Digitaler Stillstand in der Immobilienwirtschaft – trotz KI und Investitionen

Im letzten Jahr hat sich die Diskussion rund um die digitale Transformation in der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft um die künstliche Intelligenz erweitert. Doch die neuste Ausgabe der Digital Real Estate Umfrage zeigt, dass die Branche deren Potenzial bisher nicht gewinnbringend ausschöpfen kann. Der digitale Reifegrad stagniert zum ersten Mal seit vier Jahren.

Digitaler Stillstand in der Immobilienwirtschaft trotz der Integration künstlicher Intelligenz. (Bild: www.depositphotos.com)

In der Digital Real Estate Umfrage 2024 wurde der Digital Real Estate Index bereits zum sechsten Mal berechnet. Der Index misst, in welchem Ausmass sich Immobilienunternehmen mit der Digitalisierung auseinandersetzen und wie weit sie bereits Massnahmen ergriffen und umgesetzt haben. Basis für die Berechnung bilden 25 Indikatoren in fünf Clustern und 12 Technologien. Auf einer Skala von 1 bis 10 wird die aktuelle Digitalisierungsreife mit 4,6 beurteilt, was über den gesamten Markt erstmals seit 2020 einen Rückgang von 0,1 Punkten zum Vorjahr bedeutet. Der Schweizer Index verzeichnet dabei keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr. 

Während Planer und Bauunternehmerinnen dank Building Information Modeling (BIM) Fortschritte verzeichneten, blieb der Index für Eigentümerinnen und Investoren unverändert. Auffallend ist die rückläufige Bewertung des digitalen Reifegrads von Bewirtschafterinnen und Facility-Management-Dienstleistenden im Vergleich zum Vorjahr. 

Investitionen in Digitalisierung leicht rückläufig 

Der digitale Stillstand wirft insbesondere vor der finanziellen Betrachtung Fragen auf: Eine beträchtliche Mehrheit von rund zwei Dritteln der befragten Unternehmen investiert mehr als ein Prozent ihres Umsatzes in Innovation und Digitalisierung, wobei jedes fünfte Unternehmen sogar über fünf Prozent in diese Bereiche investiert. Bei grossen Unternehmen mit über 250 Mitarbeitenden sind die Investitionen – wie schon im Vorjahr – jedoch weiter rückläufig. Ebenso zeigen kleine Unternehmen keine stärkere Tendenz zu Investitionen im Vergleich zu mittleren und grossen Unternehmen. Etwa 39 Prozent der Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitenden verwenden rund ein Prozent oder weniger ihres Umsatzes für Innovation und Digitalisierung.

Die in der letzten Studie geäusserten Bedenken, dass Zinswende, Lieferkettenprobleme und ein schwieriges Marktumfeld die digitale Transformation zumindest teilweise bremsen könnten, scheinen sich bewahrheitet zu haben. Dem gegenüber erweist sich das Thema Nachhaltigkeit und die entsprechenden regulatorischen Vorgaben als grosser Treiber der Digitalisierung. Studienleiter Dr. Joachim Baldegger erklärt: «Das zeigt sich insbesondere bei Immobilieneigentümerinnen und Investoren. In den bisherigen Untersuchungen hinkten sie den übrigen Akteur:innen bezüglich digitalen Reifegrads immer leicht hinterher. Diese Lücke wurde über die letzten beiden Jahre geschlossen. Erstmals haben sie die anderen Rollen in der digitalen Reife eingeholt bzw. teilweise sogar überholt.» 

KI auf dem Gipfel der überzogenen Erwartungen 

Die Analyse relevanter digitaler Technologien in der Branche bestätigt die erlahmende digitale Maturität. Die einzige bemerkenswerte Veränderung betrifft künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, die im vergangenen Jahr auf dem Hype-Zyklus von Gartner in den Bereich der überzogenen Erwartungen zurückgestuft wurden. «Es scheint, dass nur wenige der Befragten bereits konkrete Anwendungsfälle für diese Technologie erkennen», erklärt Dr. Joachim Baldegger. «So bestätigt nur ein geringfügig höherer Anteil der Befragten (32 Prozent), dass diese Technologie entweder im Aufbau oder bereits im Einsatz ist. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Anstieg von nur 2 Prozent. Immerhin ist der Anteil der Unternehmen, die den Einsatz von KI planen, von um vier Prozentpunkte auf 26 Prozent gestiegen.» 

Dem gegenüber etabliert sich Building Information Modeling (BIM) weiter in der Branche und wird über fast alle Rollen immer wichtiger. Zwei Fünftel der Befragten nutzen BIM und bei einem Fünftel (21 Prozent) befindet sich diese Technologie (und Methodik) im Aufbau. Es zeichnet sich ab, dass BIM je länger, je mehr auch für die Betriebsphase zum Thema wird. Die Bedeutung von BIM als Grundlage für ein durchgängiges Datenmodell des Gebäudes (Digital Twin) scheint sich im Markt langsam, aber sicher durchzusetzen.

Smart Buildings weiter im Trend 

BIM ebnet auch den Weg für die verstärkte Nutzung intelligenter Gebäudetechnologien und die Realisierung von Smart Buildings. Noch sind intelligente Gebäude zwar eine Rarität: Nur zehn Prozent der Befragten geben an, dass ihre eigenen Immobilien bereits in der Lage sind, die digitale und analoge Welt in einer zentralen Datenplattform zu vernetzen. Trotzdem tut sich in diesem Bereich einiges: So werden Daten kaum noch manuell abgelesen und ausgewertet. Lediglich 16 Prozent der Befragten verfügen über keinerlei digitale Messinstrumente.  

Dabei spielt die Ressourcenschonung die wichtigste Rolle. 91 Prozent der Befragten bestätigen deren hohe bis sehr hohe Bedeutung und nahezu 100 Prozent erklären, dass sie die Verbrauchsdaten bei ihren Gebäuden messen. Die Nase vorn haben dabei Gewerbe- und Spezialliegenschaften. Sie messen und werten Daten in viel grösserem Umfang aus als in anderen Objektkategorien. Weitere Vorteile eines Smart Buildings wie z.B. Steigerung von Nutzererlebnis, Komfort und Wellbeing bleiben für die Umfrageteilnehmenden vorerst zweitrangig. 

Quelle: www.pom.ch

Eraneos Group stärkt ihren Verwaltungsrat

Die Eraneos Group gibt die Ernennung von Astrid Rauchfuss und Dr. Daniel Ritz in ihren Verwaltungsrat bekannt. Die Berufung der beiden ausgewiesenen Fachleute ist ein strategischer Schritt der Management- und Technologieberatung auf dem Weg, ihren Einfluss in der Branche und ihren Wachstumskurs zu stärken und ihre internationale Präsenz auszubauen.

Eraneos Group erweitert den Verwaltungsrat mit Astrid Rauchfuss und Dr. Daniel Ritz. (Bild: www.eraneos.com)

Ausbau der globalen Präsenz

Die Entscheidung, den Verwaltungsrat zu erweitern, spiegelt die robuste Entwicklung der Eraneos Group seit der formellen Konsolidierung des internationalen Unternehmensnetzwerks im Jahr 2021 wider. Ausgehend von den ursprünglichen Standorten in der Schweiz, Deutschland, den Niederlanden und Spanien verfolgt die Eraneos Group weiterhin einen nachhaltigen Expansionskurs. Derzeit beschäftigt das Unternehmen mehr als 1075 Mitarbeitende an dreizehn Standorten in acht Ländern.

Stärkung der Plattform für strategisches Wachstum

Der ehrgeizige Wachstumskurs der Gruppe geht über die geografischen Grenzen hinaus. Als anerkannte Branchenführerin im Bereich der Digitalisierungs- und Technologieberatung gestaltet und steuert die Eraneos Group mit ihrem Wissen und ihren Kernkompetenzen erfolgreiche digitale Transformationsprozesse für ihre Kund:innen. Mit dem Ziel, ihr Kompetenzportfolio zu erweitern, baut die Gruppe zukunftsorientiertes Know-how auf, um Management-Beratungsleistungen zu erbringen, die digitale Transformationslösungen ermöglichen – inklusive Cybersicherheit, Cloud Computing sowie Daten und KI. Astrid Rauchfuss und Daniel Ritz werden ihr Wissen, ihre Expertise und ihre Führungsqualitäten in den Verwaltungsrat einbringen, um diese Vision voranzutreiben.

«Ich freue mich, die Aufnahme von Astrid Rauchfuss und Daniel Ritz in unseren Verwaltungsrat bekannt geben zu können. Beide sind erfahrene Verwaltungsräte, die uns mit ihrer reichen Expertise und ihrem strategischen Weitblick dabei unterstützen werden, unsere Gruppe als starke, internationale Anlaufstelle für die Gestaltung der digitalen Transformation zu stärken», erklärt Verwaltungsratspräsident Calvin Grieder.

Astrid Rauchfuss, MBA Insead und MSc Physik LMU München, ist seit über 23 Jahren in der Technologie- und Telekommunikationsbranche tätig und hat sich auf strategische Programme spezialisiert. Sie ist ehemalige Managing Director und Partner einer global tätigen Beratung und leitete B2B-Telekommunikationsunternehmen auf der ganzen Welt. Darüber hinaus bekleidete Astrid Rauchfuss verschiedene Positionen bei Bell Labs, Lucent, Siemens und dem Fraunhofer-Institut. Sie ist Board-Mitglied bei Orcan Energy, Exeger, Neterra und der Joblinge-Stiftung.

Daniel Ritz, Dr. oec. HSG, lic. oec. inform. HSG, ist ein erfahrener CEO und nicht-exekutives Mitglied des Verwaltungsrats mit einem Hintergrund in der Managementberatung bei einer global tätigen Beratung. Er hat sowohl in entwickelten als auch in aufstrebenden Märkten in Europa, den USA, dem Nahen Osten und Asien gearbeitet und dort gelebt. Nach einer langen Karriere in der Telekommunikationsbranche ist Ritz derzeit Sprecher der Geschäftsführung der Walter Group mit Sitz in Wien. Er ist Mitglied des Aufsichtsrats von Beyon, wo er den bahrainischen Staatsfonds Mumtalakat vertritt.

Der Verwaltungsrat begrüsst Astrid Rauchfuss und Daniel Ritz mit Wirkung vom Februar 2024 in der Eraneos-Gruppe.

Quelle: www.eraneos.com

Luzerner Kantonsspital führt KI-Schichtplanung mit Polypoint und Microsoft ein

Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) führt als eines der ersten Spitäler der Schweiz eine neue, nahtlos in ein KI-gesteuertes Schichtplanungssystem integrierte Planungs-App für Mitarbeitende ein und leistet damit Pionierarbeit.

LUKS führt automatisierte Dienstplanung in Zusammenarbeit mit Polypoint und Microsoft Schweiz ein. (Bild: www.depositphotos.com)

In Zusammenarbeit mit Polypoint und Microsoft Schweiz führt Luks automatisierte Dienstplanung ein. Damit soll der Planungsaufwand deutlich reduziert, mehr Zeit für Kernaufgaben geschaffen und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöht werden. Nach erfolgreichen Pilotversuchen soll das automatisierte Planungssystem im ersten Halbjahr 2024 im LUKS eingeführt werden.  

Die Schichtplanung in Spitälern ist ein anspruchsvoller und zeitaufwändiger Prozess, bei dem sowohl der Personalbedarf als auch die Präferenzen der Mitarbeitenden sorgfältig berücksichtigt werden müssen. Um diesen komplexen Planungsprozess effizienter zu gestalten und durch die bessere Berücksichtigung der Präferenzen die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, führt das LUKS ein KI-gesteuertes, automatisiertes Planungssystem ein: Integriert ist eine neue Microsoft Teams 365 App, welche die aktive Beteiligung der Mitarbeitenden fördert: Mitarbeitende geben ihre Schichtpräferenzen in die neue Microsoft Teams App ein, welche anschliessend die Informationen direkt in die KI im Polypoint-Backend einspeist und Planentwürfe erstellt.

Steigerung der Produktivität und der Mitarbeiterzufriedenheit

Der Pilotversuch hat gezeigt, dass der Planungsaufwand durch den Einsatz der Teams App um zwei Drittel reduziert werden konnte, wodurch Ressourcen für die Kernaufgaben des Personals frei wurden, was den Patienten zugute kommt. Vorgesetzte empfinden dies als wertvolles Instrument, das ihre Arbeitsbelastung deutlich reduziert.

Während der Testphase verzeichnete das LUKS weniger Änderungswünsche, mehr positives Feedback von den Mitarbeitenden und freute sich über das grosse Potenzial, das in der automatisierten Planung steckt. Daher war es für das LUKS von entscheidender Bedeutung, das KI-gesteuerte Planungssystem nach der Pilotphase weiter zu nutzen und auszubauen.

Das Vorhaben des LUKS, mit KI-gesteuerter automatisierter Dienstplanung, zeigt ein Engagement für Technologie als Mittel für positive Veränderungen, die Herausforderungen im Gesundheitswesen adressiert und einen konstruktiven Beitrag zum schweizerischen Gesundheitssystem leistet. Das Krankenhaus etabliert sich als Vorreiter in Effizienz, Mitarbeiterzufriedenheit und kollaborativer Innovation. Der neue Planungsprozess wurde in Pilotphasen auf ausgewählten Pflegeabteilungen erfolgreich getestet. Aufgrund der positiven Ergebnisse ist ab Mitte 2024 eine schrittweise Einführung auf allen Pflegeabteilungen und bis 2026 eine flächendeckende Implementierung an allen Standorten der LUKS-Gruppe geplant.

Quelle: www.microsoft.com

Augmented Reality in der Industrie

Bequem, einfach anzuwenden und günstig in der Anschaffung – mit der neuen AR-Brille „Arc 2“ setzt Almer Technologies neue Massstäbe für Augmented Reality im industriellen Umfeld. Im Gegensatz zu bisherigen Smart Glasses, die schwer, komplex und teuer sind, punktet die Datenbrille mit bisher unerreichten technischen Spezifikationen und ist sofort einsatzbereit.

Mit der Arc 2 ist eine neue Art der Kommunikation im industriellen Umfeld möglich. (Bild: www.almer.com)

Die Arc 2 von Almer Technologies ermöglicht eine neue Art der Kommunikation im Bereich Fernwartung und Kundenservice für die Industrie. Mit den Smart Glasses lassen sich unkompliziert Prozesse optimieren und damit Zeit und Kosten sparen. Die 179 Gramm leichte AR-Brille setzt neue Massstäbe in puncto Tragekomfort gegenüber vergleichbaren AR-Brillen. Mit verbesserten Funktionen und durchdachtem Design ist die Almer Arc 2 die Lösung für eine Vielzahl von Herausforderungen in der modernen industriellen Arbeitsumgebung.

Neue Features und neue Optik

Im Vergleich zum Vorgängermodell zeichnet sich die Almer Arc 2 durch ein Display aus, das in seiner Helligkeit verdoppelt wurde. Somit ist auch der Einsatz in Aussenbereichen mit hoher Sonneneinstrahlung problemlos möglich. Dank der Integration von Lautsprechern lassen sich spontane Telefonate ohne zusätzliche Kopfhörer annehmen. Die leistungsstarken Mikrofone gewährleisten selbst in lärmintensiven Umgebungen eine klare Kommunikation. Mit 25 Megapixeln und Autofokus liefert die Kamera eine aussergewöhnliche Bildqualität. Selbst beim Zoomen bleiben Details gestochen scharf. Ein integriertes Licht dient als praktische Beleuchtung für dunkle Arbeitsbereiche. Eine ergänzende Stirnlampe wird obsolet. Aufgrund der Schnellladefunktion ist die Arc 2 innerhalb von 15 Minuten wieder zu 80 Prozent aufgeladen.

Anziehen und sofort loslegen

Dank eines monatlichen Abosystems sowohl für die Hardware von Almer als auch für die notwendige Software, die vom Partner TeamViewer kommt, bleiben die Anschaffungskosten der Arc 2 gering. Die Datenbrille überzeugt jedoch vor allem durch ihre einfache Bedienbarkeit. „Unsere Lösung ist ‚enterprise-ready‘. Anwender können die Brille sofort einsetzen und für viele verschiedene Zwecke nutzen“, sagt Sebastian Beetschen, CEO von Almer Technologies. Auch der Tragekomfort und die problemlose Integration in bestehende Arbeitsprozesse in Produktionsumgebungen sowie bei der Installation, Wartung und Fehlerbehebung komplexer Maschinen überzeugte bereits renommierte Unternehmen wie die SFS Group und Cablex/Swisscom.

Quelle: www.almer.com

Swiss TecLadies: Förderung junger Frauen in der Schweizer Technikwelt

Swiss TecLadies, das nationale Förderprogramm der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften SATW, lanciert die Ausgabe 2024/2025. Vom 19. Februar bis zum 1. April 2024 werden junge Frauen zwischen 14 und 19 Jahren in der ganzen Schweiz ermutigt, sich für einen der 100 verfügbaren Plätze im Mentoring-Programm von Swiss TecLadies anzumelden.

Das Mentoring-Programm von Swiss TecLadies bietet jungen Frauen die Möglichkeit, Wissenschaft und Technik zu erforschen. (www.tecladies.ch)

Das Mentoring-Programm von Swiss TecLadies bietet jungen Frauen zwischen 14 und 19 Jahren die Möglichkeit, Wissenschaft und Technik zu erforschen, indem sie auf verschiedenen Ebenen begleitet werden. 

100 freie Plätze, um in die Welt der Wissenschaft und Technologie einzutauchen 

Die Anmeldungen für die Ausgabe 2024/2025 sind vom 19. Februar bis zum 1. April 2024 geöffnet. Um diese einmalige Gelegenheit bekannt zu machen, lanciert Swiss TecLadies eine nationale Kommunikationskampagne, um junge Frauen aus dem ganzen Land dazu einzuladen, sich anzumelden.  

Während sieben Monaten haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, von erfahrenen Mentorinnen individuell betreut zu werden und einen Einblick in das Berufsleben zu erhalten. Durch zahlreiche Aktivitäten des Programms kann man sich mit der Vielfalt technischer Berufe vertraut machen, während man neue Fähigkeiten entwickelt und die Persönlichkeit stärkt. Das Mentoring-Programm bietet ausserdem die Möglichkeit, sich einer Gemeinschaft von motivierten und inspirierenden Frauen aller Altersgruppen anzuschliessen, die in den Bereichen Wissenschaft und Technik aktiv sind, und sich mit anderen jungen Frauen mit ähnlichen Interessen zu vernetzen.

Engagierte Partner 

Das Programm wird am 28. September 2024 an der #wetechtogether-Konferenz in Zürich lanciert und kommt am 5. April 2025 im Nationalen Sportzentrum in Tenero (TI) zum Abschluss. In diesen sieben Monaten stehen Besuche in Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf dem Programm, darunter CSEM (12.11.2024), Google (27.11.2024), CERN (31.01.2025), EPFL (8.03.2025), CSCS, SUPSI, USI und das Ideatorio. Module zur Stärkung der Persönlichkeit sowie Workshops im Projektmodus (mit Intrinsic in Zürich am 1.-2.11.2024 und 10.-11.01.2025) runden das Angebot ab. Die jungen Frauen können auch an allen TecDays teilnehmen. TecDays sind Veranstaltungen an Schulen der Sekundarstufe II, die der Technik gewidmet sind. 

Das Programm wird von den Akademien der Wissenschaften Schweiz und der Werner Siemens Stiftung finanziell unterstützt. 

Ein Förderprogramm mit Wirkung  

Seit 2018 haben mehr als 250 junge Frauen profitiert: Das Mentoring-Programm unterstützt und trägt zum Mentalitätswandel bei. Dieser ist fundamental, um Geschlechterstereotypen und damit auch dem Arbeitskräftemangel in technischen Berufen entgegenzuwirken.  

Quelle und mehr Informationen: www.tecladies.ch

Schweizer Cyberspace Studie: 2.5 Millionen potenzielle Sicherheitslücken entdeckt

An den Swiss Cyber Security Days werden heute die Resultate eines wissenschaftlichen Scans des Schweizer Cyberspace präsentiert; also aller ans öffentliche Internet angeschlossener IT-Infrastrukturen. Über 2.5 Millionen potenzielle Schwachstellen wurden im CH-Cyberraum identifiziert. Davon werden über eine Million als kritisch oder hoch bewertet.

Über 2.5 Millionen potenzielle Schwachstellen wurden im CH-Cyberraum identifiziert. (Bild: www.pexels.com)

Der von Dreamlab Technologies CEO Nicolas Mayencourt und Professor Marc K. Peter präsentierte Bericht an den Swiss Cyber Security Days 2024 in Bern zeigt auf, was eine Nation oder Cyberkriminelle sehen würden, welche den Schweizer Cyberraum für mögliche Angriffe analysieren. Der Scan wurde mit der Softwarelösung CyObs durchgeführt. CyObs misst die sogenannte externe Angriffsfläche und inventarisiert alle ans Internet angeschlossene IT-Infrastrukturen (wie beispielsweise Server und Firewalls). Dadurch entsteht auch eine Übersicht der potenziellen Schwachstellen, also der Angriffsfläche im Schweizer Internet.

Zentrale Erkenntnisse aus dem CyObs-Scan Schweiz 2024:

  • Im Schweizer Cyberspace wurden 3’235’826 der Schweiz zugeordnete aktive IPv4-Adressen sowie 1’885’471 aktive Domains gefunden.
  • Der CyObs-Scan identifizierte 2.5 Millionen potenzielle Schwachstellen (basierend auf Metadaten oder der Versionsnummer der Software). Davon werden 421’735 als kritisch und 727’557 als hoch eingestuft (kritische Schwachstellen sind solche mit einem CVSS-Score von 9.0–10, hohe Schwachstellen solche mit einem CVSS-Score von 7.0–8.9).
  • Nur 18.9% der Server für aktive Domains befinden sich im Schweizer IP-Bereich; 81.1% der Server befinden sich ausserhalb des Schweizer Cyberspace.
  • Nur rund 13.4% der DNS-Server befinden sich im Schweizer IP-Bereich; 86.6% sind ausserhalb der Schweiz. Sie stellen DNS-Dienste für 50.9% der Domains im Schweizer Cyberspace bereit.
  • Nur 29.4% der Mail-Exchange-Server befinden sich im Schweizer Cyberspace. Sie versorgen 59.4% der Domains mit Maildiensten.

Potenzielle Schwachstellen beinhalten unter anderem nicht mehr unterstützte Betriebssysteme mit dokumentierten Sicherheitslücken, nicht aktualisierte Firewalls, ungeschützte Datenbanken, angreifbare Webseiten (auf welchen z.B. die Passwörter von Benutzern gestohlen werden können), angeschlossene industrielle Geräte (mit Schwachstellen und in vielen Fällen ohne vorgeschaltete Firewalls) und FTP-Server.

Im Schweizer Cyberspace wurden zudem 604 aktive Domains bzw. 439 aktive IP4-Adressen der Schweizer Bundesverwaltung (admin.ch) identifiziert. Der Scan zeigte 781 potenzielle Verwundbarkeiten, wovon 18% als kritisch und 25% als hoch eingeschätzt werden. Die meisten kritischen potenziellen Schwachstellen in der Internet-Infrastruktur der Schweizer Bundesverwaltung sind veraltete Versionen von OpenSSH und Apache HTTPD.

Nicolas Mayencourt und Marc K. Peter schliessen ihre Keynote mit dem Aufruf, dass die Schweiz viel Potenzial hat, die Basis-Cyberhygiene im nationalen Cyberraum herzustellen. Die öffentliche Diskussion zur nationalen Cybersicherheit ist der Startpunkt für eine nationale Cybersicherheitsstrategie. Sie bildet das Fundament der digitalen Gesellschaft und stellt für ihre Bürgerinnen und Bürger die Themen der digitalen Rechte, der Privatsphäre und Produktsicherheit in den Fokus der politischen und wirtschaftlichen Investitionen, die mit der digitalen Transformation unausweichlich sind.

Quelle und weitere Informationen: www.dreamlab.net

Neue Software-Innovationen aus der Churer Altstadt

Das Schweizer Software-Unternehmen M&F Engineering hat in der Churer Altstadt eine Zweigstelle eröffnet. Neue Arbeitsplätze, spannende Trainee-Stellen und individuelle Software-Lösungen für Technologie- und Industriefirmen bringen innovative Impulse in die Kantonshauptstadt.

M&F Engineering eröffnet in der Churer Altstadt eine Zweigstelle. (Bild: www.m-f.ch)

«Seit dem vergangenen Herbst sind wir am Martinsplatz in Chur zu Hause», freut sich Riccardo Gubser, Leiter des jüngsten M&F-Standorts. Die neue Zweigstelle ermöglicht dem Schweizer Software-Unternehmen, näher bei seinen Ostschweizer Kunden zu sein, darunter Unternehmen wie Trumpf oder Hamilton Medical, aber auch Gietz in Gossau, St. Gallen.

Nähe zu regionalen Technologie- und Industriefirmen

«Neben der Nähe zur regionalen Industrie schätzen wir die gute Erreichbarkeit und natürlich die privilegierte Lage an einer der schönsten Ecken von Chur», fasst Riccardo Gubser die Gründe für die Standortwahl zusammen. Mit Themen wie Prozessdigitalisierung oder künstlicher Intelligenz ist M&F Engineering von Neugier und Innovationsgeist geprägt. Das Softwareunternehmen spricht damit Industrie- und Technologieunternehmen an, die ihre Entwicklungs- oder Produktionsprozesse optimieren möchten.

Riccardo Gubser – Leiter des jüngsten M&F-Standorts. (Bild: www.m-f.ch)

Trainee-Programm und Kooperationen mit FHGR

Auf der anderen Seite ist M&F Engineering auf kompetente Mitarbeitende angewiesen. «Wir sind immer interessiert an talentierten Software Engineers und bieten gemeinsam mit 25 Partnerfirmen ein praxisnahes Trainee-Programm für Hochschulabsolvent:innen an», erklärt Riccardo Gubser. Zudem arbeitet man bereits mit der Fachhochschule Graubünden zusammen: In zwei Studienrichtungen tritt M&F Engineering als Partner auf und ermöglicht Studierenden wertvolle Praxiseinblicke in Computational and Data Science sowie Artificial Intelligence in Software Engineering (AISE).

Quelle: www.m-f.ch

Investment-Unternehmen wollen globalen Standard zur Berechnung vermeidbarer Emissionen entwickeln

Mirova und Robeco haben sich mit I Care von Bearing Point und Quantis zusammengetan, um eine Initiative für die Entwicklung einer weltweiten Datenbank zur Erfassung von Faktoren für die Vermeidung von Treibhausgasemissionen zu gründen.

Eine Datenbank soll die Berechnung von Emissionen, die durch diverse kohlenstoffarme oder nachhaltige Technologien verhindert werden, standardisieren und transparent machen. (Bild: www.depositphotos.com)

Diese Datenbank soll die Berechnung von Emissionen, die durch diverse kohlenstoffarme oder nachhaltige Technologien verhindert werden, standardisieren und transparent machen. Die Initiative wird von zehn Gründungspartnern mit einem Gesamtvermögenswert von über 2 Billionen USD unterstützt.

Ein globaler Standard zur Bewertung vermiedener Emissionen

Die Energiewende erfordert die Abwendung von kohlenstoffbasierten Aktivitäten, daher müssen auch dekarbonisierte Alternativen verfügbar sein. Die Daten, die von Unternehmen derzeit zu ihren direkten Treibhausgasemissionen (THG) und den geschätzten indirekten Emissionen (Scope 2, Scope 3) übermittelt werden, basieren zwar auf einer soliden methodischen Grundlage, aber es werden andere Messgrössen benötigt, um die jeweiligen Beiträge zu ermitteln und Lösungen vergleichen zu können.  Wenn es wichtig ist, alle Ressourcen und die Wiederverwertbarkeit von Komponenten zu berücksichtigen, die bei der Produktion eines Elektrofahrzeugs eine Rolle spielen, ist es auch wichtig, die Kohlenstoffemissionen zu verstehen und zu messen, die durch ein Elektrofahrzeug in einem Verkehrssektor vermieden werden können, der immer noch stark von Verbrennungsmotoren abhängig ist.

Die Entwicklung eines Standards für eine globale Datenbank von Emissionsvermeidungsfaktoren ist für viele Wirtschaftsakteure ein wichtiger Schritt. Für den Finanzsektor wird diese Initiative Einschätzungen zu den Emissionen ermöglichen, die durch die finanzierten Aktivitäten vermieden werden, und diese transparent und vergleichbar machen. Wenn solche Schätzungen in standardisierter Weise für ein breites Spektrum von Lösungen umgesetzt werden, ermöglichen sie, Investitionen in die Lösungen mit dem grössten Potenzial für die Dekarbonisierung zu lenken, je nachdem, wo sie sich befinden. Für Unternehmen, Projektsponsoren oder -finanzierer und Berater soll diese Datenbank transparente Berechnungen ermöglichen, die sich auf einen anerkannten externen Standard beziehen. Die Datenbank soll den Datenanbietern ermöglichen, die vermiedenen Emissionen für ein breites Spektrum von Investitionen einzuschätzen und damit die vorhandenen Messgrössen für die Klimaauswirkungen zu ergänzen, die derzeit zu ungenau oder zu binär sind.

Eine einheitliche und transparente Datenbank

Die Datenbank, erstellt von I Care by Bearing Point und Quantis wird zunächst 80 spezifisch definierte kohlenstoffarme Lösungen umfassen (Energie aus Biomasse, recycelter Kunststoff, kohlenstoffarmer Beton). Die geografische Differenzierung der für jede Lösung berücksichtigten Referenzszenarien und die verschiedenen Glieder in den Wertschöpfungsketten dieser Lösungen sollten in der ersten Phase, die im 4. Quartal 2024 endet, zur Schaffung von ca. 9.600 verschiedenen Vermeidungsfaktoren führen.

Die Schaffung einer standardisierten und transparenten Datenbank für Vermeidungsfaktoren sollte es ermöglichen, die von Unternehmen und Projekten verhinderten Emissionen zu quantifizieren, zu vergleichen und zu prüfen und so die Umlenkung von Finanzströmen in Anlagen zu fördern, die die Dekarbonisierung vorantreiben.

Jeder Emissionsfaktor enthält Einzelheiten zu den getroffenen Annahmen, insbesondere:

  • Die verwendete Funktionseinheit
  • Der Kohlenstoff-Fussabdruck der Lösung
  • Das verwendete Referenzszenario
  • Die Lebensdauer der Lösung
  • Der Zeitwert des Kohlenstoffs
  • Der Rebound-Effekt

Für alle diese Parameter sollen präzise Vorgaben bereitgestellt und jährlich aktualisiert werden. Die Datenbank soll auch detailliertere Berechnungen ermöglichen, je nachdem, wie weit der Zugriff auf die Daten reicht. So könne ein Unternehmen, das eine „Lebenszyklus“-Analyse seiner Lösung durchgeführt hat, die Parameter ändern, um einen genaueren Vermeidungsfaktor zu erhalten. Der Umfang der Datenbank soll schrittweise auf viele andere kohlenstoffarme oder umweltfreundliche Lösungen ausgeweitet werden. Die Entwicklung der Datenbank und die Auswahl der Methoden sollen von einem technischen Ausschuss überwacht werden, dem die wichtigsten Organisationen angehören, die hinter den aktuellen Standards für vermiedene Emissionen stehen.

Die Entwicklung der Datenbank soll im Januar 2024 begonnen worden sein, und eine erste Version sollte allen Stakeholdern, die vermiedene Emissionen berechnen müssen – darunter Unternehmen, Berater, Entwickler von Software zur Impact-Messung, Finanzinstitute und Datenanbieter – zur Verfügung gestellt werden. Die Datenlieferanten, die die Emissionen auf Unternehmens- und Anlagenebene berechnen, werden in den Aufbau der Faktor-Datenbank einbezogen und müssen sich an ein Protokoll für deren Anwendung orientieren.

Lucian Peppelenbos Climate and Biodiversity Strategist bei Robeco kommentiert: “Vermiedene Emissionen sind das fehlende Teil des Puzzles, wenn es darum geht, die Finanzierung des Wandels zu erleichtern. Auf globaler Ebene muss viel mehr Kapital in Klimalösungen fliessen. Diese Kennzahl kann dazu beitragen, Kapitalströme auf Unternehmen zu lenken, die die wirksamsten Lösungen für den Klimaschutz anbieten. Mit der breiten Unterstützung dieser Initiative durch Investoren, Wissenschaftler und andere Stakeholder hoffen wir, die Metrik für vermiedene Emissionen als Standard zu etablieren, der neben Ausrichtungsmetriken zur Identifizierung von Unternehmen verwendet werden kann, die für den Netto-Null-Umstieg entscheidend sind. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Mirova, I Care und Quantis sowie den 12 anderen Förderern, um dieses Ziel zu erreichen.”

Quelle: www.robeco.com

Das KI-Tool „Plain“ für verständliche Kommunikation

In vielen Unternehmen sind Dokumente oft so komplex, dass nur Experten sie verstehen. Das gefährdet Wachstum, Qualität und Sicherheit. Missverständnisse in sicherheitskritischen Dokumenten können sogar zu Verletzungen oder Todesfällen führen. Der TÜV Rheinland erklärt, warum Dokumentationen oft so schwer verständlich sind – und wie KI-Software helfen kann.

Unklare Sprache in der Kommunikation führt im schlimmsten Fall zu Unfällen und schweren Mängeln. KI kann beim Übersetzen helfen. (Bild: www.depositphotos.com)

Komplexe Dokumente schliessen Mitarbeiter aus

Das Ziel hinter Dokumentationen in Unternehmen sei meist, ein Zertifikat zu erhalten, erklärt der TÜV Rheinland in einem Blogbeitrag. Zielgruppe sind oft nicht die Mitarbeiter, sondern die Menschen, die das Unternehmen zertifizieren. „Die Sprache der typischen Systemdokumentationen ist ‚auditorisch‘, das heisst auf die Normen, die Auditoren sowie auf die Erlangung des Zertifikates ausgerichtet.“, schreibt der TÜV Rheinland in seinem Blog (QM-aktuell.de). Das schliesst viele Mitarbeiter aus den Dokumenten aus. Ein teurer und gefährlicher Fehler.

„Einfach schreiben ist schwer“

Die Meinung der Autoren: Viele Experten für Qualität können nur noch in der Sprache von Normen und technischen Modellen über Qualitätsmanagement schreiben. Helfen könnte dabei eine Software wie das kostenlose KI-Tool „Plain“ von Wortliga, so die Einschätzung des TÜV Rheinland.

„Einfach schreiben ist schwer“, sagt Gidon Wagner von Wortliga. „Die Herausforderung liegt darin, komplexe Inhalte so aufzubereiten, dass sie jeder versteht – ohne dabei Präzision zu verlieren. Das KI-Tool „Plain“ hilft Experten dabei. Die Einschätzung des TÜV Rheinland verdeutlicht, welchen Beitrag KI in der Kommunikation leisten kann.“

Klare Kommunikation spart Zeit und erhöht Zufriedenheit

Verständliche Kommunikation bringt Organisationen auch wirtschaftlich weiter: Mitarbeiter machen weniger Fehler; Firmen können Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität erhöhen – das zeigen Untersuchungen. Auch Behörden verringern damit die Anzahl an Rückfragen und Missverständnissen und entlasten dadurch ihre Mitarbeiter. Das spart vor allem Kosten und baut Bürokratie ab.

KI-Übersetzung

Nicht nur bei sicherheitskritischen Dokumenten sorgt klare Sprache für lebenswichtige Eindeutigkeit. Ärzte können mit KI-Übersetzungen zum Beispiel Patienten helfen, Beipackzettel besser zu verstehen. Das Fachportal für Mediziner „Medscape“ rät Ärzten deswegen: „Unverständliche Beipackzettel oder Leitlinien? Empfehlen Sie Patienten die künstliche Intelligenz „Plain““. Auch der AOK-Bundesverband empfiehlt Wortliga für die Gesundheitskompetenz von Patienten.

Die KI des Unternehmens Wortliga unterscheidet sich von Chatbots wie zum Beispiel ChatGPT. Solche Tools liefern stark unterschiedliche Ergebnisse, weil sie allgemein gehalten sind. „Plain“ ist spezialisiert auf Übersetzungen in verständliche Sprache. So gehen keine Details verloren. Das Tool folgt dabei der Norm ISO 24495-1 für „Einfache Sprache“.

Quelle: www.wortliga.de

In den meisten Unternehmen setzen eher IT-Experten als Citizen Developer Low-Code-Plattformen ein

Webcon, Anbieter der Low-Code-Plattform Webcon BPS zur Business Process Automation (BPA), veröffentlicht die Ergebnisse einer neuen Studie zum Stand der Low-Code-Anwendungsentwicklung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Opinion Matters hat Webcon dafür 261 IT-Entscheidungsträger aus B2B- und B2C-Unternehmen befragt, die an der Anwendungsbereitstellung in ihren Organisationen beteiligt sind.

84 Prozent aller Befragten gehen davon aus, dass Low-Code-Plattformen für die Anwendungsentwicklung in den nächsten Jahren noch wichtiger werden. (Bild: www.depositphotos.com)

Die Studie zeigt, dass 36 Prozent der Unternehmen aktuell pro Jahr vier bis zehn IT-Anwendungen ausliefern, weitere 36 Prozent liefern elf bis 20 neue Applikationen aus. Das reicht jedoch bei weitem nicht aus, um die Nachfrage nach nützlichen IT-Anwendungen zu decken – 77 Prozent sehen hier Verbesserungsbedarf bei der unternehmenseigenen IT. 

Low Code hat die Erprobungsphase in den meisten Unternehmen lange hinter sich gelassen: 63 Prozent der Unternehmen haben zwei oder drei Low-Code-Plattformen im Einsatz – die darauf entwickelten Anwendungen sind für 87 Prozent der Befragten kritisch für den Geschäftserfolg.

Die meistgenannten Vorteile der Low-Code-Anwendungsentwicklung sind dabei:

  • Günstigere Entwicklung und Auslieferung: 82 Prozent
  • Schnellere Auslieferung: 89 Prozent
  • Anwendungen sind besser auf Business Needs zugeschnitten: 82 Prozent
  • Höhere Flexibilität bei der Nutzung, leichter zu verändern: 83 Prozent

„Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass die Anforderungen der Anwender nicht klar definiert sind und sich diese im Laufe der Zeit auch ständig verändern“, so Philipp Erdkönig, Consultant bei Webcon. „Die Studie zeigt sehr gut, wie wichtig die Anpassbarkeit von Anwendungen ist: 49 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass neue Anwendungen bereits nach einem Jahr nicht mehr alle Nutzeranforderungen erfüllen. Mit Low-Code-Plattformen erfüllen diese die Anforderung der Flexibilität viel besser als Standardsoftware (80,5 Prozent) aber auch als individualprogrammierte Anwendungen (82,2 Prozent).“

Philipp Erdkönig – Consultant bei Webcon. (Bild: www.webcon.com)

84 Prozent aller Befragten gehen deshalb davon aus, dass Low-Code-Plattformen für die Anwendungsentwicklung in den nächsten Jahren noch wichtiger werden – 42 Prozent sagen sogar, dass ihre Wichtigkeit signifikant steigen wird.

„Die Studienergebnisse erhärten den Verdacht, dass Low Code und Citizen Development nur in Power-Point-Präsentationen und Marketing-Unterlagen ein unzertrennliches Paar bilden“, führt Erdkönig fort. „In der Praxis ist die IT weiterhin unabdingbar für die Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen: Die klare Mehrheit (78,7 Prozent) gibt an, dass die Low-Code-Entwicklung in den Händen von professionellen Entwickler:innen aus der eigenen IT-Abteilung liegt. Was sich aber klar abzeichnet, ist eine stärkere Einbindung der Fachabteilungen in den Entwicklungsprozess. Vor allem bei Unternehmen mit bis zu 1000 Mitarbeitern ist die Kooperation aus Business und IT die am häufigsten genannte (57,7 Prozent) Strategie bei der Bereitstellung von neuen IT-Anwendungen. Dies entspricht genau der Methode des sogenannten Citizen-assisted Development, die eine Weiterentwicklung des Citizen Development darstellt.“

Quelle: www.webcon.com

Europäische Versicherer planen höhere Investitionen in Digitalisierung

Zwei Drittel der Führungskräfte in der europäischen Versicherungsbranche planen, ihre Digitalisierungsprogramme zu beschleunigen, um vor dem Hintergrund der weiterhin drohenden Rezession sowohl die Zufriedenheit ihrer Kunden als auch die Effizienz ihrer Betriebsabläufe zu verbessern. Dies geht aus einer neuen Marktstudie hervor, die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) veröffentlicht hat.

ISG-Studie: Zwei Drittel der Befragten planen für die kommenden beiden Jahre eine Erhöhung ihrer Investitionen in digitale Technologien. (Bild: www.pixabay.com)

Für die Studie wurden im vierten Quartal 2023 insgesamt 270 Business-Entscheider und IT-Führungskräfte aus der europäischen Versicherungswirtschaft befragt. Dabei zeigte sich, dass zwei Drittel der Befragten für die kommenden beiden Jahre eine Erhöhung ihrer Investitionen in digitale Technologien planen. Die Bereiche Bezahlkanäle (68 Prozent), Cybersicherheit (63 Prozent), Augmented/Virtual Reality (63 Prozent) und künstliche Intelligenz (59 Prozent) führen die Liste der wichtigsten Investitionsfelder an.

Aus Sicht der Befragten liegen die derzeit grössten geschäftlichen Herausforderungen in der Gewinnung von Neukunden (85 Prozent) sowie dem Erhalt der Bestandskunden (74 Prozent). Verstärkte Investitionen in digitale Angebote und personalisierte Dienstleistungen sollen dazu beitragen, den aktuellen Kundenstamm zu erhalten und schrittweise weiter auszubauen.

„Europäische Versicherer konzentrieren sich auf Digital-first-Ansätze, wenn sie Technologien der nächsten Generation einführen, die die Ertragskraft des Kerngeschäft steigern und die Marktposition der Unternehmen verbessern“, erläutert Steve Hall, Chief AI Officer & President ISG EMEA. „Die Automatisierung von Prozessen und Entscheidungen sowie das Datenmanagement werden dazu beitragen, technologiegestützte Organisationen zu bilden, in denen der Mensch im Mittelpunkt steht und sich rasch entwickelnde digitale Technologien dazu genutzt werden, die Arbeit neu zu gestalten, die Kosten zu senken und die Dienstleistungen zu verbessern. KI wird zweifellos ein weiterer Motor dieser Entwicklung sein.“

KI, Cyber- und IT-Sicherheit

Laut Umfrage wächst der Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) derzeit besonders stark. 13 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Jahresbudget für KI bereits mehr als eine Million Euro beträgt. Sechs von zehn Experten erwarten eine weitere Steigerung der Investitionsmittel im laufenden Jahr. Neben etablierten KI-Methoden wie der Verarbeitung natürlicher Sprache und maschinellem Lernen werden zunehmend auch grosse Sprachmodelle eingesetzt. Die KI-Entwicklung steht bei vielen Befragten noch am Anfang: Die Hälfte der Unternehmen (50 Prozent) experimentiert mit Prototypen, nur 6 Prozent entwickeln unternehmensweite KI-Lösungen. Der Vergleichswert für den Bereich der Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) Technologien liegt bei 18 Prozent. Der hohe Zuspruch verdankt sich vor allem dem Geschäftskundenbereich. Hier eröffnen AR-/VR-Tools neue Möglichkeiten, um Schadensfälle durch vorbeugende Wartung zu minimieren.

91 Prozent der Befragten sehen Effizienzsteigerungen im Bereich Kundendatenmanagement als wichtige Investitionspriorität. Aus Beratungsprojekten weiss ISG, dass nur etwa ein Fünftel der vorhandenen Kundendaten effektiv genutzt wird. Das Aufbrechen der Datensilos stellt somit nach wie vor eine grosse Herausforderung dar.

Ein weiteres Schwerpunktthema ist der Bereich Cybersicherheit, da sich die Unternehmen zunehmend auf digitale Infrastrukturen verlassen, in denen Vermögenswerte anfällig für Betriebsunterbrechungen und Cyberangriffe werden. Vor diesem Hintergrund nehmen die Investitionen in das digitale Risikomanagement weiter zu. Hiervon profitieren vor allem die Bereiche Cyber und KI. Ziel ist es, „Kundenvertrauen“ als wichtiges Unterscheidungsmerkmal aufzubauen sowie die zunehmenden regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. 63 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Budgets für Cybersicherheit 2024 und 2025 steigen werden, um den wachsenden Risiken und regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.

„Der Schwerpunkt der Investitionen von Versicherern liegt auf KI, Legacy-Modernisierung und IT-Sicherheit. Über den Aufbau von strategischen Partnerschaften kann der Zugang zu digitalen Fähigkeiten, Prozesswissen und spezialisierten Fachkräften verbessert werden, während gleichzeitig der Marktzugang erweitert und das Entwicklungsrisiko geteilt wird“, fügt Hall hinzu. „Der Anteil der Unternehmen, die die Konsolidierung ihres Dienstleisterportfolios als oberste IT-Priorität betrachten, steigt deutlich von 59 Prozent im Jahr 2022 auf beachtliche 93 Prozent im Jahr 2023.“

Angesichts der sich entwickelnden Dynamik des Arbeitsmarktes und der Notwendigkeit, IT-Talente anzuziehen und zu halten, ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Insourcing und Outsourcing von entscheidender Bedeutung: Der Anteil der Befragten, die in Insourcing investieren wollen (78 Prozent), ist fast genauso hoch wie der Anteil derer, die in Outsourcing investieren wollen (77 Prozent). 68 Prozent der Entscheidungsträger sehen in der Verbesserung des Talentmanagements eine dringende geschäftliche Notwendigkeit.

„Während Technologieunternehmen und Insurtech-Startups zu attraktiven Arbeitgebern für junge, technologieaffine Fachkräfte werden, stehen etablierte Versicherer vor der Herausforderung, die besten Talente zu gewinnen und zu halten“, unterstreicht Hall abschliessend. „Qualitativ hochwertiges Talentmanagement wird somit zu einem entscheidenden Faktor, um den transformativen technologischen Anforderungen gerecht zu werden.“

Quelle: www.isg-one.com

Unfallzahlen von Suva-Versicherten bleiben stabil

Die Suva versichert als grösste Unfallversicherung der Schweiz rund die Hälfte aller Berufstätigen und einen Fünftel aller Betriebe gegen Berufs- und Freizeitunfälle sowie Berufskrankheiten. Im vergangenen Jahr wurden der Suva über 490 000 Unfälle und Berufskrankheiten gemeldet. Der Unterschied zum Vorjahr ist gering. Generell ereignen sich mehr Unfälle in der Freizeit als bei der Arbeit.

Suva: Im Jahr 2023 ereigneten sich 61 Prozent der gemeldeten Unfälle in der Freizeit und 39 Prozent bei der Arbeit. (Bild: www.suva.ch)

Im Jahr 2023 meldeten die versicherten Betriebe der Suva rund 494 000 Unfälle und Berufskrankheiten. Der Unterschied zu den Vorjahreszahlen ist mit einer gesamthaften Zunahme von 0,3 Prozent gering. Die Berufsunfälle und Berufskrankheiten stiegen um 0,8 Prozent auf rund 186 000 Fälle, die Freizeitunfälle um 0,7 Prozent auf rund 292 000 Fälle. Bei den als arbeitslos gemeldeten Personen sowie bei Personen in IV-Massnahmen sind die Unfälle um 10,6 Prozent zurückgegangen. Dies kann unter anderem auf die gute Arbeitsmarktlage mit weiter sinkenden Arbeitslosenzahlen zurückgeführt werden. 

Bei der Suva in der obligatorischen Unfallversicherung registrierte Fälle:

Total Unfälle und Berufskrankheiten

2023

Differenz zum Vorjahr

2022

davon Berufsunfälle und Berufskrankheiten

493 636

+ 0,3 %

491 945

davon Nichtberufsunfälle

186 398

+ 0,8 %

276 886

davon Unfälle und Berufskrankheiten in der
Unfallversicherung für Arbeitslose und
von Personen in IV-Massnahmen

15 230

– 10,6 %

17 030

«Dass die Unfallzahlen bei der Arbeit und in der Freizeit gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben sind, ist erfreulich», sagt Alois Fässler, Statistiker bei der Suva. «Wir vermuten, dass das Unfallrisiko, das heisst, die Anzahl Unfälle pro 1000 Vollbeschäftigte, leicht abgenommen hat. Dies, weil die Anzahl der Erwerbstätigen gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) in den ersten drei Quartalen 2023 stärker gestiegen ist als die Zahl der Unfälle. Genauere Angaben dazu können wir im Frühling machen, wenn die definitiven Zahlen vorliegen.»

Mehr Freizeit- als Berufsunfälle

Während in früheren Jahren die Berufsunfälle deutlich im Vordergrund standen, registrierte die Suva im Jahr 1991 erstmals mehr Freizeit- als Berufsunfälle. Seither überwiegen die Freizeitunfälle. Im Jahr 2023 ereigneten sich 61 Prozent der gemeldeten Unfälle in der Freizeit und 39 Prozent bei der Arbeit. «Die Menschen investieren heute mehr Zeit in ihre aktive Freizeit, weshalb die Unfallzahlen im Freizeitbereich höher ausfallen als in der Berufswelt» so Alois Fässler. «Weitere Gründe sind die kontinuierliche Präventionsarbeit in den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie der Rückgang von Arbeitsplätzen mit hohem Unfallrisiko, beispielsweise durch zunehmend automatisierte Abläufe.»

Die detaillierten Informationen zum Geschäftsjahr 2023 von Suva werden am 14. Juni 2024 in Luzern im Rahmen ihrer Bilanzmedienkonferenz präsentiert.

Quelle: www.suva.ch