15 Jahre MAS Business Excellence
Vor 15 Jahren hat das Departement Wirtschaft erstmals den Weiterbildungslehrgang MAS Business Excellence durchgeführt. Jetzt wurde der Weiterbildungslehrgang neu konzipiert in drei CAS Module und ein Mastermodul. Kernstück des MAS BEX ist das Pflichtmodul CAS EFQM Model Integration & Assessment. Hierfür verantwortlich zeichnen sich die Studienleiter Hugo Graf sowie Prof. Dr. Urs Bucher. Die Dozenten und Projektleiter im Interview.
Die Hochschule Luzern (HSLU) – Wirtschaft ist eine Pionierin in der Weiterbildung in Business Excellence auf Hochschulniveau. Die HSLU ist eine gesamtschweizerisch anerkannte Fachhochschule. Bislang wurde das Studium MAS Business Excellence als geschlossenes Studium erfolgreich gelehrt. Das MAS BEX, die Masterausbildung in Business Excellence, besteht aus drei CAS und einem Mastermodul. Pflichtmodul ist das CAS EFQM Model Integration & Assessment, welches als Kernstück die offizielle EFQM Assessorenausbildung enthält. Weiter können die Studierenden noch aus zwei Modulen auswählen wie CAS Betriebswirtschaft oder CAS Operational Excellence. Es sind selbstverständlich auch andere Kombinationen oder CAS anderer Fachhochschulen kombinierbar. Die Master of Advanced Studies MAS Business Excellence (abgekürzt MAS BEX) orientieren sich konsequent am EFQM Excellence Modell 2013
Vor einem Jahr erhielt die EFQM Ausbildung den offiziellen Status «Approved by EFQM», was sicher mehr als ein Indiz für beste akademische Leistungen darstellt. Doch was bringt eine MAS BEX Ausbildung in der heutigen dynamischen Wirtschaftswelt?
Management & Qualität hat die Studienleiter Hugo Graf und Prof. Dr. Urs Bucher gebeten, mehr über ihre Weiterbildungsbereiche zu berichten. – Vor bereits fünfzehn Jahren hat der erste Studiengang MAS Business Excellence stattgefunden. Damit war die HSLU eine Pionierin in der Weiterbildung von Business Excellence auf Hochschulstufe.
Herr Graf, können sie sich überhaupt noch an die Pionierzeit erinnern? Hugo Graf:
Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich war selber Studierender an diesem Studiengang. 18 neugierige Studierende, davon zwei Frauen, trafen sich am 24. August 2001 zum Eröffnungsblock auf dem Bürgenstock hoch über dem Vierwaldstättersee. Es war auch ein Wagnis, weiss man bei einem Pilotstudiengang nie genau, was die Studierenden erwartet.
Mit der Präsentation der Diplomarbeiten am 16. Januar 2003 endete dann das anstrengende Studium. Immerhin wurden in diesen knapp 18 Monaten circa 600 Präsenzlektionen geleistet und dazu noch ein Mehrfaches an Selbststudium und an Vorbereitungsarbeiten für die Leistungsnachweise.
Sie haben die berufliche Entwicklung ihrer Absolventen über die letzten 15 Jahre verfolgt? Was wissen Sie darüber?
Urs Bucher: Alle fünf Jahre befragen wir alle ehemaligen Studierenden. Es zeigt sich, dass der überwiegende Teil der Absolvierenden einen positiven beruflichen Entwicklungsschritt gemacht hat. Auffällig ist, dass bereits oft gegen Ende des Studiums Wechsel in der Kaderstufe zu beobachten sind.
Hugo Graf: Fast durchwegs sind die Absolventen des MAS Business Excellence heute in der mittleren oder oberen Kaderstufe anzutreffen.
Hat sich die Bedeutung des Excellence-Ansatzes für Unter nehmen in letzter Zeit verändert?
Urs Bucher: Der Konkurrenzdruck ist für die meisten Unternehmen zunehmend deutlich spürbar, der Überlebenskampf wurde härter. Umso mehr ist eine klare strategische Ausrichtung zwingend. Sie muss mit einer ganzheitlichen Unternehmensführung einhergehen. Und genau darin bietet der Excellence-Ansatz eine hervorragende Unterstützung
Gibt es wesentlichste Veränderungen im Konzept der Ausbildung?
Urs Bucher: Im Zuge der Befragungen der jeweils aktuellen und der ehemaligen Studierenden wurde inhaltlich die Weiterbildung laufend feinjustiert. Grundsätzlich ist das Studium in seiner Struktur viel näher an das EFQM Excellence Modell herangeführt worden. Anderseits wurde ein wesentlicher Schwerpunkt auf die Assessorentätigkeit selber gesetzt. Das Anforderungsprofil für EFQM Assessoren gibt uns dabei eine hilfreiche Orientierungsschnur für das Studium. Gefragt sind ja beispielsweise Fähigkeiten wie betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Darüber hinaus gibt es Fähigkeiten in Sachen RADAR Logik, Teamarbeit, Kommunikationsfähigkeit oder analytische Skills. – Alles Kompetenzen, die bei der Weiterbildung MAS Business Excellence geschult und gefördert werden.
Hugo Graf: Nach dem zehnten Studiengang hat die Studienleitung zusammen mit wesentlichen Interessengruppen wie ehemalige Studierende, Vertreter der Wirtschaft oder Dozierende der Hochschule das bisherige Konzept überdacht und im Rahmen eines Projektes Redesign 2016 das Studium neu aufgestellt.
Kurzum, welches sind die wichtigsten Neuerungen?
Hugo Graf: Neuerungen sind im Wesentlichen, dass das MAS Business Excellence modularisiert wurde. Das MAS BEX setzt sich neu aus drei CAS und einem Mastermodul zu je 15 ECTS zusammen. Idealerweise sind das ein CAS Betriebswirtschaft, das CAS Operational Excellence, das CAS EFQM Model Integration & Assessment und als Klammer das Mastermodul Business Excellence.
Welche Vorteile haben heutige Absolventen gegenüber früheren?
Hugo Graf: Das Studium ist flexibler geworden. Die Studierenden können aus drei unterschiedlichen CAS auswählen oder z.B. ein CAS an einer anderen Fachhochschule absolvieren. Ein CAS dauert in der Regel 6 Monate. Die Studierenden können also Beruf und Studium besser aufeinander abstimmen. Bedingung für das Erlangen des MAS Business Excellence jedoch ist, dass zwischen dem Start des ersten CAS bis zum Abschluss des Mastermoduls maximal sieben Jahre liegen dürfen
Hat sich die Zusammensetzung der Teilnehmenden verändert?
Urs Bucher: Die Zusammensetzung der Studierenden hat sich kaum wesentlich verändert. Nach wie vor besuchen das MAS BEX insbesondere selbstständig Erwerbende, Unternehmerinnen und Unternehmer, Linienleitende aus Produktion, Marketing und Vertrieb, Personalwesen, Forschung und Entwicklung oder Spezialisten/innen in den Bereichen Unternehmensentwicklung, Prozessmanagement, Qualitätsmanagement und Assessments.
Gibt es sogenannte «Highlights» im Studium?
Hugo Graf: Unbestritten ist das die offizielle EFQM Assessorenausbildung EAT mit anschliessendem Assessment in der Praxis. Die Studierenden gehen in Begleitung eines erfahrenen Assessoren eine Woche zu einem Unternehmen und assessieren dieses auf der Basis des EFQM Excellence-Modells. Das wird von den Studierenden immer wieder als sehr strenge, aber höchst wertvolle Erfahrung wahrgenommen.
Als Fachhochschule sind sie ja der Praxisorientierung «verpflichtet». Wie setzen Sie diese Forderung im Studium um?
Hugo Graf: Das obige Beispiel des Praxisassessments zeigt aus meiner Sicht eindrücklich, welch starken Fokus unsere Weiterbildung auf die Praxisorientierung haben. Weiter ist es so, dass Leistungsnachweise auf der Basis konkreter Praxisprojekte aus dem beruflichen Umfeld der Teilnehmenden realisiert werden. So werden Themen immer anhand ganz konketer Beispiele aus Unternehmen besprochen.
Pflegen eigentlich die Studierenden den Kontakt übers Studium hinaus?
Hugo Graf: Aus den verschiedenen Lehrgängen haben sich viele anhaltende Freundschaften ergeben. Institutionell gibt es den Verein ALUMNI MAS Business Excellence. Die aktive Organisation bietet regelmässig vielfältige, gut besuchte Events.