Ausfälle von Industriepumpen vorhersehen und Energieverbrauch senken

Gleich drei Unternehmen profitieren 2021 vom Wettbewerb CSEM Digital Journey: die Digitel SA, die neue Systeme zur Optimierung des Energieverbrauchs von Kälteanlagen entwickeln will, und die Schweizer Zucker AG und die Schweizer Salinen AG, die gemeinsam digitale Lösungen zur Vorhersage von Ausfällen bei Industriepumpen realisieren wollen. Bei beiden Gewinnern ist künstliche Intelligenz im Spiel.

CSEM Digital Journey
© Depositphotos, Andreus

Der 2018 lancierte Wettbewerb CSEM Digital Journey soll Schweizer KMU bei ihren Digitalisierungsprojekten unterstützen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt zu erhöhen.

Dieses Jahr ging ein Preis an die Digitel SA mit Sitz in Cugy (VD) und ein zweiter an die nationalen Zucker- und Salzproduzenten Schweizer Zucker und Schweizer Salinen, die gemeinsam kandidiert haben. Die beiden Gewinner können aus dem gesamten Kompetenz- und Technologiereichtum des CSEM schöpfen und erhalten eine individuelle technologische Unterstützung im Wert von je 100 000 Franken, wie das CSEM schreibt.

KI zur Schwachstellenerkennung von Industriepumpen

Schweizer Zucker beschäftigt in seinen Werken in Frauenfeld und Aarberg rund 250 Mitarbeitende, die während der Erntezeit pro Werk und Tag rund 10 000 Tonnen Zuckerrüben verarbeiten. Die Schweizer Salinen fördern, lagern und vertreiben jährlich bis zu 600 000 Tonnen Salz und stellen mit ihren drei Salinen in Schweizerhalle, Riburg und Bex die Salzversorgung der ganzen Schweiz sicher.

Mithilfe des CSEM wollen sich die beiden KMU nun einer gemeinsamen Herausforderung stellen: dem Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Vorhersage von Ausfällen bei ihren Industriepumpen, in denen verschiedene Arten von Flüssigkeiten zirkulieren – Schweizer Zucker beispielsweise besitzt mehr als 150 Pumpen auf insgesamt 50 Kilometer Rohrleitung. Zurzeit wird der Zustand der Pumpen nicht proaktiv überprüft, das verhindert eine Früherkennung von Defekten. Schwachstellen werden daher erst spät erkannt, was zu kostspieligen Ausfällen führen kann. Mit einer vorausschauenden Analyse könnten Defekte frühzeitig erkannt, Prozesse optimiert und Energie eingespart werden.

Energieverbrauch von Kälteanlagen senken

Das 1989 gegründete Unternehmen Digitel SA ist auf die Entwicklung und Vermarktung von Lösungen für die Regelung und Fernsteuerung von Kälteanlagen für den Lebensmittelgrosshandel, das Hotelgewerbe und die Industrie spezialisiert. Solche Anlagen sind sehr energieintensiv. In der Schweiz verbrauchen allein die Industrie, die Supermärkte und die Dienstleistungsunternehmen rund 11 000 GWh Strom, was einem Siebtel des gesamten Schweizer Stromkonsums entspricht.

Im Bewusstsein, dass dem so ist, hat Digitel bereits eine erste Lösung entwickelt, mit der übermässiger Stromverbrauch erkannt werden kann. Zusammen mit dem CSEM will das Unternehmen nun mithilfe künstlicher Intelligenz eine umfassende Energieeffizienzlösung auf den Markt bringen. Ziel ist es, den Endnutzern ein Werkzeug in die Hand zu geben, das den Energieverbrauch eines Anlagenparks kontinuierlich misst, Anomalien und deren Ursachen erkennt und meldet, sodass die Energiebilanz optimiert werden kann.

Diese Lösung könnte bei den Digitel-Anlagen, die bereits im Einsatz sind, schon sehr bald angewandt werden und Energieeinsparungen zwischen 5 und 10% erzielen.

«Für viele Schweizer KMU ist die Digitalisierung ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal im Bereich der Kundendienstleistungen. Wie die beiden Gewinner unseres Wettbewerbs zeigen, kann sie auch zur Kostensenkung beitragen, beispielsweise durch Reduzierung der technischen Ausfälle und Optimierung des Energieverbrauchs», erklärt Alexandre Pauchard, der CEO des CSEM. Der Wettbewerb CSEM Digital Journey richtet sich an Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitenden, deren finanzielle und personelle Ressourcen oft nicht ausreichen, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen.

Quelle: CSEM

Mehr zu den Gewinnern im Video

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