Qualitätskontrolle von Software oftmals noch stiefmütterlich behandelt
Voll funktionstüchtig und fehlerfrei im Einsatz – so sollte die Softwarelösung von heute sein. Häufig sieht die Realität aber anders aus: Die Qualitätssicherung von Software kommt oftmals viel zu kurz, was dazu führt, dass sie – wenn überhaupt – erst beim Kunden reift. In der Folge kommt es fehlerbedingt zu stockenden Abläufen.
Sobald Softwarehersteller unter Kostendruck stehen, würden sie schnell an der Qualitätssicherung sparen: Dieser Auffassung ist Oliver Huth, Chefentwickler und technischer Leiter der Qualitätssicherung der Intervista AG aus dem deutschen Potsdam. „Viele vergessen: Einfaches Ausprobieren der Software per Mausklick oder die Überprüfung nach Anleitung ersetzen eine umfangreiche Kontrolle der Leistungsfähigkeit nicht.“ Auch für automatisierte Tests benötigen Verantwortliche neben technischem Know-how notwendige Programmierkenntnisse.
Technologie prüft Technologie
Qualitätskontrolle kommt nicht nur kurz vor der Fertigstellung der Software ins Spiel, sondern begleitet den gesamten Lifecycle – von der Planung über die Entwicklung bis zur Auslieferung. „Auch im Anschluss kommt der Kontrolle weiterhin große Bedeutung zu. Es handelt sich um einen stetigen Prozess. Der Trend geht außerdem inzwischen ganz klar in Richtung ‚Software testet Software‘. In der Qualitätssicherung kommen deswegen unterschiedliche innovative Technologien zum Einsatz“, so Huth. Die letztendliche Qualität der entwickelten Lösung geht mit der jeweiligen Unternehmensphilosophie einher. Intervista setzt bei der Umsetzung auf ein Testerteam von vier Personen. „Wir sehen Softwareentwicklung und Qualitätssicherung nicht als zwei sich gegenseitig ausschließende Vorgänge. Denn: Qualitätssicherung ist Softwareentwicklung – und eines der wichtigsten Puzzleteile erfolgreicher Projekte“, klärt der Experte auf. Je nach Bedarf bietet sich auch die Bereitstellung automatisierter Testfälle für die Software an, die Unternehmen in ihrer Testumgebung nutzen und anpassen können.
Beide Seiten betrachten
Gemäß ISO 9126 lassen sich Qualitätsmerkmale von Software in sechs Kategorien unterteilen: Funktionalität, Zuverlässigkeit, Benutzbarkeit, Effizienz, Änderbarkeit und Übertragbarkeit. Diese Anforderungen und Kriterien finden in den durchgeführten Tests Berücksichtigung. „Qualitätssicherung betrachten wir immer aus zwei Perspektiven: aus der Sicht der Techniker und der der Anwender. Über beide Seiten müssen wir daher zwingend Bescheid wissen. Der Prozess läuft sozusagen disziplinübergreifend ab“, sagt Huth. „Für die Qualitätssicherer besteht die Herausforderung, die gesamte Breite eines Projektes zu kennen.“ Nur auf diese Weise lässt sich in der Softwareentwicklung das angepeilte Niveau erreichen. Besondere Relevanz zeichnet deswegen auch das Fundament der Software aus. In der Konzeption kommt es zur gezielten Umsetzung der strategischen Maßnahmen, die der Strategiefindung entstammen – im Gegensatz zur konventionellen Anforderungsanalyse geht diese sogar deutlich über die Erfassung technologischer Ansprüche und der Anwendersicht hinaus.
Weitere Informationen unter www.intervista-ag.de