Aus der Krise zum Topergebnis
Wenn es läuft, dann läuft es: Die Spannmittelherstellerin SwissChuck AG feierte 2017 ihren 50. Geburtstag, erzielte das beste Ergebnis ihrer Geschichte und plante gleichzeitig noch die Zertifizierung nach ISO 9001:2015. Dies alles trotz Rückschlägen in den Vorjahren.
Erfolgsnachrichten wie jene der SwissChuck AG, Effretikon, liest man als Freund der Schweizer KMU gerne. SwissChuck fertigt mit 25 Mitarbeitenden Spannmittel für Schleifma-schinen und erzielt dabei «stolze» 99 Prozent der Wertschöpfung in der Schweiz. CEO Christoph Allemann: «Mit einem Exportanteil von über 80 Prozent gelingt es uns immer wie-der durch Innovation und Leistung Kunden im internationalen Umfeld zu begeistern.» Die Hauptmärkte sind: Europa, China, Japan und die USA. Grossabnehmer: die Automobilbran-che. Und eben dies wurde 2015 zur Herausfor-derung.
Unangenehmer Doppelschlag
2015 ist SwissChuck beinahe ins Wanken ge-raten. Erst der Euroschock, dann der Ab-gasskandal. Eine harte Zeit für ein Schweizer KMU mit vielen Kunden aus der Automo-bilbranche. Allemann: «Es ist uns gelungen, sehr schnell und mit unterschiedlichen Mass-nahmen auf die veränderte Situation zu re-agieren. Der Fokus auf neue Märkte (geogra-fisch) und Branchen hat uns geholfen, die Ein-brüche im Kerngeschäft zu kompensieren.»
Intensive Qualitätsentwicklung
Ein weiterer Schlüssel zur Erfolgsmeldung 2017: umfassendes elektronisches Qualitäts-management. CEO Allemann stellt dabei klar:«IQSoft bildet das Fundament unserer Fehler-kultur. Mit unseren hohen Ansprüchen an Qualität für Produkte und Prozesse ist IQSoft ein unverzichtbares Werkzeug geworden. Der strukturierte Umgang im Bereich Fehler-management durch die Mitarbeitenden ist inzwischen zu einem zusätzlichen Wettbe-werbsvorteil herangewachsen.»
Eine neue Prozesslandkarte für ISO 9001:2015
Im Rahmen der notwendigen Optimierun-gen nach den Schocks 2015 und einem sehr durchwachsenen Jahr 2016 ging SwissChuck richtig zur Sache. Man entschied sich zur Zer-tifizierung nach ISO 9001:2015.
Dafür vereinfachte Allemann die Swis-sChuck-Prozesslandkarte: Komplizierte Ab-läufe (Erbe der früheren Zugehörigkeit zu ei-nem grossen Konzern) wurden konsequent zusammengestrichen. Andererseits über-prüfte er die bestehende Qualitätsmanage-mentsoftware IQSoft der Zofinger IQS AG: «Als ich hier anfing, habe ich andere Lösun-gen evaluiert und bin dann doch bald wieder bei IQSoft gelandet. Allerdings haben wir das Programm erneuert und nach 12 Jahren von Access auf SQL mitsamt den dazugehörigen Web-Modulen umgestellt.»
Optimale Wertschöpfung als höchste Vorgabe
Allemann teilte sein Unternehmen für die Prozessgestaltung in drei Teams auf: eines für Design, eines für Operation und eines für Sa-les & Service. Es ging ihm dabei um optimale Wertschöpfung innerhalb möglichst über-sichtlicher Strukturen – vom Angebots- übers Auftragswesen bis zu den Leistungen. Für die visuelle Prozessmodellierung nutzte er das IQSoft-Modul BPM («ein geniales Tool»). Und bei Unsicherheiten rund um die anstehende Zertifizierung («sie machte mich schon etwas nervös») schätzte er das Engagement des Sup-port-Teams der IQS AG: «Die sind enorm schnell. Das hätte ich bei anderen Software-Anbietern auch gerne.»
Mustervorlagen als solides Fundament
«Wir haben mit der IQS AG Mustervorlagen für die Prozesse dreier Teams entwickelt. Diese Templates konnte ich mit ihnen besprechen und ausarbeiten. Es lohnt sich, Prozesse zu hinterfragen und Ziele klar zu definieren. Zeitlich bestand unser Teamwork aus: 80 % Denkarbeit, 10 % Prozessmodellierung und 10 % Datenerfassung.»
«Egal, welches Element Sie nun neh-men: Bei jedem Punkt sind alle notwendigen Arbeitsschritte hinterlegt. Sie können ver-schiedene Normen abbilden. Und unterm Strich sorgen derart sauber dargestellte Pro-zesse natürlich auch dafür, dass neue Mitar-beitende den Puls des Unternehmens sehr schnell verstehen.»
Offenheit als Erfolgsrezept
«Wir haben für ISO 9001:2015 viel verwirk-licht. Die IQS AG half uns sehr. Dabei führten wir mit den Zofingern viele offene Diskussio-nen. Das gilt auch heute noch. Es ist Platz für Kritik. Am Schluss erreichen wir so zusam-men die optimale Lösung.»
Hans-Peter Kost, Verwaltungsratspräsi-dent der IQS AG, ist das nur recht: «Wir sind immer sehr motiviert und es macht Spass, für unsere Kunden tätig zu sein. Wir helfen ger-ne. Wobei es natürlich ein Vorteil ist, dass man IQSoft sehr hoch parametrieren kann.»
IQSoft als Thema bei Bewerbungen
Christoph Allemann zeigt Bewerbern gerne das firmeneigene ERP – und IQSoft. Kein Wunder: Die Zofinger Software hat mittler-weile einen derart hohen Verbreitungsgrad, dass IQSoft-Kenntnisse bei Bewerbungs gesprächen immer öfter verlangt oder aus gewiesen werden.
Finden statt suchen
Ob Kurznotiz, Konzept, Nachweis oder Bild: Christoph Allemann will Daten so schnell wie möglich finden. Die absolute Durchgängigkeit und die Volltextsuche seines Qualitätsassis-tenten – alles kann allem zugeordnet werden – schätzt er sehr: «Ein, zwei Klicks und man hat, was man sucht. Das ist natürlich wertvoll bei der Normenpflege und -erhaltung. Und wünscht sich ein SQS-Auditor einen komplet-ten Ausdruck von allem, kann er ihn sofort bekommen.»
Module nach Mass
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil eines flexiblen Qualitätsmanagementprogrammes: Modularität. Man kauft und nutzt nur, was man braucht, und baut bei Bedarf aus. Swiss Chuck verwendet unter anderem die IQSoft-Module Dokumentenlenkung, Chancen zur Verbesserung, Prozessmodellierung BPM, das Auditmodul sowie die Betriebs- und Prüf mittelüberwachung.
Das letztgenannte Modul mögen beson-ders die SwissChuck-Kunden. Allemann schmunzelt: «Sie sind begeistert, wie einfach alles abrufbar ist. Wir zeigen dann auch gerne unseren Prozessspiegel. Egal, wie Sie es an- schauen: IQSoft ist sehr gut zugänglich, bis hin zu Freigabe und Verteilung. Man könnte noch viel mehr machen. Das System ist grenzenlos.»
Allemanns Vision
Fragt man den SwissChuck-CEO nach seinen Zielen mit IQSoft, macht er klar: «Ich will Ein-heitlichkeit. Ich sehe das Programm nicht nur als Werkzeug zur Normerfüllung. Es ist ein In-formationssystem für alle. Solche Infos sind zum Beispiel Dossiers über Grosskunden, Ar-beitsanweisungen und so weiter. Wir sind noch laufend an der Integration aller Dokumente.»
Allemann möchte, «dass das System lebt». IQSoft müsse von den Mitarbeitenden als echte Unterstützung anerkannt werden: «Es ist ja ohnehin deren Werkzeug. Sie erfas-sen beispielsweise ihre Ideen und auch alle Ereignisse. Nur so kommt die Firma vorwärts. Nur so bewegt sich etwas.»
Anders gesagt: IQSoft managt nicht von alleine. Es sind die Anwender, welche mit IQSoft Unternehmensabläufe in guten Fluss bringen. Und das, so die Sicht des CEO, sei auch nötig: «Wir müssen wachsen, innovati-ver sein als alle anderen. Und das am teuers-ten Standort der Welt. Dafür sind wir nun gut aufgestellt. Wir wollen immer einen Tick intelligenter agieren als unser Marktumfeld.»
Qualitätsmanagement als bedeutender Erfolgsfaktor
Ein gutes Q-System, so Christoph Allemann, sei selbsterklärend. Da brauche niemand eine grosse Schulung: «Ein intensiv genutzter elektronischer Qualitätsassistent schafft täg-lich Wettbewerbsvorteile. Man nehme unse-re Lieferzeiten. Sie sind trotz momentaner Überlastung gut. Wir behalten dank optimal organisierten und gelebten Prozessen die Nase vorn. Ein System wie IQSoft ist dabei sehr, sehr hilfreich!»
Last but not least: die Zertifizierung
Bevor das noch vergessen geht: SwissChuck ist seit Oktober 2017 erfolgreich nach ISO 9001:2015 zertifiziert. Christoph Allemanns Fazit: «Ohne IQSoft hätten wir diese Zertifi-zierung nicht geschafft. Ich habe im Vorfeld mal ein ‹QM-Buch› gekauft und es dann bei-seitegelegt, weil es mir in der Praxis nichts
nützte.»