Neuer Arbeitskreis zu Predictive Quality: Prüfaufwände reduzieren
Prüfaufwände reduzieren und somit Produktivität und Nachhaltigkeit steigern: Dies sind die Ziele eines neuen Arbeitskreises zu Predictive Quality, den das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT in Aachen ins Leben gerufen hat.
Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen hat gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT in Aachen einen neuen Industriearbeitskreis für „Predictive Quality“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, auf vorwettbewerblicher Basis gemeinsame Prüfaufwände signifikant zu reduzieren und eine höhere Produktivität durch den Wegfall von physischen Prüfprozessen zu realisieren, sowie weiterhin eine höhere Qualität durch eine Reduktion des Ausschusses, einer durchgängigen Qualitätsüberwachung sowie der Wissensgenerierung aus den Modellen und eine gesteigerte Nachhaltigkeit durch eine ressourcenschonendere Produktion zu erzielen.
Predictive Quality senkt Prüfaufwände
Dem modernen Qualitätsmanagement stehen immer mehr Daten immer schneller zur Verfügung. Gleichzeitig ermöglichen fortschrittliche Algorithmen immer detailliertere Abbildungen und Modelle der Produktion. Diese Daten und Modelle bilden die Grundlage für das Themenfeld Predictive Quality. Predictive Quality beschreibt die datenbasierte Vorhersage von Qualitätsmerkmalen. Über einen angelernten Zusammenhang zwischen Prozessparametern und Qualitätsmerkmalen können aufwändige physische Prüfprozesse, welche häufig nur in Stichproben durchgeführt werden, durch eine aufwandsarme modellbasierte 100% Prüfung ersetzt werden. Predictive Quality konnte bereits erfolgreich in industrienahen Forschungsprojekten umgesetzt werden, in denen Prüfaufwände signifikant reduziert und die Produktivität gesteigert wurde. Gleichzeitig werden in Digitalisierungs- und Industrie 4.0-Projekten von produzierenden Unternehmen immer mehr datenbasierte Qualitätsmanagementtools entwickelt und eingesetzt, Softwareunternehmen stellen fortschrittliche Infrastrukturen zur Datenfassung und -speicherung und Start-Ups bilden Geschäftsmodelle über die Bereitstellung von entsprechenden Algorithmen zur Datenauswertung.
Schnellere Verbreitung von Forschungsergebnissen
Die beiden Aachener Institute unterstützen branchenunabhängig Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe (z.B. Automotiv, Metallverarbeitung, Chemie, Pharma, Medizintechnik) sowie Softwareunternehmen, die sich auf die Gewinnung, Speicherung und Verarbeitung von Daten spezialisiert haben (z.B. CAQ, MES, Sensorhersteller, Cloudanbieter) im Arbeitskreis mit ihrer langjährigen Erfahrung. Der Industriearbeitskreis finanziert sich über einen Jahresbeitrag und dient den neuen Mitgliedern zur schnellen Verbreitung und Nutzung von Forschungsergebnissen und der Vernetzung und stützt sich auf drei Säulen. In zwei Community Meetings im Jahr soll der Austausch zwischen den Mitgliedern des Arbeitskreises ermöglicht werden. Bei den Treffen sollen zudem aktuelle Erkenntnisse und Ergebnisse aus Industrie und Forschung vorgestellt werden. Themenspezifisch wird eine Studie pro Jahr innerhalb des Arbeitskreises durchgeführt, um Erkenntnisse zum aktuellen Stand der Technik in den Unternehmen, Herausforderungen und neuen Ansätzen zu gewinnen. Die Themen werden über einen Mehrheitsentscheid der Arbeitskreismitglieder gewählt. In jeweils einem Demonstratorprojekt pro Jahr werden gezielt neue Ideen und Ansätze durch das Werkzeugmaschinenlabor WZL und Fraunhofer IPT ausprobiert. Beispielhaft können verschiedene Algorithmen zur Qualitätsvorhersage oder zum Preprocessing implementiert und verglichen werden. Die Demonstratoren können entweder aus den Hallen vom Werkzeugmaschinenlabor WZL und Fraunhofer IPT stammen oder von einem Unternehmen gestellt werden. Gemeinsame Projektergebnisse stehen den Partnern uneingeschränkt zur Verfügung.
Swiss Infosec: Neuer Head of IT Security Consulting
IT-Sicherheit ist neben Informationssicherheit und Datenschutz eine der Kernkompetenzen der Swiss Infosec AG. Jetzt baut das Unternehmen aus Sursee diesen Bereich weiter aus. Niklaus Manser wurde als Head of IT Security Consulting per 1. April 2022 Mitglied der Geschäftsleitung.
Redaktion - 05. April 2022
Niklaus Manser, Head of IT Security Consulting, nimmt Einsitz in die Geschäftsleitung der Swiss Infosec AG. (Bild: zVg / Swiss Infosec)
Mit der Schaffung eines IT Security Consulting-Teams auf Stufe Geschäftsleitung stellt die Swiss Infosec AG den Bereich IT-Sicherheit neu auf. Das Unternehmen reagiert mit dem Aufbau des neuen Kompetenzzentrums für IT-Sicherheit auf aktuelle Security-Bedürfnisse z.B. im Zusammenhang mit Ransomware-Angriffen, Penetration Tests oder dem Arbeiten im Homeoffice und positioniert sich weiter als etablierter Partner für umfassende Dienstleistungen im weiten Feld der Integralen Sicherheit.
In diesem Zusammenhang hat per 1. April 2022 Niklaus Manser die Funktion Head of IT Security Consulting übernommen. Manser leitete bisher das Fachteam IT Security, ein Gebiet, das neben Informationssicherheit und Datenschutz schon lange eine der Kernkompetenzen des Unternehmens bildete. Neben seiner neuen Funktion wird er auch Mitglied der Geschäftsleitung. Seine technischen Kompetenzen hat er in verschiedenen IT-Tätigkeiten und mit einem Studium an der Hochschule Luzern erworben. Bei der Swiss Infosec AG unterstützt er als zertifizierter ISO 27001 Lead Auditor seit 2017 Kunden im Rahmen von Beratungsprojekten, Schulungen oder Mandaten als externer IT Security Officer. Gleichzeitig hat er beim bei Auf- und Ausbau des Geschäftsbereichs IT-Sicherheit des Unternehmens mitgewirkt, den er in seiner neuen Funktion nun weiter stärken wird.
Die Swiss Infosec AG mit Sitz in Sursee gehört in der Schweiz zu den führenden, unabhängigen Beratungs- und Ausbildungsunternehmen in den Bereichen Informationssicherheit, Datenschutz und IT-Sicherheit. Das Unternehmen wurde 1989 gegründet und beschäftigt zusammen mit dem Schwesterunternehmen Swiss GRC AG über 65 Mitarbeitende, die im Bereich der Integralen Sicherheit bisher über 2500 Projekte von kleinen und grossen Kunden aus allen Branchen begleiteten.
Eidgenössisches Rohrleitungsinspektorat unter neuer Leitung
Das Eidg. Rohrleitungsinspektorat steht unter neuer Leitung: Roger Bächtiger tritt die Nachfolge von Ruedi Wendelspiess an.
Redaktion - 05. April 2022
Roger Bächtiger übernimmt die Leitung des Eidg. Rohrinspektorats (ERI). (Bild: SVTI)
Nach fast dreissig Jahren in der Funktion als Leiter des Eidg. Rohrleitungsinspektorates (ERI) tritt Ruedi Wendelspiess Ende März 2022 in den aktiven Ruhestand. Sein umfassendes Know-how wird dem ERI, dank projektbezogener Unterstützung, bis auf weiteres zur Verfügung stehen. Sein Nachfolger ist Roger Bächtiger, welcher bereits seit 2019 im Eidgenössischen Rohrleitungsinspektorat tätig ist. In seiner neuen Funktion ist er auch Mitglied der Geschäftsleitung des SVTI.
Roger Bächtiger ist Diplomingenieur in Maschinentechnik, M.Sc. in Industrial Technologies und verfügt über ein Executive-MBA in General Management und Weiterbildungen u.a. in der Werkstofftechnologie. Er bringt sowohl Führungs- wie auch Industrieerfahrung aus verschiedenen Bereichen mit, so unter anderem aus seinen vorherigen Tätigkeiten bei einem namhaften Schweizerischen Hersteller von Schienenfahrzeugen und einem börsenkotierten Maschinenbauunternehmen aus der Nordostschweiz. Bei Letzterem als Projektleiter und Prozessingenieur für Industrie- und Prozessgrossanlagen.
Das Eidg. Rohrleitungsinspektorat (ERI) beaufsichtigt die Projektierung, den Bau und den Betrieb von Rohrleitungsanlagen zur Beförderung flüssiger oder gasförmiger Brenn- und Treibstoffe in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, sofern diese Anlagen dem Rohrleitungsgesetz unterstellt sind. Als unabhängige Instanz – das ERI ist nicht dem Bundesamt für Energie unterstellt – ist es im SVTI, dem Schweizerischen Verein für technische Inspektionen, integriert. Der Zweck des SVTI liegt in der Verhütung von Unfällen, Störungen und Schäden und der Beseitigung von Gefahren bei der Herstellung und dem Betrieb technischer Anlagen aller Art.
Sanktionen und Sanktionslistenprüfung im Ukraine-Krieg
Der Ukraine-Krieg macht für Schweizer Unternehmen eine höhere Aufmerksamkeit im Hinblick auf ihre Sanktionslistenprüfungen notwendig. Diese müssen sie unabhängig von der Größe und Branche durchführen, um auszuschließen, dass ihre Partner und Lieferanten, aber auch ihr Personal auf internationalen Sanktionslisten stehen. Da ein dauerhaftes Screening notwendig ist, ist für die Sanktionslistenprüfung eine Software unabdingbar. Der Krieg verschärft die Ansprüche an das Tool, da die Listen in kurzen Intervallen aktualisiert werden.
Marie-Helene Wessel - 04. April 2022
Aktuell sind Geschäfte mit Russland schwierig geworden. Eine software-unterstützte Sanktionslistenprüfung unterstützt Unternehmen bei der Verwaltung von Geschäftsbeziehungen. (Bild: Depositphotos.com)
Durch den Krieg in der Ukraine sind Sanktionen in aller Munde und ein Thema in privaten Gesprächen und in der Presse bzw. den Nachrichten. Die Welt hat sich zusammengeschlossen, um Gewalt nicht mit Gewalt zu begegnen, sondern Sanktionen gegen Russland in der Breite zu verhängen. Man hat erkannt, dass man so enormen Druck ausüben kann. Die zentrale Waffe 2022 ist damit die Kontrolle der Finanzströme. Auf Anti-Terror- und Boykott-Listen stehen nun auch Oligarchen, Politiker wie Putin, sein Außenminister Lawrow und solche aus deren Umfeld, sowie über 100 Abgeordnete der Duma. Allgemein tauchen Unterstützer und Mitentscheider auf den Listen auf. Die Sanktionslistenprüfung rückt damit in den Fokus aller Unternehmen, die über Geschäftsbeziehungen mit Russland verfügen.
Sanktionslisten statt Embargos
Während andere Länder sofort Sanktionen verhängten, hielt sich die Schweiz zunächst zurück – wohl im Glauben, als Finanzplatz nicht so bald Sanktionen gegen Russland aussprechen zu müssen. Doch nach starken Protesten folgte sie nun der Linie der EU.
Sanktionslisten waren ursprünglich eine Reaktion auf die Terroranschläge des 11. Septembers 2001. Der UN-Sicherheitsrat verpflichtete mit der UN-Resolution 1373/2001 alle Länder der Vereinten Nationen zur Umsetzung. Damit ist es verboten, terroristischen Organisationen und Einzelpersonen im In- und Ausland jegliche wirtschaftliche Ressourcen zur Verfügung zu stellen, also Vermögenswerte, Dienstleistungen, Güter oder Zertifikate. Diese Sanktionslisten ersetzen Totalembargos gegen Staaten und richten sich gegen Firmen, Firmengeflechte und Einzelpersonen. Die USA geben über das Bureau of Industry and Security (BIS) und das Office of Foreign Assets Control (OFAC) Sanktionslisten heraus. Dazu kommen Listen der EU, der UN und weltweit aus Ländern wie Kanada, Japan oder eben der Schweiz.
Geschäfte möglich – aber nicht ohne Sanktionslistenprüfung
Nun sind durch die Sanktionen Geschäfte mit Russland nicht per se ausgeschlossen, sie sind aber deutlich schwieriger, in Teilen nicht mehr praktikabel geworden. Unternehmen stehen vor der Wahl, auf das Russland-Geschäft zu verzichten oder Risiken und Widerstände in Kauf zu nehmen. Da Paketdienste nicht mehr nach Russland liefern, wird die Ausfuhr von Waren erheblich erschwert. Noch gravierender sind die Einschränkungen im Zahlungsverkehr: Denn viele russische Banken stehen auf den Sanktionslisten. Für Geschäftspartner im Ausland ist eine Bezahlung oder der Empfang von Geld damit unmöglich geworden. Ohne Swift und IBAN kommen Handelspartner nicht mehr an ihr Geld. Handelsketten gehen in Russland vom Markt, weil kaufmännisches Handeln ohne Bezahlinfrastruktur nicht mehr möglich ist.
Daneben gibt es im Rahmen der Exportkontrolle Embargos auf Artikel, die nicht geliefert werden dürfen. Das bedeutet, dass auch russische Firmen, die nicht auf Sanktionslisten geführt werden, von Artikeln, die mit Gas- und Ölförderung und Maschinen in Zusammenhang stehen, ausgeschlossen sind. Das gilt auch für Einschränkungen bei der Lieferung von Luxusgütern nach Russland.
Alle Unternehmen sind in der Pflicht
Von der Prüfpflicht der Sanktionslisten sind alle Unternehmen betroffen – unabhängig von der Größe, nationalen oder internationalen Geschäften. Sie sind verpflichtet, bei jedem Geschäftskontakt ein Sanktionslisten-Screening durchzuführen, egal, in welchem Land der Kunde, Lieferant oder Handelspartner sitzt. Schweizer Unternehmen müssen ihre Geschäftspartner und Mitarbeiter gegen eine eigene Schweizer Liste prüfen, sinnvoll ist aber auch die Berücksichtigung der wichtigsten US-Listen.
Sanktionslistenprüfung als Teil des Compliance bzw. Risk Managements. (Bild: Sapper Institut)
Keine Firma kann es sich heute leisten, die Sanktionslistenprüfung zu ignorieren. Wer das tut, kann ins Visier der US-Behörden geraten und wird dann über Strafzahlungen verhandeln müssen. Bei einer Nichteinigung läuft er Gefahr, selbst gelistet zu werden. Unternehmen schädigen damit ihren Ruf, verlieren Geschäftspartner und riskieren sogar eine Insolvenz. Denn die Strafen sind drakonisch: bis zu 10 Jahren Freiheitsentzug bei vorsätzlichem Verstoß und Geldstrafen bis zu 500.000 Euro bei fahrlässigem Verstoß. Die USA drohen zudem mit extraterritorialer Strafverfolgung – mangels Zugriff auf die Geschäftsführung wird dann die gesamte Firma auf eine US-amerikanische Liste gesetzt.
Die Compliance wird generell im Rahmen von Wirtschaftsprüfungen oder durch den Zoll geprüft. Mit schärferen Kontrollen ist trotz des aktuellen Kriegs aber nicht zu rechnen.
Sanktionslisten-Screening braucht eine Software
Unternehmen müssen die Sanktionslisten schon immer beachten. Bereits vor dem Krieg stieg die Zahl von Datensätzen, Listen und Updates stetig: 2019 gab es weltweit 30 Listen und mehr als 110.000 Datensätze. 2020 wurden mehr als 600 Updates durchgeführt. Seit dem Beginn des Krieges ist die Zahl der Updates auf verschiedenen Listen noch mal enorm gewachsen – und damit der Anspruch an die Qualität der Sanktionslistenprüfung. Spätestens jetzt ist es nicht mehr möglich, stichprobenweise oder manuell zu prüfen.
Führend in der Compliance-Software ist das Unternehmen Sapper aus Kempen mit seinem Tool domino®. Man hat auf die neuen Umstände reagiert: Zuvor wurden für das Geschäftspartner-Screening weltweit alle verfügbaren Listen tagesaktuell gepflegt – auf Basis von Veröffentlichungen der US-Behörden, der EU und weiterer Länder mit eigenen Listen. Nun übermittelt Sapper den aktuellen Stand der Sanktionslisten seinen Kunden mehrmals am Tag, weil man sich heute eine größere Taktung nicht mehr leisten kann. Dieser Kundenservice ist einmalig, Sapper kann die Infrastruktur für diese engere Taktung der Listenupdates vorhalten.
Bei Sapper bemerkt man auch, dass bestehende Kunden, die bisher nur wenige Listen als notwendig erachteten, ihr Spektrum aufgestockt und neue Listen dazugebucht haben. Sapper ermöglicht das innerhalb von 24 Stunden. Deutsche Unternehmen mit russischen Tochtergesellschaften sind ebenfalls wach geworden: Die Tochtergesellschaften waren oft nicht adäquat ausgestattet – diese Prozesse kommen nun auf den Prüfstand.
Dauerhaftes Screening notwendig
Die Sanktionslistenprüfung ist auch ohne aktuelle Konflikte eine Herausforderung. Denn ein einmaliger Abgleich zu Beginn einer Zusammenarbeit reicht nicht. Unternehmen müssen über die gesamte Geschäftsbeziehung hinweg nachweisen können, dass ihre Partner nicht auf Listen stehen. Das Tool von Sapper stößt deswegen bei Aktualisierungen automatisch neue Prüfungen an. Das gilt auch für die komplett in SAP integrierten Anwendungen. Unternehmen können damit sicher sein, dass sie erfahren, wenn Geschäftspartner über die Dauer der Geschäftsbeziehung neu auf einer Liste gelandet sind. Bei allen Geschäftsvorgängen, die im ERP abgebildet werden, erfolgt ein Screening bereits mit dem Beginn des Workflows. Auch CRM-Systeme können an ein Frühwarnsystem angebunden werden.
Ad-hoc Checks stellen sicher, dass Geschäftsbeziehungen mit Partnern auf Sanktionslisten erst gar nicht angebahnt werden. Auch jene Geschäftsvorgänge außerhalb des ERP, etwa Aktivitäten der Geschäftsführung wie Beraterverträge, LOI, Vermietung und Verpachtung, Anlagenverkäufe und Dienstleistungen können individuell geprüft werden. Für alle gilt: Die Prüfung muss über ein Reporting stets nachweisbar sein.
Angesichts der Vielzahl der notwendigen Überprüfungen ist eine möglichst geringe Fehlerquote wichtig. Denn bei Treffern werden Geschäftsprozesse blockiert. Die Fehlerquote des Tools domino® liegt bei 0,1 bis 0,3 Promille. Diese geringe Quote in Kombination mit Geschwindigkeit und Treffsicherheit stellen das USP dar. Mit dem Tool werden über 84 Millionen Transaktionen weltweit Tag für Tag geprüft. Der Algorithmus scannt jedes Wort und jeden Buchstaben einzeln und kann damit Hör- und Schreibfehler wie Buchstabendreher ausgleichen. Auch bei schlechter Qualität der Listen findet er Treffer.
Fazit: Sanktionslistenprüfung ernst nehmen
Sanktionen und die Prüfung von internationalen Sanktionslisten sind mit dem Ukraine-Krieg stärker ins Bewusstsein von Unternehmen gerückt. Sie müssen sicherstellen, dass sie mit gelisteten Personen und Organisationen keine Geschäftsbeziehungen unterhalten, um drakonischen Strafen zu entgehen. Das ist nur mit einer modernen Software möglich. Das Tool von Sapper bietet eine Aktualisierung der Listen mehrmals täglich – so sind Unternehmen auf der sicheren Seite.
Autorin: Marie-Helene Wessel ist Vertretungsberechtigte Geschäftsführerin der SAPPER INSTITUT GmbH in Kempten (Deutschland), Herstellerin der im Artikel erwähnten Software domino®. www.sapper.de
Allianz «Digitale Transformation im Gesundheitswesen» neu als Verein
Die im März 2021 gegründete Allianz «Digitale Transformation im Gesundheitswesen» wird neu in eine Vereinsstruktur überführt. 19 Verbände gehören zu den Gründungsmitgliedern, weitere Verbände haben den Beitritt angekündigt. Ziel der Allianz ist es, den Rückstand bei der digitalen Transformation mit geeinten Kräften aufzuholen.
Redaktion - 01. April 2022
Es gibt noch viel Papierkram: Die digitale Transformation im Gesundheitswesen benötigt noch viel Arbeit – gerade auch auf politischer Ebene. (Bild: Depositphotos.com)
Übertragung von Corona-Daten per Fax, mit dem elektronischen Patientendossier geht es nicht vorwärts, Sicherheitsprobleme auf Gesundheits-Websites: Der Rückstand bei der digitalen Transformation im Gesundheitswesen ist beträchtlich. Führende Verbände haben nun die Allianz «Digitale Transformation im Gesundheitswesen» neu als Verein nach Art. 60ff. ZGB gegründet: Sie erarbeiten gemeinsame Positionen, die der Politik unterbreitet werden. Vier Arbeitsgruppen haben ihre Arbeit im vergangenen Jahr aufgenommen: die Arbeitsgruppen «EPD», «Gesundheitsdatenökosysteme», «Semantik & Interoperabilität» und «Wirtschaftliche Anreize».
Der Bundesrat wird Mitte April einen Richtungsentscheid über die Revision des elektronischen Patientendossiers fällen. Die Allianz hat dem Bundesrat die wichtigsten Anpassungen aus Sicht der Verbände kommuniziert, die in der Arbeitsgruppe «EPD» erarbeitet wurden. Die Allianz «Digitale Transformation im Gesundheitswesen» schlägt kurzfristige und mittelfristige Massnahmen vor.
«Die Politik ist bei innovativen Themen wie der digitalen Transformation im Gesundheitswesen auf Input der Fachpersonen aus der Praxis angewiesen. Es ist weder sinnvoll noch möglich, die notwendige Expertise innerhalb der Verwaltung aufzubauen», sagt Anna Hitz, Co-Präsidentin der Allianz. «Wir fordern den Bundesrat auf, das partizipative Verfahren wieder aufzunehmen, welches das BAG in der vorparlamentarischen Phase des EPDG mustergültig vorgelebt hat.» sagt Dr.med. Alexander Zimmer, Co-Präsident der Allianz. «Die Expertinnen und Experten aus der Praxis müssen bei der Revision des EPDG eingebunden werden, damit von praktischen Erfahrungen aus dem In- und Ausland profitiert werden kann. Die Umsetzung muss endlich praxistauglich erfolgen», sagt der dritte Co-Präsident Ulrich Schaefer.
An der Gründungsversammlung wurden die Statuten genehmigt, ein Co-Präsidium und ein Vorstand gewählt. Die Mitglieder wurden über den Stand der Arbeiten der Arbeitsgruppen und über die nächsten Schritte des neu gegründeten Verbands informiert. Die Gründungsmitglieder des Vereins Allianz «Digitale Transformation im Gesundheitswesen» sind: ASPS, ASSGP, Axsana, economiesuisse, FMH, GS1 Switzerland, Geliko, HL7, IG eHealth, IHE Suisse, Interpharma, Lungenliga Schweiz, mfe, pharmaSuisse, Schweizerischer Drogistenverband, Scienceindustries, SVDE, Swiss Medtech, Vips.
Der 31. März ist der Internationale Tag der Datensicherung. Wir haben Einschätzungen verschiedener IT-Experten zum World Backup Day 2022 von Barracuda Networks, Bitdefender, ForeNova, FTAPI und NCC zusammengestellt. Sie zeigen den Wichtigkeit von Datensicherungen auf - gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Weltlage.
Redaktion - 31. März 2022
Expertenmeinungen zum World Backup Day 2022 (im Uhrzeigersinn): Charles Smith, Jörg von der Heydt, Paul Smit, Ari Albertini, Volker Baier. (Bilder: zVg)
Der 31. März ist der Internationale Tag der Datensicherung, der World Backup Day. Über dessen Rolle sind sich alle IT-Verantwortlichen im Klaren – eigentlich. Doch immer noch ist Backup ein weites Feld und eine wirkliche Sicherung erfolgt nicht einfach auf Knopfdruck. Komplexe Infrastrukturen verlangen nach einer Backup-Strategie, die zudem im Blick haben muss, dass Sicherungen ein wichtiges Ziel für Angreifer darstellen. Diese Ansicht teilen die Experten der IT-Sicherheitsdienstleister Barracuda Networks, Bitdefender, ForeNova, FTAPI und NCC.
World Backup Day: Ein guter Zeitpunkt, darüber nachzudenken, was eine effektive Datensicherungsstrategie leisten muss.
„Ereignisse wie der World Backup Day sind gute Zeitpunkte, um darüber nachzudenken, was eine effektive Datensicherungsstrategie leisten muss. In den letzten Jahren hat sich viel verändert! Immer mehr Daten werden in der Cloud gehostet, Ransomware ist heute eine der größten Bedrohungen für die Daten. Bietet das Backup vor Ort alles, was Unternehmen brauchen: Zuverlässigkeit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis? Sind die Office 365-Daten in der Cloud geschützt? Ist die Ausfallsicherheit berücksichtigt und Air-Gap-Kopien der Daten gesichert? Ist eine Lösung im Einsatz, die den DSGVO-Anforderungen entspricht? Wie oft werden DR- und Wiederherstellungsabläufe durchgespielt? Es ist viel zu bedenken, aber genau das ist unabdingbar, wenn Unternehmen sicherstellen wollen, dass sie einen Cyberangriff oder einen vollständigen Datenverlust nicht mit einem kompletten Geschäftsstillstand bezahlen müssen.“
Charles Smith, Consulting Solution Engineer, Data Protection, Barracuda Networks, EMEA
Das Zusammenwachsen von Cybersecurity und Datensicherung hat in Zeiten des Ukraine-Konflikts oberste Priorität.
„Der aktuelle Konflikt in der Ukraine macht die gesamte IT zum Angriffsziel von Cyberattacken. Schon unmittelbar vor der Invasion kam es mit HermeticWiper zu Attacken gegen Systeme ukrainischer Regierungsbehörden und Organisationen mit dem Ziel, Daten zu löschen. Solche Angriffe drohen ebenfalls hierzulande. Sie gefährden nicht nur Informationen, sondern auch Systeme und Applikationen. Ein erfolgreiches Löschen von Daten und Konfigurationen dieser Systeme oder Applikationen wird dann eine ultimative Gefahr für die Funktionalität digitaler Prozesse – insbesondere dann, wenn die IT-Verantwortlichen Systeme, Anwendungen und Daten nicht schnell genug wiederherstellen können.
Daher wird der seit langem gepredigte Schutz vorhandener Backups – das Zusammenwachsen von Cybersecurity und Datensicherung – jetzt zu oberster Priorität. Eine Endpoint-Detection-and-Response (EDR)-Lösung kann Backup-Server schützen. Managed-Detection-and-Response (MDR)-Dienste müssen ihre Kriterien zur Sicherheitsanalyse angesichts der Gefahren neu priorisieren. Wer jetzt seine Backup- und Desaster-Recovery-Pläne überprüft, sollte dabei auch den Schutz dieser Backups gegen Malware im Blick haben. Außerdem sollte bereits vorab geprüft werden, wie schnell Systeme wieder hochgefahren werden können.“
Jörg von der Heydt, Regional Director DACH, Bitdefender
Network Detection and Response schützt auch Backups.
„Backups durchzuführen ist eine Selbstverständlichkeit – zumindest in den Köpfen. Backups zu testen und zu sehen, ob ein Wiederherstellen von Systemen und Informationen überhaupt möglich ist, und die Daten auch integer sind, ist es leider noch nicht. Es sollte aber so sein. Auch die 3-2-1-Regel mit einem Offline-Sicherung wird zunehmend beherzigt und das Backups auch unter die Kompetenzen der IT-Sicherheit fallen, spricht sich ebenfalls herum.
Doch viele CISOs und IT-Admins denken hierbei vor allem an den Schutz der Endpunkte, also des Backup-Servers und der Medien. Das reicht aber nicht aus, weil professionelle Hacker den Angriff auf die gesicherten Informationen und Systeme – die letzte Rückversicherung, auf die sich viele Organisationen verlassen – gezielt vorbereiten. Ein sicherheitsrelevantes Ereignis, welches über die Netzwerkperimeter eintritt und etwa sofort Assets verschlüsselt, blockiert oder gar löscht und gegen das eine Endpoint Detection and Response oder eine Firewall nicht schützt, kann nur von einer Abwehr auf Netzwerkebene unmittelbar geblockt werden. Dank einer Network Detection and Response (NDR), die verdächtige Angriffsmuster erkennt, wird ein Wiederherstellen digitaler Ressourcen dann oft gar nicht erst nötig.
Eine NDR zieht im Ernstfall weitere Reißleinen: Ein vordefiniertes Playbook der Software veranlasst etwa automatisch ein VMWare-Snapshot, sobald ein verdächtiger Netzwerkvorfall gemeldet wird und sichert den aktuellen System- und Informationsstatus vor einem möglicherweise erfolgreichen Angriff. Vor allem leistete NDR wertvolle Hilfe bei der Analyse einer einmal stattgefunden Attacke und zeigt, wann und wie ein Angriff gestartet wurde.“
Keine Angst vor dezentraler Datensicherung – Sie brauchen nur vertrauensvolle Partner.
„Müssen die Backups von kritischen Geschäfts- oder auch Projektdaten wirklich immer On-Premise in den eigenen System liegen? Aus unserer Sicht nicht. Bei On-Demand-gehosteten Lösungen gehören automatische Backups zum Standard. Zahlreiche Unternehmen haben die Notwendigkeit bereits erkannt, aber noch immer gibt es Zweifel an der Sicherheit von dezentralen Lösungen und Datensicherungen. Dabei wird die Notwendigkeit immer deutlicher: Die Zahl der Cyberangriffe steigt, die Angriffe selbst werden immer ausgefeilter – eine 100-prozentige Sicherheit der unternehmenseigenen Systeme und Informationen ist quasi nicht mehr möglich.
Dezentral gespeicherte Backups ermöglichen es, im Fall eines Cyberangriffs oder eines massiven Systemausfalls trotzdem auf die Unternehmensdaten und Systeme zugreifen zu können. Wichtig ist hier ein vertrauenswürdiger Partner, sowohl wenn es um die Lösung als auch um die verwendeten Rechenzentren gilt. Daten sollten ausschließlich verschlüsselt und an Server innerhalb der EU übermittelt werden. Um die tägliche Projektarbeit abzusichern, eignen sich automatische Sicherungen entsprechender Daten in virtuellen Datenräumen.“
Die richtige Backup-Strategie ist wichtig – weil nach dem Angriff vor dem Angriff ist.
„Wie wichtig ein Backup ist, zeigen Ransomware-Angriffe – die bevorzugte ‚Verdienstmethode‘ von Cyber-Kriminellen. Wenn es um geschäftskritische Daten oder vertrauliche Kundeninformationen – die ‚Kronjuwelen‘ – geht, steigt der Handlungsdruck bei Unternehmen und Behörden sofort.
Wenn dieser Ernstfall eingetreten ist, haben die Betroffenen drei Möglichkeiten: sie können die Dateien entschlüsseln, das Lösegeld zahlen oder die Daten wiederherstellen. Aber passende Entschlüsselungs-Tools sind nicht immer verfügbar und oft stehen nach einer Lösegeldzahlung nicht alle Informationen wieder zur Verfügung. Im schlimmsten Fall folgen weitere Erpressungsstufen ohne Garantie, alle Dateien zurückzuerhalten. Wir empfehlen außerdem, nicht auf Lösegeldforderungen einzugehen.
Bleiben also Backups als ‚letzte Verteidigungslinie‘. Zu allem Überfluss zielen Kriminelle bewusst auch darauf ab, um so viel Schaden wie möglich anzurichten. Die IT-Verantwortlichen in Unternehmen und Behörden sollten daher nicht nur die bekannten Backup-Regeln (3-2-1) einhalten, sondern auch eine zusätzliche Authentifizierung vor dem Zugriff vorschreiben und unveränderbare Backups erstellen – die sie offline, außerhalb des Standorts oder Hauptnetzwerks speichern.
Und weil nach dem Angriff vor dem Angriff ist, müssen die IT-Verantwortlichen verstehen, wie die Hacker vorgegangen sind. Denn beim Rückgriff auf ein Backup kommt die Infrastruktur mit derselben Schwachstelle zum Einsatz, die beim Angriff ausgenutzt wurde. Neben einem Protokollierungsmechanismus sollten die auch Dienste wie Managed Detection and Response implementieren, um mögliche weitere verdächtige Aktivitäten in ihrem Netzwerk zu entdecken.“
Dr. Volker Baier, Principal Consultant Risk Management, NCC Group
eGovernment: RUBICON will mit neuem Schweizer CEO auch in der Privatwirtschaft wachsen
Der Erfolg weckte die Nachfrage nach den Services von RUBICON. Der Spezialist für eGovernment- und Enterprise-Lösungen hat 2021 seine Anwendung Acta Nova auf dem Geschäftsverwaltungssystem GEVER der Bundesverwaltung implementiert. Jetzt setzt der Softwareanbieter auf den Ausbau des Geschäfts mit der Privatwirtschaft und will mit Christoph Unger als neuem Geschäftsführer weiterwachsen.
Redaktion - 30. März 2022
Christoph Unger, Geschäftsführer der RUBICON IT Schweiz AG, will den Erfolg mit eGovernment-Lösungen auch in die Privatwirtschaft tragen. (Bild: zVg / RUBICON)
Das österreichische Software-Unternehmen RUBICON gehört in Europa zu den führenden Anbietern von IT-Lösungen für die Digitalisierung zentraler Geschäftsprozesse in öffentlichen Verwaltungen (eGovernment) sowie im Enterprise-Bereich. Mit der RUBICON IT Schweiz AG besteht seit 2004 ein Sitz in der Stadt Bern, wo heute neun Mitarbeiter beschäftigt sind. Die Entwicklung massgeschneiderter IT-Lösungen erfolgt am Standort in Wien. Spezialisten zieht RUBICON Schweiz bei Bedarf aus dem Mutterhaus heran.
«Nachdem wir uns als Digitalisierungspartner der Verwaltung ausgezeichnet haben, stossen unsere Erfahrung und unser Knowhow zunehmend auch bei der Privatwirtschaft auf Interesse», sagt Christoph Unger. Der 42-Jährige war bisher verantwortlich für die Marktentwicklung und Etablierung von Acta Nova für das GEVER-System im Schweizer Markt. «Wir unterstützen Schweizer Unternehmen beim Ausbau ihrer digitalen Handlungsfähigkeit von A bis Z – von der elektronischen Anfrage bis hin zur Ausführung und Zustellung», so Unger.
Als Digitalisierungspartner von Verwaltung und Unternehmen deckt RUBICON eine breite Palette von Bedürfnissen ab. Dazu gehören unter anderem Lösungen im Bereich Dokumenten- und Workflow-Management auf Basis von Acta Nova. Hinzu kommen das Vorlagen- und Output-Management mit Document Partner aber auch der hochverfügbare Server- und Applikationsbetrieb, Expertise in den Bereichen Datenbanken und Netzwerke sowie Auditings und Software-Sicherheit über SignPath.
Bundesverwaltung: 26’000 Personen nutzen RUBICON-Lösung
Zu den langjährigen Kunden des Unternehmens gehören unter anderem die SBB, die Verkehrsbetriebe Zürich VBZ sowie eine Vielzahl von Kantonen und Städten sowie und über 900 Schweizer Gemeinden. Seit August 2021 nutzen über 26’000 Angestellte der Schweizer Bundesverwaltung flächendeckend die RUBICON-Anwendung Acta Nova. Diese läuft auf GEVER, der digitalen Plattform des Bundes zur Geschäftsverwaltung, und garantiert ein einheitliches und stabiles Dokumenten- und Workflow-Management. Im laufenden Betrieb werden die Prozesse seither schrittweise optimiert. Zudem entwickelt RUBICON die Plattform stetig weiter.
Acta Nova erlaubt die Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen und bietet Schnittstellen zu Online-Formularen, damit einfach und schnell Daten erfasst und ohne Medienbrüche übernommen werden können. Zusätzlich verschlüsselt die Software vertrauliche Dokumente automatisch und bietet eine zentralen Datenspeicherung an. Gleichzeitig beschleunigt Acta Nova zum Beispiel die Erteilung von Bewilligungen, die Reaktionszeit auf Anfragen, erhört die Nachvollziehbarkeit aller Vorgänge und steigert nicht zuletzt die Effizienz der Verwaltung. Da durch die Digitalisierung auch Transportwege und Papierberge entfallen, führt der Einsatz von Acta Nova auch zu substanziellen Einsparungen.
Im laufenden Betrieb werden die Prozesse seither schrittweise optimiert. Zudem wird die Plattform stetig weiterentwickelt. Wichtige Themen sind das Eingangs- und Ausgangsmanagement sowie die digitale Interaktion mit unzähligen Geschäftspartnern.
CO2, Ozon, Feinstaub – da liegt was in der Luft. Die mannigfaltigen Belastungen in unserer Atemluft können dank moderner Messtechnik aufs Genaueste erfasst werden. Mit leuchtstarken LED-Anzeigen können die Messwerte visualisiert werden.
Redaktion - 29. März 2022
Mit leuchtstarken LED-Anzeigen lassen sich Luftbelastungen visualisieren. (Bild: Microsyst)
Ozon, Feinstaub, CO2 sind Stoffe, die unsere Luft belasten. Glücklicherweise lassen sich Belastungen in unserer Atemluft inzwischen sehr genau erfassen. Für die problemlose Visualisierung der spezifischen Emissionswerte hat der Hersteller Microsyst sein Anwendungsspektrum erweitert: Leuchtstarke LED-Anzeigen werden dazu mithilfe der Microsyst-Software MKS mit den Messfühlern gekoppelt.
Die Software der Emissionsanzeigen passt sich an das Datenprotokoll der Messfühler an und kommuniziert so problemlos und herstellerübergreifend mit jedem System. Die Anbindung erfolgt über vorhandene industrielle Schnittstellen, kabelgebunden oder kabellos. Für beste Sicht- und Lesbarkeit sorgen Siebenfarb-Spektrum, variable Anzeigen- und Zeichenhöhe sowie die ein- oder mehrzeilige Darstellung. Ein integrierter Helligkeitssensor sowie der Pixelabstand von 4 oder 8 mm garantieren optimale Sichtbarkeit. Ob indoor, outdoor, hell, dunkel, sonnig oder regnerisch: Die LED-Anzeigen sind auf bis zu 100 Meter ablesbar. Die breite Abstrahlung der LEDs sorgt für einen großen Betrachtungswinkel.
Unabhängig davon stehen wahlweise einfache Anzeigen zur Integration in Metalltafeln oder Stelen ebenso zur Verfügung wie vollflächige LED-Anzeigetafeln. Von klein bis großformatig ist dank des modularen Aufbaus nahezu alles möglich: bis zu acht Quadratmeter Anzeigefläche, nach technischer Prüfung der Gegebenheiten vor Ort ggf. auch mehr, oder mehrseitige Ausführungen. Eine programmierbare Farbumschaltung signalisiert die Überschreitung definierter Schadstoffgrenzwerte. Außerdem können neben Ziffern und Buchstaben auch (Warn-)Zeichen oder Anweisungen gesetzt werden.
Viele Unternehmen haben in den zurückliegenden Monaten erkannt: „Stabile Lieferketten sind ein zentraler Erfolgsfaktor von uns.“ Denn bleiben die benötigten Materialien und Vorprodukte aus, steht die Produktion still. Also kann nichts ausgeliefert werden. Das führt schnell zu einer leeren Firmenkasse – selbst bei vollen Auftragsbüchern.
Alban Maier - 28. März 2022
Wo bleiben die Bestandteile? Die Lieferketten sind in den letzten Monaten fragil geworden. (Bild: Unsplash.com)
Die Lieferketten sind unterbrochen: „Zur Zeit nicht – oder nur mit zeitlicher Verzögerung und einem hohen Aufpreis – lieferbar.“ Diese Antwort erhalten aktuell viele Unternehmen, wenn sie für ihre Produktion benötigte Materialien und Vorprodukte ordern möchten. Wie angespannt die Lieferkapazitäten in vielen Branchen seit Monaten sind, verdeutlichen vom IFO-Institut veröffentlichte Zahlen. Ihnen zufolge klagen in der DACH-Region zurzeit 70 Prozent der Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes über Liefer-Engpässe, die ihre Produktion behindern. Am stärksten betroffen ist die Autoindustrie (91,5 Prozent), gefolgt vom Maschinenbau (80 Prozent). Auch bei den Herstellern elektronischer Produkte klagen 4 von 5 über Lieferprobleme.
Dabei bleibt unklar, welche Unternehmen hiermit konkret gemeint sind. Denn Sensoren und Chips werden heute in fast allen technischen Geräten verbaut. Deshalb heisst es zurzeit auch oft bei Waschmaschinen, Rasierapparaten und E-Bikes „nicht lieferbar“.
Viele Lieferketten sind fragiler als gedacht
Dass ihre Lieferketten sich als so fragil erweisen könnten, hätten bis zum Ausbrauch der Corona-Pandemie viele Unternehmen nie gedacht. Doch dann kam das Virus und führte zu einem weltweiten Einbruch der Industrienachfrage. Also reduzierten auch viele Hersteller von Vorprodukten ihre Produktionskapazitäten. Diese fehlen nun, da die Weltwirtschaft auch aufgrund vieler staatlicher Konjunkturprogramme unerwartet schnell wieder Fahrt aufgenommen hat. Mit der Folge, dass eine starke Nachfrage auf verringerte Produktionskapazitäten bei den Vorprodukten und Förderkapazitäten bei den Rohstoffen trifft.
Hinzu kommt: Im Gefolge der Pandemie ist auch der weltweite Gütertransport noch gestört. Zudem fallen aufgrund von Quarantäneverordnungen in Asien, speziell China, immer wieder Produktionsanlagen und Häfen aus. Dies verschärft die Logistikprobleme und lässt die Transportpreise steigen. Zudem versuchen viele Unternehmen wegen der anhaltenden Unsicherheit ihre Lagerbestände mit Vorprodukten wieder auf- und auszubauen. Auch dies verschärft die Güterknappheit und schafft Lieferengpässe.
Einkaufsmaximen werden überprüft
Aufgrund dieser für sie neuen Erfahrung überdenken viele Unternehmen zurzeit ihr Beschaffungsmanagement. Betrieben nicht wenige von ihnen vor Corona im Einkauf ein Global Sourcing gemäss der Maxime «Gekauft wird, wo es am billigsten ist», so spielen nun bei ihren Einkaufsentscheidungen neben dem Preis und der Produktqualität zunehmend auch Faktoren wie die Liefersicherheit eine wichtige Rolle.
Aktuell denken denn zahlreiche Unternehmen, die bisher Verfechter einer Just-in-time-Produktion und -Bevorratung waren, darüber nach, ihre Lagerbestände wieder zu erhöhen. Andere erwägen wieder mehr Komponenten selbst herstellen und bei der Beschaffung verstärkt auf standortnahe Lieferanten zu setzen. Zudem überdenken nicht wenige Unternehmen, ihre bisherige Strategie, aus Kostengründen und administrativen Gründen die Zahl ihrer Lieferanten zu minimieren. Stattdessen erwägen sie für wichtige Vorprodukte, die sie bisher von einem Lieferanten bezogen, einen Zweit- und Drittlieferanten an Bord zu holen, um ihre Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu verringern.
Software – sofern und soweit möglich – nutzen
Für Unternehmen, die einen Lieferantenwechsel erwägen oder deren Zahl erhöhen möchten, erwächst hieraus folgende Herausforderung: Sie müssen sich zunächst eine Übersicht verschaffen, wer könnten potenzielle Lieferanten sein und diese anschliessend bewerten, damit sie eine qualifizierte Auswahl treffen können.
Dieser Prozess erfordert viel Zeit. Dies ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen ohne grosse Einkaufsabteilung oft ein Problem. Dieses kann häufig mit digitalen Lieferantenauditierungsverfahren gelindert werden, bei denen die Unternehmen mittels eines Online-Fragebogens bei den potenziellen Lieferanten zunächst abfragen, inwieweit diese ihre Lieferanforderungen erfüllen. Im Idealfall können sie sich so binnen weniger Stunden einen ersten Überblick verschaffen, welche Anbieter „heiße Kandidaten“ sind und diese Infos für ihre Lieferantenauswahl und Vertragsverhandlungen nutzen.
Unternehmen sind und bleiben Entscheider
Solche Softwareprogramme sind aber nur ein Hilfsmittel, um die Vorauswahl der Lieferanten zu systematisieren und zu vereinfachen. Steht die Entscheidung an, kooperieren wir mit dem Lieferanten A oder B, ist es gerade bei strategisch relevanten Vorprodukten und Materialen wichtig, auch die Organisation des Lieferanten kennenzulernen – um dessen Selbstaussagen zu bewerten, denn: Papier ist geduldig.
Zudem gilt es die strategische Relevanz der einzelnen Produkte und Leistungen adäquat zu bestimmen, um zu den richtigen Bewertungs- und Selektionskriterien zu gelangen, denn die letzten Monate haben gezeigt, wie schnell schon das Fehlen solcher Kleinteile wie Dichtungen, Sensoren und Klemmen die gesamte Produktion lahmlegen kann.
Ein persönliches Kennenlernen des Anbieters und seiner Organisation ist speziell dann wichtig, wenn es um die Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern geht, mit denen das Unternehmen und seine Mitarbeiter im Leistungserbringungsprozess fast täglich zusammenarbeiten müssen. Dann muss auch „die Chemie“ stimmen, und inwieweit dies der Fall ist, erfährt man nur im persönlichen Kontakt.
Zum Autor: Alban Maier ist geschäftsführender Partner der Unternehmensberatung Assention AG, Pfäffikon (www.assention.com). Diese unterstützt produzierende Unternehmen u.a. bei Analysieren, Optimieren und Neugestalten ihrer Geschäftsprozesse.
Sicheres Handhaben von Chemikalien
Betriebe, die Chemikalien verarbeiten oder mit diesen arbeiten, sind auf praxisbezogene Lösungen zum sicheren Umgang mit Gefahrstoffen angewiesen. Einen interessanten Gesamtüberblick über die Herausforderungen, Learnings, Gefahrenklassifizierungen, Risikoanalysen, Lagerhaltungen und den Umgang mit Chemikalien im Betrieb liefern die Referate an der Fachtagung vom 17. Mai 2022 in Zürich. Expertinnen und Experten berichten aus ihrer täglichen Arbeit.
Redaktion - 25. März 2022
Damit solche Bilder der Vergangenheit angehören: Eine Fachtagung zum sicheren Umgang mit Chemikalien am 17. Mai 2022 vermittelt praktisches Wissen. (Bild: Pixabay.com)
Der sichere Umgang mit Chemikalien ist eine grosse Herausforderung. Betriebe müssen auf die Anforderungen des Marktes flexibel reagieren und die betriebsinterne Situation unterliegt einem permanenten Wandel: Rezepturen sowie Prozesse werden optimiert und Räume umgenutzt, Chemikalien werden verboten, gefährliche Stoffe ersetzt und Mengen angepasst. Oft geht vorhandenes Wissen durch Personalwechsel verloren. Zudem ändert sich der gesetzliche Rahmen laufend und bringt entsprechende Konsequenzen für die Anwenderbetriebe mit sich. Vieles ist im «Fluss». Ein Muss deshalb, den vorschrifts- und sachgemässen Umgang mit Chemikalien im Betrieb regelmässig zu prüfen und mit fundiertem Know-how den neuen Gegebenheiten anzupassen.
Im Falle mangelnder Vorsicht beim Umgang mit leicht brennbaren, ätzenden, giftigen, umweltgefährdenden oder gar hochexplosiven Substanzen besteht die Gefahr von Personen-, Sach- oder Umweltschäden mit weitreichenden Folgen auch für die Betriebe. Eine umfassende gesetzliche Basis ist für die Bereiche Transport, Entsorgung, Umgang und Lagerhaltung von Chemikalien sowie für Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit vorhanden. Für Unternehmen besteht die Pflicht, Sicherheitsmassnahmen zu treffen. Die praktische Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgaben wirft aber viele Fragen auf und fordert sowohl die chemikalienverarbeitenden Betriebe, die Projektverantwortlichen als auch die Vollzugsbehörden und Versicherer öfters heraus.
Neustes Wissen erhalten und das Netzwerk erweitern, ist am 17. Mai 2022 in Zürich bei der Veranstaltung «Wie mit Chemikalien sicher umzugehen ist.» angesagt. Zudem ist die Tagung von wichtigen Fachorganisationen als Weiterbildung anerkannt. Sie wird unter dem Patronat von der SSI-Vereinigung durchgeführt. Organisiert wird die Tagung durch die SAVE AG, die sich auf auf den praxisbezogenen Wissenstransfer zwischen Sicherheitsfachleuten zu den Themen Risiko-Management, Corporate Security, Gebäudesicherheit, Safety und Gesundheitsschutz (AS&GS), Brandschutz, Informations- und Infrastruktursicherheit, Bevölkerungsschutz sowie Maschinen- und Prozesssicherheit, Störfallvorsorge, Natur- und Umweltgefahren, Bewachung und integrale Sicherheitskonzepte spezialisiert hat.
Ein extra grosser Durchlicht-Kreuztisch ist ideal für Life-Science- und Biotech-Anwendungen sowie Wirkstoff-Screenings in der Pharmazie. Der Kreuztisch KDT600 von Steinmeyer Mechatronik erreicht durch seine Grösse und den Einsatz von Linearmotoren Durchsätze, welche wesentlich über denen von gekreuzten Spindeltischen liegen.
Redaktion - 24. März 2022
Dynamischer Scantisch: Der Durchlicht-Kreuztisch KDT600 von Steinmeyer Mechatronik wurde speziell für das Hochdurchsatz-Screening von Mikrotiterplatten im Reinraum entwickelt. (Bild: Steinmeyer Mechatronik)
Mit dem KDT600 bietet Steinmeyer Mechatronik einen grossen XY-Scantisch für schnelle Scanaufgaben, mit dem sich biologische bzw. medizinische Proben innerhalb kürzester Zeit hochpräzise untersuchen lassen. Selbst Anwendungen mit grosser Probenanzahl und Hochdurchsatzprozesse kommen mit wenigen Beladezyklen aus. Bis zu 12 Well-Plates können bei einem Verfahrweg von 350 mm über dem aussergewöhnlich grossen Durchlicht von 400 mm platziert werden. Die Durchleuchtung der Proben von unten gewährleistet ein perfektes Screening von Bioreaktionen.
Scantisch mit schnellem Positioniersystem
Durch den Einsatz polierter Kreuzrollenführungen sowie geschliffener Tischplatten wird eine Wiederholbarkeit von ±0,15 µm in Geradheit und Ebenheit erzielt. Dank dieser hohen Präzision ist selbst bei Optiken mit sehr kurzer Fokuslänge lediglich ein geringes Nachfokussieren erforderlich. Der eisenlose Linearmotor garantiert einen feinfühligen Antrieb ohne störenden Einfluss auf die Ablaufparameter. Gleichzeitig sorgt der Linearmotor für eine hohe Dynamik. Beschleunigungen bis zu 3 m/s2 und Spitzengeschwindigkeiten von 500 mm/s garantieren kurze Scanzeiten, auch im Start-Stopp-Modus werden extrem schnelle Scanergebnisse erreicht. Für gleiche Beschleunigungswerte in X und Y können optional doppelte Motoren in der unteren Achse eingesetzt werden. Das interne Feedbacksystem mit 0,1-µm-Auflösung und daher möglichen Positionierschritten von 0,3 µm erlaubt auch beim Einsatz von Micro-Wells die Verwendung von Optiken höchster Auflösungen.
Ersatz für Luftlagertische
Der KDT600 ist für höchste Wiederholbarkeit konzipiert und erreicht mittels Kompensation Genauigkeiten, die bisher ausschliesslich Luftlagersystemen vorbehalten waren. Bei vergleichbarer Performance ist er jedoch deutlich kostengünstiger. Davon profitieren insbesondere Anwendungen im Life-Science-Bereich und in der Biotech-Branche sowie Wirkstoff-Screenings in der Pharmazie. Reinraumanforderungen werden erfüllt, für desinfizierbare Oberflächen ist optional eine Nickelbeschichtung verfügbar. Im Servicefall kann der Tisch einfach von der gehausten Kabelführung getrennt werden. Das verkürzt die Wartung und erleichtert die Integration.
Quelle: Steinmeyer Mechatronik. Steinmeyer Mechatronik ist Teil der weltweit agierenden Steinmeyer Gruppe. Als Kompetenzzentrum für Positionierlösungen, mechatronische Systeme und optische Komponenten bietet die GmbH aus Dresden innovative Produkte und kundenspezifische Lösungen für individuelle Aufgabenstellungen.
Schweizer Spitäler: Nachhaltigkeit lohnt sich
Investition ohne Rendite: Diese Einschätzung von Nachhaltigkeit hält sich in manchen Schweizer Spitälern hartnäckig. Mit dem Impulspapier «Warum sich Nachhaltigkeit für Schweizer Spitäler lohnt» zeigt PwC Schweiz auf, wo Schweizer Leistungserbringer Nachhaltigkeit gewinnbringend umsetzen können.
Redaktion - 21. März 2022
Schweizer Spitäler könnten ihr Potenzial für mehr Nachhaltigkeit noch viel besser nutzen, meint ein Impulspapier von PwC Schweiz. (Bild: Pixabay.com)
Schweizer Spitäler leben in Sachen Emissionen „auf grossem Fuss“: 6.7% des nationalen CO2e-Fussabdrucks entfallen nämlich allein auf das Schweizer Gesundheitswesen. Deshalb sollte Nachhaltigkeit auf die Agenda jeder Spitalleitung gehören. Einige Schweizer Spitäler zeigen sich denn auch höchst innovativ. Doch vielerorts hält sich die Einschätzung „Investition ohne Rendite“ hartnäckig. PwC Schweiz hat dazu ein Impulspapier mit dem Titel „Warum sich Nachhaltigkeit für Schweizer Spitäler lohnt“ veröffentlicht. Es entstand im Februar 2022 auf der Basis von realen Praxisbeispielen und dem Know-how der Gesundheitsexpertinnen und -experten von PwC Schweiz. Im Sinne eines Erfahrungstransfers enthält die Publikation diverse Handlungsempfehlungen.
Schweiz im Spitzenfeld beim CO2e-Teilfussabdruck
Beim CO2e-Teilfussabdruck der Gesundheitsbranche liegt die Schweiz international im Spitzenfeld. Im Ranking der Umweltbelastung durch Konsum belegt die Gesundheit Platz 4, unmittelbar nach Ernährung, Mobilität und Wohnen. Durch das Nutzen von Gesundheitsdienstleistungen werden je nach Quelle 5 bis 12 Prozent der gesamthaften Treibhausgasemissionen in der Schweiz verursacht. Angesichts dieser Tatsache erstaunt es, dass Spitalverantwortliche und Gesundheitsakteure die Dringlichkeit von Nachhaltigkeit nicht gemeinhin als solche werten. Mit dem erwähnten Impulspapier soll das nun geändert werden.
Innovative Vorbilder sind vorhanden
Einige Schweizer Spitäler haben punkto Nachhaltigkeit exemplarisch bereits beachtliche Fortschritte erzielt. Das Universitätsspital Basel zum Beispiel verzichtet auf das Narkosegas Desfluran, das über 2’500 Mal so klimaschädigend wirkt wie CO₂. Die Kantonsspital Winterthur integriert Green Bonds in die Finanzierungsstrategie für seinen Minergie ECO-zertifizierten Neubau. Im Rahmen einer Initiative für Kunststoff-Recycling konnte die Berner Lindenhofgruppe im Jahr 2020 über 12 Tonnen Plastik rezyklieren. Die Liste an positiven Beispielen ist lang und macht den Chancenreichtum von Nachhaltigkeit für die Schweizer Gesundheitsbranche deutlich.
Mehrschichtiges Potenzial für Schweizer Spitäler
„Wir sind überzeugt, dass Schweizer Spitäler mit dem Schlüsselthema Nachhaltigkeit eine Innovationskraft freisetzen und die Zukunft der Gesundheitsbranche wesentlich mitgestalten“, meint Philip Sommer, Leiter Beratung Gesundheitswesen bei PwC Schweiz. Wie dieses Momentum konkret aussieht, führen die Autorinnen und Autoren im Impulspapier aus:
Direkte und indirekte Kosten senken: Schweizer Spitäler können kurz- und mittelfristig substanzielle Ressourcen einsparen und (Sonder-)Abfälle reduzieren.
Energetische Versorgungssicherheit wahren: Eine unabhängige Energieversorgung und Heizung mit Strom gewinnt vor allem für Grossverbraucher an Bedeutung.
Fachkräfte gewinnen: Wer sich nachhaltig positioniert, verschafft sich im Kampf um qualifiziertes Personal einen entscheidenden Wettbewerbsvorsprung.
Neue Reportingpflichten wahrnehmen: Die seit 1. Januar 2022 erweiterte Berichterstattungspflicht von Publikumsgesellschaften kommt für ein Spital dann zum Tragen, wenn dieses beispielsweise einen Neubau am Kapitalmarkt finanzieren will.
Gesundheitskrise verhindern: Eine fortgesetzte Zunahme an Erkrankungen im Zusammenhang mit der Klimakrise können Spitäler bald nicht mehr abfedern.
Innovieren und differenzieren: Die hohe Kunst der Innovation besteht darin, Digitalisierung, Data Science und Nachhaltigkeit zu ressourcenschonenden Lösungen zu kombinieren.
Nationale und internationale Klimaziele mittragen: Sollen die Welt und die Schweiz Netto-Null bis 2050 erreichen, so müssen alle mithelfen – auch die Leistungserbringer.
Im letzten Kapitel des Impulspapiers geben die Autorinnen und Autoren zehn Handlungsempfehlungen ab. Diese lassen sich wie folgt kurzfassen: Wer sich der Facetten von Nachhaltigkeit annimmt, kann sich im zunehmend kompetitiven Umfeld aktiv positionieren und wird den wachsenden regulatorischen Verpflichtungen und Forderungen seiner Anspruchsgruppen besser gerecht. Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Spitalführung erfordert Innovation. Damit lassen sich Wirtschaftlichkeit und Zukunftsperspektiven deutlich optimieren. Chancen gibt es also viele, und die Expertinnen und Experten von PwC sind sich einig: Dieses Potenzial gilt es zu nutzen.