiger herauskristallisiert, den Blick nicht nur zurückzurichten, sondern um eine aktuelle Sicht (Forecasting) zu ergänzen und so vermehrt künftige Entwicklungen einzubeziehen und agil zu reagieren. Wie elementar wichtig es ist, Pläne in kürzester Zeit anzupassen, um eine rasche Reaktionsfähigkeit sicherzustellen, haben die jüngsten Entwicklungen in der Pandemie eindrucksvoll bewiesen. Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, sind Unternehmen gut beraten, das Denken, Planen und Arbeiten in Szenarien durch eine Software zu unterstützen, die es ermöglicht, mehrere Zukunftsmöglichkeiten abzubilden beziehungsweise zu berechnen.

Schlagkraft gezielt beeinflussen

Um die Handlungsfähigkeit des eigenen Unternehmens einschätzen zu können, hat es sich bewährt, in regelmäßigen Abständen den Ist- mit dem Sollzustand zu vergleichen. Ein Soll-Ist-Vergleich und exakte Abweichungsanalysen schaffen Sicherheit auf verschiedenen Ebenen. Durch die im Plan angesetzten Sollzahlen und die Gegenüberstellung mit den tatsächlich erreichten Ergebnissen sind Unternehmen auf der sicheren Seite, haben durchgängig einen aussagekräftigen Blick auf die Schlagkraft ihres Unternehmens und können diese bei Bedarf beeinflussen. Durch diese Bestandsaufnahme sind Führungskräfte in der Lage, exakt zu erkennen, wie Ziele und Maßnahmen angepasst werden müssen. Bei Abweichungen gelingt ein steuerndes Eingreifen dann rechtzeitig, bevor mögliche negative Konsequenzen auftreten.

Fehlern rechtzeitig entgegenwirken

Das Management profitiert von der Planbarkeit künftiger Entwicklungen, kann die Auswirkungen von externen Faktoren und internen Maßnahmen vorab valide einschätzen und hat stets ein klares Bild von der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Nicht nur, dass ein Businessplan vorab Sicherheit zu der Umsetzbarkeit der jeweiligen Ziele und Strategien verschafft, auch können Unternehmen durch die Kennzahlen etwa zu Umsatz oder Rentabilität ihre Möglichkeiten besser einschätzen. Und das dauerhaft: Auch nachdem sich ein Unternehmen auf den Weg gemacht hat, dienen die Annahmen aus dem Plan als Instrument zur Feinjustierung. Das im Businessplan enthaltene Wissen um die jeweilige Zielgruppe und die Entwicklungen im spezifischen Marktsegment hat starkes Potential, es zu erleichtern, die Ergebnisse aus der Analyse der Kennzahlen richtig zu interpretieren.

Fazit: Mit Businessplan auch den Erfolg planen

Mit einer sorgfältigen Planung, die bei der Gründung mit dem Businessplan beginnt und während des Geschäftsbetriebs stetig fortgeschrieben wird, legen Unternehmer ein Fundament für ein dauerhaft erfolgreiches Wirtschaften. Die Kennzahlen, die dabei für den Businessplan – zu Beginn der Geschäftstätigkeit oder bei neuen Projekten – gesammelt und berechnet werden, unterstützen außerdem bei einem zielgerichteten Controlling. Um dafür die wirklich relevanten Informationen zu sammeln, auszuwerten und bereitzustellen, ist jedes Unternehmen generell gut beraten, auf ein modernes Planungs- und Strategietool zurückzugreifen, sodass jederzeit ein optimales Controlling gewährleistet ist.

Autor:
Bernd S. Kirschner ist Geschäftsführer von Denzhorn Geschäftsführungs-Systeme GmbH in Ulm (Deutschland). www.denzhorn.de