Suva verkündet erneut tiefe Prämien für 2023

Die Suva weist für das Jahr 2021 ein positives Jahresergebnis von 331 Millionen Franken aus. Die Anlageperformance betrug 7,5 Prozent. Dank einer günstigen Risikoentwicklung und der Erstattung von überschüssigen Kapitalerträgen sind die Prämien 2023 erneut ausserordentlich tief.

Können erneut tiefe Prämien verkünden: Felix Weber, links, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Suva, Hubert Niggli, Mitte, Finanzchef der Suva und Gabriele Gendotti, rechts, Präsident Suva-Rat am Freitag, 10. Juni 2022 an der Bilanzmedienkonferenz der Suva. (SUVA/KEYSTONE/Urs Flüeler)

Für das vergangene Geschäftsjahr weist die Suva mit 331 Millionen Franken ein positives Betriebser­gebnis aus. Alle Versicherungszweige seien finanziell im Gleichgewicht, wie am 10. Juni 2022 anlässlich der Bilanzmedienkonferenz mitgeteilt wurde. Das gute Ergebnis sorgt auch 2023 für tiefe Prämien für die Suva-Versicherten.

Erstattungen überschüssiger Anlageerträge

Wie schon Anfang März mitgeteilt, konnte die Suva aufgrund von positiven Börsenentwicklungen für 2021 ein gutes Anlageergebnis erzielen. Die Anlageperformance erreichte 7,5 Prozent. Den grössten Beitrag leisteten dabei Anlagen in Aktien und Private Equity sowie in Immobilien und Immobilienfonds. 

Aufgrund der vom Suva-Rat festgelegten Obergrenze des Solvenzquotienten von 180 Prozent wurden überschüssige Anlageerträge ausgeschieden. Der Suva-Rat hat in der Folge beschlossen, davon 824 Millionen Franken zugunsten der Versicherten zu verwenden. In der Berufsunfallversicherung (BUV) und in der Nichtberufsunfallversicherung (NBUV) entspricht das einer Erstattung von 20 Prozent der Nettoprämien für alle Versicherten. Über die Verwendung der restlichen ausgeschiedenen Überschüsse wird der Suva-Rat in den Folgejahren in Abhängigkeit der finanziellen Situation entscheiden. Das Vermögen der Suva ist vollumfänglich zweckgebunden. Es deckt die Verpflichtungen der Suva für rund 80 000 laufende Renten sowie künftige Heilkosten und Taggelder und weitere Versicherungsleistungen aus bereits passierten Unfällen und Berufskrankheiten.

Registrierte Unfälle gestiegen

Im Jahr 2021 registrierte die Suva insgesamt rund 450 000 Unfälle und Berufskrankheiten (Vorjahr: 430 000). Das sind mehr als im ersten Coronajahr 2020, aber immer noch deutlich weniger als im Jahr 2019 vor der Pandemie. Bei den Berufsunfällen war die Zunahme grösser als bei den Freizeitunfällen. Grund dafür ist, dass viele sportliche Aktivitäten während der ersten fünf Monate des Jahres 2021 stark eingeschränkt waren. 

Die Anzahl der neuen Invalidenrenten ist mit 1092 Fällen (Vorjahr: 1141) weiterhin rückläufig. Gemäss Angaben der Suva ist diese Entwicklung darauf zurückzuführen, dass Arbeitsplätze allgemein sicherer geworden sind und durch Prävention die Zahl der Unfälle mit IV-Renten zurückging. Aufgrund der geringeren Anzahl neuer Invalidenrenten konnten im Jahr 2021 Rückstellungen aufgelöst werden. Dies trägt wesentlich zum positiven Jahresergebnis 2021 bei.

Weiterhin tiefe Prämien im kommenden Jahr

Dank der günstigen Risikoentwicklung und der Rückerstattung von Überschüssen aus den Vorjahren sinken die durchschnittlichen Nettoprämiensätze in der Berufsunfallversicherung massgeblich. In der Nichtberufsunfallversicherung sinken die durchschnittlichen Nettoprämiensätze aufgrund der günstigen Entwicklung des Risikos leicht. Je nach Schadenverlauf gebe es in den einzelnen Risikoklassen aber unterschiedliche Entwicklungen, wie der Versicherer mitteilt. Mit der zusätzlichen Erstattung von überschüssigen Anlageerträgen im Umfang von 20 Prozent der Nettoprämien in der Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung für alle versicherten Betriebe der Suva gibt es sowohl in der BUV wie auch in der NBUV im Jahr 2023 erneut tiefe Prämien.

Strategie «avance» auf Kurs

Weiter vermeldet die Suva, dass sie mit ihrer Strategie «avance» auf Kurs sei. Mit dem Ausbau der Digitalisierung im Schadenmanagement mit dem Programm «smartCare» habe die Suva einen weiteren Meilenstein erreicht. Das Jahr 2021 stand im Zeichen der Vorbereitung auf die Umstellung. Ab 2022 übernehmen Regelwerke neu die gesamte Fallsteuerung. Spezialistinnen und Spezialisten werden für komplexe Aufgaben oder für die persönliche Betreuung von Betrieben und Verunfallten eingesetzt.

Mit dem Projekt «Structuro» hat die Suva ihre Strukturen und Prozesse per Anfang 2022 den veränder­ten Anforderungen im Schadenmanagement und in der Kunden- und Partnerbetreuung angepasst. Zusätzlich zu den 18 bestehenden Agenturstandorten, die neu in sieben Regionen zusammengefasst werden, hat die Suva vier regionale Kompetenzzentren Schadenabwicklung geschaffen. 

Präventionsprogramm 2020+

Mit dem «Präventionsprogramm 2020+» wird die Präventionsarbeit nachhaltig auf den Zeithorizont 2020 – 2030 ausgerichtet. Die Suva wird weiterhin risiko- und wirkungsorientierte Präventionsarbeit leisten und die Betriebe auf dem Weg von der Regelkultur in die Präventionskultur unterstützen, in der die lebenswichtigen Regeln fester Bestandteil der täglichen Arbeit werden. Damit will die Suva gemeinsam mit den versicherten Betrieben zukünftig noch mehr Unfälle und Berufskrankheiten verhindern.

Quelle: Suva

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