Die grössten Risiken der Schweiz
Als grösste Risiken der Schweiz werden die drei Gefährdungen Strommangellage, Pandemie und Ausfall des Mobilfunks identifiziert. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten Risikobericht 2020 des Bundes hervor.
An der nationalen Risikoanalyse «Katastrophen und Notlagen Schweiz 2020» (KNS) wurden insgesamt 44 bevölkerungsschutzrelevante Gefährdungen systematisch auf ihr mögliches Schadensausmass sowie auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit respektive Plausibilität analysiert, um das jeweilige Risiko zu bestimmen.
Die grössten Risiken
Die neue nationale Risikoanalyse identifiziert eine langandauernde Strommangellage im Winter, eine Influenza-Pandemie sowie ein Ausfall des Mobilfunks als die drei grössten Risiken, wie das Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BABS) schreibt. Alle drei Gefährdungen würden ein hohes Schadenpotenzial bei gleichzeitig relativ hoher Eintrittswahrscheinlichkeit bergen. Unverändert blieb gegenüber der Risikoanalyse von 2015 das Szenario der Influenza-Pandemie bei etwa gleicher Häufigkeit und gleichem Schadensausmass. Gemäss BABS konnten im Szenario Strommangellage aufgrund der seit 2015 ergriffenen Massnahmen die Anzahl der erwartenden Personenschäden reduziert werden, die wirtschaftlichen Auswirkungen wurden aufgrund neuer Erkenntnisse jedoch höher eingeschätzt. Der Ausfall von Mobilfunk als drittgrösstes Risiko habe man neu in den Katalog der Gefährdungen aufgenommen.
Daneben habe man eine Reihe von weiteren möglichen Katastrophen und Notlagen untersucht, welche ebenfalls ein relativ grosses Risiko darstellen. Die zehn grössten Risiken sind:
- Strommangellage
- Grippe-Pandemie
- Ausfall Mobilfunk
- Hitzewelle
- Erdbeben
- Stromausfall
- Sturm
- Ausfall Rechenzentrum
- Andrang Schutzsuchender
- Trockenheit
Arbeitsinstrument für Politik, Bund und Kantone
Die nationale Risikoanalyse «Katastrophen und Notlagen Schweiz» sei eine wichtige Grundlage für die systematische Planung von Massnahmen zur Vorbereitung auf Katastrophen und Notlagen, so das BABS. Politische Entscheidungsträger könnten anhand der Risikodiagramme eine Beurteilung vornehmen, welche Risiken sie akzeptieren wollten und welche zu reduzieren seien. Bundesstellen, die Kantone und zahlreiche Gemeinden würden die Erkenntnisse und KNS-Produkte ebenfalls für ihre eigene Katastrophenvorbereitung verwenden. Die KNS-Produkte würden zudem auch für vorsorgliche Massnahmen beim Schutz kritischer Infrastrukturen verwendet.
Der Risikobericht erlaube einen transparenten Vergleich des Gefährdungspotenzials von unterschiedlichen Ereignissen aus dem Bereich Natur, Technik und Gesellschaft. Die Risikobewertung von mutwillig herbeigeführten Ereignissen wie Anschläge oder Cyberangriffe wurde in Abstimmung mit dem Nachrichtendienst des Bundes vorgenommen, wie es abschliessend heisst.
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