ConSense EXPO vom April 2022: Qualitätsmanagement bleibt klassisches Thema
Die ConSense GmbH in Aachen führte vom 5. bis 8. April 2022 zum fünften Mal die virtuelle Hausmesse ConSense EXPO durch. Das Online-Messeerlebnis zog zahlreiche Besucherinnen und Besucher an, die sich umfassend rund um Softwarelösungen, Service- und Beratungsleistungen informierten.
Die virtuelle ConSense EXPO rund um Qualitätsmanagement und Integrierte Managementsysteme wurde 2020 erstmals veranstaltet. Seither hat sie sich im Messekalender von Experten und Entscheidern, die sich mit diesen Bereichen befassen, fest etabliert. Der Event informiert auf bequemem Weg umfassend zu innovativen Lösungen rund um QM-Software und IMS, darunter Themenschwerpunkte wie Datenschutz-, Arbeitsschutz-, Umweltschutzmanagement und weitere Managementbereiche bis hin zu GxP-konformen Softwarelösungen. Auch webbasierte Lösungen, Hosting-Möglichkeiten, Angebote aus dem ConSense Management Consulting und vieles mehr wurden vorgestellt. Im Nachgang zu dieser virtuellen Messe unterhielten wir uns mit Dr. Iris Bruns, Geschäftsführerin der ConSense GmbH aus Aachen.
Frau Bruns, die Wirtschaft blickt auf zwei schwierige Jahre zurück, und es scheint auch nicht unbedingt einfacher zu werden. Wie hat sich also der Markt für Ihre Softwarelösungen in den letzten Monaten – pandemiebedingt – verändert?
Iris Bruns: Wir befinden uns glücklicherweise in einer Situation, mit unseren Produkten branchen- und unternehmensgrössenunabhängig zu sein. Die Branchen, in denen wir tätig sind, haben die Situation unterschiedlich wahrgenommen; einige wurden stark durch die Pandemie ausgebremst, andere, wie z.B. die Pharmaindustrie oder die Medizintechnik, boomten sogar. Unser Anspruch blieb es aber immer, die Kunden dort zu unterstützen, wo es den grössten Bedarf gab. Wir versuchten auch, die Branchen, in denen es nicht so gut lief, zu stärken, etwa durch kostenfreie Zugänge zu unserer Software im Rahmen von Sonderaktionen. Als eine der grössten Herausforderungen während der Pandemie erwies sich die Dezentralisierung der Unternehmen: Aus dem Homeoffice ein Risiko- bzw. Qualitätsmanagement zu betreiben, ist nicht einfach. Aktuell ist es nun der Ukraine-Krieg, der eine gewisse Bremswirkung zeigt – aber auch den Bedarf beim Risikomanagement steigen lässt.
Welche Erkenntnisse ziehen Sie nun aus der ConSense EXPO vom April 2022?
Die virtuelle ConSense EXPO haben wir nun zum fünften Mal durchgeführt und sehen eine hohe Akzeptanz. Wir sehen das an den über 900 Views der Online-Konferenzen auf unserer Messe. Die gesamten Erfahrungen mit der Virtualität aus der Pandemie haben dazu geführt, dass unsere Angebote bereitwillig genutzt worden sind. Auch wir selbst probieren immer wieder neue Tools aus. Für die EXPO haben wir z.B. virtuelle Begegnungsräume geschaffen, etwa die virtuelle Kaffee-Lounge. Diese erwies sich noch als etwas ungewohnt für die Messegäste, aber manche Dinge benötigen einfach etwas mehr Zeit. Insgesamt sind wir äußerst zufrieden und bleiben dem Konzept treu. Die nächste ConSense EXPO führen wir vom 20. bis 23. September 2022 durch.
Welche Lösungen wurden am stärksten nachgefragt?
Auf grossen Zuspruch stiess unsere browserbasierte Lösung ConSense PORTAL, denn immer mehr Unternehmen wechseln auf webbasierte Systeme. Lange Zeit waren viele Unternehmen hinsichtlich QM-Software als Web- oder Cloud-Lösung sehr zurückhaltend, nun aber erhalten die Themen Informationssicherheit, Cloud und Weblösungen eine immer höhere Beachtung.
Stichwort Konferenzen: Bei welchen Themen bestand am meisten Informationsbedarf?
Das klassische Thema bleibt das Qualitätsmanagement. Dabei geht es immer häufiger um die Zusammenführung von Themen wie Umweltmanagement oder Informationssicherheit in ein Integriertes Managementsystem. Auch die Low-Code-Debatte ist relevanter geworden: Mit unserer Lösung «ConSense FORMS» haben wir hier den Ball aufgenommen und die Möglichkeit geschaffen, noch einfacher elektronische Formulare und automatische Workflows zu entwickeln. Diese Lösung erhielt aufgrund der Entwicklungen hin zu mehr Dezentralisierung und papierlosen Prozessen eine verstärkte Nachfrage.
Aus welchen Sektoren kommen die meisten Anfragen?
Vor allem aus dem Medizin-Bereich, aber auch aus der Lebensmittelindustrie. Dort geht es vor allem um Lizenzen für unsere Lösung ConSense GxP. Aber auch aus dem Energie-Sektor nehmen Anfragen zu.
Worauf führen Sie diese Feststellungen zurück?
Viele Unternehmen haben die letzten Monate genutzt, um ihr Qualitätsmanagement auf Vordermann zu bringen. Oft haben lange die Ressourcen dazu gefehlt; die wirtschaftliche «Senke» hat dann die notwendigen Kräfte freigesetzt und es wurde entsprechend investiert. Andere wiederum mussten leider die Bremse anziehen.
Unabhängig vom Verlauf Ihrer Hausmesse: In welche Richtungen gehen denn die allgemeinen Trends in Sachen Qualitätsmanagement und integrierte Managementsysteme?
Das ist nicht einfach, das kurzgefasst zu beantworten. Einen gemeinsamen Nenner gibt es aber: Die Vielfalt, die in der ganzen Bandbreite unserer Module aufgezeigt wird. Ein Thema etwa sind die Audits: Diese betreffen alle, zunehmend auch in Form von Remote Audits. Ein wachsendes Interesse beobachten wir auch beim Schulungs- und Kompetenzmanagement. Der Fokus auf Personalfragen nimmt zu, z.B. beim Thema Ausfallzeitenregelung. Auf technischer Seite geht es immer mehr um die Themen Cloud- und Weblösungen, mit besonderem Augenmerk auf Informationssicherheit.
Wie reagieren Sie darauf?
Den Bereich unserer Service- und Beratungsleistungen haben wir entsprechend ausgebaut, etwa mit dem Angebot eines kompletten Managementsystem-Checks. Ferner haben wir ein Modell für die Führungskräfte-Bewertung eingeführt, weil Führung ein zentrales Thema im Qualitätsmanagement ist. Prof. Dr. Herbert Schnauber von der Ruhr-Universität Bochum hat eine Selbstbewertungsmethodik entwickelt, die wir nun in Kooperation mit ihm anbieten. Diese führt effizient in sehr kurzer Zeit zu strategisch nutzbaren Ergebnissen. Insgesamt sehen wir, dass kollaboratives Arbeiten an Prozessen immer wichtiger wird, man bewegt sich weg von starren Systemen.
Das führt gewiss auch zu immer komplexeren Software-Systemen. Wie schwer ist es für Sie als Software-Hersteller, diese zunehmende Komplexität abzubilden?
Da sprechen Sie einen wichtigen Punkt an. Die Akzeptanz einer Software durch die Mitarbeitenden ist entscheidend. Als Software-Entwickler müssen wir deshalb zuallererst immer auch die Brille eines End-Users aufsetzen. Die Reduktion von Komplexität ist ein grosses Thema. Darauf müssen wir auch bei Schulungen immer grösseren Wert legen; neuerdings setzen wir in Schulungen verstärkt Bewegtbilder in Form von Video-Tutorials ein. Mehr, dafür kürzere Einheiten, unterstützt durch flankierende Massnahmen helfen ebenfalls.
Je komplexer die Systeme, desto vielfältiger werden wohl auch die Berechtigungen der Software-Bediener?
Richtig, das Berechtigungsmanagement ist ein wichtiger Faktor. Wir versuchen, den Trichter hier möglichst schmal zu halten. Alle unsere Softwarelösungen verfügen über ein dezidiertes Rollen- und Rechtesystem, um Berechtigungen zu vergeben und auch Informationen zielgerichtet zu verteilen. Auch ist es nicht zielführend, alle Anwendenden auf allen Funktionalitäten zu schulen, sondern rollengerecht.
Welche neuen Produkte und Lösungen sind demnächst zu erwarten?
Wir können derzeit viele Weiterentwicklungen präsentieren. Der Fokus liegt – wie bereits erwähnt – auf Cloud- und Weblösungen. Auch ConSense GxP, das bisher als Desktop-Anwendung verfügbar ist, wird derzeit als webbasierte Lösung entwickelt. Low-Code, Schulungs- und Qualifikationsmanagement und Risikomanagement sind nur einige weitere Stichworte.
Und wie entwickelt sich der Schweizer Markt für Ihre Produkte?
Den Schweizer Markt betreuen wir von unserem Standort Süd in Friedrichshafen aus. Die Schweiz entwickelt sich als Zielmarkt sehr positiv. Denn wenn es um Qualität geht, kam schon immer viel Gutes aus der Schweiz – und wandert von Süden nach Norden…
ConSense GmbH
Seit 2003 entwickelt die ConSense GmbH in Aachen skalierbare Lösungen für alle Unternehmensgrössen. Dabei stehen nach eigenen Angaben die optimale Unterstützung der Organisationsabläufe und Anwendungsfreundlichkeit im Mittelpunkt der Entwicklungsarbeit. Mit weit mehr als 750 Kundenunternehmen und einer Anzahl an Userinnen und User im sechsstelligen Bereich finden die ConSense-Softwareprodukte Anwendung in sämtlichen Branchen.