Emmi digitalisiert Lebensmittelproduktion mit Wonderware von Schneider Electric

Emmi hat ihre grössten fünf Schweizer Produktionsstandorte mit insgesamt 350 Maschinen digitalisiert und kann seit diesem Sommer Produktionsdaten auf Knopfdruck analysieren. Die grösste Schweizer Milchverarbeiterin setzt dabei auf die Technologieplattform Wonderware von Schneider Electric. Dank erheblichem Effizienzgewinn rechnet Emmi mit einer Amortisation der Investition in zwei bis drei Jahren.

Emmi-Projektleiter Reto Stocker vor einem MES-Bildschirm. (Bild ZvG)

Emmi ist in den letzten Jahren stark gewachsen und verarbeitet mittlerweile die Milch jeder vierten Schweizer Milchkuh. Daraus entstehen europaweite Bestseller wie der Kaffeedrink Caffè Latte sowie vielfältige Käse- und Frischproduktspezialitäten. Die Produktionsprozesse waren dabei – historisch bedingt – je nach Emmi-Werk sehr unterschiedlich. „Dank der Digitalisierung verfügen wir nun über einen standardisierten Produktionsprozess für alle Schweizer Fabriken und erkennen Effizienzpotenziale viel rascher“, sagt Thomas Arnold, Produktionsleiter des Werks in Emmen.

Heterogene IT-Landschaft

Mit jeder Akquisition von Emmi kamen jeweils neue Prozessleitsyteme hinzu. „Wir hüteten einen Zoo an IT-Systemen“, sagt Reto Stocker, Projektleiter MES bei Emmi, „was die Beschaffung von produktionsrelevanten Daten extrem aufwändig machte.“ Die Einführung eines konzernweiten ERP-Systems (Enterprise Ressource Planning) bot die Chance, auch das Produktionsleitsystem zu vereinheitlichen und zu digitalisieren. Emmi setzte die Software-Lösung Wonderware von Schneider Electric bereits erfolgreich im Umfeld der Prozessleitsysteme ein.

Daher entschieden sich die Verantwortlichen auch beim übergreifenden Produktionsleitsystem für Wonderware. Zum Einsatz kommen in der ersten Phase nebst der Systemplattform die Module MES Operation und MES Performance.

350 Fertigungsmaschinen integriert

Als Systemintegrationsspezialist kam dabei das Beratungsunternehmen acs aus Wil zum Zug. Das auf die Nahrungsmittelindustrie spezialisierte Team von acs hat sämtliche Produktionsschritte detailliert abgebildet und innert zwölf Monaten insgesamt 350 Fertigungsmaschinen ins MES integriert. Dies an den Standorten Suhr, Emmen, Langnau, Dagmersellen und Ostermundigen. „Die Technologieplattform Wonderware eignet sich ideal dafür, heterogene Systeme zusammenzuführen und ist bereit für die künftige Entwicklung des Konzerns“, erklärt Lorenz Meyer, stellvertretender Geschäftsführer von acs.

Wertvolle Daten – bessere Rückverfolgbarkeit

„Die Produktionsmitarbeitenden haben die Umstellung von Papier auf Scanner, Touchscreen und Handheld-Computer gut aufgenommen“, so Stocker. Jeder einzelne Arbeitsschritt ist detailliert messbar: von der Anlieferung der täglich rund 300‘000 Liter Milch in Emmen bis hin zu Palettierung und Abtransport der Produkte. „Mit Wonderware haben wir erstmals alle Produktionsdaten zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So können wir die Sicherheit und Performance der Produktion laufend optimieren, Stillstandzeiten senken und die Rückverfolgbarkeit deutlich verbessern“, sagt Thomas Arnold. Eine Investition, die sich rechnet. Im besten Fall ist sie gemäss Emmi bereits nach zwei Jahren amortisiert.

http://www.emmi.com

„Wir hüteten einen Zoo an IT-Systemen“, sagt Reto Stocker, Projektleiter MES bei Emmi.

(Visited 371 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema