Schweizer Verwaltungsräte setzen auf Prozessoptimierung

swissVR hat in Zusammenarbeit mit Deloitte und der Hochschule Luzern 460 Verwaltungsratsmitglieder zu Geschäftsaussichten und aktuellen Verwaltungsratsthemen wie Strategien und Innovation befragt. In der ersten "swissVR Monitor" Ausgabe äusserten sich die Verwaltungsratsmitglieder recht positiv zu den Geschäftsaussichten in den nächsten zwölf Monaten.

Verwaltungsratsmitglieder müssen sich mit einer Vielzahl an Themen beschäftigen und Schwerpunkte setzen. (Bild: depositphotos)

Die Aussichten für das eigene Unternehmen – 53% erwarten eine positive Geschäftsentwicklung für ihr Unternehmen – werden dabei wesentlich optimistischer eingeschätzt als jene für die Branche und die Wirtschaft als Ganzes. Prof. Dr. Dr. Christian Wunderlin, Präsident swissVR, sagt: „Die Diskrepanz zwischen der Einschätzung der Aussichten für das eigene Unternehmen und jene der Branche deutet darauf hin, wie gross das Vertrauen in die eigenen Anstrengungen zur Meisterung aktueller Herausforderungen und in den Erfolg des eigenen Unternehmens ist.“

Strategische Top-Themen des VR

96 Prozent der befragten Verwaltungsratsmitglieder bestätigen, dass sie aktuell eine aktive Rolle in der Festlegung der Unternehmensstrategie wahrnehmen – und damit dem gesetzlichen Auftrag entsprechen. Die Kompetenz der Verwaltungsratsgremien in strategischen Fragen schätzen die Befragten mehrheitlich positiv ein. Allerdings glauben 30 Prozent, dass einzelne Mitglieder bei strategischen Themen möglicherweise überfordert sind. Bei KMU ist dabei der Anteil einiges grösser als bei Grossunternehmen.

Optimierungen und Strategien

Verwaltungsratsmitglieder müssen sich mit einer Vielzahl an Themen beschäftigen und Schwerpunkte setzen. Die gemäss der Umfrage wichtigsten Themen der letzten zwölf Monate waren Effizienzsteigerung und Optimierung interner Prozesse (43%), Erarbeitung einer Unternehmensstrategie (36%) und personelle Herausforderungen auf Ebene der Geschäftsleitung (35%).

Für das nächste Jahr erwarten die Befragten nur für das Effizienzthema eine vergleichbar hohe Wichtigkeit. Andererseits werden Digitalisierung, Markt- und Absatzstrategie sowie Talent Management in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Schweizer Innovationsfokus

Der Innovationsfokus liegt mehrheitlich auf Dienstleistungs- und Produktinnovationen (58% resp. 47%). Schweizer Unternehmen scheinen dem globalen Trend hin zur Dienstleistungsgesellschaft mit ihrem starken Fokus auf die Entwicklung von neuen Services bereits zu folgen. Der traditionelle Schwerpunkt vieler Schweizer Unternehmen – die Neuentwicklung und Verbesserung von Produkten – geniesst aber weiterhin einen hohen Stellenwert.

Dass viele Verwaltungsräte Prozess- und Geschäftsmodell-innovation ebenfalls als wichtig erachten (30% resp. 22%) ist ein Indiz dafür, dass Schweizer Unternehmen bereits verstärkt über das Produkt hinaus innovieren und Innovation in anderen Teilen der Wertschöpfungskette (u.a. Services, Prozesse, Marketing) vorantreiben. Des Weiteren unterstreicht eine grosse Mehrheit (86%) der befragten VR-Mitglieder, dass geeignete Mitarbeiter und das richtige Know-how absolut Priorität haben, um einer erfolgreichen Innovationstätigkeit nachzukommen. (Studie „swissVR Monitor 2017“)

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