Die Normen gegen Risiken wie COVID-19

«Protecting the planet with standards», so hiess das Motto zum Weltnormentag der Internationalen Organisation für Normung (ISO). Sie hatte ihren Gedenktag am 14. Oktober 2020 unter das Thema Umweltschutz gestellt. Im Fokus stehen dabei nicht unbedingt «nur» Umweltnormen, sondern auch international anerkannte Normen, die unsere Sicherheit und Gesundheit berücksichtigen.

Um die negativen Auswirkungen des Menschen auf unseren Planeten zu verringern, brauchen wir den politischen Willen, konkrete Massnahmen, aber sicher auch die richtigen Normen und Instrumente. Dazu gehören internationale Standards, sagt die ISO. Die internationalen Normen der ISO, der International Electrotechnical Commission (IEC) und der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), ebenso europäische Normen und viele nationale Normen und andere Gütezeichen beschäftigen sich mit technischen Herausforderungen und passenden Lösungen. Eine wichtige Voraussetzung ist allerdings eine gemeingültige Normensprache.

Normen gibt es für fast alle Branchen, für Produkte und Dienstleistungen. Der Baubereich zum Beispiel hat viele Schnittstellen und Möglichkeiten für den Schutz der Umwelt. Für die weltweiten Bemühungen zum Schutz des Planeten brauchen wir nicht nur, aber auch Normen. Sie legen Messmethoden und standardisierte Protokolle fest – auch über politische und sprachliche Grenzen hinweg.

Die internationalen Standards tragen dazu bei, Fachwissen und Expertenwissen in Industrie- und Entwicklungsländern gleichermassen zu teilen, so decken Normen auch vielfältigste Aspekte des Umweltschutzes, der Biodiversität, der Energieeinsparung, nicht zuletzt auch der der Wasser- und Luftqualität ab. ISO ist überzeugt, dass die breite Anwendung international anerkannter Normen mit dazu beiträgt, die Umweltauswirkungen industrieller Produktion und Prozesse zu verringern, die Wiederverwendung begrenzter Ressourcen zu erleichtern und auch in Krisen wie den gegenwärtigen COVID-19-Wellen für Orientierung zu sorgen.

Wo uns Normen schützen

Die ausserordentlichen Ereignisse des Jahres 2020 mögen einige Sektoren zum Stillstand gebracht und in vielen anderen zu grossen Störungen geführt haben, aber für die ISO steht zu viel auf dem Spiel, als dass man einfach mit der Umsetzung von Normen zuwarten könnte. In der Pressemitteilung zum Weltnormentag 2020 steht ein zentraler Satz: «Um den menschlichen Einfluss auf unseren Planeten zu verringern, brauchen wir den politischen Willen, konkrete Massnahmen und die richtigen Instrumente. Internationale Normen sind ein solches Instrument.» Doch lässt sich unsere Welt mit Normen schützen? Geht das? Das Motto kommt jedoch rechzeitiger denn je von der ISO mit Sitz in Genf.

Die Stärkung der Normung in Krisenzeiten

Die Erde, führt die ISO in der Medienmitteilung zum Weltnormentag aus, sei «wie ein Schiff voller Leben» in der Weite unseres Sonnensystems. Das Leben auf der Erde hängt direkt von der Energie ab, die von der Sonne kommt. Im letzten Jahrhundert hätten jedoch menschliche und grossflächige industrielle Aktivitäten unserer modernen Zivilisation Treibhausgase, Abfälle und Chemikalien produziert, die es in dieser Art und Menge vorher nicht gab und die nun die Existenz des Planeten Erde bedrohen. Doch nicht nur die Chemikalien, auch unser Umgang mit tierischer Nahrung und die Corona-Pandemie weisen uns dieses Jahr unübersehbar und schmerzlich auf die Bedrohung hin. Was tun gegen den Klimawandel? Überall auf der Erde spüren wir die negativen Auswirkungen auf unser Klima und damit auf alle Lebensformen. Auch wenn es Menschen, ja sogar Nationen gibt, die es noch immer nicht wahrhaben wollen: Die Erde heizt sich auf, wir haben Extremwetterlagen, mehr Trockenheit und Dürre, mehr Überschwemmungen, mehr Wirbelstürme und mehr heftige Starkregen – dies wird auch hierzulande immer spürbarer. Gleichzeitig erfordern das weltweite Bevölkerungswachstum und eine zunehmende Verstädterung den verantwortungsvollen Umgang mit begrenzten Ressourcen. Der Verzehr von Wildtieren aus Urwaldgebieten ist – wie wir durch das Auftauchen immer neuer Viren erkennen – sicher nicht die Lösung. Sie liegt in der richtigen Einbettung von Normen.

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