Die ersten Schritte wagen
Aller Anfang ist schwer, heisst es. Dies gilt für das EFQM Excellence Modell aber nicht zwingend. Denn jede Organisation kann das Tempo auf dem Weg zu Business Excellence selbst vorgeben.
Entwickelt wurde das EFQM Excellence Modell im Jahr 1988 durch die European Foundation for Quality Management. Es ist ein Führungsmodell nach den Ansätzen des Total Quality Managements (TQM) und ein ganzheitliches Werkzeug für Unternehmen, um ihren Geschäftserfolg stetig zu verbessern. Grundlage dazu bilden Selbstbewertungen, mit denen Stärken und Verbesserungspotenziale ermittelt und angeregt werden können. Grundlage für den Excellence Ansatz bilden acht Grundkonzepte der Excellence, das Kriterienmodell und die sogenannte RADAR-Logik, einer Bewertungsmethodik zur Reifegradbestimmung einer Organisation.
Der Weg zu Business Excellence erfolgt in Stufen. Der Einstieg erfolgt mit der Verpflichtung (Committment) zu Excellence – abgekürzt C2E. Starten kann damit im Prinzip jedes Unternehmen, indem es eine Selbstbewertung auf Basis des Kriterienmodells oder der acht Grundkonzepte der Excellence durchführt. Daraus folgend werden Verbesserungspotenziale identifiziert und drei Verbesserungsprojekte systematisch umgesetzt. Die erste Stufe gilt als Bestätigung, dass ein Unternehmen fähig ist, solche Projekte erfolgreich umzusetzen. Um die Auszeichnung C2E zu erlangen, muss sich das Unternehmen einer externen Beurteilung (Validierung) unterziehen. Dies erfolgt in der Schweiz durch einen von der SAQ Swiss Association for Quality oder ESPRIX Excellence Suisse beauftragten EFQMValidator. Über ein eintägiges Assessment kann ein Unternehmen die Auszeichnung C2E 2star erlangen – vorausgesetzt, es erreicht mindestens 200 Punkte im Bewertungsschema
Der Appetit kommt bekanntlich mit dem Essen. Während die erste Stufe die Fähigkeit zu Verbesserungsprozessen ins Zentrum stellt, steht für die Erreichung der zweiten Stufe «Anerkennung für Excellence» (Recognised for Excellence R4E) die Leistungsfähigkeit einer Organisation mehr im Mittelpunkt. Bei dieser zweiten Stufwerden die Effektivität und Effizienz des Managementsystems überprüft. Dies erfolgt auf Basis der RADAR-Logik. RADAR steht dabei für Results (Ergebnisse), Approach (Vorgehen), Deployment (Umsetzung) und Assessment and Refinement (Bewertung und Verbesserung). In einem zwei- bis dreitägigen Assessment kann eine Organisation 300 oder mehr Punkte erreichen und erhält dafür die Auszeichnung R4E 3star (300 Punkte), R4E 4star (400 Punkte) oder R4E 5star (500 Punkte).
500 Punkte in einem Assessment zu erreichen ist eine echte Spitzenleistung, der in der Regel eine mehrjährige «EFQM-Karriere» vorausgeht. Um sich mit anderensolchen Spitzenleistern messen zu können, kann man sich als Organisation für den ESPRIX Swiss Award for Excellence bewerben. Schirmherrin dieses nationalen Wettbewerbs ist die Stiftung ESPRIX Excellence Suisse. Gewinner der Schweizer Auszeichnung qualifizieren sich damit auch für die Teilnahme am internationalen EFQM Excellence Award