«Jeder Kundenkontakt ist ein Stück Qualität»

«Qualität beginnt schon beim ersten Anruf», sagt der Firmenchef des national tätigen Familienbetriebes Stampfli AG. Für ihn ist Qualität «Versprechen und Sicherheit zugleich». Wie äussert sich das im Geschäftsalltag?

«Jeder Kundenkontakt ist ein Stück Qualität»

 

 

Im Zentrum steht ein ganzheitlicher Qualitäts-ansatz. Das Geschäftsmodell des Familienbe-triebs in Subingen/SO baut im Rahmen seines professionellen Rundumangebots im Facility Management auf einen geschlossenen Kreis von acht Qualitätssiegeln – Customer Care, Equipment, Ressourcen, Schulungen, Organi-sation, Umfragen, Audits und Kontrollen.

Facility Services mit acht Siegeln …
«Dieses ‹360-Grad-Verständnis› der Qualität ist für uns als Dienstleister entscheidend wichtig», betonen CEO Simon Stampfli und QM-Leiter Stefan Balsiger. «Wir kommunizie-ren das deshalb intern und extern bei jeder Gelegenheit.» Im Gespräch erklären die bei-den Exponenten, worum es geht:

 

  • Customer Care: Jeder Kontakt zum Kunden ist ein Stück Qualität. Darauf wird spezielle Sorgfalt verwendet. Modernste IT-Systeme machen jederzeitige Unterstützung möglich.
  • Equipment: Techniken, Material und Geräte werden gemeinsam mit ausgesuchten Liefe-ranten auf den Kundenservice abgestimmt.
  • Ressourcen: Nationale Präsenz erleichtert die Auswahl und den Einsatz der richtigen Fachkräfte beim Kunden.
  • Schulungen: Alle Mitarbeitenden absolvie-ren eine kundenorientierte Grundschu-lung – von der Arbeitssicherheit über den Gesundheitsschutz bis zum persönlichen Auftreten.
  • Organisation: Stampfli ist klar strukturiert, entscheidet schnell und kommuniziert of-fen. Jeder Kunde hat einen direkten An-sprechpartner.
  • Umfragen: Regelmässige Kundenzufrie-denheitsanalysen sichern Feedbacks von der Auftragsfront und tragen die Chance für Verbesserungen in sich.
  • Audits: Sowohl das Managementsystem als auch Leistung, Organisation, Prozesse, Si-cherheit, Betreuung und Freundlichkeit werden laufend auditiert.
  • Kontrollen: Das zentrale Prüfungs- und Kontrollsystem  funktioniert  digital  und ohne Papier. Kontrollen vor Ort erfolgen durch Kadermitarbeitende. Verbesserun-gen werden umgehend eingeleitet.

 

Das Konzept mit den acht Stampfli-Siegeln ist in ein integriertes Management-System ein-gebettet. Basis dafür sind die SQS-Zertifizie-rungen nach ISO 9001, 14001 sowie OHSAS 18001. Alle drei Zertifizierungen erfolgten im Jahr 2004. Sie sind in einem Handbuch ver-eint abgebildet. Jeder Mitarbeitende hat dar-auf Zugriff. Mittels Audits wird festgestellt, dass alle die Richtlinien und Vorschriften auch wirklich einhalten. Die Zertifikate spie-geln einerseits die ausgesprochen qualitäts-orientierte Firmenphilosophie des Unter-nehmens, sie öffnen in manchen Fällen auch die Türen zum Markt.

 

Stampfli gilt als Full-Service-Anbieter im Sektor Gebäude-Management. Was waren die wichtigsten Entwicklungsschritte dahin?                     
Simon Stampfli: Meine Eltern haben das Ge-schäft vor 29 Jahren aufgebaut. Der Betrieb wurde, der Zeit entsprechend, sehr patronal geführt, und die Mandate waren damals noch klein und lokal begrenzt.

 

Ich trat 1994 nach meiner Lehre als Hochbauzeichner in das Geschäft meines Va-ters ein. Wir bauten weitere Dienstleistungen auf, und die Vermarktung wurde durch ver-stärkte Akquisition intensiviert. Danach ent-standen Filialen, zuerst in Biel, dann in Bern und Luzern. Ein wichtiger Meilenstein war für uns die Expo 2002, die wir als Kunde ge-winnen konnten. Wir erhielten den Auftrag, die Arteplages Biel und Neuenburg zu reini-gen. Rund 200 Leute waren dort im Einsatz. Schritt für Schritt kamen weitere Filialen hin-zu: Basel, Herisau, Aarau, in der Westschweiz und im Tessin. Das Geschäft entwickelte sich weiter. Neue bedeutende Kunden konnten gewonnen werden: Bahnen, Busbetriebe, grössere­ Industriebetriebe usw.

 

Im Jahr 2009 übergab Arthur Stampfli seinen vier Nachkommen den Betrieb. Eine Holding wurde gegründet und die Stampfli AG als Tochterunternehmen lanciert. Heute sind die drei Brüder alle im Unternehmen tä-tig, die Schwester hält extern ihre Anteile. 2007 wurde mir die Funktion des CEO über-tragen, Jeremias Stampfli ist Finanzchef, und Noah Stampfli arbeitet in der IT & Entwick-lung.

 

2015 wurde die Geschäftsstrategie mit dem 360-Grad-Ansatz und dem Full-Service-Angebot nach aussen kommuniziert. Auf die-sem Branding basieren wir seither. Heute zählt Stampfli mit 1800 Mitarbeitenden zu den führenden nationalen Anbietern im FM-Markt.

 

Sie führen den Familienbetrieb in der zwei-ten Generation. Woran erkennt man das?   
Simon Stampfli: Mir ist das Miteinander im Betrieb wichtig. Ich schätze Mitarbeitende, die mitdenken, etwas zu sagen haben und Vorschläge einbringen. Das äussert sich in ei-ner fast familiären Stimmung in der Beleg-schaft. Wir haben zum Beispiel keine vorge-schriebenen Pausenzeiten und keine festen Arbeitsplätze. Jeder kann überall arbeiten. Wir setzen hauptsächlich auf Vertrauen. Diese Unternehmenskultur wird geschätzt, ja gar er-wartet. Damit können wir uns auf dem Arbeits-markt profilieren und gute Kräfte anziehen. Ge-genwärtig beschäftigen wir Mitarbeitende aus über 60 Nationen. Und wir verstehen uns.

 

Und wie ist es mit den Risiken? Gibt es Dienst-leistungen, die bezüglich Arbeitssicherheit­ und Gesundheitsschutz besonders heikel sind?
Stefan Balsiger: Ja, bestimmt. Deshalb liegt uns dieser Bereich sehr am Herzen. Wir füh-ren regelmässig entsprechende Schulungen durch, auch in Zusammenarbeit mit Auftrag-gebern. Alle Stampfli-Mitarbeitenden sind an der einheitlichen Berufskleidung erkennbar, und sie haben einen Personalausweis. Wo er-forderlich, tragen sie Schutzkleidung. Bis heu-te mussten wir glücklicherweise keine schwe-ren Arbeitsunfälle registrieren. Mögliche Ge-fährdungen gibt es aber auch in unserem Ge-schäft. Etwa in öffentlichen Räumen wie in Parks oder an Bahnhöfen. Dort besteht im Umgang mit der Entsorgung insbesondere die Gefahr von Schnittverletzungen, Stichen, In-fektionen usw. Im öffentlichen Verkehr sind mit der Reinigung von Zügen sensible Zonen zu nennen. Speziell zum Beispiel sind das Be-treten von Bahngleisen, Stolpergefahr, Kollisi-onsgefahr und die Besonderheiten der Nacht-arbeit. Voraussetzung für das Arbeiten in der Höhe sind die Kurse an der Hebebühne und die persönliche Schutzausrüstung gegen Ab-sturz.

 

Spezielle Bedingungen herrschen über-dies in Reinräumen in der Medizinal-Bran-che, in der Industrie und in Forschungslabors. Strenge Masken- und Kleidervorschriften si-chern die Reinheit der Räume und beugen der Kontamination vor.

 

Was ist Ihnen Arbeits- und Gesundheitsschutz wert?
Stefan Balsiger: Wir investieren in diesen wichtigen Sektor, um unsere Mitarbeitenden zu schützen. Eine unfallfreie Aufgabenerfül-lung beim Kunden vermeidet zudem Störun-gen im Arbeitsprozess. Arbeits- und Gesund-heitsschutz figuriert in allen unseren internen Schulungen als eigenständiges Lernmodul. Für die Einhaltung der Vorschriften ist der di-rekte Abteilungsvorgesetzte verantwortlich. Unsere Mitarbeitenden halten sich gut an die Richtlinien und sind sich der potenziellen Ri-siken bewusst. Prävention betreibt Stampfli überdies im Bereich Nichtbetriebsunfall. Auch hier sind die Ereigniszahlen gering.

 

 

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