Eine Frage der Organisation
Um effektive Führungsstrukturen in einem Unternehmen zu etablieren, braucht es klare Hierarchien. Dirk Kreuter, Multiunternehmer, Speaker und Buchautor, betont die Wichtigkeit eines stabilen Gerüstes für die Steigerung von Produktivität und Effizienz.
Worin liegt das Geheimnis einer perfekt arbeitenden Maschinerie? Ist es die grundsätzliche Qualität der Einzelteile? Sicherlich spielt dieser Aspekt mit rein. Doch bringt auch die beste Software und die stabilste Hardware nichts, wenn die verschiedenen Fragmente nicht effektiv und in perfekter Harmonie zusammenarbeiten. Jedes Element – vom kleinsten Zahnrädchen bis zum Steuerungscomputer – kennt seine Aufgabe und ist sich gleichzeitig seiner Rolle in einem grösseren Ganzen bewusst. Diese Struktur sowie die dazugehörige Mentalität in die Führungsriege eines Unternehmens zu bekommen, erweist sich vor allem in schweren ökonomischen Zeiten als grosser Schritt in eine erfolgreiche Zukunft. Um dies zu erreichen gilt es jedoch einige Punkte zu beachten.
1. Klare Hierarchie schaffen
Wie jedes stabile Konstrukt benötigt auch ein erfolgreiches Unternehmen eine solide Basis, um Schlechtwetterlagen wie Wirtschaftskrisen oder finanzielle sowie andere Einbrüche zu überstehen. Jeder Mitarbeiter sollte genau wissen, wer in der Hierarchie über ihm steht und welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten damit einhergehen. Dies schafft Klarheit, fördert die Effizienz und ermöglicht es jedem in einer Führungsposition, sich auf seine spezifischen Aufgaben zu konzentrieren.
2. Von der Kunst des Delegierens
Ein erfolgreicher Chef muss lernen, Verantwortung abzugeben. Diese Erfahrung muss früher oder später jeder machen – entweder auf die harte oder auf die leichte Tour. Ab einer gewissen Unternehmensgröße gestaltet es sich für eine Führungskraft unmöglich, alle Aufgaben und jeden Mitarbeiter persönlich zu betreuen. Durch gezielte Delegation und einer klaren Aufteilung der Aufgabenbereiche innerhalb eines Führungsteams, lässt sich Anfallendes effizienter erledigen. Zudem hat jeder die Möglichkeit, individuelle Fähigkeiten und Stärken bestmöglich einzusetzen.
3. Loslassen können
Erfolgreich zu delegieren geht mit einer Fähigkeit einher, die vielen Führungskräften schwer fällt: sich nicht in jedem Detail zu verlieren. Doch auch wenn es vielleicht gegen die eigentliche Natur einer Person in leitender Position geht – ab einem gewissen Punkt im Unternehmenswachstum bleibt nichts anderes übrig als den Blick auf das Große und Ganze zu richten. Mit der Befreiung vom Mikromanagement, schaffen sie Raum für strategisches Denken und ermögliche es dem Team, eigenverantwortlich zu handeln. Dies fördert nicht nur die Effizienz, sondern durch den Einfluss verschiedener Stimmen, auch die Kreativität und Innovation im Unternehmen.
4. Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg
Wer sein Unternehmen wie eine gut geölte Maschine am Laufen halten möchte, muss ausreichend Raum für einen offenen und klaren Austausch zwischen ihren Teilen schaffen. Regelmässige Meetings, klar abgesteckte Kommunikationswege und transparente Entscheidungsprozesse erweisen sich als entscheidend, um das Führungsteam an der Unternehmensvision teilhaben zu lassen und jeden einzubinden. Eine positive Arbeitsumgebung entsteht durch eine offene Kommunikationskultur, die wiederum die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter fördert.
5. Kontinuierliche Weiterentwicklung
Alle zuvor genannten Punkte dürfen natürlich nicht als starres Konzept bestehen bleiben. Methodiken und Maßnahmen setzen in einer dynamischen Wirtschaftswelt schnell staub an, weshalb sich eine erfolgreiche Führungsstruktur kontinuierlich weiterentwickeln muss. Dies
beinhaltet das Lernen aus eigenen Erfahrungen, das Anpassen an sich verändernde Marktbedingungen und das stetige Streben nach Verbesserung. Mit einer – sowohl auf starker hierarchischer Basis bestehenden aber in den Einzelheiten ebenso dynamischen – Führungskultur, lässt sich jedes Unternehmen gut für eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft rüsten.
Zum Autor:
Dirk Kreuter gehört zu Europas bekanntesten Verkaufstrainern, Multiunternehmern und Speakern. In den letzten 32 Jahren hat er sowohl DAX-Konzernen als auch kleinen und mittelständischen Unternehmen Millionenumsätze beschert. 2016 änderte er seinen Fokus und konzentriert sich seitdem auf offene Seminare. Zu seiner Zielgruppe gehören vor allem engagierte Unternehmer, die durch kontinuierliches Wachstum den nächsten Schritt zu Marktführern machen möchten.