Waldbrände effizienter aus der Luft bekämpfen

Ob in Kanada, Kalifornien oder im Mittelmeerraum – weltweit werden Wald-brände häufiger und vor allem heftiger. Hitze, Trockenheit und Wind machen Brände gerade im Sommer oft zum Inferno. Die Klimakrise verschärft das Problem. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI und das Start-up Caurus Technologies GmbH reagieren auf die zunehmende globale Bedrohung: Gemeinsam entwickeln sie ein innovatives Löschverfahren, mit dessen Hilfe sich grossflächige Feuer effizienter aus der Luft bekämpfen lassen.

Forschende des Fraunhofer EMI und der Caurus Technologies GmbH arbeiten an einem Löschverfahren, mit dem sich künftig Brände aus der Luft schnell und effizient bekämpfen lassen. (Bild: www.depositphotos.com)

Durch den Klimawandel ändert sich die Qualität der Waldbrände. Sie werden heisser und breiten sich schneller aus. Allein in Kanada brannte im Jahr 2023 eine Fläche von rund 185 000 km2 – also etwas mehr als die Fläche von Griechenland und der Schweiz zusammen. Auch hierzulande beginnt die Waldbrandsaison immer früher: In trockenen Gegenden wie Brandenburg standen die ersten Hektar Wald bereits am 1. März dieses Jahres in Flammen. Mit einem neuartigen Löschverfahren wollen Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer EMI in enger Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Caurus Technologies GmbH einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung von Waldbränden aus der Luft leisten. Das modulare System, bestehend aus Hard- und Software, vereint Digitaltechnologie mit innovativen Löschansätzen und ergänzt die herkömmlichen Löschmethoden. Das Fraunhofer Ahead-Programm fördert das Projekt.

Hoher Löscheffekt durch gezielt erzeugte Wasser-Aerosol-Wolke

Die heutige Technik der luftgestützten Brandbekämpfung stammt grösstenteils aus den 70/80er-Jahren. Noch immer fliegen Helikopter oder Flugzeuge mit Löschwasser-Buckets über die brennenden Wälder. Bei einer Flughöhe von 40 bis 50 Metern öffnen die Piloten den Boden des Eimers. Winde und Thermik verwehen das Löschwasser, das sich dann grossflächig verteilt – infolgedessen landet nur eine geringe Menge tatsächlich in den Flammen.

«Wir können Feuerwehren bessere und nachhaltigere Löschmethoden an die Hand geben und die Löschwassermenge mit verbesserter Abwurfpräzision durch digital gestützte Steuerung zielgenau einsetzen», sagt Dr. Dirk Schaffner, Wissenschaftler am Fraunhofer EMI in Freiburg. Die Projektpartner arbeiten ausserdem an einem Öffnungsmechanismus, der eine deutlich effizientere Löschwolke hervorruft. Dieser ermöglicht sowohl möglichst kleine, feine Wassertropfen als auch die präzise Platzierung der Löschwolke nahe am Brandherd. Diese Faktoren beeinflussen den Löscherfolg entscheidend, indem sie helfen, die Temperatur des Feuers schnell zu senken und unter den Entzündungspunkt zu bringen sowie dem Feuer breitflächig den benötigten Sauerstoff zu entziehen.

«Durch den Mechanismus können wir gezielt eine Wasser-Aerosol-Wolke erzeugen, die in einer Höhe von einigen Metern über oder in den Flammen aktiviert wird. Das Wasser wird so nicht vorher auseinandergetrieben, sondern in einem Sack bis knapp über dem Brand zusammengehalten. Nahezu 100 Prozent der Wassermenge landen zielgenau in den Flammen», so Schaffner. Mit der Wasser-Aerosol-Wolke gelingt es, dem Feuer sehr schnell die Hitze zu entziehen. «Die Wärmetransferrate, mit der man Energie aus einem System nehmen kann, ist oberflächenabhängig. Je mehr Oberfläche das aufnehmende Medium zur Verfügung stellt, desto schneller wird die Wärmeenergie aus dem brennenden in das aufnehmende Medium transferiert. Und die Aerosol-Wolke weist eine hohe Oberfläche auf», erläutert der Forscher. Mit einer Aerosol-Wolke lasse sich also eine deutlich höhere Wärmetransferrate erreichen als mit einem Block Wasser.

Auch die Verdrängung von Sauerstoff funktioniere sehr gut, wodurch sich der Verbrennungsprozess abschwäche. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Kompatibilität mit erfolgreichen bestehenden Lösch-taktiken am Boden und der Sicherheit aller Einsatzkräfte.

Effizienz des Wassereinsatzes vervielfacht sich

Die neue Technologie bzw. die Aerosolisierung von Wasser kommt heute bereits in Hochdruck-Dispersionsdüsen, die die Feuerwehr am Boden nutzt, zum Einsatz – die Forschenden am Fraunhofer EMI und Caurus Technologies wenden sie nun erstmals in der Luft an und erweitern damit die Einsatzgebiete erheblich. Aufgrund von Studien erwarten die Projektpartner eine um fünf- bis zehnfach erhöhte Löschwirkung im Vergleich zu aktuellen Systemen. «Pro eingesetztem Liter Wasser können wir ein fünf- bis zehnfach grösseres Feuer mit dem neuen Verfahren löschen», betont Schaffner einen Vorteil der Technologie angesichts weltweit immer knapper werdenden Wasserressourcen. Auch die Sicherheit der Einsatzkräfte ist gewährleistet, da sie nicht unnötig nah an die Brandherde heranfliegen müssen und höhere Abwurfdistanzen einhalten können.

Ein weiterer Pluspunkt: Die neue Löschmethode trägt zur Reduktion von CO2 bei, da Vegetationsbrände sich deutlich schneller eindämmen lassen. Denn Waldbrände sind ein immenser CO2-Verursacher: Im Durchschnitt wurden in den letzten 20 Jahren pro Jahr 6,9 Gigatonnen CO2-Emissionen durch Waldbrände freigesetzt. Das entspricht mehr als dem Doppelten der Emissionen aller 27 Mitglieder der Europäischen Union im gleichen Zeitraum.

Erste Prototypen des innovativen Löschverfahrens wurden bereits erfolgreich getestet, aktuell arbeiten die Projektpartner an einem Demonstrator.

Quelle: www.fraunhofer.de

MPDV Anlass zum Welttag der Smart Factory

Die Experten waren sich einig – es braucht die digitale Transformation und zwar jetzt. Dies zeigte sich auch bei der Podiumsdiskussion „Digitalisierung geht jeden an“, zu der MPDV anlässlich des Welttags der Smart Factory im September an die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach einlud.

V.l.n.r.: Nathalie Kletti, Geschäftsführerin MPDV Mikrolab GmbH, Prof. Dr. Max Mühlhäuser, DHBW Mosbach, Dr. Andreas Hildenbrand, IHK Rhein-Neckar, Nina Warken, MdB, Jürgen Rieger, Geschäftsführer PPG, Alexandra Gorsche, Moderatorin, Josef Stumpf, Bundeswirtschaftssenat der Region Baden-Württemberg, und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kletti, Geschäftsführer MPDV Mikrolab GmbH. (Bild: www.mpdv.com)

 „Die Technik allein reicht nicht aus – wir müssen bereit sein, sie anzunehmen und zu nutzen“, betonte Nina Warken, MdB und parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, in Ihrem Eingangsstatement der Podiumsdiskussion. „Die Innovationskraft des Mittelstands wird entscheidend sein, um den Wettbewerbsdruck zu bewältigen“, ergänzte Josef Stumpf, Direktor des Bundeswirtschaftssenats der Region Baden-Württemberg. Jürgen Rieger, Geschäftsführer der Perfect Production GmbH, einem Unternehmen der MPDV Gruppe, verwies auf die enormen Vorteile vernetzter Daten in Unternehmen und die zunehmende Bedeutung von Berufen wie Data Analysts, die künstliche Intelligenz und Automatisierung in die betriebliche Praxis einbinden. Auch Dr. Andreas Hildenbrand, Geschäftsführer der IHK Rhein-Neckar, hob das Potenzial der Digitalisierung hervor, Bürokratie abzubauen und Prozesse effizienter zu gestalten.

Vielfältige Perspektiven in hochkarätiger Diskussionsrunde

Unter dem Motto „Digitalisierung geht jeden an“ bot die gut besuchte Veranstaltung im Audimax der DHBW eine Auseinandersetzung mit der Zukunft der Digitalisierung. Im Zentrum stand die Frage, wie Deutschland in der Industrie 4.0 international aufgestellt ist und welche Kompetenzen für eine erfolgreiche Transformation erforderlich sind. Zu den Teilnehmern zählten unter anderen Unternehmer, Studierende, Alumni und Lehrkräfte, die sich intensiv über das Internet of Things (IoT) und den Wandel der Industrie austauschten. Auf dem Podium versammelten sich die genannten Vertreter der verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche sowie Prof. Dr. Max Mühlhäuser, Dekan der Fakultät Technik an der DHBW Mosbach. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Alexandra Gorsche, die durch gezielte Fragen für eine angeregte Debatte sorgte.

Die Diskussionsrunde beleuchtete vielfältige Aspekte der Digitalisierung aus Sicht der Experten. (Bild: www.mpdv.com)

Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann, Rektorin der DHBW Mosbach, eröffnete die Veranstaltung mit einer inspirierenden Rede über die Bedeutung praxisnaher Bildung für die Industrie 4.0. Sie dankte MPDV, die als langjähriges Partnerunternehmen bereits 2015 das „Living Lab“ an der DHBW ermöglicht hatten – eine mit modernen IoT-Technologien ausgestattete Modellfabrik, die als einer von „100 Orten für Industrie 4.0“ ausgezeichnet wurde.

MPDV und der Welttag der Smart Factory

Der von MPDV bereits 2021 ins Leben gerufene Aktionstag, der jährlich am 15. September veranstaltet wird, zielt darauf ab, möglichst viele Menschen über die Bedeutung und Möglichkeiten der Digitalisierung und insbesondere der Smart Factory zu informieren.

Nathalie Kletti, Geschäftsführerin der MPDV Mikrolab GmbH, unterstrich die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens: „Unser Ziel ist es, nicht nur Unternehmen, sondern vor allem auch die nächste Generation für die Chancen der intelligenten Fabrik zu begeistern. Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand und bieten eine einmalige Gelegenheit, unsere Zukunft lebenswert zu gestalten.“

Quelle und weitere Informationen: www.mpdv.com

Schweizer Geschäftsberichte-Rating 2024: Der Sieger heisst Sika

Der Gesamtsieg des Schweizer Geschäftsberichte-Ratings geht an Sika. Auf Rang zwei ist Geberit und auf den dritten Platz kommt die BP Bank in Vaduz. Sieger in der Kategorie Value Reporting wird Novartis. Die Gewinnerin in der Kategorie Design ist Hiag. Insgesamt wurden 235 Unternehmen bewertet. Bereits zum fünften Mal wurde zudem der Sonderpreis „Text“ vergeben. Ausgezeichnet wurde hier die Raiffeisen Schweiz.

Das Siegerbild: Geschäftsberichte-Rating 2024. (Bild: www.geschaeftsberichte-rating.ch)

Die Preisträger konnten ihre Zertifikate am Donnerstagabend, 26. September im SIX Convention Point in Zürich von Jurypräsident Hans-Peter Nehmer entgegennehmen. Das Schweizer Geschäftsberichte-Rating wird jährlich vom HarbourClub – Chief Communications Officers – durchgeführt. Am Anlass nahmen rund 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer teil.

Im Schweizer Geschäftsberichte-Rating werden die Geschäftsberichte aller kotierten Unternehmen, die im SPI vertreten sind, aufgenommen. Die Liste wird mit den Unternehmen der 50 umsatzstärksten Unternehmen, den 15 Versicherungen mit dem höchsten Prämienvolumen und den 25 Banken mit der höchsten Bilanzsumme ergänzt. 235 Unternehmen wurden im Jahr 2024 bewertet.

Mit der diesjährigen Durchführung des Geschäftsberichte-Ratings erfährt der Prozess eine Anpassung: Aus bisher drei Jurys werden zwei. Die Endjury, die bisher die zwölf besten Berichte begutachtete, entfällt. Damit erhalten die Jurys Value Reporting und Design mehr Gewicht bei Nominierung und Prämierung. Die Jury Value Reporting des Instituts für Banking und Finance der Universität Zürich steht unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander F. Wagner, die Jury Design unter dem Patronat der ZHDK und der Leitung von Jiri Chmelik Noir Associates. Aus der Addition der Ratings dieser beiden Jurys werden die Gesamtsieger bestimmt.

Eine weitere Neuerung betrifft den Preis «Aufsteiger des Jahres». Er wird ersetzt durch den Award «Special Mention» in den Kategorien Design und Value Reporting. Mit dem neuen Preis werden innovative Berichte gewürdigt, die herausragende und kreative Akzente setzen. Jurypräsident Hans-Peter Nehmer: „Mit den bewerteten Unternehmen eint uns die Ambition im Geschäftsberichte-Rating, nicht nur gut zu bleiben, sondern immer besser zu werden“.

Gesamtsieger Geschäftsberichte der Schlussjury

Platz 1: Sika

Platz 2: Geberit

Platz 3: VPB Vaduz

Kategorie Design (Online und Print)

Platz 1: Hiag

Platz 2: Avolta

Platz 3: ZKB

Kategorie Value Reporting (Online und Print)

Platz 1: Novartis

Platz 2: SGS

Platz 3: Clariant

Awards Special Mention

Design: Also

Value Reporting: BeKB

Kategorie Text

Raiffeisen Schweiz

Quelle: www.geschaeftsberichte-rating.ch

35 Jahre Jubiläums-Meet-Swiss-Infosec

Die Swiss Infosec AG ist seit 35 Jahren für das Thema Sicherheit bekannt. Die Spezialausgabe der Meet Swiss Infosec, fand am 23. September 2024 im Radisson Blu Hotel am Flughafen Zürich statt. Ein begeisterndes Programm liess den Funken schnell auf die über 300 Gäste überspringen. Es punktete mit einem Mix aus Unterhaltung, Hintergrundinformationen und Fachreferaten zu Topthemen.

Mit einer Torte zum 35-Jahr-Jubiläum: Das Swiss Infosec-Team bedankt sich bei Reto Zbinden. (Bild: Swiss Infosec AG)

Reto Zbinden legte 1989 den Grundstein der Swiss Infosec. In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen mit Sitz in Sursee (LU) zum Leader der Integralen Sicherheit in der Schweiz entwickelt. Dazu beigetragen hat dabei auch die einzigartige Kombination der Sicherheitsbereiche Technik, Recht, Organisation und Mensch, die die Swiss Infosec AG aus einer Hand anbietet. 

35 Jahre Unternehmer und Berater

Im Gespräch mit Moderatorin Nicole Frank blickte Reto Zbinden auf das Jahr 1989 und auf seine Gemütslage, als 24-Jähriger eine Firma zu gründen. «Flexibilität, Mut, Überzeugung und Entschlossenheit», sagte Reto Zbinden, «sind damals wie heute die Voraussetzungen, die Jungunternehmerinnen und -unternehmer mitbringen sollten.» In den Vordergrund stellte er auch die Bedeutung eines motivierten und engagierten Teams, welches für die Weiterentwicklung unerlässlich sei. Dieses Team hat ihm zu Ehren einen Kurzfilm produziert. Er zeigt den Menschen Zbinden, der einer Idee Leben eingehaucht hat, nahbar bleibt und auch nach 35 Jahren immer noch sagt: «Total bereit für alles, was noch kommt.» 

Die wilden Jungen

Vieles erinnert an die Anfänge der Swiss Infosec und die Qualitäten ihres Gründers, wenn der Video- und Content Creator Peter Bolliger von seinem Weg in die Selbständigkeit erzählt. Begeisterung und das Motto «Das Leben ist zu kurz für später» sind die Leitlinien des erfolgreichen Influencers mit über 45’000 Followern auf Instagram. Sein erfrischender, unbekümmerter Auftritt hat dem Jungunternehmer nicht nur viele Sympathien eingebracht, sondern auch gezeigt, dass sich die Herausforderungen und Voraussetzungen, um erfolgreich durchzustarten, kaum geändert haben. Auch nicht für die Generationen Y und Z.

Von der Steinzeit ins Internet und zu Cyberangriffen

Was machen die mit der Digitalisierung einhergehende Informationsflut und die unendlichen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) mit dem Menschen und seinem Gehirn? Neurowissenschaftler Prof. Dr. Lutz Jäncke von der Universität Zürich ging diesen Fragen in seinem Referat auf den Grund und meint: «Auch wenn Digitalisierung und KI unbestreitbare Vorteile und Chancen haben und in vielen Bereichen ein Segen sind, ist das Gehirn des Menschen nicht für diese neue Welt evolviert.» Denn in der gesamten Menschheitsgeschichte hat sich bisher keine technologische Entwicklung in so kurzer Zeit verbreitet und alles tiefgreifend verändert.

Mit Veränderungen anderer Art befassen sich Felix Guggenheim (Arctic Wolf) und Lukas Mäder (Redaktor Technologie NZZ). Ihre spannenden Ausführungen über die Anatomie eines Cyberangriffs bzw. das Millionengeschäft der Hacker machten deutlich, wie wichtig es ist, die Gefahr von Cyberattacken wie Ransomware nicht zu unterschätzen und auf Prävention zu setzen. Solche Angriffe können damit zwar wohl nicht ausgerottet, aber deren Effekte zumindest stark eingedämmt werden. 

KI kann dabei für die umfassende Sicherheit von Daten genutzt werden, wie Roger Halbheer (Microsoft (Schweiz) AG) in seinem Referat aufzeigte. Datenbasierte Sicherheit, also die bessere, dank KI auch automatisierte Nutzung sicherheitsspezifischer Daten, kann ein wichtiger Schritt zu wirkungsvollerer Sicherheit sein. 

Nie wieder doof oder für immer blöd

Der Programmpunkt weckte Erwartungen. Und Anitra Eggler, Digitaltherapeutin, erfüllte sie spielend. In unnachahmlicher Weise hat die Frau, die von sich sagt, dass sie «digitale Innovation nebenwirkungsfrei liebe und lebe» (Zitat Website) verraten, was sie darunter versteht und wie man lernt, sich ohne Muskelkater digital fit zu halten. Diese digitale Fitness ist ein Muss, um den negativen Auswirkungen von Digitalisierung und KI Paroli zu bieten und nicht Gefahr zu laufen, tatsächlich für immer blöd zu bleiben. Diese Möglichkeit besteht nämlich durchaus. Ausser man kennt Digital Detox-Pionierin Anitra Eggler, die Menschen und Unternehmen in Screen-Life-Balance bringt.

Das Team der Swiss Infosec AG setzte mit einem filmreifen Auftritt zu Ehren von Reto Zbinden einen würdigen Schlusspunkt der Veranstaltung, der gleichzeitig Auftakt für ein geselliges Get-together war.  Am 20. Januar 2025 steht die nächste Meet Swiss Infosec auf dem Programm. Ohne Torte, aber bestimmt wieder mit spannenden Inhalten aus der Welt der Sicherheit.

Quelle: www.infosec.ch

Innovation in Aktion: Beispiele wie Unternehmen digitale Transformation umsetzen

Von künstlicher Intelligenz (KI) und Cloud Computing bis hin zu Microservices und Automatisierung: Unternehmen setzen verschiedene Technologien ein, um ihre Ziele zu erreichen und Innovationen voranzutreiben.

Die Einführung von Automatisierungstechnologien führte zu einer Steigerung der Produktivität und Zusammenarbeit. (Bild: www.depositphotos.com)

Studien zeigen, dass generative KI (GenAI) das Potenzial hat, den jährlichen Produktivitätszuwachs um 2,6 bis 4,4 Billionen US-Dollar zu steigern, wobei das Umsatzwachstum durch GenAI in den Branchen Finanzdienstleistungen, Hightech, Medien und Biowissenschaften am grössten ist. „Technologie hat einen massgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung zahlreicher Unternehmen. Sie beschleunigt Produktentwicklungen, unterstützt Wettbewerbsanalysen und ermöglicht das Erreichen wichtiger Ziele wie die Steigerung der Produktivität,“ erläutert Manju Naglapur. Er ist Senior Vice President und General Manager, Cloud, Applications & Infrastructure Solutions bei Unisys. Unisys ist ein Technologieunternehmen, das Lösungen in den Bereichen digitale Arbeitsplätze, Cloud-Infrastruktur, Unternehmens-IT und Geschäftsprozesse bietet. 

Drei Beispiele für Innovation und wie Unternehmen die digitale Transformation umsetzen:

Beispiel Nr.1 – neue digitale IT-Infrastruktur mittels Cloud-Migration und Microservices

Ein Anbieter von Anlagen für automatisierte Testverfahren arbeitete mit einer veralteten IT-Infrastruktur und mit einem Geflecht von mehr als 190 Anwendungen, von denen jede einzelne komplexe Abhängigkeiten aufweist. Für die Umsetzung der digitalen Transformation verlagerte er die Anwendungen in die Cloud und ging von einer monolithischen zu einer dynamischen, auf Microservices basierenden Umgebung über. Dies erforderte die Entwicklung eines stufenweisen Ansatzes für die Migration und Modernisierung von Anwendungen und deren Vorbereitung auf eine Cloud-native Umgebung.

Dadurch konnten unter anderem die Gesamtbetriebskosten gesenkt und die Time-to-Market verkürzt werden. Gleichzeitig wurden Sicherheit, Compliance, geschäftliche Agilität und Produktivität deutlich verbessert. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass sich die Senkung der Gesamtbetriebskosten und die Verkürzung der Time-to-Market schon jetzt auszahlen.

Beispiel Nr. 2 – Automatisierung von Workflows für mehr Agilität

Traditionelle KI hat seit Jahren dazu beigetragen, Geschäftsprozesse zu automatisieren. Generative KI ermöglicht nun eine noch schnellere und einfachere Automatisierung von Workflows. Ein Beispiel für die Effizienzsteigerung durch Automatisierung ist die erfolgreiche Implementierung bei einem Fortune-100-Hypothekenunternehmen in den USA. Vor der Einführung eines Managed Pipeline Service Frameworks waren 95 % der Prozesse im Change Management manuell.

Die Einführung von Automatisierungstechnologien führte zu einer Steigerung der Produktivität und Zusammenarbeit, was wiederum die allgemeine Mitarbeiterzufriedenheit verbesserte. Dies führte zu einer jährlichen Einsparung von 3 Millionen US-Dollar und einer Reduzierung der Build-Zeit, um ein neues Gebäudemodell am Computer zu erstellen um 93 % – von vier Stunden auf nur 17 Minuten.

Beispiel Nr. 3 Operative Effizienz steigern

Ein grosses US-Finanzdienstleistungsunternehmen zeigt, wie effizient eine Modernisierung der Anwendungsarchitektur sein kann. Die monolithische Architektur des Unternehmens führte zu Leistungsproblemen und Verzögerungen bei der Einführung neuer Funktionen. Durch die Implementierung einer Microservices-Architektur, CI/CD-Pipelines und Managed Services konnte die Release-Geschwindigkeit um das Fünffache und die Anwendungsleistung um das Vierfache gesteigert werden. Das Unternehmen ist nun wesentlich effizienter und bereit für Multi-Cloud.

Jede erfolgreiche Technologie erreicht einen Wendepunkt – wie das Automobil, die Elektrizität, das Telefon und das Internet. Ihre Nutzung beginnt im Kleinen und nimmt zu, sobald die Menschen ihre revolutionären Vorteile erkennen. Genau an diesem Wendepunkt befindet sich KI, und zwar in rasantem Tempo“, so Naglapur weiter. „Unternehmen, die sich auf Geschäftsergebnisse konzentrieren, können damit unglaubliche Ergebnisse wie KI-gesteuerte Betriebseffizienz erzielen. Die genannten Erfolgsgeschichten veranschaulichen, wie Technologien wie künstliche Intelligenz, Cloud Computing, Microservices und Automatisierung zu signifikanten Vorteilen führen können.“

Quelle: www.unisys.com

European Carton Excellence Award 2024: Pawi räumt doppelt ab

Pawi Packaging Deutschland GmbH und Pawi Packaging Poland Sp. z o.o., beide Tochtergesellschaften der in der Schweiz ansässigen Pawi Group AG, wurden beim European Carton Excellence Award 2024 in gleich zwei Kategorien prämiert: In der Kategorie «Nachhaltigkeit» überzeugte die Verpackungslösung für Medela AG, während die Verpackungen der Samarité-Pflegelinie in der Kategorie «Allgemeine Verpackungen – Frischfasern» ausgezeichnet wurden.

Pawi gewinnt zwei Auszeichnungen beim European Carton Excellence Award 2024. (Bild: www.pawi.com)

Die prämierte Verpackung für Medela AG steht exemplarisch für die nachhaltige Ausrichtung der Verpackungsindustrie: Sie wurde speziell für Flaschen und Sauger entwickelt und verzichtet vollständig auf Kunststoff. Neben ihren ökologischen Vorteilen überzeugt die Verpackung durch ein durchdachtes Design: Der clevere Automatikboden ermöglicht ein schnelles Aufrichten, während die flache Anlieferung Transportkosten optimiert. Mit Funktionen wie einem Eurolochhänger und einer einsetzbaren Einlage für unterschiedliche Flaschengrössen ist die Verpackung zudem besonders benutzerfreundlich.

Die Verpackungen der Samarité-Pflegelinie von Zeme Pharm, die in der Kategorie «Allgemeine Verpackungen – Frischfasern» prämiert wurden, bestechen durch ihre Kombination aus Eleganz und Funktionalität: Gefertigt aus hochweissem, auf beiden Seiten beschichtetem und bedrucktem Karton, bietet sie durch die Anwendung eines Soft-Touch-Lacks eine angenehme Haptik. Feine goldene Akzente, die im Heissprägedruckverfahren aufgebracht wurden, verleihen den Verpackungen eine exklusive und edle Anmutung.

«Die Auszeichnung in beiden Kategorien ist eine grosse Ehre für uns und bestätigt, dass unsere nachhaltigen und hochwertigen Verpackungslösungen den Nerv der Zeit treffen», sagt Artur Szor, Geschäftsführer von Pawi Packaging Poland Sp. z o.o.

Der European Carton Excellence Award, organisiert von Pro Carton und der European Carton Makers Association (ECMA), zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen in der Verpackungsindustrie. Die Preisverleihung fand am 19. September 2024 im Rahmen einer feierlichen Gala in Berlin, Deutschland, statt.

Quelle: www.pawi.com                    

GOhack24: Der Security-Event für alle

Nach dem grossen Erfolg im letzten Jahr kehrt GOhack für seine zweite Ausgabe vom 14. bis 16. November 2024 an die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) in Zürich zurück. Dieser einzigartige Event kombiniert ein Symposium, eine Live Bug-Bounty-Challenge mit Bounties im Wert von über CHF 60’000 und einen EDU-Event mit Fokus auf praxisnahe Einblicke in die Cybersicherheit.

Nach dem grossen Erfolg im letzten Jahr kehrt GOhack für seine zweite
Ausgabe vom 14. bis 16. November 2024 wieder zurück. (Bild: www.gobugfree.com)

Cyberkriminalität: Auf der Jagd nach Antworten

Am 14. November startet GOhack24 mit einem Symposium, das führende Köpfe aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt. Im Zentrum stehen die drängendsten Fragen rund um die Cyberkriminalität. Wie ist die Lage in der Schweiz? Wie arbeiten Polizei, Bund und die Privatwirtschaft zusammen, um Cyberangriffe zu bekämpfen? Welche Gesetze gibt es? Und wie reagiert man in einer Krise? Zuschauer erfahren zudem, wie unser Gehirn in Krisensituationen Entscheidungen trifft, und wie ethisches Hacking als Schutzmassnahme eingesetzt wird, um zukünftige Bedrohungen abzuwehren.

Zu den prominenten Sprechern zählen Serdar Günal Rütsche, Leiter Cybercrime bei der Kantonspolizei Zürich und Leiter von NEDIK, sowie Roger Knoepfel, Leiter des Schwachstellen- Managements beim Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) und David Ribaud, CEO Specialty Markets bei Helvetia, welche mit einer Keynote den Auftakt zum Event geben werden. Bettina Zimmermann, CEO und Expertin für Krisenmanagement, und Wolfgang Maier, Neuropsychologe, werden Einblicke in die Entscheidungsfindung in Cyberkrisen gewähren. Jon Fanzun, Geschäftsführer von Swico; Ursula Sury, Vizedirektorin HSLU; Marcel Eyer, Co-CEO von GObugfree und Simon Reinhart, Ethical Hacker, werden den Abend mit einer interessanten Paneldiskussion abrunden. Im Anschluss sind die Gäste zu einem Apéro riche und Networking eingeladen.

CHF 60’000 im Bounty-Topf: Die Jagd ist eröffnet

In der Live Bug-Bounty-Challenge am 15. und 16. November geht es um mehr als nur Ruhm: Mit über CHF 60’000 im Bounty-Topf kämpfen einige der besten ethischen Hacker der Szene darum, Schwachstellen in realen Systemen aufzuspüren, die von den Programmpartnern bereitgestellt werden. Ein Event, der Talent, Geschwindigkeit und Köpfchen verlangt – und die Cybersicherheit nachhaltig stärkt. Alle, die sich für Ethical Hacking interessieren, haben hier die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Bildung und Zugänglichkeit im Fokus

Ein zentraler Aspekt von GOhack24 ist die Förderung der Bildung und die Zugänglichkeit von Cybersicherheitswissen. Das Bildungsprogramm während des Events bietet Sessions, die technische und geschäftliche Aspekte der Cybersicherheit abdecken, und richtet sich sowohl an Neueinsteiger als auch an erfahrene Fachleute.

Cyber-Sicherheit für KMUs: Praxiswissen auf den Punkt gebracht

Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bietet GOhack24 am 15. November ein spezielles Programm, das praxisorientiertes Wissen vermittelt. Themen wie Risikomanagement, Notfallplanung, Security Awareness und die Optimierung bestehender Sicherheitsmassnahmen stehen im Mittelpunkt. Dabei bleibt es nicht bei der Theorie – Teilnehmer erhalten konkrete Lösungen für die drängendsten Sicherheitsfragen.

Fortgeschrittene technische Sessions befassen sich mit Web Application Firewall (WAF)-Blocking, Large Language Models (LLM), Enterprise Security Risk Management (ESRM) und den Sicherheitsimplikationen von Long Range Wide Area Network (LoRaWAN), um tiefgreifende Einblicke in die technischen Aspekte zu bieten, die die Zukunft der Cybersicherheit prägen.

Mitmachen, lernen, gewinnen: Hands-on-Sessions und Workshops

GOhack24 ist nicht nur Zuhören – es ist Erleben. Von Bug-Hunting-Workshops für Anfänger bis hin zu einem packenden Kryptografie-Workshop – hier wird jeder aktiv. Ein Highlight: Der Switch Escape Room, der sechsmal während des Events stattfindet. Hier müssen Teilnehmende als Team unter Zeitdruck knifflige Cybersicherheitsprobleme lösen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Cybersicherheit, Networking und Bounties

GOhack24 steht für Innovation, Zusammenarbeit und Bildung – und bietet neben spannenden Talks und der Bug-Bounty-Challenge auch die Gelegenheit zum Netzwerken und Feiern. Mit einem Bounty-Topf von über CHF 60’000 sind Ruhm, Ehre und attraktive Preisgelder für die Ethical Hacker garantiert. Feiern Sie mit bei der grossen Award-Verleihung, bei der die besten ethischen Hacker ausgezeichnet und in die GOhack Hall of Fame aufgenommen werden. Seien Sie dabei und erleben Sie, wie die besten Köpfe der Schweiz und darüber hinaus die Weichen für eine sichere digitale Welt stellen.

Quelle und weitere Informationen:  www.gobugfree.com

Über 900 000 Unfälle in der Schweiz: Weniger Berufsunfälle und Berufskrankheiten

2023 wurden den 22 Schweizer Unfallversicherern (UVG) rund 908 000 Berufs- und Freizeitunfälle sowie Berufskrankheiten gemeldet. Während die Berufsunfälle gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgingen, nahmen die Freizeitunfälle leicht zu. In der Summe bewegen sich Fälle und Kosten auf Vorjahresniveau. Im Fokus der diesjährigen Unfallstatistik ist ein Vergleich zwischen den Versichertenbeständen der Suva und denjenigen der übrigen Versicherer.

Während die Berufsunfälle gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgingen, nahmen die Freizeitunfälle leicht zu. (Bild: www.depositphotos.com)

Alle in der Schweiz beschäftigten Arbeitnehmenden sind gemäss Unfallversicherungsgesetz (UVG) obligatorisch gegen Berufsunfälle und Berufskrankheiten versichert. Wer mindestens acht Stunden pro Woche arbeitet, ist auch gegen Freizeitunfälle versichert. Ebenfalls obligatorisch gegen Berufs- und Freizeitunfälle versichert sind stellensuchende Personen und Personen in IV-Massnahmen.

Die insgesamt 22 UVG-Versicherer in der Schweiz registrierten im Jahr 2023 rund 908 000 Unfälle und Berufskrankheiten (siehe Tabelle). Dies entspricht zwar in der Summe in etwa dem Vorjahresniveau (– 0,3 Prozent), doch haben sich die Berufs- und die Nichtberufsunfallversicherung unterschiedlich entwickelt: Während die Anzahl der Berufsunfälle und Berufskrankheiten im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent zurückgegangen ist (auf 286 000 Schadenfälle), haben Freizeitunfälle leicht zugenommen (um 1,0 Prozent auf 607 000 Schadenfälle). Bei den stellensuchenden Personen ist erneut ein Rückgang der Unfälle zu beobachten (– 14,2 Prozent auf rund 14 000 Schadenfälle), da es im Vergleich zum Vorjahr erneut weniger registrierte Stellensuchende gab. Bei den Personen in IV-Massnahmen wurden rund 1600 Unfälle gemeldet.

Alle UVG-Versicherer zusammen wendeten im Jahr 2022 rund 6,9 Milliarden Franken an Versicherungsleistungen auf, vor allem für Heilkosten (ärztliche und therapeutische Leistungen), Taggelder sowie für Rückstellungen für Invaliden- und Hinterlassenenrenten. Der grösste Teil der Kosten verursachten mit 63,3 Prozent die Freizeitunfälle, 33,5 Prozent wurden für Berufsunfälle und Berufskrankheiten gezahlt.

Zusammensetzung des Versicherungsbestands beeinflusst das Unfallgeschehen

Die Unfallstatistik widmet sich dieses Jahr den Unterschieden zwischen der Suva und den übrigen Versicherern. Das Fokuskapitel verdeutlicht, welche Auswirkungen der gesetzesbedingt unterschiedliche Aufbau der Versichertenkollektive auf das Unfallgeschehen und in Folge auf Fallkosten und Prämien hat.

Grosse Unterschiede sind vor allem in der Berufsunfallversicherung zu sehen. Da die Suva, wie vom Gesetz vorgeschrieben, fast den ganzen Gewerbe- und Industriesektor versichert, umfasst ihr Versichertenbestand viele Betriebe mit hohem Unfallrisiko. Mit rund 83 jährlichen Berufsunfällen pro 1000 Vollzeitstellen ist das Unfallrisiko etwa doppelt so hoch wie bei den übrigen Unfallversicherern, die hauptsächlich Unternehmen im Dienstleistungssektor versichern. Das macht sich auch bei den Prämien bemerkbar. Während die Suva in der Berufsunfallversicherung 2022 Prämien in Höhe von 1,6 Milliarden Franken erhob, was rund 0,9 Prozent der versicherten Lohnsumme entspricht, fielen die Nettoprämien der übrigen Unfallversicherer mit 0,4 Milliarden Franken und entsprechend 0,2 Prozent der Lohnsumme deutlich geringer aus.

Mit Bezug auf die Freizeitunfälle sind die Unterschiede zwischen den Beständen der Suva und denen der übrigen Versicherer geringer. Hier ist das Unfallrisiko mit durchschnittlich 128 (Suva) bzw. 127 (übrige Versicherer) Fällen pro 1000 Vollzeitstellen etwa gleich hoch. Da jedoch Versicherte mit mehrheitlich körperlicher Arbeit weniger schnell in den Beruf zurückkehren können, weist der Versichertenbestand der Suva durchschnittlich längere Arbeitsausfälle und entsprechend höhere Kosten auf: So belaufen sich die durchschnittlichen Kosten pro Unfall bei der Suva auf 5700 Franken, während es bei den übrigen Versicherern 4000 Franken sind.

Bei der Verteilung der Berufskrankheiten sorgte die Coronapandemie für eine Verschiebung. Während ursprünglich vor allem produzierende Betriebe ein höheres Risiko für Berufskrankheiten verzeichnen, die sich fast gänzlich im Versichertenkollektiv der Suva wiederfinden, sorgte Covid-19 für einen deutlichen Anstieg anerkannter Berufskrankheiten bei Spitälern, Heimen oder Laboratorien, die grossmehrheitlich bei den übrigen Unfallversicherern versichert sind.

Bei allen UVG-Versicherern in der obligatorischen Unfallversicherung registrierte Fälle:

(Bild/Tabelle: www.suva.ch)

Unfallstatistik und Bezugsquelle

Die von der Suva geführte Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) publiziert die jährliche UVG-Unfallstatistik im Auftrag der Koordinationsgruppe für die Statistik der Unfallversicherung (KSUV). Die Statistik basiert auf den Ergebnissen der 22 UVG-Unfallversicherer in der Schweiz (Suva, dem Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) unterstellte Privatversicherer, öffentliche Unfallversicherungskassen, anerkannte Krankenkassen, Ersatzkasse), die unselbstständig Erwerbstätige obligatorisch gegen Berufs- und Freizeitunfälle sowie gegen Berufskrankheiten versichern. Ebenfalls enthalten sind die Ergebnisse der obligatorischen Unfallversicherung für Arbeitslose und für Personen in IV-Massnahmen, die bei der Suva versichert sind.

Die UVG-Statistik erfasst keine Unfälle von Kindern, Schülerinnen und Schülern, Studierenden, Hausfrauen und -männern, Selbstständigerwerbenden und Pensionierten. Im Wesentlichen werden somit die ständig in der Schweiz wohnhaften Arbeitnehmenden und Lernenden im Alter zwischen 15 und 65 Jahren erfasst. Diese Personen machen gut die Hälfte der Wohnbevölkerung aus.

In der neu veröffentlichten Unfallstatistik UVG 2024 sind die statistischen Ergebnisse zu den Fällen des Jahres 2023 und zu den Kosten und zum Unfallgeschehen des Jahres 2022 aufbereitet. Die Unfallstatistik ist in gedruckter Form sowie online auf Deutsch und Französisch erhältlich.

Quelle: www.suva.ch

ETH Cyber Group und Huawei Schweiz gehen Partnerschaft ein

Die ETH Cyber Group und Huawei Schweiz verbindet das gemeinsame Interesse, Cybersicherheit zu fördern und sich dafür in der Ausbildung der dringend gesuchten Experten zu engagieren. Die studentische Initiative und der Technologieausrüster gehen daher eine Partnerschaft ein, um Know-how und Ressourcen für den Wissensaufbau, den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung zu bündeln.

(v.l.n.r. Michael Holzer und Darijan Bošković). Beide Partner bekräftigen die Absicht, in einem offenen Dialog gemeinsam daran mitzuwirken, die Ausbildung von Cybersecurity-Expertinnen und -Experten zu stärken. (Bild: www.huawei.com / www.cybergroup.ch)

Der ICT-Fachkräftemangel in der Schweiz akzentuiert sich insbesondere beim Thema Cybersecurity: Bis 2030 werden 3’000 zusätzliche Experten benötigt. Zur Förderung der nächsten Generation dieser gesuchten Fachleute ist an der ETH Zürich die studentische Initiative ETH Cyber Group aktiv, die Plattformen für Studierende verschiedener Fachrichtungen bietet, damit sie ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet entwickeln und sich mit Spezialisten der Branche austauschen können. Huawei, mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in Cybersecurity, einem makellosen Leistungsausweis und jährlichen Investitionen von mehr als 1.1 Mrd. USD in die Sicherheit von Technologien, engagiert sich ebenfalls in Bildungs- und Forschungsprogrammen für künftige digitale Experten und Sicherheitsspezialisten.

Huawei und die ETH Cyber Group sind aus diesem gemeinsamen Interesse heraus eine Partnerschaft eingegangen. Deren Ziel ist es, eine Brücke zwischen der akademischen Welt und der Privatwirtschaft zu schlagen, einen professionellen Erfahrungsaustausch im Bereich Cybersecurity aufzubauen und die Vernetzung zu pflegen sowie gemeinsame Schulungsprogramme durchzuführen. Beide Partner bekräftigen die Absicht, in einem offenen Dialog gemeinsam daran mitzuwirken, die Ausbildung von Cybersecurity-Expertinnen und -Experten zu stärken.

Riccardo Cicchetti, der als vormaliger Präsident des Vorstands der ETH Cyber Group die Kooperation aufgegleist hat, sagt dazu: «Cybersecurity ist eine gemeinschaftliche Verantwortung. Uns ist jedes Engagement willkommen, das die Wichtigkeit von Cybersecurity und der damit zusammenhängenden Fertigkeiten, Bedrohungen zu erkennen und abzuwehren, für unsere Gesellschaft, die Wirtschaft und jeden Einzelnen breiter ins Bewusstsein rückt.»

Michael Holzer, Cyber Security und Privacy Officer von Huawei Schweiz, ergänzt: «Die digitale Wirtschaft wächst und ist ein wesentlicher Faktor für die Innovationskraft der Schweiz. Wir wollen mit unserer Erfahrung und unserem Know-how dazu beitragen, dass der damit einhergehende steigende Bedarf an Cyberresilience gedeckt werden und ein robustes Ökosystem für Cybersicherheit in der Schweiz geschaffen werden kann.»

Die ETH Cyber Group und Huawei haben vereinbart, eine Roadmap zu erarbeiten, wie durch gemeinsame Informations- und Austauschplattformen das Wissen über Cybersicherheit ausgebaut und die Vernetzung von Interessenten unterstützt werden können. Geplant sind gemeinsame Veranstaltungen, gegenseitige Einladungen zu Schlüsselevents und weitere Aktivitäten der Zusammenarbeit. Die Studenten und der Technologieausrüster fassen auch gemeinsame Schulungsinitiativen und Trainingsprogramme ins Auge, wie etwa das HCSP-5G Security Solution Training, das von Huawei-Experten angeboten wird.

Des Weiteren stellt Huawei in Aussicht, Praktika zu Cybersicherheit und Datenschutz hierzulande oder auf europäischer Ebene für Mitglieder der Cyber Group und Studentinnen und Studenten der ETH Zürich, aber auch für Externe wie Regulierungsbehörden oder die Industrie zu öffnen.

Die Ernsthaftigkeit von Huaweis Bestreben auf diesem Gebiet wird auch dadurch deutlich, dass Huawei wiederum einer von zwei Headline-Partnern an der am 26./27. November im Zürcher Dolder stattfindenden Global Cyber Conference sein wird. Die Konferenz hat sich als wichtiger Branchenevent des «Who is who» der Schweizer und internationalen Cybersecurity-Community etabliert.

Keynote-Speaker des jährlich vom Swiss Cyber Institute organisierten Anlasses werden unter anderem Carmen Walker-Späh oder Florian Schütz sowie Cybersecurity-Verantwortliche namhafter Schweizer Unternehmen aus zahlreichen Branchen sowie aus Verwaltung und Behörden sein. Seitens Huawei wird Patrick McCarthy, Senior Cyber Security & Privacy Protection Advisor for Emerging Technologies, Cloud, AI and Data Governance am Huawei Cyber Security Transparency Center in Brüssel, zu «Die Zukunft von Cloud, AI und Sicherheit aus Sicht Schweizer KMUs» sprechen und dieses Thema in einem dedizierten Workshop vertiefen. Dieser Workshop wird unter anderem von weiteren Top Experten wie Dr. Xavier Valero González (AI and Analytics lead, Dekra Malaga, Spain) und Iva Tasheva (Co-founder & Cybersecurity Lead, at Cyen, member of Enisa) unterstützt.

Quelle: www.huawei.com / www.cybergroup.ch

SR Technics eröffnet neue GTF-Werkshalle und zweite Testzelle

SR Technics feiert bedeutenden Meilenstein mit der Eröffnung des GTF-Triebwerkshalle und der zweiten Testzelle.

In Zürich fand eine offizielle Eröffnungszeremonie mit Vertretern von Pratt & Whitney, Geschäftspartnern und allen Mitarbeitenden des Standortes statt. (Bild: www.srtechnics.com)

SR Technics hat eine neue hochmoderne Werkstätte für Pratt & Whitney GTF-Triebwerke sowie die erneuerte zweite Testzelle eröffnet. Die Betriebsstätte am Flughafen Zürich ist der 17. aktive Standort im weltweiten GTF-Netzwerk. In dieser erfolgt die vollständige Demontage, Montage und Testung der PW1100G-JM-Triebwerke für die Airbus-Serie A320neo.

Zur Feier dieses Anlasses fand in Zürich eine offizielle Eröffnungszeremonie mit Vertretern von Pratt & Whitney, Geschäftspartnern und allen Mitarbeitenden des Standortes statt, bei der die Gäste eine exklusive Führung durch die neu errichtete Werkhalle und die zweite Testzelle erhielten.

SR Technics unterzeichnete im April 2022 eine Vereinbarung mit Pratt & Whitney, um Teil des Netzwerks zur Wartung der Getriebefan-Triebwerke (GTF) zu werden. Damit schloss sich SR Technics dem globalen Netzwerk von Anbietern an. Mit dieser Vereinbarung erweitert SR Technics sein Portfolio und steigert die Wettbewerbsfähigkeit, indem es seine hochqualifizierten Fachkräfte in der Schweiz sichert und ausbaut, um die gestiegene Kapazitätsnachfrage zu erfüllen. In die Anlagen am Standort Flughafen Zürich wurde ein zweistelliger Millionenbetrag in Schweizer Franken in spezielle Werkzeuge, Wartungsausrüstungen, Training der Mitarbeitenden und in die neue Testzelle investiert. SR Technics plant, im vereinbarten Vertragszeitraum etwa 1.000 GTF-Triebwerke zu warten und hat bereits im Juli mit der Arbeit am ersten Triebwerk begonnen.

„In den letzten 18 Monaten hat das Team von SR Technics grossartige Arbeit geleistet, um neue Mitarbeitende und neue Infrastrukturen aufzubauen. Wir sind dankbar für die Unterstützung unserer Partner, die an diesem komplexen Projekt beteiligt waren. Diese Investition markiert ein neues Kapitel für zukünftige Geschäftsentwicklungen in unserem Unternehmen“, sagt Owen McClave, Chief Executive Officer von SR Technics.

„SR Technics wird eine integrale Rolle bei der Unterstützung der wachsenden GTF-Flotte weltweit spielen“, sagt Rob Griffiths, Senior Vice President, Commercial Engines Operations bei Pratt & Whitney. „Mit ihrer mehr als 90 Jahren umfassenden Erfahrung sind wir zuversichtlich, dass sie die in der Branche führenden Dienstleistungen erbringen werden, die unsere Kunden erwarten.“

„Mit den GTF-Triebwerken von Pratt & Whitney wird SR Technics künftig das Triebwerk der Stunde – sozusagen der State of the Art in der Triebwerkwelt – warten. Diese sind nämlich zukunftsweisend, verbrauchen sie doch weniger Treibstoff, stossen weniger Schadstoffe aus und sind insgesamt leiser“, so Christian Hegner, Direktor des BAZL.

Quelle: www.srtechnics.com

Investitionen in Cyberschutz haben Priorität – aber nicht bei allen Unternehmen

Hauptmotive für den Ausbau der Cybersicherheit in Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind laut Management das steigende Bewusstsein für wirtschaftliche Folgen. Durchschnittlich 10 Prozent der Unternehmen in der DACH-Region gaben zudem an, in den letzten Jahren gar keine Investitionen in Cybersicherheit getätigt zu haben.

Hauptmotiv für den Ausbau der Cybersicherheit in Unternehmen in der DACH-Region ist das steigende Bewusstsein für wirtschaftliche Folgen. (Bild: www.depositphotos.com)

Die drohenden wirtschaftlichen Schäden durch Cyberangriffe sind nach aktuellen Zahlen aus der Sophos-Management-Studie der Hauptgrund für Investitionen in den Cyberschutz. Manager:innen in Deutschland und Österreich benennen das Bewusstsein für wirtschaftliche Folgen von Cyberattacken mit 23,4 Prozent (D) bzw. 24 Prozent (AUT) als Hauptgrund für Investitionen innerhalb der vergangenen drei Jahre. Die Schweiz zeigt sich in diesem Punkt noch sensibilisierter und betont sogar zu 36 Prozent, aufgrund möglicher wirtschaftlicher Schäden in die Cybersicherheit investiert zu haben.

Ransomware und digitale Transformation

Am zweithäufigsten lag dem Ausbau der IT-Sicherheit im Unternehmen in allen drei Ländern die steigende Bedrohung durch Angriffe, wie etwa Ransomware zugrunde. Diesen Aspekt betonen in Deutschland 21,4 Prozent der Befragten, in Österreich 20 Prozent und in der Schweiz 28 Prozent und damit abermals die meisten.

Eine weitere massgebliche Motivation, den Schutz der IT-Systeme zu stärken, ist die digitale Transformation in den Unternehmen. Sie rangiert als Investitionsgrund zugunsten des Cyberschutzes in allen drei Ländern auf dem dritten Platz, bei deutschen Chefs mit 18,4 Prozent, bei österreichischen mit 14,9 Prozent und bei den Schweizern mit 20 Prozent.

Gesetzes- oder Versicherungsanforderungen nachrangig

Im Vergleich zu den Hauptmotiven für Investitionen in den Cyberschutz weniger zum Tragen kamen dagegen Aspekte wie Anforderungen für die Cyberversicherungen (Deutschland 2 Prozent, Österreich 4 Prozent, Schweiz 4 Prozent) oder geltende IT- und Cyberschutzgesetze wie DSGVO oder NIS II. Letzterer Aspekt wurde in Deutschland und Österreich jeweils zu 8 Prozent benannt, in der Schweiz war dies nicht Bestandteil der Befragung.

Staatlich initiierte Cyberangriffe Schlusslicht, 10 Prozent haben gar nicht investiert

Die wenigsten Befragten geben an, dass der Schutz gegen staatlich initiierte Cyberangriffe ein Motiv für den Ausbau der IT-Sicherheit gewesen sei – in Deutschland sind dies 2,5 Prozent, in der Schweiz 2 Prozent und in Österreich wird dieser Aspekt sogar von niemandem genannt.

Trotz der ständig steigenden Gefahrenlage haben einige Unternehmen angegeben, in den vergangenen drei Jahren keine Stärkung des Cyberschutzes vorgenommen zu haben. In Deutschland waren dies 10 Prozent, in Österreich 14 Prozent und in der Schweiz 6 Prozent der Befragten.

Obwohl damit die Minderheit angibt, in den letzten Jahren nicht an höherer Sicherheit gearbeitet zu haben, ist es in den Augen von Michael Veit, Security Evangelist bei Sophos, ein Versäumnis, wenn nicht jedes Unternehmen in seinen Cyberschutz investiert. „Unternehmen müssen sich bewusst sein, dass Investitionen in IT-Sicherheit nicht mehr als Kostenfaktor, sondern als (Über)Lebensversicherung betrachtet werden müssen,“ sagt er. „Wer das nicht beherzigt, kann runterzählen, bis der eigene Geschäftsbetrieb durch einen Cyberangriff lahmgelegt wird.“

Quelle: www.sophos.com

ZHAW-Forschende entwickeln KI-Lösung zur Bereinigung von Maschinendaten

Forschende der ZHAW School of Engineering haben ein innovatives Framework entwickelt, das Anomalien und Defekte in Maschinen effizienter erkennt, selbst wenn Trainingsdaten verunreinigt sind. Diese Entwicklung geht auf eine zentrale Herausforderung in der KI-Forschung ein: eine präzise Fehlererkennung, ohne auf fehlerfreie Trainingsdaten zurückgreifen zu können.

Beispiele für Systeme mit KI-basierter Fehlererkennung. (Bild: www.zhaw.ch)

Die Erkennung ungewöhnlicher oder anormaler Muster in industriellen Daten ist eine der häufigsten Aufgaben von KI-Algorithmen in kommerziellen Anwendungen. Sie ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Degradation, Defekten und Fehlern in der Produktion und erlaubt es, diese Probleme rechtzeitig zu beheben und so Kosten zu sparen und Ausfallzeiten zu reduzieren. 

Anomalieerkennung in Maschinen basiert in der Regel auf „Lernen aus der Normalität“. Das bedeutet, dass KI-Algorithmen anhand von Daten aus einwandfrei funktionierenden Maschinen trainiert werden, um später Abweichungen in Betriebsdaten zu erkennen. In der Praxis stehen jedoch häufig keine vollständig fehlerfreien Daten zur Verfügung, was die Effektivität der Modelle erheblich beeinträchtigt. Das Training mit kontaminierten Daten führt dazu, dass die Modelle nicht mehr zwischen normalen und fehlerhaften Betriebsbedingungen unterscheiden können – eine Herausforderung, die bislang kaum von der Forschung gelöst werden konnte.

Einsatz von KI-Algorithmen ohne menschliche Eingriffe

«Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen haben wir realisiert, dass es einen Bedarf an KI-Algorithmen gibt, die direkt und ohne vorherige menschliche Eingriffe für die Datenbeschriftung eingesetzt werden können», erklärt Dr. Lilach Goren Huber vom Smart Maintenance Team am ZHAW Institut für Datenanalyse und Prozessdesign (IDP). 

Neues Framework zur unüberwachten Datenverfeinerung

Um diese Lücke zu schliessen, haben die ZHAW-Forschenden ein neuartiges Framework entwickelt, das historische, potenziell kontaminierte Daten automatisch auswertet und normal funktionierende Datenproben vollständig unüberwacht extrahiert. Auf diese Weise können die bereinigten Daten für das Training von Anomalieerkennungsalgorithmen genutzt werden, ohne dass eine aufwendige manuelle Sortierung nötig ist.

Einfaches Konzept, starke Wirkung

Das Framework basiert auf einer zentralen Beobachtung: Fehlerhafte Datenproben haben einen stärkeren Einfluss auf die Leistung der KI-Modelle als normale Proben. Basierend auf diesem Prinzip wird jeder Datenprobe ein Score zugewiesen, der ihren Einfluss auf das Training misst. Proben mit einem hohen Score werden als potenziell fehlerhaft identifiziert und aus den Trainingsdaten entfernt. In Tests erzielte das Framework mit diesen verfeinerten Daten eine vergleichbare Leistung wie manuell bereinigte Datensätze.

Erfolgreiche Anwendung und Perspektiven

Die ZHAW hat die Methode an einer Vielzahl von Maschinentypen getestet, darunter Pumpen, Ventile, Ventilatoren und Triebwerke, und dabei vielversprechende Ergebnisse erzielt. In den meisten Fällen konnte das Framework den Mangel an fehlerfreien Trainingsdaten vollständig kompensieren. „Unser Ansatz ist nicht nur einfach und robust, sondern auch universell einsetzbar. Er kann mit beliebigen Datentypen und bestehenden Fehlererkennungsmethoden kombiniert werden“, erklärt Dr. Lilach Goren Huber.

Quelle: www.zhaw.ch