Strategische Personalbeschaffung im Finanzsektor 2024: ESG, Digitalisierung und Persönlichkeit im Fokus

CFOs und Einstellungsmanager werden auch im Jahr 2024 vor Herausforderungen stehen. Der Mangel an Finanzfachleuten besteht weiterhin. Um diesem Problem entgegenzuwirken, ist ein neuer Ansatz im Einstellungsprozess erforderlich. Die Schaffung einer zukunftssicheren Finanzabteilung, unabhängig von ihrer Grösse, spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Charlotte Jacobs von Robert Walters in der Schweiz hebt wichtige Trends hervor, die die Rekrutierungs- und Bindungsstrategien im Finanzsektor stärken. (Bild: www.depositphotos.com)

Charlotte Jacobs, Senior Managerin beim Schweizer Rekrutierungsspezialisten Robert Walters, erläutert schon bestehende Trends, die zu einer robusten Rekrutierungs- und Bindungspolitik im Finanzbereich beitragen. 

Finanzwesen durch Echtzeitdaten gesteuert   

Die Umstellung auf automatisierte Finanzprozesse stellt verschiedene Anforderungen an die Fähigkeiten innerhalb der Finanzfunktionen. Charlotte betont besonders die Notwendigkeit von analytischen Fähigkeiten: „Finanzexperten müssen nicht nur die Einrichtung und Überwachung der Finanzautomatisierung beherrschen, sondern auch fundierte Kenntnisse der Finanzprozesse besitzen und in der Lage sein, das Gesamtbild zu überblicken.“ 

Die Entscheidungsfindung auf Basis von Echtzeitdaten ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um in einem sich schnell verändernden Umfeld proaktiv agieren zu können. Dies erfordert eine Anpassung der Arbeitsweise im Finanzwesen. Charlotte fügt hinzu: „Die Fähigkeit, relevante Informationen schnell und präzise bereitzustellen und sie klar zu kommunizieren, gewinnt für ein effektives Management zunehmend an Bedeutung.“ 

Charlotte Jacobs – Senior Managerin beim Schweizer Rekrutierungsspezialisten Robert Walters. (Bild: www.robertwalters.ch)

ESG-Controller sehr gefragt  

Darüber hinaus ist die Nachfrage nach Fachleuten für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) hoch, da die ESG-Berichterstattung obligatorisch wird. Am 1. Januar 2024 trat die neue Verordnung des Schweizer Bundesrates in Kraft, die neue Regeln für die Berichtspflichten von grossen Schweizer Unternehmen, Banken und Versicherungen in Bezug auf die Klimaberichterstattung festlegt. Die Verordnung folgt dem Trend der immer strengeren europäischen Vorschriften zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und soll eine weitere regulatorische Angleichung an die EU sicherstellen. Infolgedessen wird ESG nicht nur zu einem zunehmend integralen Bestandteil des CFO-Portfolios, sondern auch innerhalb der gesamten Organisation. 

„Nachhaltigkeit ist ein Anliegen, das viele Fachleute anspricht“, erklärt Charlotte. „Die Position des ESG-Controllers, der für die ESG-Berichterstattung verantwortlich ist, bietet eine Plattform, um die Begeisterung für Nachhaltigkeit zu kanalisieren. In dieser Rolle analysieren Sie eine vielfältige Bandbreite von Unternehmensdaten, die sich nicht nur auf finanzielle Informationen beschränken.“ 

Für Finanzfachleute kann die Rolle des ESG-Controllers eine erfrischende berufliche Herausforderung sein. „Der Fokus auf Daten wie Kohlenstoffemissionen, ED&I, Lieferanten und Nachhaltigkeit sowie die Einrichtung und Einführung von Datenanalysen machen den ESG-Beruf attraktiv“, erklärt Charlotte. 

Die Zukunft des Finanzgeneralisten  

Obwohl Kandidaten mit Erfahrung bei den Big 4 weiterhin gefragt sind, empfiehlt Charlotte, über den Lebenslauf hinauszublicken: „CFOs und Einstellungsmanager sollten ihren Fokus auf langfristige Ziele richten. Wie wird das Finanzteam in fünf Jahren aussehen, und wen müssen wir einstellen, um diese Vision zu verwirklichen?“  

Der Aufbau eines Finanzteams, das horizontales Wachstum ermöglicht, ist nach Ansicht von Charlotte entscheidend. „Durch eine breit angelegte Ausbildung von Finanzfachleuten sichern Sie nicht nur deren Karriere, sondern auch das Unternehmen für die Zukunft ab. Die Investition in generalistische Fähigkeiten kann sogar dazu führen, dass potenzielle CFOs innerhalb des bestehenden Teams identifiziert werden”. 

Quelle: www.robertwalters.ch

90 Prozent der Unternehmen zahlen bei Cyberangriffen Lösegeld

90 Prozent der Unternehmen haben in den letzten zwei Jahren Lösegeld gezahlt, um nach Cyberangriffen ihre Daten schnell wieder zu erhalten, Leaks zu schliessen und den operativen Betrieb aufrecht zu erhalten. Das zeigt eine Studie von Censuswide im Auftrag von Cohesity, einem globalen Anbieter für KI-gestütztes Datenmanagement und -sicherheit.

Laut der Studie von Censuswide wollen 93 Prozent der befragten internationalen Firmen auch zukünftig im Falle eines Sicherheitsangriffs Lösegeld zahlen. (Bild: www.pexels.com)

Laut der Studie wollen 93 Prozent der befragten internationalen Firmen auch zukünftig im Falle eines Sicherheitsangriffs Lösegeld zahlen und im Notfall gegen ihre „Do-not-pay“-Richtlinien verstossen. Nur 1 Prozent der Unternehmen schliesst die Zahlung von Lösegeld kategorisch aus. 35 Prozent der Unternehmen sind bereit, mehr als 5 Millionen US-Dollar für die Wiederherstellung von Daten und Geschäftsprozessen zu zahlen. Zwei von drei Befragten wollen im Ernstfall mehr als 3 Millionen Lösegeld überweisen.

Steigende Sicherheitsrisiken und massive Probleme bei der Datenwiederherstellung

Die Unternehmen sind aus zwei Gründen von der Wucht der Cyberangriffe betroffen. Zum einen werden die Angriffsmethoden immer perfider und zusätzlich sind die Daten der meisten Unternehmen nur unzureichend verwaltet und gesichert. 78 Prozent sagen, dass die Bedrohung für ihre sensiblen Unternehmensdaten noch stärker wächst als der Datenbestand insgesamt – und dies trotz einer rasanten Zunahme der erhebbaren, speicherbaren und analysierbaren Dateninformationen im Businessbereich. Zum anderen nimmt die Zahl der Cyberangriffe ständig zu. So gut wie alle befragten Verantwortlichen (96 Prozent) erwarten, dass die Bedrohung durch Cyberattacken im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 deutlich steigt.

Fast 4 von 5 Unternehmen waren zwischen Juni und Dezember 2023 Opfer von Ransomware-Angriffen. Ebenso viele (79 Prozent) zweifeln an der Wirksamkeit der internen Cyber-Abwehr-Konzepte. Sie sagen, dass die Cyber-Resilienz- und Datensicherheitsstrategien ihres Unternehmens nicht mit der aktuellen Bedrohungslage Schritt halten. 

Viel zu langsame Datenwiederherstellung: Mangelnde Cyber-Resilienz verursacht Lösegeldzahlungen 

Die Herausforderungen in Bezug auf Cyber-Resilienz und Geschäftskontinuität sind weit verbreitet und vielfältig, wie die Cohesity-Studie zeigt:

  • Alle befragten Unternehmen brauchen mehr als 24 Stunden, um Daten und damit Geschäftsprozesse wiederherzustellen
  • Nur 7 Prozent der Befragten können Daten und Geschäftsprozesse innerhalb von 1 bis 3 Tagen wiederherstellen 
  • 35 Prozent brauchen 4 bis 6 Tage, bei fast ebenso vielen Unternehmen und Fachbereichen dauert die Data Recovery 1 bis 2 Wochen 
  • Fast jedes vierte Unternehmen benötigt über 3 Wochen für die Wiederherstellung von Daten und Geschäftsprozessen 

Unternehmen testen ihre Abläufe zu selten

Ein weiterer Beleg für die fehlende Cyber-Resilienz ist, dass nur 12 Prozent der Unternehmen in den letzten sechs Monaten einen Stresstest ihrer Prozesse oder Lösungen für die Datensicherheit, das Datenmanagement und die Datenwiederherstellung durchgeführt haben. 46 Prozent testeten ihre Prozesse oder Lösungen seit mehr als 12 Monaten nicht mehr.

 „Datensicherheit sollte höchste organisatorische Priorität haben, und zwar über alle Funktionen und Abteilungen hinweg. Denn die schwerwiegenden Auswirkungen eines erfolgreichen Cyberangriffs oder einer Datenpanne auf die Geschäftskontinuität, den Umsatz, die Markenreputation und das Vertrauen der Kunden sind extrem“, unterstreicht Sanjay Poonen, CEO und Präsident von Cohesity. „KI-gestützte Lösungen ermöglichen es Unternehmen, sehr schnell auf Cyberangriffe zu reagieren. Diese Abwehrsysteme für bessere Datensicherheit und effektiveres Datenmanagement schützen sensible Unternehmensinformationen. Sie erkennen Attacken auf die IT-Sicherheit und sorgen dafür, abgegriffene Files schnell wiederherzustellen, damit alle Geschäftsprozesse weiterlaufen.“

Folgen von Cyberangriffen und erfolgreichen Datenschutzverletzungen

Die gravierendsten Auswirkungen von Sicherheitsattacken sind:

  • Marken- und Rufschädigung (34 Prozent)
  • Rückgang des Aktienkurses / der Investitionen / der Rentabilität (31 Prozent)
  • direkter Umsatzrückgang (30 Prozent)
  • Vertrauensverlust der Geschäftspartner (39 Prozent)

Datensicherheitsrisiken und -angriffe: Verantwortung der Geschäftsleitung

In Sachen Bewusstsein und Verantwortlichkeit bei Bedrohungen gibt es Nachholbedarf. Nur 35 Prozent der Befragten sagen, dass die Geschäftsleitung die „ernsten Risiken und täglichen Herausforderungen des Schutzes, der Sicherung, der Verwaltung und der Wiederherstellung von Daten“ vollständig versteht. 67 Prozent geben an, dass sich insbesondere der CIO und der CISO ihres Unternehmens besser abstimmen sollten.

„Die Umfrage deckt auf, dass bei vielen Firmen die Wiederherstellung der Daten und Systeme viel zu lange dauert, um erhebliche Störungen zu vermeiden“, sagt James Blake, Global Head of Cyber Resiliency GTM Strategy bei Cohesity. „Viele Organisationen gaben auch zu, sie würden ein Lösegeld zahlen, um Ausfälle zu verkürzen. Lösegeldzahlungen führen aber mit ziemlicher Sicherheit zum Verlust einiger Daten. Ganz zu schweigen davon, dass die Ransomware-Betreiber sanktioniert wurden. Das Letzte, was die Geschäftsleitung nach einem Ransomware-Angriff braucht, ist die Aussicht auf hohe Geldstrafen oder eine Freiheitsstrafe wegen Verstosses gegen Sanktionen.“

Quelle: www.cohesity.com

Beschäftigte in der Schweiz: Anhaltend hohe Wechselbereitschaft und Sorge um den Arbeitsplatz

Die immer deutlicher wahrnehmbaren Bremsspuren in der Schweizer Wirtschaft sorgen bei Berufstätigen für Verunsicherung. Knapp ein Viertel der Beschäftigten in der Deutschschweiz macht sich Sorgen, dass 2024 die Kündigung drohen könnte. Damit ist die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust deutlich grösser als in Deutschland und Österreich. Gleichzeitig ist gut die Hälfte grundsätzlich bereit, im laufenden Jahr eine neue Stelle anzutreten – ebenfalls ein grösserer Anteil als im deutschsprachigen Ausland. Das zeigen die aktuellen Zahlen einer repräsentativen Studie des Jobs-Netzwerks Xing.

Xing Studie: Knapp ein Viertel der Beschäftigten in der Deutschschweiz macht sich Sorgen, dass 2024 die Kündigung drohen könnte. (Bild: www.pexels.com)

Im Auftrag des Jobs-Netzwerks Xing hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa zum Jahresstart in der Deutschschweiz fünfhundert Beschäftigte zu ihrer beruflichen Situation und ihren Plänen für 2024 befragt. Die wichtigsten Resultate:

Wechselbereitschaft in der Schweiz hält sich auf hohem Niveau

Die Wechselbereitschaft von Beschäftigten in der deutschsprachigen Schweiz pendelt sich nach dem letztjährigen Höchstwert auf hohem Niveau ein. Insgesamt 57 Prozent der Befragten können sich vorstellen, 2024 ihren Arbeitgeber zu wechseln. Im Vorjahr waren es 60 Prozent. Aktuell haben 17 Prozent bereits konkrete Wechselpläne und 40 Prozent sind offen für einen Wechsel, ohne bereits konkrete Schritte dazu unternommen zu haben. Im internationalen Vergleich mit Deutschland (37 Prozent Wechselbereitschaft) und Österreich (43 Prozent Wechselbereitschaft) sind die befragten Schweizerinnen und Schweizer einem neuen Job gegenüber deutlich aufgeschlossener. Das Jobs-Netzwerk Xing misst die Wechselbereitschaft in der deutschsprachigen Schweiz in regelmässigen Abständen. In der ersten Messung 2019 lag die Wechselbereitschaft in der Schweiz bei 51 Prozent.

Anhaltend hohe Zufriedenheit mit dem aktuellen Job

Wie in früheren Jahren ist die grosse Mehrheit der Befragten aus der deutschsprachigen Schweiz mit ihrer aktuellen beruflichen Tätigkeit zufrieden. Konkret geben 85 Prozent an, mit ihrer derzeitigen Stelle sehr oder eher zufrieden zu sein. Der Grad der Zufriedenheit ist seit 2019 praktisch konstant – anders als der Anteil der Wechselbereiten, der zugenommen hat.

Knapp ein Viertel sorgt sich um den Arbeitsplatz

Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten macht sich sehr grosse oder eher grosse Sorgen, dass ihnen 2024 die Arbeitsstelle gekündigt werden könnte. Dieser Wert ist deutlich höher als in Deutschland (5 Prozent) und Österreich (13 Prozent). Frauen sind tendenziell etwas häufiger als Männer besorgt, dass ihnen gekündigt werden könnte.

Sandra Bascha, Xing Kommunikationsverantwortliche für die Schweiz, sagt: «Die Zahlen zeigen eine Verunsicherung unter den befragten Berufstätigen hinsichtlich der Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Diese Verunsicherung scheint jedoch bis jetzt die Bereitschaft, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen, nicht zu dämpfen.»

Neue Stelle: Mehr Geld und Jobsicherheit sind Hauptkriterien

Der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz ordnet sich mit 52 Prozent knapp hinter einem höheren Gehalt (58 Prozent) als zweitwichtigster Faktor bei der Arbeitgeberwahl ein. An dritter Stelle steht ein attraktiver Standort des Unternehmens (50 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgen eine flexible Arbeitszeit-Einteilung (48 Prozent), ein sinnerfüllender Job (45 Prozent) und gutes Führungsverhalten (43 Prozent). 29 Prozent geben an, dass ein neuer Arbeitgeber auf jeden Fall Homeoffice anbieten sollte.

Sandra Bascha: «Dass ein langfristig sicherer Arbeitsplatz mit zu den wichtigsten Kriterien für die Arbeitgeberwahl gehört, ist angesichts der Angst vor einer möglichen Kündigung wenig verwunderlich. Trotzdem ist die Mehrheit gewillt, die derzeitige Stelle aufzugeben, wenn ein besserer Job winkt. Ein attraktiver Standort ist zudem deutlich wichtiger als die Möglichkeit, im Homeoffice arbeiten zu können. Ob das der Beginn einer Renaissance des physischen Büros ist, bleibt abzuwarten.»

Quelle: www.xing.com

Technologische Hürden sorgen für Leistungsabfall in der Dienstleistungsbranche

Workday, ein Anbieter von Enterprise-Cloud-Anwendungen für das Finanz- und Personalwesen sowie Services Automation, hat IDC mit einer Studie beauftragt, die zeigt, dass Unternehmen im Bereich Professional Services aufgrund technologischer Herausforderungen mit Leistungsabfall zu kämpfen haben.

Die Umstellung und erweiterte Nutzung von Technologie ist nicht mehr optional, sondern eine Notwendigkeit für den Erhalt des Unternehmens. (Bild: www.depositphotos.com)

In einer schnelllebigen Welt mit sich stetig ändernden Marktbedingungen wird von Unternehmen verlangt, sich ebenso schnell und flexibel an die Bedingungen anzupassen. Rentabilität ist hier ein wichtiges Stichwort – immer gekoppelt an effiziente Prozesse und verbesserte Leistung. Doch genau bei diesem kritischen Dreh- und Angelpunkt offenbaren sich gerade in der Dienstleistungsbranche enorme Defizite. Denn für kontinuierlichen Mehrwert und eine effektive, nahtlose Prozessoptimierung müssen Investitionen in technische Neuerungen getätigt werden. Das stellten auch die über 400 befragten Führungskräfte einer Studie von Workday und IDC kürzlich heraus: Es fehlen integrierte, datengesteuerte Geschäftssysteme zur Projektverwaltung – einschliesslich Ressourcen- und Finanzmanagement. Kyle Wilkinson, Strategic Industry Advisor, Professional and Business Services, EMEA von Workday, beschreibt die drei wichtigsten Erkenntnisse für die Dienstleistungs- bzw. Professional Services-Branche. 

1. Der Zustand einer ganzen Branche ist gefährdet

Die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ist entscheidend, besonders in der Dienstleistungsbranche. Mittlerweile sind jedoch die Umstellung und erweiterte Nutzung von Technologie nicht mehr optional, sondern eine Notwendigkeit für den Erhalt des Unternehmens. Die oberste Priorität der Branche muss es daher sein, präzise Dienstleistungsangebote mit einer exzellenten Leistung in Bezug auf die Kundenerfahrung und -zufriedenheit zu schaffen. Das sowie eine Verbesserung der Projekteffizienz und Rentabilität kann nur durch die Nutzung von Technologie erreicht werden. 

2. Flexibilität und Skalierbarkeit sind obligatorisch

Kunden achten bei der Auswahl ihrer Dienstleister immer häufiger auf eine gewisse Möglichkeit zur Skalierung – und zwar vergrössernd wie auch verkleinernd. Der Einsatz von Cloud-Systemen seitens der Dienstleistungsbranche schafft die so dringend benötigte Agilität der eigenen, internen und kundenbezogenen Prozesse. Damit können sie kurz- und langfristig auf veränderte Marktbedingungen reagieren und ihr Geschäftsmodell resilient umstrukturieren.

3. Künstliche Intelligenz früh adaptieren

Enormer Verbesserungsbedarf besteht laut den befragten Führungskräften in der Berichterstattung zu Finanzen, dem Ausgabenmanagement und Einblicken in verfügbare Daten. Um Big Data in der vorhandenen Form ideal für Geschäftsempfehlungen nutzen zu können, ist die Unterstützung durch KI-Systeme ein nicht zu unterschätzender Faktor. Dadurch kann die Kundenerfahrung nahezu perfektioniert, Anomalien schnell erkannt und Automatisierungen eingerichtet werden. Diese Optimierung der eigenen Ressourcen und Prozesse hat direkten Einfluss auf den ROI und die Resilienz des eigenen Geschäftsmodells der dienstleistenden Unternehmen. 

Digitalisierung ist unabdingbar für die Dienstleistungsbranche

Die Toleranzgrenze bei Kunden gegenüber schlechten Kundenerfahrung sinkt zusehends. Die Dienstleister können es sich nicht mehr leisten, den digitalen Wandel ihres Geschäfts zu spät zu vollziehen. Gerade bei neuen, hilfreichen Technologien sollten sie zu Early Adapters werden, um die benötigte Agilität, betriebliche Effizienz und Serviceerfahrung umsetzen zu können.

Quelle: www.workday.com

Fantastische KI und wie sie sinnvoll einzusetzen ist

Künstliche Intelligenz ist allgegenwärtig, auch im Bereich der IT-Sicherheit. Jedoch sind die gängigen KI-Anwendungen nicht mehr ausreichend hilfreich für Cybersecurity-Teams. Ontinue, ein Experte für Managed Extended Detection and Response (MXDR), nennt vier Aufgaben, bei denen der Einsatz künstlicher Intelligenz signifikante Vorteile bringt.

Die gängigen KI-Anwendungen sind nicht mehr ausreichend hilfreich für Cybersecurity-Teams. Ontinue, nennt deswegen vier Aufgaben, bei denen der Einsatz künstlicher Intelligenz Vorteile bringt. (Bild: www.pixabay.com)

Ohne künstliche Intelligenz und Machine Learning wäre die IT heute in keinster Weise sicher: Cybersecurity-Teams und Sicherheitsanalysten brauchen digitale Helfer, um Viren, Schadsoftware, Hacker und andere Bedrohungen zu identifizieren. Bei der Threat Detection spielen auf Machine Learning basierende Algorithmen ihre volle Stärke aus und warnen immer zuverlässiger vor Cyberattacken und Virenbefall. Mittlerweile sind sie so gut, dass sie auch potenzielle Gefahren erkennen und eine Warnung ausgeben. Diese elaborierten KI-Fähigkeiten sind allerdings ein zweischneidiges Schwert: Wird KI lediglich für die Threat Detection eingesetzt, können die unzähligen Warnungen schnell zur sogenannten Alert Fatigue führen. Analysten sind dann nicht mehr in der Lage, alle Benachrichtigungen eingehend zu prüfen und tatsächliche Gefahren zu erkennen. Zudem sind im Schnitt nur rund zehn Prozent der von modernen Algorithmen gefundenen Bedrohungen auch tatsächlich ein Grund zur Sorge, sodass die Bearbeitung sämtlicher Warnungen auch dann Zeitverschwendung wäre, wenn das Team theoretisch die dafür nötigen Kapazitäten hätte. Besser ist es, so Ontinue, wenn Cybersecurity-Teams KI über die Threat Detection hinaus für folgende Aufgaben einsetzen:

  1. Kritikalitätsbeurteilung der IT-Assets

Die IT-Infrastrukturen in Unternehmen werden immer komplexer und verändern sich kontinuierlich. Für viele Cybersecurity-Teams ist es daher zunehmend schwierig, die Übersicht zu behalten und eine Liste mit geschäftskritischen IT-Assets, also den im Unternehmen eingesetzten Hard- und Softwaresystemen, zu führen. Machine-Learning-Anwendungen können helfen, diese sicherheitsrelevanten Teile der IT-Infrastruktur zu identifizieren, etwa auf Grundlage dessen, mit welchen Systemen sie verbunden sind, wie und von wem sie genutzt werden und für welche Prozesse sie notwendig sind.

  1. Verbesserung des Incident-Handlings

Die richtige Priorisierung eines Vorfalls kann darüber entscheiden, ob ein „True Positive“-Alarm, also eine tatsächliche Bedrohung für die Sicherheit, rechtzeitig erkannt und bearbeitet wird. Die Verwendung von Machine Learning, um potenzielle Gefahren basierend auf unterschiedlichen Faktoren zu analysieren und zu priorisieren, kann die Sicherheit erheblich verbessern. Eine KI würde demnach zum Beispiel einen Incident daraufhin überprüfen, ob er für die vom Unternehmen verwendete IT-Umgebung überhaupt gefährlich sein könnte. Ist das nicht der Fall, handelt es sich um einen sogenannten Benign Positive – einen Sicherheitsvorfall, der keinen Schaden anrichten kann und daher keine Reaktion des Cybersecurity-Teams erfordert. 

  1. Automatisierung von Sicherheitsmassnahmen

Ohne Machine Learning ist eine Automatisierung der Reaktionen auf Sicherheitsvorfälle nicht sinnvoll realisierbar. Mit Hilfe von maschinellem Lernen können Muster identifiziert werden, die bei häufig auftretenden Sicherheitsvorfällen standardmässig behandelt werden. Basierend auf diesen Informationen können Cybersecurity-Teams dann automatisierte Reaktionen auf diese Incidents definieren.

  1. Vulnerability-Management

Beim Vulnerability-Management spielt künstliche Intelligenz ebenfalls ihre Vorteile aus: Auch in diesem Zusammenhang können Sicherheitsexperten maschinelles Lernen einsetzen, um KIs mit Informationen aus früheren Angriffen zu füttern. Die Algorithmen erkennen dann automatisch, welche Schwachstellen ausgenutzt wurden und warnen die Nutzer vor den Lücken im System, die am wahrscheinlichsten in den Fokus von Hackern geraten. Auf diese Weise können Cybersecurity-Teams die Behebung genau dieser Schwachpunkte priorisieren. 

„Die Demokratisierung der künstlichen Intelligenz hat nicht nur Cyberkriminelle vorangebracht“, erklärt Theus Hossmann, Director of Data Science bei Ontinue. „Natürlich können Hacker und mittlerweile sogar Laien sich von generativen KI-Tools Schadsoftware schreiben lassen. Aber auch die Verteidiger profitieren von immer leistungsstärkeren Algorithmen und Machine-Learning-Kapazitäten – allerdings müssen sie diese sinnvoll einsetzen: KI-basierte Threat Protection ist nur ein Puzzlestück in einer holistischen Cybersecurity-Strategie.“

Quelle: www.ontinue.com

Blum und Vecnum: High-End-Bikekomponenten-Automatisierung

Vecnum aus Isny (Deutschland) entwickelt und fertigt Komponenten für Mountain- und Gravel Bikes. In der Produktion sorgen Messtaster und Werkzeugtaster von Blum-Novotest dafür, die geforderte hohe Genauigkeit prozesssicher zu erreichen und die Zerspanung zu automatisieren.

Beide Robodrill-Maschinen sind jeweils mit einem Messtaster vom Typ TC52 LF von Blum ausgestattet. (Bildquelle: Blum-Novotest)

Eine hohe Fertigungsqualität ist für Vecnum nicht nur Selbstzweck: So würde Spiel in den Gelenken des gefederten Vorbaus das Fahrgefühl stark beeinträchtigen. Gleichzeitig wirken hohe Kräfte auf die Gelenke, wenn der Fahrer im Wiegetritt am Lenker zieht. „Auch bei den Sattelstützen treten hohe Schrägkräfte auf, wenn der Fahrer darauf sitzt. Bei hoher Dynamik durch das Treten und den Untergrund“, erläutert Firmengründer Marcell Maier. „Trotzdem ist hier ebenfalls das geringste Spiel unerwünscht, was durch ausgesuchte Materialien und das präzise Herstellverfahren erreicht wird. So ist das obere Teleskoprohr mit dem Anschluss für den Sattel in einem Stück aus hochfestem Aluminium fliessgepresst.“

Die Teile der Vecnum-Produkte sind zwar relativ klein, die Zerspanungsleistung aber doch beachtlich: Die Aluteile des freeQENCE-Vorbaus werden aus Rohlingen mit einem Anfangsgewicht von insgesamt zwei Kilogramm hergestellt, übrig bleiben am Ende 300 Gramm. Aktuell werden die freeQENCE-Teile aus dem Vollen gefräst. Die Bearbeitung erfolgt auf einen Hundertstelmillimeter genau im Umschlag, also muss man pro Bearbeitungsseite innerhalb eines halben Hundertstel bleiben. Allerdings ist die Ungenauigkeit allein aufgrund der Erwärmung der Maschine bei der Bearbeitung im Bereich eines Hundertstels – die Spezialisten in Isny müssen also ständig messen und kompensieren.

Die beiden Robodrill-Maschinen in der Fertigung sind jeweils mit einem Messtaster vom Typ TC52 LF und einem Werkzeugtaster Z-Nano von Blum ausgestattet. Das Kürzel LF bedeutet ‚Low Force‘, der Taster arbeitet mit nur 0,65 N Messkraft beim Antasten in X/Y statt 2,3 N. Die reduzierte Messkraft ist vor allem bei Tasteinsätzen mit sehr kleinen Rubinkugeln oder filigranen Werkstücken von Vorteil. Hohe Präzision mit einer Wiederholgenauigkeit 0,3 µm 2 σ garantiert beim TC52 LF das multidirektionale Blum-Messwerk. Die Sattelstützen erhält Vecnum als fliessgeschmiedete Rohlinge, die ovale Innenkontur und eine Nut sind da schon mit der Räumnadel bearbeitet. Die Innenkontur wird mit dem Messtaster TC52 LF gemessen, um dann die Aussenkontur genau platziert herstellen zu können.

Die Z-Nano-Taster werden genutzt, um die Werkzeuglänge zu messen und beispielsweise die Längenänderung durch die Erwärmung der Maschine zu kompensieren. Bei empfindlichen Werkzeugen wie einem 0,8-Millimeter-Bohrer wird zudem eine Bruchkontrolle nach der Bearbeitung vorgenommen. Das funktioniert sehr schnell und zuverlässig, da das Messwerk des Werkzeugtasters aufgrund der kugelgelagerten Linearführung mit sehr geringen Messkräften arbeitet und auf das Werkzeug wirkende Querkräfte ausgeschlossen sind. Einen Aha-Effekt bietet das Einmessen von Messerköpfen mit dem Z-Nano Werkzeugtaster: Gemessen werden alle Schneiden und es zeigt sich – egal wie präzise das Werkzeug auf dem Papier ist –, dass einzelne Schneiden eben doch länger sind als andere und damit das Mass der bearbeiteten Fläche anders ist als gedacht. Hier stellt das Messen im Prozess einen sehr wichtigen Faktor für eine hochpräzise Fertigung dar.

Umso mehr, weil Vecnum keine temperierte Werkhalle besitzt und nicht rund um die Uhr arbeitet. So sorgen die Aussentemperaturen und die Erwärmung der Maschine durch das hohe Zerspanvolumen dafür, dass sich die Maschinengeometrie verändert. Um die nötigen Toleranzen an den Bauteilen sicherzustellen, setzen die trotz Temperaturkompensation zusätzlich auf die Messtechnik. Deshalb wird vor jeder Bearbeitung die Maschine neu eingemessen. Dies muss dann sehr schnell gehen – und da ist die Messung im Prozess durch nichts zu ersetzen. Vor allem, wenn die Messpunkte – wie mit den Blum-Tastern möglich – mit einem Vorschub von zwei Metern pro Minute angefahren werden können. Von Blum hat Vecnum erst kürzlich ein Update für den Messzyklus am Z-Nano bekommen. Der neue Zyklus spart einige Sekunden pro Messung, indem die Vorpositionierung, also das erste Anfahren des Werkzeugtasters, im Eilgang erfolgt. Das spart in der Masse einige Zeit, wenn beispielsweise beim Rüsten für einen neuen Bearbeitungsauftrag die Werkzeuge gewechselt und alle 21 Werkzeuge im Revolverkopf einmal durchgemessen werden.

Marcell Maier verfügt aus seinem Berufsleben über viel Erfahrung und Wissen im Bereich der Werkzeugmaschinen. Zudem ist er mit seinem Ingenieurbüro nach wie vor in dieser Branche tätig. Er ist mit Messtastern grossgeworden und hat sich mit den Produkten verschiedener Hersteller auseinandergesetzt: „Die Blum-Taster gefallen mir sehr gut, die Messgenauigkeit ist extrem hoch, die Messungen erfolgen sehr schnell und das ganze Messsystem ist absolut zuverlässig. Daher sind wir mit Blum-Novotest als Partner sehr zufrieden, von den Produkten bis hin zur Betreuung.“ Und noch etwas ist dem Geschäftsführer sehr wichtig: „Man hört ja immer wieder die Meinung, auf kleinen Bearbeitungszentren sei ein Messtaster überflüssig – ich glaube, das ist der völlig falsche Ansatz. Um durchgängig höchste Qualität fertigen zu können, ist das Messen im Prozess unverzichtbar.“

Quelle: www.vecnum.com

Asbestrisiko bei Sanierungen im Fokus

In sehr vielen Gebäuden in der Schweiz ist Asbest verbaut. Wird dieser bei einer Sanierung unkontrolliert freigesetzt, kann es zu Gesundheitsgefährdungen kommen. Die Initiative «Gemeinsam gegen Asbest» will dies durch Information und letztlich durch ein verantwortliches Handeln aller Beteiligten verhindern.

Vor Umbau- und Renovationsarbeiten soll in älteren Gebäuden eine Asbestermittlung Pflicht sein. (Bild: www.forum-asbest.ch)

In Gebäuden mit Baujahr vor 1990 muss mit asbesthaltigen Materialien gerechnet werden. Dies trifft auf drei Viertel der Immobilien in der Schweiz zu. Denn bis zum Verbot 1990 wurde Asbest vielseitig eingesetzt und ist noch heute in vielen Häusern verbaut, zum Teil auch verdeckt. Aufgrund des Alters dieser Gebäude stehen zunehmend Sanierungen an. Die Klimapolitik fördert zusätzlich energetische Gebäudesanierungen. Auch Reparaturarbeiten nach einem Unwetter oder geplante Erneuerungen älterer Einrichtungen können dazu führen, dass bisher sicher verbautes asbesthaltiges Material bearbeitet wird. Damit rücken Sanierungen zunehmend in den Fokus der Asbestprävention. 

Asbestermittlung ist Pflicht

Vor Umbau- und Renovationsarbeiten in älteren Gebäuden ist deswegen eine Asbestermittlung Pflicht. Jedoch hat die Suva bei unangemeldeten Stichproben bei Bauarbeiten vor Ort festgestellt, dass diese Ermittlungen in vielen Fällen nicht erfolgt sind. Eine Ermittlung ist notwendig, um zu wissen, ob und wo Asbest vorhanden ist. Nur so können die notwendigen Schutzmassnahmen ergriffen werden. Bleibt Asbest unentdeckt kann es zu einer unkontrollierten Freisetzung von Asbestfasern und zu einer Gesundheitsgefährdung bei Handwerker:innen und Heimwerker:innen kommen. Durch eine Kontamination der Räumlichkeiten können auch Mieter:innen und Hauseigentümer:innen einem Asbestrisiko ausgesetzt werden. Noch heute sterben jedes Jahr in der Schweiz über 150 Menschen an den Folgen einer Asbestexposition. Wird Asbest nicht erkannt, führt dies zudem zu einer falschen Entsorgung des Bauschutts.

Schutz vor Asbest beginnt bei der Planung

Eine Gesundheitsgefährdung durch Asbest kann mit der richtigen Planung vermieden werden. Damit dies gelingt, sind alle an einem Umbau involvierten Akteure in der Verantwortung. Alle Beteiligten können mit ihrem Handeln und einer transparenten Kommunikation dazu beitragen, dass korrekt mit asbesthaltigen Materialien umgegangen wird. Das Forum Asbest Schweiz FACH und seine Mitglieder sowie weitere Partnerorganisationen wie der Hauseigentümerverband HEV Schweiz oder das Bundesamt für Energie BFE wollen die verschiedenen Akteure mit der Initiative «Gemeinsam gegen Asbest» für das Risiko einer Asbestexposition sensibilisieren und zum richtigen Handeln bewegen. Die wichtigsten Informationen zum Thema und woran bei einem Umbau zu denken ist, sind auf forum-asbest.ch zu finden. Die Seite listet zudem vom FACH empfohlene Kontaktadressen für die Asbestermittlung und -sanierung nach Standort auf (Bauschadstoffdiagnostiker:innen, Analytik-Labore, Asbestsanierungsunternehmen).

Quelle: www.forum-asbest.ch

Jedes zweite Unternehmen verlor 2023 wegen IT-Vorfällen Zugriff auf Daten

Cyberattacken werden für Unternehmen immer teurer, generative KI hat in puncto Datensicherheit zwei Seiten und Ransomware-Versicherungen greifen oft nicht. Das zeigt der Global Data Protection Index von Dell Technologies.

Über die Hälfte der weltweit befragten Unternehmen (54 %) erlebte im Jahr 2023 Cyberangriffe oder Systemausfälle. (Bild: www.pexels.com)

Der 2023 Global Data Protection Index (GDPI) ist die aktuelle Ausgabe einer Studie, mit der Dell Technologies regelmässig die Datensicherungsstrategien von Unternehmen untersucht. Für sie wurden im Herbst 2023 weltweit 1’500 IT-Verantwortliche befragt, darunter auch 675 Unternehmen aus dem EMEA-Raum.

Zentrale Ergebnisse der aktuellen Studie: Über die Hälfte der weltweit befragten Unternehmen (54 %) erlebte im Jahr 2023 Cyberangriffe oder Systemausfälle, die dazu führten, dass sie nicht mehr auf ihre Daten zugreifen konnten. Bei den meisten Unternehmen, die von einer Cyberattacke betroffen waren, drangen die Angreifer von aussen ein. Sie schickten Spam- oder Phishing-Mails an Mitarbeitende, brachten sie dazu, auf bösartige Links zu klicken, stahlen ihre Anmeldedaten oder hackten ihre mobilen Endgeräte.

Die Auswirkungen von IT-Vorfällen mit Datenverlust sind immens: Im Jahr 2023 kosteten sie jedes der betroffenen Unternehmen durchschnittlich 2,61 Millionen US-Dollar (2,26 Millionen CHF), verursachten 26 Stunden ungeplante Ausfallzeiten und führten zu Datenverlusten von 2,45 TB. Die Kosten durch IT-Ausfälle, die durch Cyberattacken verursacht waren, lagen 2023 bei durchschnittlich 1,41 Millionen US-Dollar (1,22 Millionen CHF) – und haben sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Generative KI hat Auswirkungen auf Datensicherheit​

Generative KI (GenAI) ist offenbar auf dem Weg, zu einem neuen strategischen Werkzeug für die Cyberabwehr zu werden. So gaben 52 % der Umfrageteilnehmer an, dass sie in der Integration von GenAI einen Vorteil für die IT-Sicherheit ihres Unternehmens sehen. Den Verantwortlichen ist allerdings auch bewusst, dass generative KI die Komplexität der Datensicherheit weiter vergrössert. 88 % der Befragten stimmten der Aussage zu, dass diese Technologie grosse Mengen neuer Daten erzeugen und den Wert bestimmter Datentypen weiter steigern wird.

Ransomware-Versicherungen bieten nur eingeschränkte Sicherheit​

Was Ransomware angeht, zeigen Unternehmen ein überraschend grosses Vertrauen in die Wirkung von Lösegeldzahlungen. 74 % der Befragten glauben, dass sie im Falle einer Zahlung tatsächlich alle ihre Daten zurückerhalten; und 66 % denken, dass sie nach Zahlung eines Lösegelds von den Erpressern künftig nicht mehr attackiert werden.

Mit 93 % gab zwar eine sehr grosse Mehrheit der Befragten an, dass ihr Unternehmen über eine Versicherung gegen Ransomware verfügt. Von denjenigen, die tatsächlich von einem Angriff betroffen waren, konnten allerdings nur 28 % berichten, dass ihr Unternehmen vollständig entschädigt wurde. Die Ransomware-Versicherungen sind offenbar mit zahlreichen Ausschlussklauseln versehen. So sagten zahlreiche Befragte, dass ihr Unternehmen eine Best Practice zur Abwehr von Cyberbedrohungen nachweisen musste, dass ihre Police die Entschädigungssumme begrenzt oder dass bestimmte Szenarien ihre Police unwirksam werden lassen.

Quelle: www.dell.com

Unangefochtenes Geschäftsrisiko Nummer 1: Cybervorfälle

Cybervorfälle bleiben auch 2024 das grösste Geschäftsrisiko weltweit, so das aktuelle Allianz Risk Barometer. Darunter fallen Datenpannen, aber vor allem Angriffe auf kritische Infrastrukturen oder Vermögenswerte sowie Ransomware-Attacken. Auf Platz zwei werden laut der Umfrage Betriebsunterbrechungen genannt. Mittlerweile bildet die IT die Basis für nahezu alle Geschäftsprozesse. So sind bei einer Kompromittierung oder Störung direkt alle oder viele Unternehmensbereiche betroffen und Betriebsunterbrechungen schnell die Folge.

Das Allianz Risk Barometer zeigt das Cybervorfälle auch 2024 das grösste Geschäftsrisiko bleiben. (Bild: www.pexels.com)

Durch die Einstufung von Cyberrisiken als grösstes Geschäftsrisiko kommt der Risikobewertung eine bedeutende Rolle zu und so ist naturgemäss die Zuständigkeit bei der Unternehmensleitung anzusiedeln. Alle Risiken können nicht vermieden werden. Das Besondere bei IT-Risiken ist allerdings, dass sie sich dynamisch verändern und deshalb eine Abwägung durch die Geschäftsführung regelmässig und teilweise ohne Vorwarnung erfolgen muss.

Cybersecurity als Business Enabler

Kein CEO kommt heute darum herum, sich mit Cyberrisiken auseinanderzusetzen und sie in ihrer Relevanz für das eigene Unternehmen einzuschätzen. Hier ist der Chief Information Security Officer (CISO) als wichtigster Berater gefragt, der an der Seite der Geschäftsführung über die relevanten Daten verfügt. Diese benötigt für eine fundierte Risikobewertung eine Analyse interner und externer IT-Security-Informationen. Unternehmen müssen ihre IT-Umgebung und mögliche Schwachstellen genau kennen und diese in Relation mit aktuellen Angriffsmustern und Gefahren betrachten. Indem sie die individuell für ihr Unternehmen grössten Risiken identifizieren und priorisieren, können sie genau die Security-Ressourcen effizient dort einsetzen, wo sie diese am dringendsten benötigen.

Eine aktuelle Studie von Trend Micro in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Institut für Gesellschaft und Sicherheit (BIGS) unterstreicht, dass Investitionen in Cybersicherheit weit mehr als eine rein defensive Massnahme darstellen. Sie sind ein bedeutender Hebel für Geschäftswachstum und Kundenzufriedenheit. Die Studie untermauert, wie wichtig eine ganzheitliche und vorausschauende Herangehensweise ist: Cybersecurity ist somit ein zentrales Element für den unternehmerischen Erfolg, schafft Mehrwert für Kunden und fördert innovative Geschäftsmodelle. Die richtige Cybersecurity-Strategie wird so zum Business Enabler der Zukunft.

Dem Fachkräftemangel mit KI begegnen

Auch der demografische Wandel, der besonders durch das Ausscheiden der Generation der Baby Boomer aus dem Arbeitsmarkt in allen Branchen geprägt ist, zeigt sich im aktuellen Allianz Risk Barometer. Weltweit wird die Verschärfung des Fachkräftemangels auf Platz 10 gesehen.

Damit Cybersecurity-Teams, die mit der schieren Menge, Komplexität und schnellen Entwicklung von Bedrohungsdaten zu kämpfen haben, diese Herausforderung bewältigen können, gibt es eine Reihe technologischer Unterstützungsmöglichkeiten. Der Einsatz generativer KI-Tools, wie z.B. „Trend Companion“, kann helfen. Solche Tools, die in einfacher Sprache zu bedienen sind, reduzieren die Komplexität von Sicherheitsmeldungen und -reports, was Sicherheitsabläufe beschleunigt.

Ausserdem kann Extended Detection and Response (XDR) bestehende Sicherheitssysteme in Unternehmen um wertvolle Automatisierungsfunktionen erweitern. KI-gestützte XDR kann die Effizienz im unternehmenseigenen Security Operation Center (SOC) insgesamt steigern und interne Fachkräfte entlasten. Indem Unternehmen die technischen Möglichkeiten der modernen Detection und Response ausschöpfen und sich maximal durch Automatisierung und KI unterstützen lassen, können sie sich am besten vor der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe schützen.

Insbesondere Ransomware-Attacken bleiben für Hacker ein lukratives Geschäftsmodell. Solche Vorfälle werden häufig erst entdeckt, wenn es bereits zu spät ist. Das ist vor allem in kleineren Unternehmen der Fall, denen schlichtweg die Ressourcen für eine ausgereifte Cyber-Defense-Strategie fehlen. Um sich zu schützen, können Unternehmen auf Beratung durch Managed Security Service Providern (MSSP) verstehen, wie sie den Fachkräftemangel kompensieren und für eine umfassende Security-Strategie sorgen. Denn grössenunabhängig ist kaum ein Unternehmen heute noch in der Lage, die wachsenden Security-Herausforderungen allein zu stemmen.

Quelle: www.trendmicro.com

Steigerung der Gesamtanlageneffektivität mit Connected Maintenance

Um in einer zunehmend digitalisierten Welt wirtschaftlich kontinuierlich erfolgreich zu sein, müssen auch Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau ihre Prozesse fortlaufend anpassen und optimieren. Auch für Hersteller, die in der Vormontage eigene Produkte herstellen, die in Maschinen oder Anlagen einfliessen, muss es oberste Priorität sein, Ausfälle zu vermeiden. Dabei spielen die Instandhaltungsprozesse, die klassische Maintenance, eine grosse Rolle.

Zusammen mit der Connected Worker Plattform Operations1 hat Oetiker seine bestehenden Instandhaltungsprozesse optimiert. (Bild: www.operations1.com www.oetiker.com)

Doch die Implementierung eines Manufacturing Execution Systems allein reicht in vielen Fällen nicht aus. Stattdessen müssen umfassende Lösungen bereitgestellt werden, die nicht nur den Status der Maschinen überwachen, sondern auch den gesamten Instandhaltungsprozess für die Mitarbeiter vereinfachen und diese entlasten.

Die Oetiker Group ist Marktführer im Bereich Verbindungs- und Montagelösungen. Produkte wie Klemmen, Schellen, Ringe und Quick Connectors sorgen für Sicherheit, Leistung und Zuverlässigkeit in Mobilitäts- und Industrieanwendungen. Zu finden sind diese in Pkws, Nutzfahrzeugen, aber auch in Bereichen wie Sanitär und Medizin oder in Haushaltsgeräten. Aufgrund der hohen Qualitätsanforderungen für das breite Produktportfolio ist ein stets einsatzbereiter und jederzeit in Top-Qualität produzierender Maschinenpark unerlässlich. Dafür müssen Instandhaltungsmitarbeitern nicht nur eine effiziente Wartungsplanung, sondern auch anlagenspezifische Wartungsanweisungen zur Verfügung gestellt werden. Zusammen mit der Connected Worker Plattform Operations1 hat Oetiker so seine bestehenden Instandhaltungsprozesse optimieren können.

Status Quo: Vorrangig manuelle Durchführung von Wartungsarbeiten

Wenngleich Oetiker bereits früh eine globale Lean-Manufacturing-Kultur etabliert hat und in allen Produktionsstätten grundlegende Methodiken wie Visual Management, 5S und Total Productive Maintenance einsetze, fehlte zuvor die vollumfängliche Digitalisierung der operativen Organisation. 2020 fiel der Startschuss dazu und das Unternehmen implementierte ein globales Manufacturing Execution System (MES) namens Leading2Lean. Hierdurch konnte eine allererste technologische Kommunikation mit den Maschinen und Anlagen sichergestellt werden, welche Antworten auf grundlegende Fragen lieferte – wie etwa zu Maschinenlaufzeiten, Laufzeitdauer, Unterbrechungen und deren Gründe sowie notwendigen Wartungszyklen. Diese Informationen konnten zwar zur Einrichtung der Instandhaltungszeiträume eingesetzt werden, die detaillierte Planung der Wartungsarbeiten selbst musste jedoch nach wie vor manuell via Excel, Outlook und Magnettafeln durchgeführt werden. Zeit- und ressourcenraubende papierbasierte Instandhaltungsprozesse mit Medien- und Systembrüchen, Intransparenz und erschwertem Reporting waren die Folge.

Die einzelnen Herausforderungen des papierbasierten Instandhaltungsprozesses betrafen in der Tiefe drei Ebenen: das Dokumentenhandling, die Prozessebene sowie die globale Perspektive. Das Handling der Dokumente bestehend aus analoger Erstellung, Freigabe, Überarbeitung, Verteilung und digitaler Ablage war aufgrund des manuellen Ansatzes und der Medienbrüche sehr zeitaufwendig, denn Hunderte von Anlagen bei Oetiker müssen bis dato zu unterschiedlichen Zyklen täglich, wöchentlich, monatlich, halbjährlich oder jährlich gewartet werden. Zudem gibt es maschinelle Varianzen pro Standort. Die manuellen Prozesse konnten diese Vielfalt nicht in der Breite abbilden und so war stets ein potenzielles Fehlerrisiko vorhanden.

Schaffung eines effizienten Wartungsprozesses mit Connected Work

Operations1 erwies sich als passender Sparringspartner auf dem Weg zu einer globalen Digitalisierung der mitarbeitergeführten Instandhaltungsprozesse. Die Wahl fiel aufgrund der nahtlosen Integrationsmöglichkeit mit Leading2Lean, der schnellen Implementierbarkeit an sich sowie der hohen Nutzerfreundlichkeit auf die beliebte Connected Worker Plattform. Darüber hinaus ist die Software-Lösung dank des modularen Aufbaus, der Mehrsprachigkeit und der Möglichkeit, unterschiedliche Maschinentypen durch Strukturklassen im Backend abbilden zu können, äusserst skalierbar. Für die Mitarbeiter der Oetiker Group bedeutet die Implementierung von Operations1 eine erhebliche Vereinfachung der Prozesse ihrer täglichen Arbeit: Nun erhält jeder Mitarbeiter die jeweils für ihn relevanten Instandhaltungsanweisungen zur richtigen Zeit. Zudem erfolgt die Instandhaltung komplett digital mittels intuitiver Checklisten und Prüfprotokollen, bei denen die Werker Wartungsanweisungen Schritt für Schritt über den Touchscreen auf dem Tablet durchlaufen. Auch detaillierte maschinenspezifische Instruktionen können nun digital abgebildet werden. Zudem sind sämtliche ehemals in Papierbergen abgelegten Dokumente in einem Single Point of Truth aggregiert, der zu jeder Tages- und Nachtzeit von jedem Standort aus aktuell abrufbar ist.

Hierdurch wird einerseits die Wartungskomplexität deutlich reduziert und andererseits dank Echtzeit-Prozessdaten und automatisch generierten Reports die Transparenz erhöht. Auch lassen sich dank besserer Planung und regelmässiger Wartung Maschinenausfälle vermeiden. Die gut gewarteten Maschinen bilden nun eine sichere, moderne Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter. Ein derart effizienter Wartungsprozess ermöglicht nicht zuletzt eine autonome präventive Wartung: Der Werker kann kleinere Instandhaltungsaufgaben selbst durchführen.

Signifikante Erhöhung der OEE dank digitalisierter Wartung

Bei der vollumfänglichen Digitalisierung der Instandhaltung hat sich Oetiker hehre Ziele gesetzt: So möchte das Unternehmen perspektivisch eine Gesamtanlageneffektivität (OEE) von 85 % erreichen. Diese gilt als wichtige Kennzahl für die Produktivität einer Anlage und eine Steigerung sichert dementsprechend langfristig Umsätze. Um diesen Wert zu erreichen, hat sich der Marktführer Teilziele gesteckt. „Durch einen digitalisierten Instandhaltungsansatz konnten wir bereits nach 6 Monaten die Gesamtanlageneffektivität am Standort Kanada um 11 % steigern,“ so Jacob Reid, Head Engineering, Oetiker Group. Dies geht mit einer Steigerung der Anlagenverfügbarkeit um 5 % einher, während parallel die Mean-Time-To-Repair (MTTR), also die mittlere Reparaturzeit nach dem Ausfall einer Maschine, um 23 % gesunken ist.

Diese Zahlen sprechen für sich und zeigen, dass das Potenzial der digitalen Instandhaltung noch längst nicht ausgeschöpft ist. Bisher wurden 10 von 13 Oetiker-Produktionsstandorten weltweit digital ausgerollt und das Unternehmen hat bereits Pläne für den Roll-out der 3 weiteren Standorte. „Mit Operations1 etablieren wir einen globalen Standard für präventive Instandhaltung in unseren 13 Werken“, bestätigt Susanne Conrad, Head Equipment Engineering bei der Oetiker Group. Die Optimierung der Wartungsprozesse wird also künftig noch weiter an Fahrt aufnehmen.

Quelle: www.operations1.com www.oetiker.com

Roboter verbessern Hörgeräte

Es ist äusserst aufwändig zu messen, wie sich Schall in einem Raum verhält. Die Hochschule Luzern und der Hörgerätehersteller Sonova haben deshalb Roboter entwickelt, die das übernehmen können. Dies dient der Verbesserung von Hörgeräten in Räumen mit vielen Nebengeräuschen.

Roboter: Gesamtsystem mit mobilen Robotern, Elektronik, Audioschnittstelle und Kunstköpfen. (Bild: www.hslu.ch)

Ein Restaurant mit viel Hall und vielen Hintergrundgeräuschen ist manchmal schon mit gesundem Gehör ein Problem. Menschen mit Hörproblemen sind darin oft völlig verloren, weil es ihnen nicht gelingt, die wesentlichen akustischen Informationen herauszufiltern. Zwar lassen sich Hörgeräte je nach Umgebung einstellen. Doch diese Audiofilter bieten nur sehr allgemeine Voreinstellungen und kommen deshalb immer wieder an ihre Grenzen. Dies erschwert Sozialkontakte für Menschen mit einer Hörbehinderung enorm – im Restaurant sind sie von gemeinsamen Gesprächen ausgeschlossen, im Geschäftsmeeting ist es für sie schwierig, ihre Ideen einzubringen, weil sie sich primär darauf konzentrieren müssen, die Äusserungen der anderen zu verstehen.

Hörgerätehersteller arbeiten mit Hochdruck daran, diese Filtermöglichkeiten zu verbessern. Doch dafür braucht es ein genaueres Wissen darum, wie sich Räume an verschiedenen Positionen im Detail verhalten. «In der Raumakustik spricht man davon, dass ein Raum einen bestimmten Nachhall habe. Aber diese Aussage reicht nicht aus, um die raumakustischen Unterschiede von Punkt zu Punkt zu beschreiben», sagt Prof. Dr. Armin Taghipour, Akustikexperte bei der Hochschule Luzern. Es gehe beim Hören immer um die Beziehung von zwei Punkten: der Geräuschquelle und dem Menschen, der das Geräusch hört. Die Hochschule Luzern und der Hörgerätehersteller Sonova arbeiteten deshalb gemeinsam in einem von Innosuisse geförderten Projekt am besseren Verständnis der Schallausbreitung im Raum.

Roboter messen den Schall im Raum

Zunächst einmal gibt es dafür keine andere Möglichkeit, als das Verhalten des Schalls im gesamten Raum auszumessen. Wie verändert er sich, wenn die sprechende Person auf die hörende zugeht? Wenn sie um sie herumgeht? Wenn sie sich entfernt? Wenn das alles in einer Ecke geschieht, oder mitten im Raum? «Werden diese detaillierten Messungen durch Menschen manuell vorgenommen, sind sie enorm zeitaufwändig», sagt Armin Taghipour. Deshalb haben er und sein Team, allen voran Pascal Jund, Tobias Walker und Manuel Isenegger, an der Hochschule Luzern Roboter entwickelt, die das autonom übernehmen können. Diese sind dank einer eigens dafür entwickelten Software imstande, sich selbständig in der gewünschten Art im Raum zu bewegen, wenn die Grenzen – hier eine Wand, dort ein Tisch – festgelegt sind. Dabei können sie messen, wie sich der Schall an jedem Ort verhält.

Bediensoftware «Path Planner»: Die schwarze Punktwolke stellt die Kontur des Raumes dar. Sie dient den Robotern zur Navigation. Der rote Pfad grenzt den Arbeitsbereich ab. Ausserhalb des roten Pfades ist die verbotene Zone, welche von den Robotern nicht angefahren werden kann. In diesem Szenario wird der linksstehende Roboter stehenbleiben, während der rechtsstehende Roboter auf der angezeigten Fahrkurve zu ihm fährt und bei jedem Punkt eine Messung durchführt. (Bild: www.hslu.ch)

Anders als bisher üblich können die Roboter sowohl die Lautstärke der Hintergrundgeräusche als auch die Raumakustik autonom messen. Wenn also beispielsweise in einer Kantine gesprochen wird, kann das Gerät die Auswirkung auf jeden Punkt im Raum messen. Die Ergebnisse aus verschiedenen Räumen geben schliesslich die Möglichkeit, zu vergleichen – hohe, tiefe, grosse, kleine, mit Teppich ausgelegte Räume oder solche mit Holzverkleidung.

Kompliziertes Zusammenspiel

Was recht einfach klingt – Roboter messen die Akustik eines Raumes aus – verlangt die Zusammenarbeit von Spezialistinnen und Spezialisten aus den verschiedensten Gebieten. Sonova brachte dabei das Wissen um Hörakustik, Audiotechnik, Signalverarbeitung und Elektroakustik ein; von Seiten der HSLU kam die Expertise in Robotik, Softwareentwicklung, Raumakustik, sowie Audiosignalanalyse und -verarbeitung hinzu.

In einem Studierendenprojekt werden nun Daten in verschiedenen Räumen gesammelt. Diese Daten schaffen die Grundlagen für Simulationen. Durch diese können anschliessend Audioaufnahmen so verändert werden, dass sie klingen, als hätten sie am Ort der Messung stattgefunden. «Für Sonova sollen diese Daten die Grundlage liefern, um neue Algorithmen zu schaffen. Denn die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Machine Learning funktioniert, sind grosse Datenmengen», sagt Hannes Wüthrich, Projektleiter bei Sonova. Bei schriftlichen Texten oder Bildern kann dafür oft auf zahlreiche vorhandene Datensätze zurückgegriffen werden – nicht so im Falle der akustischen Daten. Diese müssen zunächst einmal generiert werden, wie es nun mit Hilfe der von Robotern gesammelten Daten geschehen kann. So soll der Roboter-Einsatz schliesslich zu einer Verbesserung der Hörgeräte führen und Menschen mit Hörbeeinträchtigung besser in ihre Umgebung einbinden.

Quelle: www.hslu.ch

Welche Rolle spielt der Mensch für moderne Cybersecurity?

In einer sich ständig verändernden Bedrohungslandschaft spielt auch das menschliche Verhalten eine bedeutende Rolle – einerseits positiv als Verstärkung in der Abwehr, andererseits negativ als Türöffner für Cyberkriminelle. Ein schwieriger Balanceakt, für den es allerdings effektive Lösungen gibt.

Für eine effektivere und vollständigere Abwehr aktueller Gefahren ist ein proaktiver Ansatz nötig, der technologische Lösungen und menschliches Verständnis kombiniert. (Bild: www.pexels.com)

Sicherheitstechnologien entwickeln sich stetig weiter – und mit ihnen die Taktiken von Cyberkriminellen, die Schwachstellen bei Maschinen und Menschen ausnutzten, um unerlaubten Zugang zu Systemen zu bekommen. In der ersten Hälfte von 2023 stellte sich im Sophos Cybersecurity Report heraus, dass kompromittierte Zugangsdaten die Hauptursache für 50 Prozent aller Attacken waren. Für Unternehmen bedeutet das, jenseits der Implementierung von Sicherheitslösungen einen Schritt weiter in Richtung Datensicherheit zu gehen.

Neben den gängigen Massnahmen wie Nutzung von Multi-Faktor-Authentifizierungen (MFA), regelmässigem Überwachen von Schwachstellen und Updates plus Schulungen sollten Unternehmen auch folgende Bereiche auf dem Radar haben: innovative Lösungen für das Identitätsmanagement, Monitoring des Nutzerverhaltens und Datenverlust-Prävention (DLP). Auch die Einbindung von KI-gestützten Verhaltensanalysen gehört genauso dazu wie moderne Verschlüsselungstechniken, denn sie können im Wettlauf mit Cyberkriminellen der entscheidende Schritt voraus sein.

Eine gründliche Sicherheitsstrategie verlangt einen kooperativen Ansatz, bei dem Einzelpersonen, Unternehmen und Gemeinschaften zusammenarbeiten, um eine widerstandsfähige Cybersicherheitskultur zu gewährleisten. Zwar ist es wichtig, über die richtigen Instrumente für die Cybersicherheit zu verfügen, doch war es noch nie so wichtig wie heute, den menschlichen Aspekt des Cyberrisikos zu berücksichtigen. Die Betonung von Training, Bewusstsein und technologischen Innovationen bildet den Mittelpunkt des Schutzschildes gegen Cyberbedrohungen. Durch die Ausbildung einer aufmerksamen und informierten Belegschaft können Unternehmen Risiken erheblich reduzieren und Vermögenswerte schützen.

Den menschlichen Faktor verstehen

Technischer Vorsprung und die wachsende Einführung von CSaaS (Cybersecurity-as-a-Service) zeigen: Die erfolgreichsten Angriffe erfordern eine Bedrohungsjagd, Untersuchung und Reaktion, die von Menschen geführt wird. Sie befinden sich im Zentrum von Cybersicherheit, sei es im IT-Team, bei einem Managed Service Provider (MSP) oder auch bei den Mitarbeitern. Unternehmen müssen diese Punkte bedenken und sich gegen jegliche Art von Risiko durch Personen schützen, die die Tür für Cyberkriminelle öffnen könnten.

Ein Musterbeispiel ist der kürzliche Angriff auf die Hotelgruppe MGM Resorts International. Die Cyberkriminelle-Gruppe „Scattered Spider“ war in der Lage, mithilfe gefälschter Telefonanrufe Mitarbeiter zu täuschen, um in den Besitz von Login-Daten zu gelangen und anschliessend Ransomware einzusetzen, die den Betrieb unterbricht. Durch Social Engineering konnte die Gruppe das Personal im Informationsbereich dazu bringen, alle MFA-Technologien zurückzusetzen und sich als Benutzer des Unternehmens auszugeben.

Cyberkriminelle nutzen zunehmend das Vertrauen der Menschen aus, besonders angesichts der rapiden Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen. KI-betriebene, personalisierte Scams sind weitaus schwerer zu erkennen, selbst für die am besten vorbereiteten Angestellten.

Schutz vor Bedrohungen

Nutzer-Training ist weiterhin ein wichtiges Element der Cyberabwehr eines Unternehmens. Und es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen zu gewährleisten, dass sie den Kriminellen nicht zufällig doch Eintritt verschaffen. Unternehmen sollte ihre Belegschaft mit Basiskenntnissen und Fähigkeiten zum Entdecken und Verhindern von Angreifer-Taktiken, -Techniken und -Prozeduren (TTPs) ausstatten.

Es ist keine Überraschung, dass die Technologie immer mehr in den Mittelpunkt der Unternehmenstätigkeit rückt, wenn es um die Datensicherheit im Betrieb geht, allerdings muss diese verantwortlich von einem kompetenten Anwender eingesetzt werden. Angesichts der zunehmenden Gefahren für Organisationen, wenden sich viel an Managed Service Provider (MSP) zur Stärkung ihrer Sicherheitsstrategie. In der heutigen Bedrohungslandschaft ist die „Ein Schritt voraus“-Taktik immer schwieriger für interne Teams zu handhaben, so dass gegenwärtig 93 Prozent der Organisationen schon grundlegende Sicherheitsmassnahmen für eine Herausforderung halten. Bei der Zusammenarbeit mit einem MSP können Unternehmen nicht nur von den Vorteilen der Next-Gen Lösungen profitieren, sondern auch eine Fülle an Kenntnissen und Expertise nutzen, die für den entscheidenden Vorsprung gegenüber den Angreifern unerlässlich ist. Sie können sich darauf verlassen, dass für sie engagierte Bedrohungsjäger und Sicherheitsspezialisten rund um die Uhr auf Bedrohungen achten.

Aktuelle Bedrohungen erfordern einen kollaborativen Ansatz

Der menschliche Faktor in der Cybersicherheit ist entsprechend weiterhin eine wichtige Komponente, die die Sicherheitsposition eines Unternehmens stärken oder schwächen kann. Für eine effektivere und vollständigere Abwehr aktueller Gefahren ist ein proaktiver Ansatz nötig, der technologische Lösungen und menschliches Verständnis kombiniert. Einzelne Organisationen und Gemeinschaften müssen zusammenarbeiten, um bewährte   Verfahren zu fördern und sicherzustellen, dass sie über die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, die zur allgemeinen Sicherheitshygiene der Organisation beträgt.

Eine proaktive Sicherheitsstrategie gewährleistet, dass Unternehmen für die Risiken, die ihnen durch unbedachtes Fehlverhalten Einzelner entstehen können, vorbereitet sind. Einfache Fehler zu vermeiden, wird entscheidend sein, denn diese zu übersehen, kann in einer Katastrophe enden.

Quelle: www.sophos.de