Computer Vision und KI: die neue Waffe gegen Ladendiebe

Aus digitalen Bildern und Videos aussagekräftige Informationen ableiten: Auf Computer Vision, Teilbereich der Künstlichen Intelligenz (KI), gründen sich die Hoffnungen des Einzelhandels, künftig ein neues und höchst wirksames Instrument gegen Diebstahl, Unterschlagung und organisierte Kriminalität verfügbar zu haben. Auf der EuroCIS 2024 in Düsseldorf (27.-29. Februar 2024) zeigen die Aussteller, wie weit die Technik schon ist.

Auf der EuroCIS 2024 werden Lösungen für Diebstahlprävention im Handel vorgestellt. (Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann)

Die Kamera ist auf den Scan-Bereich des Self Checkout-Terminals gerichtet. Im Hintergrund werden die produzierten Video-Sequenzen mit vorgegebenen Shrink-Szenarien abgeglichen. Wurde ein Artikel am Scanner vorbeigeführt, ohne ihn zu scannen oder wurde etwa ein anderer Artikel gescannt? Wurde der EAN-Code mit dem Finger abgedeckt oder zwei Artikel voreinander gehalten? Passen Artikel und EAN-Code zusammen? Hat sich ein Kunde, ohne seine Transaktion zu bezahlen, vom Self-Checkout entfernt? Ob mit Absicht oder aus Nachlässigkeit: Das Sicherheitssystem, bestehend aus IP-Kameras und KI-basierter Software, erlernt und erkennt solche Fehlbedienungen bzw. solches Fehlverhalten und warnt in Echtzeit.

Reaktionen darauf kann der Anwender für den Einzelfall selbst definieren: Einen Hinweis an den Kunden auf dem Terminal-Display, dass ein Artikel nicht richtig erfasst wurde – alternativ oder in Kombination mit einer Audio-Durchsage. Oder über eine Info an zuständige Mitarbeiter, etwa auf ein mobiles Gerät, auf dem die aufgezeichnete Transaktion noch einmal angeschaut werden kann. Eine weitere Möglichkeit ist ein automatischer Abbruch des Checkout-Prozesses bei bestimmten Vorgängen oder eine direkte Kontrolle des Kunden durch das Marktpersonal. „Dank solcher KI-gestützter Echtzeit-Analysen können Händler daten- und faktenbasierte Entscheidungen treffen und mögliche Inventurdifferenzen an den SB-Kassen verhindern“, sagt Nino Hörttrich, Head of Global Marketing Retail bei Diebold Nixdorf.

Artificial Intelligence: der neue Baustein für die „Wall of Secure“

Einerseits zielt das System auf Gelegenheitsdiebe, die sich kleinere „Preisnachlässe” verschaffen wollen. Andererseits aber auch auf Profis, die auf hochpreisige Produkte aus sind und Selbstbedienungs-Stationen bevorzugen, weil sie mit den Funktionsweisen der gängigen technischen Schutzmassnahmen vertraut sind und kreative Wege zur deren Umgehung finden. Entsprechend rege ist das Interesse der Retailer an den neuen KI-basierten Software-Lösungen, die sukzessive mit (visuellen) Informationen zu neuen Diebstahls- und Betrugsszenarien, zu Vorgehensweisen und Verhaltenscharakteristika von Ladendieben „gefüttert“ werden. Die Systeme lernen daraus und werden so immer besser und zuverlässiger darin, Einzelvorfälle zu entdecken, einzuordnen, zu vergleichen, intelligent zu interpretieren und auf dieser Basis Handlungsempfehlungen abzugeben.

Loss Prevention-Plattformen mit einer Vielfalt an Anwendungen

Um ihren Handelskunden solche zusätzlichen Sicherheitstools bereitstellen zu können, fungieren die Anbieter von Selbstbedienungs-Kassen als Treiber der Computer Vision-Technologie. Zum Beispiel hat Diebold Nixdorf, zusammen mit UK-Partner SeeChange, unter dem Label „Vynamic Smart Vision“ eine entsprechende Lösung entwickelt, die bereits im Live-Betrieb erprobt wird. ITAB arbeitet im kamerabasierten KI-Bereich mit den Spezialisten Signatrix und Rapitag zusammen und fährt momentan Labor-Tests bei einigen Händlern. Auch Toshiba rollt momentan zwei Projekte seiner Lösung für Produce Recognition und Fraud Prevention aus. Passende Tools für den Self Checkout stellen aber nicht nur die Kassenhersteller, sondern auch auf Sicherheit spezialisierte Dienstleister wie Axis Communications, Sensormatic oder Re-Vision (inzwischen Teil von Extenda Retail) bereit. Auch GK Software zeigt auf der EuroCIS mit „GK AIR Fraud Detection“ eine KI-basierte Lösung, die mit dem Ziel entwickelt wurde, eine selbstlernende Warenkorbüberprüfung am Point of Sale zu integrieren. Für jeden Warenkorb ermittelt die Software die Wahrscheinlichkeit eines korrekten Scanvorgangs mittels eines Scoring-Algorithmus. Basierend auf den Daten des aktuellen Warenkorbs und dem Verhalten des Kunden erkennt sie Unregelmässigkeiten bei einer Transaktion. Die KI lernt ständig dazu und nutzt dieses Wissen für zukünftige Entscheidungen.

Analysen am Checkout und auf der gesamten Verkaufsfläche

An den Ständen aller genannten IT-Dienstleister können sich die Fachbesucher aus dem Handel auf der EuroCIS 2024 detailliert über die Anwendungen informieren – Anwendungen, die üblicherweise auf Plattformen laufen, in Kombination mit weiteren Sicherheitstools. Bei Diebold Nixdorf zum Beispiel sind die Lösungen Teil einer ganzheitlichen Vynamic AI-Plattform. Toshiba nennt seine Plattform „ELERA Security Suite“ und arbeitet im Unterschied zu anderen Anbietern mit Edge-Kameras, bei denen die Business-Logik über die Kamera läuft und somit keinen Server erfordert. Praxistests und erste reguläre Installationen der Computer Vision-Technologie konzentrieren sich momentan noch auf Selfcheckout-Szenarien. Doch wird auch daran gearbeitet, die gesamte Video-Infrastruktur eines Marktes zu nutzen, um Daten zu generieren und Anwendungsfälle zu erstellen. Dieses Prinzip liegt zum Beispiel den Lösungen von Sensormatic Solutions zugrunde – unter anderem für mehr Schutz gegen Bandenkriminalität. Dabei werden per Kamera und Software zum Beispiel vermummte, sich aggressiv oder verdächtig verhaltende oder gefährliche Gegenstände mitführende Personen im Laden oder schon auf dem Parkplatz identifiziert. Auf dieser Basis entwickelt das KI-basierte Programm Empfehlungen, in welchen Fällen der Händler frühzeitige Gegenmassnahmen einleiten sollte. „Herzstück der Lösung sind die proprietäre KI-Algorithmen von Sensormatic, jedoch werden wir von einem ganzen Verbund an Technologiepartnern unterstützt und integrieren auch Datenquellen von Drittanbietern“, erklärt Dominik Brosch, Market Development Manager bei Sensormatic Solutions.

KI wird künftig viele neue Anwendungen für mehr Sicherheit ermöglichen

Expertise im Bereich Videoüberwachung und -analyse weist auch Axis Communications auf. Das Unternehmen betreibt ebenfalls eine offene Plattform, auf der eigene sowie von oder zusammen mit Technologiepartnern entwickelte, KI-basierte Sicherheitslösungen für Retailer bereitgestellt werden – bezogen auf die Checkouts wie auf die gesamte Verkaufsfläche. Die AXIS-Entwickler arbeiten etwa daran, verschiedene Betrugsszenarien jenseits des Checkouts in KI-Anwendungen einzubinden. Beispiele: Ein Kunde packt teuren Whiskey ein, der aber am Checkout nicht im Warenkorb auftaucht. Oder ein Kunde legt Depot im Aussenbereich an, um es nachts abzugreifen. Für diese und viele andere Betrugsvarianten wird die KI-Software trainiert und mit Daten so lange gefüttert, bis sie zu verlässlichen Beurteilungen kommt.

In Zukunft wird auch die so genannte „Re-Identification“ möglich sein. Ein krimineller Kunde, welcher in Markt A ertappt und dort mit bestimmten Merkmalen (Kleidungsdetails, Verhalten, Körpermerkmale – sofern datenschutzrechtlich erlaubt) im System registriert wird, wird auch in Markt B identifizierbar werden und entsprechende Vorkehrungen auslösen. „KI-gestützte Bilddatenanalyse eröffnet künftig extrem viele Möglichkeiten“, sagt Ralph Siegfried, Key Account Manager End Customers und Retail-Experte bei Axis Communications. Mit diesen Möglichkeiten beschäftigt sich auch Re-Vision (ein Geschäftsbereich von Extenda Retail). Auch dieser IT-Dienstleister bietet eine Loss Prevention-Plattform mit Anwendungen für mehr Checkout-Sicherheit – durch ein KI-gestütztes Tool zur Risikoanalyse des Warenkorbs und des Einkaufsverhaltens.  Dazu wird für jeden Kunden, basierend auf aktuellen und in der Vergangenheit ermittelten Daten (zum Beispiel bestimmte Verhaltensweisen auf der Fläche, die Zahl seiner Rescans innerhalb bestimmter Zeiträume), eine bestimmte „Fraud Probability“ ermittelt. Anhand dieses (dynamischen) Levels wird festgelegt, ob er beim aktuellen Einkauf zum Rescan gebeten wird. „Fehlalarme vermeiden, gezielt prüfen, weniger prüfen und dennoch mehr finden – das sind die Vorteile unserer Plattform“, sagt Jens Völling, RV Customer Success bei Extenda Retail.

Die kommende Fachmesse EuroCIS bietet die Möglichkeit, die neuesten Trends in Hard- und Software zu entdecken, die speziell auf den Einzelhandel zugeschnitten sind. Die EuroCIS findet vom 27. bis 29. Februar 2024 in Düsseldorf statt. Unter dem Motto „Go beyond today“ werden wieder zahlreiche Unternehmen Lösungen und Produkte vorstellen, mit denen der Handel seine Zukunft gestalten und sichern kann.  Darüber hinaus ist die Messe eine hervorragende Networking-Plattform für die Fach-Community und bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm, das viele Inspirationen und Updates rund um das Thema Retail Technology bietet.

Quelle: www.eurocis.com 

Die KI-Roadmap: Künstliche Intelligenz im Unternehmen erfolgreich einsetzen

In seinem neuen Buch erläutert Dr. Jens-Uwe Meyer, wie man als Unternehmen KI-Anwendungsmöglichkeiten identifiziert, bewertet und in der eigenen Organisation implementiert.

„Die KI-Roadmap: Künstliche Intelligenz im Unternehmen erfolgreich einsetzen“ – Das neue Buch von Dr. Jens-Uwe Meyer, das im Verlag BusinessVillage erschienen ist. (Bild: www.die-profilberater.de)

„Die KI-Roadmap: Künstliche Intelligenz im Unternehmen erfolgreich einsetzen“ – so lautet der Titel des neuen Buchs von Dr. Jens-Uwe Meyer, das im Verlag BusinessVillage erschienen ist. In ihm erläutert der Digitalisierungs- und Innovationsexperte, der selbst CEO eines Software-Unternehmens ist, wie die KI-Lösungen in naher Zukunft unsere Wirtschaft und Gesellschaft verändern werden – und zwar mit einer so rasanten Geschwindigkeit, dass er von „Fast Disruption“ statt Change und Transformation spricht.

Hierauf aufbauend entwirft Meyer, der auch ein gefragter Vortragsredner ist, eine Roadmap, wie Unternehmen zunächst KI-Anwendungsmöglichkeiten in ihrer Organisation identifizieren, dann mögliche Lösungen finden und bewerten und schliesslich realisieren können – und zwar basierend auf einer Vision, die mit Business Cases und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen hinterlegt ist.

Dem 240-seitigen Werk von Meyer, der bereits dreizehn Bücher schrieb, liegt die These zugrunde: In den kommenden Jahren wird die sogenannte KIRA – also Kombination von künstlicher Intelligenz, Robotik und Automation – die Unternehmenslandschaft radikal verändern und dieser Wandel betrifft branchenübergreifend alle Unternehmen nebst deren Beschäftigten. Und hierauf müssen sich das Management einstellen, obwohl heute noch weitgehend unklar ist: Welche weiteren Technologien stehen in naher Zukunft noch zur Verfügung? Wie lässt sich die KI in die Unternehmensprozesse integrieren? Welche neuen Chancen und Risiken entstehen durch den verstärkten KI- bzw. KIRA-Einsatz?

Was dies für das Managementdenken und -handeln der Entscheider bedeutet, stellt Meyer in den ersten beiden Kapiteln seines Buchs dar. Er entwirft dann einen Roadmap genannten Aktionsplan, wie Unternehmen zunächst Anwendungsfälle für künstliche Intelligenz finden und dann deren Machbarkeit evaluieren sowie Mehrwert berechnen und realisieren. 

Eine Stärke des Buchs ist, dass es den Lesern in einem Umfeld, in dem sich die Veränderungen zunehmend nicht mehr linear, sondern disruptiv vollziehen, mit der KI-Roadmap ein Planungstool an die Hand gibt, das sie dabei unterstützt, die richtigen Fragen zu stellen und Lösungen zu finden; des Weiteren, dass in ihm das Thema KI nicht isoliert, sondern in Verbindung mit den beiden Megatrends Robotik und Automatisierung reflektiert wird.

Quelle: www.die-profilberater.de

Krisenresilienz: Schweizer Unternehmen erhalten gute Noten

Schweizer Unternehmen sind finanziell resilienter als ihre Nachbarn aus Deutschland und Österreich. Eine hohe Eigenkapitalquote, ein fortgeschrittener Digitalisierungsgrad und unkomplizierte Unterstützungsmassnahmen durch den Staat sorgten für eine grosse Krisenrobustheit bei Schweizer Unternehmen. Dies zeigt eine Studie der Hochschule Luzern.

Die Studie von HSLU zeigt das Schweizer Unternehmen, durch die vergangenen Krisenjahre gesteuert, finanziell resilienter sind als ihre Nachbarn aus Deutschland und Österreich. (Bild: www.unsplash.com)

Die wirtschaftlichen Auswirkungen grosser Krisenereignisse sind vielseitig. Sie reichten von Umsatzrückgängen, Kostenanstiegen, Lieferkettenproblemen, Arbeitsplatzverlusten bis hin zu einer Destabilisierung ganzer Branchen und Volkswirtschaften. Diese Auswirkungen waren während und nach der Coronapandemie, gefolgt von Ukrainekrieg, Energiekrise und Inflation auch in der Schweiz zu spüren. In dieser Zeit war das Krisenmanagement einzelner Unternehmen essenziell, um die Tragweite der negativen Auswirkungen einzudämmen. Eine Studie der Hochschule Luzern (HSLU) und Fachhochschule Kiel untersuchte börsenkotierte Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und identifizierte und verglich besonders krisenanfällige, aber auch besonders krisenresistente Unternehmen. Ziel war es, wesentliche Einflussfaktoren für eine grössere Widerstandfähigkeit von Unternehmen zu erkennen. Die Untersuchung zeigt: Unterschiede gibt es nicht nur zwischen den einzelnen Branchen, sondern auch zwischen den Ländern.

Neue Krisen ermöglichen neue Erkenntnisse

«Die Coronakrise erlaubte erstmals seit langem, die Krisenwiderstandsfähigkeit von Unternehmen zu untersuchen», sagt Studienleiter Prof. Dr. Stefan Hunziker. Zuletzt sei dies nach der Finanzkrise 2007/2008 möglich gewesen. Die Pandemie machte deutlich: Unternehmen müssen die Engpassbereiche ihres Geschäftsmodells kennen, die durch externe Krisenereignisse betroffen sind. Sie können nämlich zu dramatischen Ertrags- und Liquiditätseinbrüchen sowie Kostenexplosionen führen. «Solche Engpassbereiche nicht nur zu kennen, sondern gezielt zu reduzieren, kann im Krisenfall den Unterschied zwischen erfolgreicher Bewältigung und Insolvenz ausmachen», so der HSLU-Professor.

Schweizer Unternehmen krisenresistenter als die Nachbarn

Die Studie zeigt: Die Schweizer Unternehmen waren ihren deutschsprachigen Nachbarn punkto Krisenwiderstandsfähigkeit voraus – beispielsweise in Sachen Umsatzrendite, einer zentralen Risikokennzahl zur Messung der Krisenresilienz. Sie ist in der Schweiz insgesamt höher. Wesentlich dazu beigetragen hat die hohe Agilität von Wirtschaft und Politik während der Pandemie: Die Umstellung auf Homeoffice und digitale Vertriebskanäle verlief hierzulande schneller. «Der Digitalisierungsgrad hat zwar in der Schweiz noch einiges an Verbesserungsbedarf, ist jedoch demjenigen in Deutschland in mehreren Bereichen voraus», sagt Hunziker.

Weitere Indikatoren sind die überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalausstattung und niedrige Aufwandquote von Schweizer Unternehmen. In beiden Bereichen sind die resilienten Schweizer Unternehmen signifikant besser. Die Eigenkapitalausstattung trägt nicht nur zum Abpuffern einzelner Risiken bei, sondern vermindert auch die Gefahr einer Überschuldung und erleichtert die Cash-Beschaffung. «Eigenkapital signalisiert Vertrauen, Solvenz und Leistungsfähigkeit, und dies interessierte die potenziellen Kreditgeber wie Banken», sagt Hunziker. Eine hohe Eigenkapitalausstattung sei deshalb ein wirksamer Schutz gegen Liquiditätsengpässe. Die niedrige Aufwandquote ist ein Indikator für ein robusteres Geschäftsmodell sowie eine grössere Kosteneffizienz.

Staatliche Unterstützung: Schnell und unbürokratisch

Zusammen mit einer hohen Diversifizierung der Schweizer Wirtschaft und weiterhin starken Exporten von beispielsweise Pharmazeutika gerieten die Schweizer Unternehmen insgesamt weniger in Liquiditätsengpässe – sprich: Die Insolvenzwahrscheinlichkeit war niedriger. Auch seien die staatlichen Unterstützungsmassnahmen in der Schweiz schnell und unbürokratisch initiiert worden und die Corona-Politik vergleichsweise liberaler gewesen als in Deutschland. All dies hätte dafür gesorgt, dass hierzulande die Krisenwiderstandsfähigkeit der Unternehmen während der Coronakrise durchschnittlich höher war. Der Studienautor betont jedoch, dass nicht alle Branchen gleich und zum gleichen Zeitpunkt betroffen waren. Während es in der Pandemie die konsumnahen Branchen und die Industrie stärker traf, leiden bei Zinsanstieg und Inflation neben der Industrie auch der Bau- und Immobilienbereich besonders stark. Die Aussagen beziehen sich daher auf die Volkswirtschaft als Ganzes.

Krisenresilienz als Notwendigkeit

Insgesamt steht die Stärkung der Krisenwiderstandsfähigkeit in einem gewissen Zielkonflikt zur Verbesserung der Kosteneffizienz, da der Aufbau von Puffern zusätzliche Ressourcen in Form von Eigenkapital- und Liquiditätskosten verbraucht. Hier besteht die Herausforderung für Unternehmen darin, ein entsprechendes Gleichgewicht zu finden. Hunziker geht davon aus, dass nach diesen Krisen den meisten Unternehmen klarer geworden ist, wie wichtig entsprechende Vorbereitungen sind. Unternehmen tun gut daran, ihre Engpassbereiche zu kennen und über entsprechende operationale, finanzielle und personelle Puffer und Flexibilität nachzudenken – denn es gilt: Die nächste Krise ist gewiss, auch wenn «längere ruhigere Zeiten» eine Illusion der Unverletzlichkeit kreieren.

Quelle: www.hslu.ch 

Neues Angebot ITSec4KMU: Cybersicherheit für KMU

Für viele KMU sind Cyberangriffe noch immer eine abstrakte und wenig fassbare Gefahr und oftmals sind die Unternehmen zu wenig geschützt. Es fehlt ein niederschwelliger Zugang zu Informationen, die speziell auf KMU zugeschnitten und verständlich aufbereitet sind. Diese Lücke wollen der Kanton Zug, die Hochschule Luzern (HSLU) und die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) schliessen: Gemeinsam lancieren sie deshalb das Angebot «IT Security for KMU», kurz ITSec4KMU.

Im letzten Jahr sind die Angriffe auf Schweizer KMU um über 60 Prozent gestiegen und auch in diesem Jahr sollen sie weiter zunehmen. (Bild: www.unsplash.com)

Keine Fortschritte bei der Massnahmenumsetzung – trotz steigender Risiken

Im letzten Jahr sind die Angriffe auf Schweizer KMU um über 60 Prozent gestiegen und auch in diesem Jahr sollen sie weiter zunehmen. Wie eine aktuelle Studie von gfs-Zürich zeigt, stagniert die Umsetzung von Massnahmen zur Erhöhung der Cybersicherheit seit mehreren Jahren. Noch immer fehlt es KMU an Zeit und Verständnis für die Problematik. KMU fühlen sich zu wenig im Visier der Cyberkriminellen und denken oft, dass es bei ihnen nichts zu holen gibt – auch wenn viele Angriffe breit gestreut werden und nicht gegen ein spezifisches KMU gerichtet sind.

Zugang zu verständlichen und relevanten Informationen

ITSec4KMU bietet ein Informationsangebot zum Thema Cybersicherheit an, das spezifisch auf die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interessen der Schweizer KMU zugeschnitten ist. «Wir stellen die relevanten Informationen einfach zugänglich zur Verfügung. Zudem ist es wichtig, dass diese dann auch bei den KMU bekannt werden und sich die Plattform so zu einer wichtigen Informationsquelle entwickelt.» erklärt Heinz Tännler, Regierungsrat und Finanzdirektor des Kantons Zug sowie Präsident von ITSec4KMU. Ziel ist es, ein erstes Bewusstsein für Cybersicherheit zu schaffen, damit KMU erkennen, womit sie konfrontiert sind und entsprechende erste Massnahmen für einen besseren Cybersecurity-Schutz umsetzen. Die online gestellte Plattform bildet die Basis für den Auf- und Ausbau des Netzwerks: ITSec4KMU plant, über ein Netzwerk im gesamten Land direkt mit lokalen Unternehmen in Kontakt zu treten, beispielsweise durch Partnerschaften mit Gewerbeverbänden. Oder wie René Hüsler, Direktor des Departements Informatik der HSLU und Gründungsmitglied von ITSec4KMU es ausdrückt: «ITSec4KMU geht auf Unternehmen zu und zeigt ihnen mittels Workshops und Informationsanlässen auf, was bei einem Angriff passieren kann. Mit ein paar einfachen ersten Schritten können KMU in Sachen Cybersicherheit schon viel erreichen – da gilt es anzusetzen.»

IT-Dienstleister im Fokus

Im Wissen, dass viele KMU sich selbst nicht um das Thema Cybersicherheit kümmern möchten oder können, setzt ITSec4KMU einen zusätzlichen Fokus auf die IT-Dienstleister. Mit dem Register auf der Plattform haben KMU Zugang zu Dienstleistern in ihrer Nähe und erhalten so die Möglichkeit, Angebote verschiedener Anbieter zu vergleichen. IT-Dienstleister wiederum können ihre Dienstleistungen im Bereich Cybersicherheit der Zielgruppe vorstellen. Auch in diesem Bereich ist ein Ausbau geplant, wie Nicole Wettstein, Leiterin Tech Intelligence der SATW sowie Vizepräsidentin von ITSec4KMU erläutert: «Viele KMU können oder wollen sich nicht selbst um IT und Cybersicherheit kümmern. Diese Unternehmen holen wir ab, indem wir KMU dabei unterstützen, den für sie am besten geeigneten Dienstleister zu finden.»

Quelle: www.itsec4kmu.ch 

Das neue «NOT BOOK» für KMU

Nachdem das erste «NOT-BOOK, im Blackout einen Schritt voraus» bereits in der 5. Auflage erschienen ist, haben GU Sicherheit & Partner AG ihr zweites «NOT-BOOK, vorbereitet für den Cyber-Ernstfall» mit praxistauglichen Checklisten speziell für KMU geschrieben.

Das «NOT-BOOK, vorbereitet für den Cyber-Ernstfall» für KMU erscheint am 30.November 2023. (Bild: www.gu-sicherheit.ch)

Heute vergeht kaum ein Tag, an welchem nicht in den Medien von einem erfolgreichen Cyberangriff auf Unternehmen, Spitäler oder Behörden die Rede ist. Beim Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) sind im ersten Halbjahr 2023 19048 Vorfälle gemeldet worden. Dies entspricht einer Zunahme von rund 2000 Meldungen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 (16 951). In Fachkreisen geht man jedoch von einer Dunkelziffer aus, welche bedeutend höher ist.

Cyberangriffe nehmen stetig zu und die Gründe dafür sind vielschichtig. Man sieht bei vielen Cyberangriffen, die man im Ereignis begleitet, dass einfachste Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten werden – es fehlt an mangelndem Bewusstsein kritische Sicherheitslücken sofort zu schliessen. Dies, weil in Firmen oftmals fachliche oder personelle Ressourcen fehlen, um mit der ständig wachsenden Zahl von Sicherheitslücken Schritt zu halten. Gerade solche Sicherheitslücken werden von Cyberkriminellen ausgenutzt, um grössere und kleinere Firmen, Behörden, Einzelpersonen oder kritische Infrastrukturen anzugreifen.

Das «NOT-BOOK, vorbereitet für den Cyber-Ernstfall» mit praxistauglichen Checklisten hilft diese Sicherheitslücken zu schliessen. «Mit unserem «NOT-BOOK, vorbereitet für den Cyber-Ernstfall» möchten wir für KMU und KKMU bezüglich Cybersicherheit einen Mehrwert schaffen. Wir sehen bei vielen Cyberangriffen, die wir begleiten, dass einfachste Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten werden.» so das Team von GU Sicherheit & Partner AG.

In dem «Ratgeber» gibt es verständlich geschriebene Checklisten für die Bereiche:

  • Gerätesicherheit,
  • Netzwerke,
  • Passwortmanagement,
  • Clouddienste,
  • E-Mail,
  • private IT-Geräte,
  • Internet of Things,
  • Backup,
  • Datenschutz,
  • künstliche Intelligenz

Dazu die Tipps zum Schutz der Privatsphäre, was zu tun ist im Ereignis. Und wie man am besten eine After Action Review durchführt.

Quelle: www.gu-sicherheit.ch

KMU-Nachfrage schafft neue Wachstumschancen im Cybersicherheitsmarkt

ISG vergleicht Wettbewerbs- und Portfoliostärke von Dienstleistern und Produktanbietern in Deutschland und der Schweiz. Hohe Dynamik im Managed-Security-Segment.

Im Marktsegment der „Managed Security Services – SOC“ hat ISG in der Schweiz insgesamt 33 Anbieter untersucht. 13 davon sehen die Marktforscher als „Leader“ und einen als „Rising Star“. (Bild: www.isg-one.com)

Die langjährige Erfolgsgeschichte des Cybersecurity-Markts bleibt intakt. Angesichts des stetig steigenden Angriffsdrucks und des sich gleichzeitig verschärfenden Fachkräftemangels stehen die Zeichen weiter auf Wachstum. Vor allem im Mittelstand. Denn während Grossunternehmen ihre ohnehin schon hohen Etats eher fortschreiben und insgesamt leicht steigern, sind es insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die für zusätzliche Nachfrage sorgen. Am stärksten profitieren davon Anbieter von Managed Security Services (MSS), die über eigene Security Operation Center (SOC).

Das berichtet die neue Studie „ISG Provider Lens Cybersecurity — Solutions & Services 2023“, die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) jetzt in zwei gesonderten Ausgaben für Deutschland und die Schweiz herausgebracht hat. ISG untersucht darin das Portfolio und die Wettbewerbsstärke von insgesamt mehr als 100 Dienstleistern und Produktanbietern im Cybersicherheitsmarkt. 

Neben dem MSS-SOC-Segment richtet sich die Analyse auf sechs weitere Angebotsfelder. Im Produktbereich sind dies die Themen Identity & Access Management (IAM), Extended Detection & Response (XDR), Security Service Edge (SSE) und Data Leakage/Loss Prevention (DLP) & Data Security. Im Dienstleistungsbereich kommen die beiden Aufgabengebiete Strategic Security Services und Technical Security Services hinzu. 

Künstliche und menschliche Intelligenz 

Cybersicherheit wird zur Schlüsselkompetenz. Zwei Faktoren treiben die Entwicklung besonders stark. Erstens lässt die immer weiter ausgreifende Digitalisierung der Unternehmen die Grösse der Angriffsflächen und die Zahl der Angriffswege massiv wachsen. Zweitens nimmt auch die Fähigkeit der Angreifer zu, ihr methodisches und taktisches Vorgehen in immer kürzeren Zeitabständen abzuwandeln und dabei immer wieder auch neue Technologien einzusetzen. So zum Beispiel Formen der Künstlichen Intelligenz (KI). Sowohl die Variabilität als auch die Reichweite der Angriffe werden damit immer grösser. Ungeachtet dessen treiben Unternehmen und staatliche Organisationen die Digitalisierung ihrer Prozesse voran, um effizienter und kundengerechter arbeiten zu können. 

In dieser Gemengelage ist es selbst Grossunternehmen kaum noch möglich, die erforderliche Cyberabwehr komplett aus eigener Kraft zu organisieren. Zumal die Knappheit des akquirierbaren Fachpersonals im Bereich Cybersicherheit besonders ausgeprägt ist. Vor diesem Hintergrund weist die Nachfrage nach Managed Security Services (MSS) überdurchschnittlich hohe Zuwachsraten auf. Entsprechend gross ist die Zahl der Anbieter, die mit passgenauen Lösungen in den Markt gehen. (MSS-Dienstleister steuern den Betrieb von IT-/OT-Sicherheitsinfrastrukturen für einen oder mehrere Kunden über ein hochspezialisiertes Security Operations Center. Sie setzen auf Best-of-Breed-Sicherheitstools und decken damit den gesamten Security Incident Lifecycle von der Aufklärung bis zur Problemlösung ab. 

Um die Vielfalt der eingesetzten Abwehrmechanismen zu orchestrieren und relevante Angriffe früh genug zu entdecken, bauen marktführende Anbieter den Einsatz selbst lernender Lösungen aus, die mit unterschiedlichen Automatisierungs-, Machine-Learning- und KI-Techniken arbeiten. „Die menschliche Arbeitskraft in den SOCs wird damit jedoch keineswegs überflüssig. Ganz im Gegenteil“, sagt Studienautor Frank Heuer, der als Lead Analyst Cybersecurity DACH für ISG tätig ist. „Schliesslich braucht es fundiertes Expertenwissen, um die Automatisierungslösungen der konkreten Bedrohungslage entsprechend aufzusetzen. Zudem geht es darum, die Ergebnisse der Systeme kritisch zu bewerten.“ Zum Beispiel müsse man sich ein möglichst klares Bild von den Interessen der Angreifer machen und dieses Bild dann in die Wahl der jeweils passenden Taktik und der damit einhergehenden Abwehrmassnahmen einbeziehen, so Heuer weiter. 

Mittelstandsgeschäft 

Aus Sicht von ISG ist der Mittelstand gemeinsam mit weiten Teilen der öffentlichen Verwaltung das derzeit interessanteste Wachstumsfeld für Cybersecurity-Anbieter. Da Mittelständler insgesamt gesehen weniger IT-Sicherheitssysteme als Grossunternehmen verfügen, sind sie durch die oben beschriebenen Faktoren zu Nachrüstungen gezwungen.  

Von der Dynamik dieser Nachfrage werden vor allem solche Anbieter profitieren, die in der Lage sind, ihre Erfahrungen und ihre Leistungen auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) herunterzubrechen. Dies erfordert mittelstandsgerechte Angebote. Mindestens ebenso wichtig ist aber auch die Fähigkeit der Anbieter, sich kulturell und kommunikativ auf die Bedürfnisse der KMU und Kommunalverwaltungen einzulassen.  

Marktvorteile sieht ISG daher nicht zuletzt auch bei all jenen Anbietern, die über genügend deutschsprachige Mitarbeiter verfügen. Idealerweise gepaart mit passenden Branchenkenntnissen. Zudem ist es nach wie vor von erheblichem Vorteil, wenn die Überwachung, Steuerung und Datenverarbeitung in regionalen SOCs geschieht. Insbesondere in der Schweiz zählt die uneingeschränkte Gewährleistung der nationalen Datenschutzbestimmungen zu den wichtigsten Auswahlkriterien, gerade auch im Mittelstand.  

Im Gegensatz dazu ist ein weiteres Wachstum im Bereich der Grosskunden derzeit nur in Grenzen möglich – nach den hohen Investitionen der vergangenen Jahre. Gemessen am IT-Gesamtmarkt zeigt Cybersecurity dennoch weiterhin eine überdurchschnittliche Performance. Zumal sich ein völlig neues Betätigungsfeld abzeichnet, das erhebliches disruptives Potenzial in sich trägt, stellt Studienautor Frank Heuer in Aussicht: „Gemeint ist quantenresistente Datenverschlüsselung und deren kontinuierliche Weiterentwicklung. Vor allem in der Finanzwirtschaft, aber auch in Teilen der Grossindustrie sehen wir bereits jetzt einen spürbar steigenden Bedarf an strategischer Beratung, um das Cybersicherheitsregime der Unternehmen auf die Bedrohungen der Datensicherheit durch Quantencomputer vorzubereiten.“ 

Quelle: www.isg-one.com 

Mehr Digital Experience in der Finanz- und Versicherungsbranche

Riverbed, der Anbieter von Unified Observability, hat die Branchenergebnisse der Riverbed Global Digital Employee Experience (DEX) Survey 2023 bekannt gegeben. Die Umfrage zeigt, dass die heutigen hohe DEX-Standards anwenden müssen, um ihren Ruf zu wahren, Risiken zu vermeiden, Kosten zu senken und eine neue Generation von Mitarbeitenden zu halten.

Riverbed Global Digital Employee Experience (DEX) Survey 2023: Mehr Digital Experience in der Finanz- und Versicherungsbranche. (Bild: www.unsplash.com)

Die IT-Teams von FSI haben bereits die Aufgabe, die Infrastruktur aufzurüsten, eine proaktivere Rolle im gesamten Unternehmen zu übernehmen und Omnichannel-Interaktionen bereitzustellen, während sie gleichzeitig mit knapper werdenden Budgets und veralteten Architekturen zu kämpfen haben. Die Studie von Riverbed ergab jedoch auch, dass Unternehmen durch die Implementierung der richtigen Tools die sich ändernden DEX-Anforderungen erfüllen und gleichzeitig ihren aktuellen Stress verringern können.

Für die Studie wurden 1.800 globale IT-Entscheidungstragende (ITDMs) und Geschäftsentscheidende (BDMs) in 10 Ländern und sieben Branchen befragt, darunter fast 300 FSI-Führungskräfte. Die Umfrage untersuchte die Erwartungen der Generationen, hybrides Arbeiten, die sich entwickelnde Rolle der IT sowie Herausforderungen und Strategien für die Bereitstellung einer aussergewöhnlichen DEX.

Neue Generation – Digital Natives in die FSI-Branche

Insbesondere Finanzunternehmen verlassen sich auf langjährige Mitarbeitende, um das Wissen, das sie über Jahre, der Arbeit im Unternehmen angesammelt haben, zu bewahren und weiterzugeben.

„Eine der grössten Herausforderungen, mit denen Finanzdienstleister und Versicherungsunternehmen konfrontiert sind, ist der Verlust von Talenten – und damit von Fähigkeiten und Wissen –, der unweigerlich eintritt, wenn langjährige Mitarbeitende das Unternehmen verlassen oder in den Ruhestand gehen. Jetzt, da Digital Natives zunehmend in die FSI-Belegschaft eintreten, ist es wichtiger denn je, dass robuste DEX-Lösungen vorhanden sind. Dies dient nicht nur dazu, die Produktivität der Generation Z und der Millennials aufrechtzuerhalten, sondern auch, um Risiken zu vermeiden, Prozesse zu automatisieren, sicherzustellen, dass die Finanztransaktionen der Kunden effizient sind, und um Top-Talente in die Lage zu versetzen, strategischer zu arbeiten“, sagt Christian Siemann, Regional Director, Central Region bei Riverbed.

 „Unsere Global DEX Survey 2023 hat bestätigt, dass es immer schwieriger wird, bessere digitale Erlebnisse zu bieten. Ermutigend ist, dass die meisten FSI-Führungskräfte die aktuelle Situation verstehen und proaktive Schritte unternehmen, um in Technologien wie KI und Unified Observability zu investieren, um die Mitarbeitenden- und KundInnenbindung zu stärken.“

92 % der befragten FSI-Entscheidungstragenden sind der Meinung, dass sie fortschrittlichere digitale Erlebnisse bieten müssen, um die Bedürfnisse jüngerer Mitarbeitender zu erfüllen, und der gleiche Prozentsatz gibt an, dass die jüngere Generation von Mitarbeitenden die IT-Ressourcen stärker beansprucht. Die letztgenannte Zahl liegt über dem globalen Umfrageergebnis von 89 %, was zeigt, wie wichtig es ist, neue DEX-Anforderungen in der Finanzbranche zu erfüllen.

FSI-Führungskräfte müssen die digitalen Erwartungen erfüllen

Bei Finanzdienstleistungen ist der Ruf alles, und unzufriedene Mitarbeitende und Fachkräftemangel können diesen Ruf gefährden. Die befragten FSI-Führungskräfte glauben, dass 69 % der Mitarbeitenden in Betracht ziehen würden, das Unternehmen zu verlassen, wenn keine angemessene DEX bereitgestellt würde, und 68 % sagen, dass es störend wäre und sich auf den Ruf, die Produktivität oder die Unternehmensleistung auswirken würde, wenn die digitalen Erwartungen nicht erfüllt würden. In einer Branche, in der es auf Sekunden und sogar Millisekunden ankommt, ist die Gewährleistung eines nahtlosen digitalen Erlebnisses für Mitarbeitende und Kund:Innen entscheidend für den Erfolg eines Finanzunternehmens.  Tatsächlich geben 98 % der befragten Führungskräfte an, dass die Bereitstellung einer nahtlosen DEX wichtig ist (62 % von entscheidender Bedeutung), um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Angesichts der gestiegenen digitalen Erwartungen und der Gefährdung von Talenten, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit geben fast alle Umfrageteilnehmer:Innen in FSI (93 %) an, dass Investitionen in DEX zu ihren obersten Prioritäten für die nächsten fünf Jahre gehören

Die Herausforderungen bei der Bereitstellung eines digitalen Erlebnisses

Heutzutage wird es nicht einfacher, sondern schwieriger, ein grossartiges digitales Erlebnis zu bieten. 94 % der befragten FSI ITDMs und BDMs nannten mindestens ein grosses Hindernis oder eine Lücke bei der Bereitstellung eines nahtlosen DEX. Die Umfrageteilnehmer:Innen nannten den Mangel an ausreichenden Observability-Tools (36 %), Budgetbeschränkungen (34 %), zu viele Daten (32 %), das Fehlen geeigneter SaaS- oder Cloud-Dienste (29 %) und den Mangel an IT-Talenten/-Fähigkeiten (28 %) als die grössten Hindernisse, die sie daran hindern, ein nahtloses digitales Mitarbeitenerlebnis zu schaffen.

Die Probleme, die das digitale Erlebnis behindern, können sich jedoch selbst beheben, wenn sich FSI-Organisationen von einem reduzierten Budget trennen und die besten Tools einführen, die die Produktivität steigern, Mitarbeitende binden und es ihnen ermöglichen, Wissen und Fähigkeiten auszutauschen und auszubauen. Die Führungskräfte sind sich dessen bewusst, denn 85 % der Umfrageteilnehmer:Innen haben Geld für die Umschulung von IT-Mitarbeitenden zurückgelegt, und die überwältigende Mehrheit (86 %) glaubt, dass eine einheitliche Observability-Technologie mit stärkerer Automatisierung auch dazu beitragen kann, die Qualifikationslücke zu schliessen. Ermutigend ist auch, dass 93 % der IT- und Business-Führungskräfte von FSI planen, die Einführung und Implementierung digitaler Erlebnisse zu beschleunigen – eine Statistik, die 4 % über dem globalen Konsens liegt.

Stärkung von DEX in Finanzdienstleistungsunternehmen

Da immer mehr Mitarbeitende die Möglichkeit verlangen, von überall, jederzeit und in komplexen hybriden und Cloud-basierten Arbeitsumgebungen zu arbeiten, haben FSI-Führungskräfte eine strategischere Rolle übernommen.

84 % der befragten ITDMs und BDMs von FSI erkennen die zunehmende Bedeutung der IT innerhalb der C-Suite an, während 78 Prozent der befragten ITDMs, die an der Umfrage teilnahmen, angaben, dass sie derzeit einen Platz am C-Suite Tisch haben. Darüber hinaus stimmten 94 % der Befragten zu, dass die IT heute stärker für die Förderung von Geschäftsinnovationen verantwortlich ist als noch vor drei Jahren.

Diese Führungskräfte erwarten, dass Technologie ein Wegbereiter ist, um das Geschäft voranzutreiben und Kund:Innen und Mitarbeitende zu beeindrucken. Sie sehen auch Technologien wie KI und Unified Observability als eine wesentliche Rolle bei der Bereitstellung vorbildlicher digitaler Erlebnisse. Von den Befragten sind 95 % der FSI-Führungskräfte der Meinung, dass Unified Observability wichtig ist (55 % von entscheidender Bedeutung), um wettbewerbsfähig zu bleiben und DEX bereitzustellen, und 94 % sind der Meinung, dass mehr in Unified-Observability-Lösungen investiert werden muss.

Quelle: www.riverbed.com 

Alle Mitarbeitenden zu Ersthelfern gemacht

Der SVBS Award für die Ersthelfer des Jahres 2022 geht an die Betriebssanität Kraftwerke Oberhasli AG. Das Unternehmen bildet sämtliche Mitarbeitenden zu Ersthelfern aus, zudem sind rund 60 Prozent der Belegschaft in BLS-AED geschult. Damit ist nicht nur den Mitarbeitenden geholfen, sondern der gesamten Region.

Der SVBS Award für die Ersthelfer des Jahres 2022 geht an die Betriebssanität Kraftwerke Oberhasli AG. (Bild: www.svbs-asse.ch)

Die Betriebssanität der Kraftwerke Oberhasli AG besteht aus sechs Mitgliedern, die in verschiedenen Bereichen arbeiten und als Betriebssanitäter:innen ausgebildet sind. Das Einzugsgebiet des Unternehmens umfasst jedoch rund 400 Quadratkilometer – Verwaltungs- und Betriebsgebäude, aber auch Stollen, Speicherseen und 13 Kraftwerke, dazu Hotelbetriebe, diverse Bergbahnen und mehr.

Mit diesem grossen Einzugsgebiet kann das Unternehmen im Ernstfall keine klassische Betriebssanität einsetzen. Das erschwert die medizinische Unterstützung. Und: Je nach Ereignisort dauert es verhältnismässig lange, bis professionelle Einsatzkräfte vor Ort sind.

Deshalb bildet das Unternehmen nun alle Mitarbeitenden zu Ersthelfern aus. Sie frischen ihr Wissen mindestens alle zwei Jahre auf. Mitarbeitende mit IVR Stufe 2 und 3 führen diese Ausbildungen durch, mit wechselnden Schwerpunktthemen.

Seit 2019 werden diese Übungen zusammen mit der Feuerwehr durchgeführt. Für Hotelpersonal, Mitarbeitende im Tourismusbereich oder Chauffeure werden spezielle Ausbildungen und angepasste Themen organisiert.

Zudem sind rund 60 Prozent aller Mitarbeitenden in BLS-AED ausgebildet. In diesem Zusammenhang wurden im Jahr 2022 diverse AED im Gebiet öffentlich zugänglich gemacht. Im Jahr 2022 wurde zudem die Alarmierung der Betriebssanitäter:innen optimiert. Dank dieser Strategie verfügt das Unternehmen aktuell über rund 300 Ersthelfer:innen, die bereits diverse Notfälle in verschiedenen Bereichen bewältigen konnten.

Lob von der SVBS

«Erste Hilfe im Betrieb muss sich immer der Betriebsgrösse, der Betriebsart, den Betriebsgefahren und der örtlichen Lage anpassen», sagt Stefan Kühnis, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität (SVBS). «Das Unternehmen hat erkannt, dass dies auf einem klassischen Weg kaum machbar ist. Und es hat sich damit nicht abgefunden, sondern eine durchdachte Lösung aufgebaut, die letztlich nicht nur den Mitarbeitenden im Betrieb hilft, sondern auch der Bevölkerung in der Region.»

Der SVBS Award

Die Schweizerische Vereinigung für Betriebssanität (SVBS) prämiert jedes Jahr die Ersthelfer des Jahres. Ausgezeichnet werden besonders innovative Projekte im Bereich der Ersten Hilfe oder vorbildliche Einsätze als Ersthelfer. Damit will die SVBS einerseits Lob, Dankbarkeit und Anerkennung aussprechen. Vor allem aber sollen durch diese prämierten Geschichten andere Ersthelfer dazu inspiriert werden, genauso aktiv zu werden und im Betrieb oder im Umfeld ein ähnliches Erste-Hilfe-Projekt umzusetzen oder im Notfall ihr Wissen abzurufen und bestmöglich zu helfen.

Quelle: www.svbs-asse.ch 

Cisco Talos Report: Immer mehr Angriffe auf Web-Applikationen

Laut der neuen Cisco Talos-Analyse weltweiter Bedrohungsvektoren nahmen im dritten Quartal 2023 die Angriffe auf Web-Applikationen stark zu. Am stärksten von Angriffen betroffen waren die Branchen Telekommunikation und Bildung. Das Fehlen von Multi-Faktor-Authentifizierung bleibt eine der grössten Schwachstellen.

Cisco Talos-Analyse: die Angriffe auf Web-Applikationen nahmen im dritten Quartal 2023 stark zu. (Bild: www.unsplash.com)

Cisco Talos hat seine vierteljährliche Analyse zur Bedrohungslage für das dritte Quartal 2023 vorgelegt. In diesem Zeitraum fielen 30 Prozent aller Vorfälle auf die Angriffe auf Web-Applikationen. Im Vergleich zu 8 Prozent im vorherigen Quartal ein bemerkenswerter Anstieg. Bei diesen Aktivitäten handelte es sich um Injektionsangriffe, einschliesslich SQL-Injektion, und den Einsatz von Web Shells.

Ransomware bleibt nach wie vor eine ständige Bedrohung und machte 10 Prozent der Vorfälle aus. Im Verlauf des 3. Quartals, das die Monate Juli, August und September umfasste, waren die Ransomware-Familien LockBit und BlackByte wie auch in den vorherigen Quartalen aktiv. Doch erstmals beobachtete das Talos-Team eine neue Variante der BlackByte-Ransomware, die unter dem Namen BlackByte NT auftrat.

Die Analyse zeigt, dass falsch konfigurierte Anwendungen und das Fehlen von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) die beiden wichtigsten Sicherheitsschwachstellen darstellen. «Alle Organisationen sollten irgendeine Form von MFA implementieren, da sie einen wirksamen Schutzmechanismus darstellt, um den unbefugten Zugriff auf Systeme und Daten zu verhindern», sagt Roman Stefanov, Head of Cyber Security Sales bei Cisco Schweiz. Er weist aber darauf hin, dass man dennoch aufpassen muss. «Angreifer versuchen mit sogenannten Erschöpfungsangriffen, also vielen Push-Nachrichten gleichzeitig, die Nutzer auszutricksen. Es ist entscheidend, wachsam zu bleiben.»

Telekommunikation und Bildung im Visier

Auf die Branchen Telekommunikation und Bildung wurde laut Talos am stärksten gezielt. Jede dieser Branchen machte jeweils 20 Prozent der Vorfälle aus. Dabei waren sowohl einzelne Bedrohungsakteure als auch Gruppen mit unterschiedlichen Motiven und unterschiedlichem Know-how aktiv.

Telekommunikationsunternehmen sind aufgrund ihrer Kontrolle über mehrere kritische Infrastrukturanlagen attraktive Ziele. Sie dienen als Eintrittspunkt für Angreifer, um auf andere Unternehmen, Abonnenten oder Drittanbieter zuzugreifen. Diese Organisationen verfügen oft über grosse Mengen an Kundendaten, die von finanziell motivierten Cyberkriminellen wie Ransomware-Gruppen häufig ins Visier genommen werden.

Bildungseinrichtungen sind für Cyberkriminellen interessant, da sie über grosse Mengen an persönlich identifizierbaren Daten von Studenten verfügen, sowie Forschungsinstitute mit wertvollem geistigem Eigentum. Viele Bildungsorganisationen haben ein begrenztes Budget für Cybersicherheit, was ihre Verteidigungsmöglichkeiten einschränken kann.

Ebenfalls neu entdeckt wurde im dritten Quartal 2023 die bislang unbekannte APT (Advanced Persistent Threats)-Gruppe «ShroudedSnooper». Sie hat es auf Telekommunikationsunternehmen abgesehen und folgt damit einem Trend zu hochentwickelten Angriffen in diesem Sektor. Im Rahmen dieser Aktivität setzte ShroudedSnooper zwei neue Backdoor-Implantate namens «HTTPSnoop» und «PipeSnoop» ein. Diese Backdoors interagieren mit Windows HTTP-Kern-Treibern und Geräten, um eingehende Anfragen für spezifische HTTP(S)-URLs zu überwachen und den darin enthaltenen Inhalt auf dem infizierten Endpunkt auszuführen.

Quelle: www.cisco.com 

«Stable Panda» – ein KI-gestützter Bildgenerator für Schweizer KMU

Das Luzerner Unternehmen Digitalrat lanciert am Schweizer Digitaltag eine Dienstleistung mit künstlicher Intelligenz, «Stable Panda». Diese soll für KMU das Generieren von Bildern vereinfachen. Das Tool lernt die Regeln und die Bildsprache des Unternehmens und gewährleistet damit individuelle Bilder zur Kommunikation.

Anlässlich des Schweizer Digitaltags, lanciert die Digitalrat GmbH ein Bildgenerator mit künstlicher Intelligenz (KI). (Bild: www.pixabay.com)

Anlässlich des Schweizer Digitaltags, lanciert die Digitalrat GmbH ein Bildgenerator mit künstlicher Intelligenz (KI). Der innovative Service «Stable Panda», ermöglicht es KMU, Bilder nach dem eigenen Design und der Firmenidentität zu generieren. Die Generierung von passenden KI-Bildern ist weitaus komplexer als das Schreiben von Texten. Daher trainiert Digitalrat den Generator «Stable Panda» mit der jeweiligen Bildsprache des Unternehmens und so können individuelle Bilder entwickelt werden. Charakterlose und nichtssagende Fotos (sogenannte Stockphotos) können bald der Vergangenheit angehören.

«Stable Panda» wurde mit dem Ziel entwickelt, die Konsistenz und Qualität der visuellen Kommunikation von KMU zu gewährleisten. Die KI lernt die spezifischen Anforderungen und Stile jedes Unternehmens, um individuelle Bilder zu erstellen, welche die Markenidentität und die visuelle Botschaft verstärken.

«Wir sind begeistert, Stable Panda am heutigen Digitaltag vorzustellen. Einige unserer Kunden haben uns mit diversen Herausforderungen im Marketing konfrontiert. Die rasanten Entwicklungen im KI-Bereich haben wir nun genutzt, um das konkrete Problem der Bildwelt zu lösen. Mit Stable Panda können Unternehmen ihre visuelle Präsenz stärken», sagt Laurent Gachnang, Partner des Digitalrat-Netzwerks.

«Stable Panda» ist dazu gemacht, die Art und Weise, wie KMU ihre visuellen Inhalte erstellen und verwalten, zu verändern.

Quelle: www.digitalrat.ch

Die Krise als Chance nutzen

Die HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich führt den Studiengang CAS Turnaround & Transformation Management HWZ ein. Dieses Programm bietet ein umfassendes Konzept zur Bewältigung von Unternehmenskrisen und erfolgreichen Neuausrichtung.

Der Studiengang CAS Turnaround & Transformation Management HWZ bietet ein umfassendes Konzept zur Bewältigung von Unternehmenskrisen und erfolgreichen Neuausrichtung. (Bild: www.unsplash.com)

Der Studiengang legt Wert auf die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen und strategischem Know-how und richtet sich an alle, die Krisensituationen in Unternehmen identifizieren, bewerten und effektive Veränderungsstrategien entwickeln und umsetzen müssen.

Der modular aufgebaute CAS Turnaround & Transformation Management HWZ, der von Ivan C. Lima geleitet wird, bietet die Möglichkeit, sich präventiv und umfassend auf die Bewältigung von Krisen und Unternehmenswandel vorzubereiten. Teilnehmende erlernen die notwendigen Fähigkeiten und Strategien, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern. «Diese Weiterbildung führt die Studierenden durch den gesamten Prozess der Analyse, Bewertung und Umgestaltung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der frühzeitigen Erkennung potenzieller Krisensituationen und einer umfassenden Analyse von Handlungsoptionen. Der Studiengang vermittelt die erforderlichen Kompetenzen zur erfolgreichen Umsetzung dieser Handlungsoptionen», betont Ivan C. Lima, Studiengangsleiter an der HWZ.

Ivan C. Lima – Studiengangsleiter an der HWZ. (Bild: www.fh-hwz.ch)

In der Krise liegt auch eine Gelegenheit

In einer Zeit, in der viele Unternehmen ums wirtschaftliche Überleben kämpfen, sind diejenigen im Vorteil, die das Turnaround-Management beherrschen. Sie können sich schnell an neue Herausforderungen anpassen, Ressourcen geschickt umverteilen und sich optimal für die Zeit nach der Krise positionieren. Durch effizientes Transformationsmanagement entdecken sie zudem neue Innovationsmöglichkeiten und erschliessen neue Geschäftsfelder, selbst in einem schrumpfenden Markt. 

Das Turnaround-Management ist weit mehr als finanzielle Erholung. Es fokussiert auf Strategie- und Organisationsentwicklung, auf die Anpassung von Strukturen und strategische Entscheidungen sowie auf die Führung der Mitarbeitenden in Zeiten des schnellen Wandels. Erfolgreiches Turnaround-Management zielt auf den Erhalt von Arbeitsplätzen ab und schafft eine solide Basis für zukünftiges Wachstum und neue Beschäftigungsmöglichkeiten.

Dieser CAS zeigt auf, wie das Vertrauen der Stakeholder gestärkt werden kann, indem Unternehmen in unsicheren Zeiten proaktiv handeln und bewusste Transformationen vornehmen. Es ermöglicht Führungskräften, Risiken zu minimieren und Chancen in Krisenzeiten zu erkennen, anstatt sich nur auf kurzfristige Überlebensstrategien zu verlassen.

«Das Turnaround- und Transformationsmanagement ist weit mehr als ein Notfallwerkzeug in schwierigen Zeiten; es ist eine strategische Notwendigkeit. Wer in solchen Zeiten nicht nur überleben, sondern auch wachsen möchte, kommt nicht umhin, in die Schulung und Implementierung dieser Managementansätze zu investieren. In einer von Unsicherheit geprägten Wirtschaftswelt kann die richtige Managementstrategie den Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern ausmachen. Für alle Akteure in der Wirtschaft ist es essenziell, diese Herausforderung proaktiv anzugehen und als Chance zu begreifen», sagt Ivan C. Lima, Studiengangsleiter an der HWZ.

Quelle: www.fh-hwz.ch 

17 Organisationen erhalten das Label „Friendly Work Space“

17 Organisationen wurden dieses Jahr zum ersten Mal mit dem Label «Friendly Work Space» von Gesundheitsförderung Schweiz ausgezeichnet. Total sind neu 106 Organisationen mit dem Label zertifiziert.

Sam Conniff zeigte, wie man die Ungewissheit von New Work als Chance und Herausforderung nutzen kann. «Burnout ist so hoch wie nie zuvor, die Resilienz ist so niedrig wie nie zuvor und unsere Intoleranz gegenüber Ungewissheit ist der Grund für all dies. Aber Unsicherheit kann ein grossartiger Motivator sein. Wir müssen nur wissen, wie wir sie nutzen können», so Conniff. Der internationale Keynote Speaker und «Uncertainty-Experte» ermutigte die Anwesenden, in der modernen Geschäftswelt konventionelle Regeln zu brechen, um kreative Lösungen und Veränderungen zu erzielen. «Uncertainty Experts» ist eine bahnbrechende Forschungsarbeit in Zusammenarbeit mit führenden Forschern der Abteilung für Neurowissenschaften des UCL. In seinem Keynote gab Sam Conniff Einblicke ins Konzept der Unsicherheitstoleranz und zeigte, wie es genutzt werden kann, um Kreativität, Empathie, Engagement, Zusammenarbeit und Entscheidungsfähigkeit zu fördern.

Kreativität, Empathie und Engagement brauchen Unternehmen auch, um die gesundheitsförderlichen Arbeitsbedingungen ins Zentrum zu stellen. Sie können sich seit 2009 mit dem Label «Friendly Work Space» von Gesundheitsförderung Schweiz auszeichnen lassen. Zurzeit sind 106 Organisationen mit rund 220’000 Mitarbeitenden in der Schweiz und Liechtenstein ausgezeichnet.

Mit dem Label «Friendly Work Space» bauen Organisationen das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) entlang von sechs Qualitätskriterien systematisch auf. Sie steigern dadurch nachhaltig die Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden, senken betriebliche Kosten und stärken langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit als attraktive Arbeitgebende. Je länger eine Organisation das Label trägt und verinnerlicht, umso wirkungsvoller sind die Vorteile des BGMs.

17 neue und 17 erneut ausgezeichnete Organisationen

Gesundheitsförderung Schweiz verleiht 17 Unternehmen 2023 zum ersten Mal und für die Dauer von 3 Jahren das Label «Friendly Work Space». Zudem haben sich dieses Jahr 17 aktuelle Organisationen nach 3 Jahren erfolgreich dem Re-Assessment gestellt.

Folgende Unternehmen wurden 2023 ausgezeichnet:

(Bild: www.gesundheitsfoerderung.ch)
(Bild: www.gesundheitsfoerderung.ch)

Label trägt zur Sensibilisierung des Managements und zur Gesundheitsförderung bei

«Die BGM-Kriterien von «Friendly Work Space» unterstützen Betriebe dabei, das Gesundheitsmanagement systematisch umzusetzen. Mit dem Label zeichnen wir Betriebe aus, denen die systematische Umsetzung entlang der Qualitätskriterien gelingt», erläutert Prof. Dr. Thomas Mattig, Direktor von Gesundheitsförderung Schweiz. Eine zwischen Mai 2018 und Februar 2020 durch das Büro BASS durchgeführte Evaluation hat die Wirkung des Labels bestätigt: Die Sensibilisierung des Managements im Bereich der Mitarbeitenden-Gesundheit, aber auch die Verankerung und systematische Umsetzung von BGM verbessern sich signifikant von einer Zertifizierung zur nächsten.

Aufbau von BGM richtet sich nach 6 Qualitätskriterien

Auf welche Art und Weise das Gesundheitsmanagement in der jeweiligen Organisation umgesetzt wird, ist individuell. Basis dafür bilden sechs Qualitätskriterien von «Friendly Work Space», welche die Einflussfaktoren auf die Gesundheit der Mitarbeitenden fassbar und bewertbar machen. Bestätigen unabhängige Assessierende, dass alle sechs Kriterien erfüllt sind, erhält die Organisation das Label «Friendly Work Space» für 3 Jahre. Die BGM-Kriterien von «Friendly Work Space» werden vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gestützt.

(Bild: www.gesundheitsfoerderung.ch)

Betriebe, die bereits mit dem Label ausgezeichnet wurden, können sich alle drei Jahre erneut Re-Zertifizieren lassen.

Quelle: www.gesundheitsfoerderung.ch