30 Jahre Stiftung Risiko-Dialog

Dieses Jahr verzeichnet die Stiftung Risiko-Dialog ihr 30-jähriges Bestehen. Die damalige Vision des Kolloquiums an der Universität St. Gallen passt auch heute noch: Die Bevölkerung und Stakeholder sollen früh in Transformationsprozesse einge- bunden und dadurch befähigt werden, Lösungsansätze gemeinsam zu entwickeln.

Seit 30 Jahren führt die Stiftung Risiko-Dia- log Akteure unterschiedlicher Interessen- gruppenzusammen, mit dem Ziel, einen Beitrag zur Risikokompetenz der Gesell- schaft zu leisten. Als gemeinnützige und neutrale Stiftung unterstützt sie das wis- sensbasierte und interdisziplinäre Abwägen von Chancen und Gefahren um unterschied- liche Risikothemen. Damit werden nachhal- tige und tragfähige Lösungen gefördert. Ak- tuelle Themenfelder sind neue Technologi- en und Energie-Infrastrukturen, soziale, gesellschaftliche Entwicklungen und Her- ausforderungen wie der demografische Wandel und das Verhalten von Menschen in Risiko- und Krisensituationen.

 

Die Stiftung Risiko-Dialog weist inzwi- schen ein immenses Portfolio an Publikatio- nen und Risikodialogen auf (siehe www. risiko-dialog.ch).

 

Angefangen hat alles mit einem Kollo- quium an der Universität St. Gallen. Allein der Rückblick auf 2018 zeigt wichtige, zeitgemäs- se Dialoge, was unsere Gesellschaft und Tech- nologieentwicklungen anbetrifft.

Generation Y –Risiko anders erlebt
Die Stiftung untersuchte 2018 erstmals in einer Studie die veränderten Perspektiven und Verhaltensweisen der Generation Y, also der 18- bis 37-Jährigen in der Schweiz. Als Ge- meinschaftsprojekt mit Schweizer Versiche- rungen und anderen Unternehmen wurden die Chancen-und Gefahreneinschätzung im Kontext Beruf und Freizeit sowie generelle Zukunftsperspektiven aus Sicht der Genera- tion Y untersucht.

 

Hohe Bedeutung haben bei den jungen Menschen Eigenverantwortung, Anpas- sungs- und Lernfähigkeit, Gesundheit und Erlebnisreichtum. «Dabei geht es vielen um einen bewussten Umgang mit ihren persön- lichen Ressourcen wie Zeit und Wohlbefin- den, um den vielfältigen Herausforderungen gewachsen zu sein.

 

In einem anspruchsvollen und fordern- den Arbeitsumfeld bedeutet das, durch aus- reichend Erholungszeit und positives Feed- back die Belastungen zu senken», heisst es auf der Homepage der Stiftung.

 

Im Internet will man sich gezielt infor- mieren und verschiedene Quellen prüfen. Gleichwohl, so lautet ein Studienresumée,
«stösst die Eigenverantwortung an Grenzen.»
–Selbstbestimmung über persönliche Daten sei zwar gewünscht, «wird aber nicht als rea- listisches Ziel empfunden.»

 

«Die Verantwortung stösst an Grenzen»

Schwerpunkt «Digitalisierung»
Der neu geschaffene Schwerpunkt «Digitali- sierung» wurde 2018 erfolgreich eingeführt. Die Stiftung Risiko-Dialog setzt sich dabei konkret mit der Fragestellung auseinander, wie die digitale Transformation im Span- nungsfeld von Chancen und Gefahren mit den Menschen gelingt. Dabei sollen zwei Zie- le verfolgt werden:

 

Die Förderung von Fähigkeiten der Ein- zelnen sowie der Organisationen, mit der Transformation umzugehen, und die partizi- pative Entwicklung pragmatischer Lösungen im Dialog.

 

Die Finanzierung konnte durch die Mo- biliar aus dem Bereich Gesellschaftsengage- ment für die kommenden drei Jahre gesichert werden. Innerhalb der drei Partizipations- ebenen «Technologie im Diskurs», «Zusam- men wohnen und arbeiten» und «Gesellschaft und Demokratie» werden verschiedene Pro- jektarten von der Dialogveranstaltung bis hin zur Begleitung des Pilotprojekts geplant.

 

Weiter konnten konkrete Kooperations- projekte mit der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW), TA-SWISS (Stiftung für Technologiefolgen- Abschätzungen) realisiert werden.

 

Durch solche Projekte untersucht die Stiftung weiter neue Technologien und ihren Einfluss auf Gesellschaft, Politik und das Le- ben der Menschen in der Schweiz. Die Stif- tung konzipiert und moderiert auch in Zu- kunft Dialogveranstaltungen, berät Organisa- tionen und forscht zu gesellschaftlich rele- vanten Themen.

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