Exportrisiko-Monitor 2017 über steigende Probleme

Der Exportrisiko-Monitor 2017, eine Umfrage bei über 330 exportorientierten Schweizer Unternehmen, durchgeführt von der Berner Fachhochschule und Euler Hermes, zeigt die Exportentwicklung sowie die Betroffenheit von den Exportrisiken auf.

Schweizer KMU erwarten für 2017 eine Exportzunahme. Bild: Ein Cargo Schiff in Gdansk, Polen. (copyright: Nightman1965 depositphotos)

Wie der jährliche Exportrisiko-Monitor aufzeigt, gehen die Schweizer Exporteure von einem erfolgreichen Exportjahr für 2017 aus. Trotz entschiedenem Brexit und  politischen Kapriolen von US-Präsident Donald Trump zeigt sich die „Export- und Risikolage der Schweizer Unternehmen besser als vielfach erwartet“, so Stefan Ruf, CEO Euler Hermes Schweiz.

Die Auswirkungen der abrupten Währungsaufwertung vor zwei Jahren seien demnach weitgehend verdaut. Nach dem Rekordjahr 2016 bringt das aktuelle Jahr den Schweizer Exporteuren nun also voraussichtlich erneut positive Zahlen. Vor allem mit Blick auf die Absatzmärkte im Osten, namentlich China, Japan oder auch Russland steigt die Stimmung unter den 330 befragten KMU.

Konkurse stagnieren

Die Zahl der Insolvenzen stabilisiert sich: Nach einem Plus um 3 Prozent 2016 dürfte die Zahl der Konkurse in der Schweiz gemäss Euler Hermes 2017 mit einem Anstieg um 1 Prozent weitgehend stagnieren.

Fakt ist auch, dass viele KMU, die von der plötzlichen Frankenstärke betroffen waren, noch immer mit Herausforderungen konfrontiert sind. Die Exporteure nannten denn auch Währungsschwankungen als grösstes Geschäftsrisiko – 92 Prozent der Befragten gaben das in der Umfrage an.

Die konjunkturellen und das Delkredererisiko folgen mit 77 respektive 53 Prozent. Unterm Strich bleibt dennoch festzuhalten: Die Unternehmen sorgen sich um die genannten Gefahren heute teils deutlich weniger als vor einem Jahr. Dies sei auffallend, urteilen die Studienautoren.

„Franken eingependelt“

Der Franken habe ein neues Gleichgewicht zum Euro gefunden, sind die Experten überzeugt. Die Wirtschaftsleistung insgesamt wird demnach um 1,6 Prozent zulegen. Nach Einschätzung von Euler-Hermes-Chefökonom Ludovic Subran dürften die Schweizer Ausfuhren in diesem Jahr erneut um 4 Prozent wachsen – das entspricht einem Zuwachs um Waren im Wert von 7 Milliarden Franken, die dieses Jahr ins Ausland verkauft werden.

„Der Franken hat sich auf einem neuen Gleichgewicht zum Euro eingependelt“, meint Ludovic Subran.

Eckdaten aus dem Exportrisiko-Monitor 2017:

  • nach gutem Exportjahr 2016, vor allem nach China, in die USA, nach Japan oder auch Russland.
  • Eine steigende Risikolage wird erwartet für Frankreich, Italien, Grossbritannien, die USA, die Türkei, Brasilien und Russland – für weitere wichtige Exportmärkte wie Deutschland oder China/Hongkong  wird das Risiko als niedrig und stabil eingeschätzt.
  • Bei den Absicherungsmassnahmen werden Krisenmassnahmen wie „Verlagerungen ins Ausland“ und „Verlängerung der Arbeitszeit bei gleichem Lohn“ weniger oft genannt als in der Umfrage von letztem Jahr.

Weitere Informationen sind unter www.ti.bfh.ch/exportrisiko_monitor und www.eulerhermes.ch erhältlich.

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