Neue Bedrohungen = Industrial Security neu denken

Industrial Security muss gemäss dem diesjährigen Lagebericht des deutschen Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ein immer wichtigeres Thema werden. Der Internet-Sicherheits-Dienstleister Tenable erklärt, worauf es ankommt und wie Netzwerke sicherer werden können.

Auch industrielle Grossanlagen werden im Zuge von Industrie 4.0 immer angreifbarer. Industrial Security muss deshalb neu gedacht werden. (Bild: Tenable)

Im Zuge der Industrie 4.0, also der Vernetzung von Industrie- und Steueranlagen über Anlagen und Standorte hinweg, geraten Unternehmen und kritische Infrastrukturen (KRITIS) verstärkt ins Fadenkreuz von Cyberangriffen aller Art. Mit Schadsoftware aller Art, von Stuxnext, über CozyBear, HammerPanda bis Winnti, Social Engineering oder Schwachstellen in veralteter Software, gelingen Kriminellen immer wieder Zugriffe auf Unternehmen und Infrastrukturen. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI selbst nennt den Angriff auf einen deutschen Industriekonzern im Jahr 2016, öffentlich einsehbare Steuerungssysteme von Wasserwerken sowie Stromausfälle in der Ukraine aufgrund gehackter Kraftwerke als Beispiele.

Scanner keine Lösung für Industrial Security

Die Vorteile einer zunehmenden Vernetzung, wie Flexibilisierung oder Optimierung liegen auf der Hand. Doch stellt sich die Frage, wie Automatisierungsumgebungen vernetzt und gleichzeitig Industrieanlagen sowie KRITIS gesichert werden können. Die Antwort: Es ist nötig, sämtliche Geräte im Netz zu identifizieren, alle Schwachstellen zu kennen und möglichst durchgängig zu scannen, um Verwundbarkeiten so schnell wie möglich zu entdecken – für dieses kontinuierliche Netzwerk-Monitoring plädiert auch das BSI.

Reguläre, häufig verwendete aktive Scanner sind dabei keine Lösung. Sie erzeugen selbst Netzwerkverkehr und bremsen Netzwerke aus. Viele Unternehmen zögern deshalb, ihre Systeme regelmäßig auf veraltete Patches oder Schwachstellen zu scannen: Die Systeme sind auf einen dauerhaften Betrieb ausgelegt, der Wirtschaftlichkeit sicherstellt.

Passives Monitoring als Methode der Wahl

Ganz anders passives Monitoring: Passives Monitoring setzt an der Switching Fabric des Netzwerks oder dessen Ausgangspunkten an und analysiert den Datenverkehr durchgängig, um Anzeichen von Sicherheitsverletzungen und ungewöhnlichen Verhaltens zu erkennen. Sie bremsen den laufenden Betrieb nicht und können durchgehend nach Schwachstellen und ungewöhnlichen Vorfällen im Netz suchen. So erzeugen sie nicht nur eine Momentaufnahme, sondern überwachen kontinuierlich das Netzwerk. Dadurch sind sie das ideale Tool, um Schwachstellen in hochsensiblen Produktions- und Steuerungsanlagen umgehend zu entdecken, damit diese so schnell wie möglich behoben werden können.

Industrial Security neu denken

Es gibt allerdings eine Reihe Anforderungen an die entsprechenden Lösungen. Sie müssen zahlreiche ICS, SCADA, Produktions- und andere Systeme verschiedener Hersteller, etwa Siemens, ABB, Rockwell oder GE, abdecken. Grundlage ist, dass sie zahlreiche Protokolle unterstützen. Dazu gehören Standards wie BACnet, DNP3, Ethernet/IP oder IEEE C37.118.

Anlagen und Infrastrukturen zu vernetzen ist nötig – doch muss die Industrial Security genau wie die Produktion oder Serviceerbringung in der Industrie 4.0 neu gedacht werden. Nur so profitieren Betreiber und machen zugleich Kriminellen das Leben schwer.

Quelle und Information

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