Suva-Prämien sinken weiter
Trotz des schwierigen Anlagejahrs 2022 mit negativem Geschäftsergebnis kann die Suva die Prämien für das Jahr 2024 erneut senken. Die in den Vorjahren erzielten überschüssigen Kapitalerträge zahlen sich nun aus.
Die aktuellen Geschäftszahlen der Suva sind zwar alles andere als erfreulich, dennoch sinken die Suva-Prämien. Dies ist eine positive Nachricht, welche die Suva-Geschäftsleitung der Öffentlichkeit via Bilanzmedienkonferenz mitteilen konnte. Und auch intern wurden Blumen verteilt: Mit dem Roll-out der Digitalisierung im Schadenmanagement habe die Suva einen strategischen Meilenstein erreicht, teilt die Versicherung mit. Anfang 2022 haben systembasierte Regel- und Klassifizierungswerke neu die gesamte Fallsteuerung mit einem Volumen von über 490 000 Schadenfällen übernommen. Taggeldzahlungen und Meldungen von Unfällen beziehungsweise Arbeitsunfähigkeiten sind entsprechend weitgehend automatisiert. Sind Fälle komplexer, stehen aber nach wie vor Spezialistinnen und Spezialisten den Betrieben und Verunfallten persönlich beratend zur Seite.
Im Jahr 2022 mehr Fälle verzeichnet
Im Jahr 2022 registrierte die Suva über 490 000 Unfälle und Berufskrankheiten. Das entspricht einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr (450 000) und aufgrund der etwas höheren Anzahl der Versicherten einem leicht höheren Niveau im Vergleich zu den Jahren vor Beginn der Covid-Pandemie. Das Unfallrisiko – neu registrierte Unfälle pro 1000 Versicherten – folgt wieder dem langfristigen Trend. Während in der Nichtberufsunfallversicherung das Unfallrisiko seit vielen Jahren praktisch unverändert ist, sank dieses in der Berufsunfallversicherung in den letzten zehn Jahren um -12 Prozent. Die Arbeit in den Suva versicherten Betrieben ist somit deutlich sicherer geworden, so die Erkenntnis daraus.
Suva-Prämien sinken weiter dank gutem versicherungstechnischem Ergebnis
Das Vermögen der Suva ist vollumfänglich zweckgebunden. Es deckt die Verpflichtungen für rund 80 000 laufenden Renten sowie künftigen Heilkosten und Taggelder und weitere Versicherungsleistungen aus bereits geschehenen Unfällen und Berufskrankheiten. Dank der günstigen Entwicklung der Rentenzahlen konnten versicherungstechnische Rückstellungen aufgelöst werden und es ergab sich ein positives versicherungstechnisches Ergebnis.
Die erfreuliche Entwicklung des Unfallrisikos und das gute versicherungstechnische Ergebnis erlauben es der Suva, ihre durchschnittlichen Nettoprämien in der Berufsunfallversicherung nochmals um über fünf Prozent zu senken. In der Nichtberufsunfallversicherung ergibt sich ebenfalls eine leichte Senkung von rund einem Prozent.
Schwieriges Anlagejahr führt zu negativem Jahresergebnis
Im bewegten Anlagejahr 2022 erreichte die Suva eine Netto-Performance von -8,1 Prozent. Dieser Anlageverlust konnte mit den bestehenden Wertschwankungsrückstellungen, welche in den vorangegangenen Jahren vorsorglich gebildet wurden, weitgehend kompensiert werden. Zusammen mit dem positiven versicherungstechnischen Ergebnis resultierte ein negatives Gesamtbetriebsergebnis von CHF -152 Mio. Franken.
Der Solvenzquotient liegt mit 151 Prozent weiterhin in der oberen Hälfte der vorgegebenen Bandbreite von 100 bis 180 Prozent. Der Suva-Rat hat deshalb beschlossen, die Erstattung von Kapitalertragsüberschüssen aus den Vorjahren fortzusetzen. Dies bedeutet auch 2024 wieder eine Prämienreduktion in der Höhe von 20 Prozent der Nettoprämien sowohl in der Berufs- wie auch der Nichtberufsunfallversicherung. Das entspreche einer Erstattung von rund 800 Mio. Franken an die Versicherten, wie die Suva vorrechnet.
Quelle: Suva