App-Anwendungen: Absicherung immer schwieriger

Die rapide wachsende Zahl an App-Anwendungen zu steuern, zu optimieren und zu schützen, wird für Unternehmen immer schwieriger. Zu diesem Ergebnis kommt eine von F5 in Auftrag gegebene Studie des Ponemon Institute.

 

Besonders im Berufsalltag sollte man Apps auf Herz und Nieren überprüfen. (Bild: depositphotos)

Die Umfrageteilnehmer sind sich darin einig, dass App-Anwendungen immer mehr Bedrohungen ausgesetzt sind. Unternehmen verzeichenen in diesem Zusammenahng immer mehr Diebstähle von Zugangsdaten und DDoS-Angriffe. In Deutschland sorgen sich 76 Prozent wegen des Diebstahls von Zugangsdaten. Das ist der zweithöchste Wert nach Kanada (81%). DDoS-Angriffe (64%) und Internetbetrug (49%) rangieren bei den deutschsprachigen Unternehmen sogar auf den Plätzen zwei und drei.

Noch nie war der Druck grösser, Anwendungen mit hoher Geschwindigkeit, flexiblem Funktionsumfang und zuverlässiger Sicherheit bereitzustellen. Hinzu kommt die immer strengere europäische Gesetzgebung für Informationssicherheit.

Geschäftskritische Apps und die grössten Bedrohungen

Im Rahmen des Application Protection Reports 20181 wurden 3.135 IT- und Sicherheitsexperten aus Deutschland, Großbritannien, USA, Kanada, Brasilien, China und Indien befragt. Demnach können 38 Prozent der Teilnehmer „nicht zuverlässig“ sagen, dass sie einen Überblick über alle genutzten Apps haben. In Deutschland behaupten dies zumindest 45 Prozent – im weltweiten Vergleich der höchste Anteil.

Laut der Studie setzen Unternehmen durchschnittlich 9,77 Web-App-Frameworks und -Umgebungen ein. Deutschland befindet sich mit 10,37 leicht darüber, doch deutlich hinter Spitzenreiter USA mit 12,09. Im Schnitt schätzen Unternehmen weltweit 33,85 Prozent aller Apps als „geschäftskritisch“ ein, in Deutschland genau 33 Prozent. Die drei wichtigsten Apps sind in allen Regionen: Dokumentenmanagement und Zusammenarbeit, Kommunikation wie E-Mail und Messaging sowie Microsoft Office.

Hohe Kosten für Unternehmen
90 Prozent der Befragten in Deutschland und den USA sagen, es wäre „sehr ärgerlich“, wenn der Zugriff auf Daten oder Apps nach einem Angriff nicht mehr möglich ist – weltweit der höchste Wert. Die Durchschnittskosten bei erfolgreichen DDoS-Attacken auf Anwendungen betragen weltweit 6,86 Millionen US-Dollar. In den USA sind die Folgen mit Verlusten von 10,64 Millionen Dollar am grössten, gefolgt von Deutschland mit 9,17 Millionen Dollar.

Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Verlust personenbezogener Daten. Dadurch entstehen im Schnitt weltweit Kosten von 6,29 Millionen Dollar pro Vorfall. Die Plätze eins und zwei belegen auch hier die USA (9,37 Mio. Dollar) und Deutschland (8,48 Mio. Dollar).

Am schlimmsten sind jedoch die Folgen beim Diebstahl von vertraulichen oder sensiblen Informationen wie geistiges Eigentum oder Geschäftsgeheimnissen. In den USA entstehen dadurch die höchsten Kosten mit 16,91 Millionen Dollar, auf Rang zwei liegt Deutschland mit 11,30 Millionen Dollar. Weltweit werden die durchschnittlichen Kosten pro Vorfall mit 8,63 Millionen Dollar beziffert.

Die wichtigsten Schutzmassnahmen
Doch wie können sich Unternehmen am besten vor diesen Gefahren schützen? Gemäss der Studie vor allem durch drei Tools: Web Application Firewalls (WAFs), das Scannen von Anwendungen sowie Penetration Testing. Als wichtigste Möglichkeit des App-Schutzes nannten in Deutschland 29 Prozent WAFs, 20  Prozent Penetration Testing und 16 Prozent das Scannen von Anwendungen. Weltweit waren es 26, 19 und 20 Prozent. Laut dem Anfang des Jahres herausgegebenen „State of Application Delivery Report 2018“ von F5 nutzen bereits 61 Prozent der Unternehmen weltweit WAFs, um Anwendungen zu schützen – ein Trend, der vor allem durch den zunehmenden Einsatz mehrerer Clouds verstärkt wird.

Die aktuelle Studie zeigt weiterhin, dass in Deutschland für die Gewährleistung einer hohen Verfügbarkeit von Web Apps vor allem Backup-Technologien (73%) und DDoS-Abwehrtechniken (64%) verwendet werden. Bei letzterem liegt Deutschland gemeinsam mit Brasilien an der Spitze, beim Backup nur knapp hinter Kanada (76%) und Grossbritannien (74%).

In Sachen Web-Anwendungen, die Secure Sockets Layer- (SSL) und Transport Layer Security- (TLS) Technologie nutzen, liegen Großbritannien, Indien und Kanada (je 66%) hauchdünn vor Deutschland und den USA (je 65%). Dafür befinden sich die deutschen Unternehmen beim Thema Speicherverschlüsselung mit 50 Prozent an der Spitze, vor Kanada (44%) und den USA (40%).

Mehr Inforamtionen und Studienergebnisse der F5-Sicherheitsexperten finden Sie hier.

 

 

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