IDC-Studie: Die Fertigungsindustrie im Wandel

Die Aktuelle IDC-Studie identifiziert Herausforderungen und Erfolgsstrategien für Leiterinnen und Leiter im Personal-, Finanz- und IT-Bereich. Die Studie wird von Workday unterstützt, einem führenden Anbieter von Enterprise-Cloud-Anwendungen für das Finanz- und Personalwesen. Durch diese Unterstützung untersucht die Studie, wie Fertigungsunternehmen aus der EMEA-Region mit den aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten umgehen.

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Die Fertigungsindustrie, insbesondere der Mittelstand, gilt als Rückgrat der Wirtschaft in der DACH-Region. Dennoch sieht sich das produzierende Gewerbe, an der Schnittstelle von Tradition und Technologie, seit einigen Jahren mit sehr vielen Herausforderungen gleichzeitig konfrontiert. In dieser IDC-Studie geht es daher um die Frage, wie die einzelnen Unternehmensbereiche wie HR, Finance und IT durch diese turbulenten Zeiten navigieren können und welche Rolle die Technologie dabei spielt.

Rohstoffknappheit, Kostendruck und Cyber-Kriminalität fordern Firmen

Die Studie hat gezeigt, dass die Fertigungindustrie aktuell mit vielen Herausforderungen zu kämpfen hat.  Für 43 Prozent der Befragten steht die weltweite Verknappung von Komponenten und Rohstoffen an erster Stelle, anhaltende Engpässe in der Lieferkette, Chemie- und Metallindustrie leiden unter stark gestiegenen Energiepreisen.

Andere wichtige Faktoren, mit denen sich produzierende Unternehmen auseinandersetzen müssen: 

  • Wettbewerbsdruck – 35 Prozent
  • Steigende interne Kosten – 33 Prozent     
  • Zunahme von Cyberangriffen – 32 Prozent           
  • Schwierigkeiten bei der Erschliessung neuer Märkte – 30 Prozent           
  • Erhöhte Nachfrageschwankung – 29 Prozent     
Alexandra Hartung – Head of Medium Enterprise Germany. (Bild: www.workday.com)

Um erfolgreich zu sein, müssen Fertigungsunternehmen ihre Prozesse umstrukturieren, um widerstandsfähiger und anpassungsfähiger zu werden. Eine Balans zwischen Kosten und Sicherheit spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Studie unterstreicht, dass die Verfügbarkeit der richtigen Kompetenzen und Talente zur Bewältigung dieser Herausforderungen die Grundlage für eine erfolgreiche Umstrukturierung und ein nachhaltiges Wachstum ist. Alexandra Hartung, Head of Medium Enterprise Germany sagt: „Die Studie identifiziert zentrale Qualifikationslücken, die den Transformationsprozess bremsen könnten. Insbesondere der Mangel an digitalen und IT-Kompetenzen sowie an operativen Fähigkeiten wird als hinderlich angesehen. Dies führt zu Verzögerungen bei der digitalen Transformation, begrenzter Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und höheren Ausschussraten in der Produktion. Eine erfolgreiche Transformation gelingt durch die Gewinnung von Fähigkeiten und Talenten, Verbesserung der Mitarbeitererfahrung und Erhöhung der operativen Widerstandsfähigkeit.“

Die Entwicklung der Mitarbeitenden

52 Prozent der Befragten betonen die Notwendigkeit der Kompetenzentwicklung. Dazu gehören die kontinuierliche Weiterqualifizierung und Umschulung der Mitarbeitenden, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. So erfordert beispielsweise die Umstellung auf Elektrofahrzeuge oder die Energiewende in der Metallindustrie eine Anpassung der Produktionsprozesse. Darüber hinaus gaben 46 Prozent der Befragten an, dass in die Mitarbeitergewinnung investiert werden muss. Dies umfasst die Rekrutierung von digital- und IT-versierten Mitarbeitenden sowie Service- und Wartungsingenieuren im Aussendienst. Darüber hinaus wird die Einstellung von Software- Entwicklern und Cybersicherheitsexperten als wesentlich erachtet, um intelligente und vernetzte Produkte zu entwickeln.

Die Personalentwicklung steht für 44 Prozent der Befragten im Fokus. An Bedeutung gewinnt auch zunehmend die Schaffung inklusiver Arbeitsumgebungen, in denen sowohl weniger erfahrene Mitarbeitende als auch Mitarbeitende mit Behinderungen (z. B. Rollstuhlfahrer an Montagelinien) ihre Arbeit effektiv machen können. 28 Prozent der Befragten betonen die Bedeutung der Mitarbeiterbindung. Dazu gehören die Verbesserung der Mitarbeitererfahrung und -zufriedenheit sowie die gezielte Zuordnung von Kompetenzprofilen zu entsprechenden Aufgaben. Nicht nur die Mitarbeiterbindung, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Personalchefs (CHROs), IT-Leitern (CIOs) und Betriebsleitern (COOs), ist der Studie nach von grosser Bedeutung. Nur durch eine gemeinsame Anstrengung können die Grundlagen für nachhaltiges Unternehmenswachstum und effektive Geschäftsneuordnung geschaffen werden.

Das bestätigen auch Beispiele aus der Praxis in der Fertigungsbranche – Die Freudenberg Group. Sarah O’Hare, Global Head of HR bei der Freudenberg Group, sagt: „Eine Modernisierung des komplexen und fragmentierten HR-Systems war dringend notwendig. Durchgängig optimierte HR-Prozesse und eine einzige gültige Wahrheit für Stammdaten an einem zentralen Ort waren für uns eine echte transformative Lösung. Besonders begeistert hat uns die hervorragende Funktionalität der mobilen Nutzung, die wir implementiert haben. Insgesamt war es ein grosser Erfolg auf ganzer Linie, vor allem in puncto Effizienzsteigerung: Was früher Wochen oder Monate gedauert und unsere 800 HR-Experten viel Mühe gekostet hat, geht mit Workday buchstäblich in 30 Sekunden – manchmal sogar in nur fünf.” 

Hartung fasst die Studienergebnisse zusammen: „Investitionen in die Mitarbeitererfahrung sind essenziell, um den Fertigungssektor auf nachhaltiges Wachstum auszurichten. Nur durch das gezielte Einbinden von Fachkompetenzen und die Umsetzung progressiver Personalstrategien können die produzierenden Unternehmen in der DACH-Region heutigen Herausforderungen erfolgreich begegnen.“

Basierend auf dieser IDC-Studie, Hartungs Vorschläge wären:

  • Karriere statt Jobs bieten: Um Mitarbeitende zu gewinnen, muss die Unternehmenskultur entsprechend angepasst bzw. kontinuierlich weiterentwickelt werden.
  • Einflussfaktoren für eine gute Mitarbeitererfahrung finden und diese individuell anpassen
  • Anforderungen an Arbeitsstellen und/oder -aufgaben erfassen und Kompetenzlücken ermitteln
  • Talente mit den erforderlichen Kompetenzen identifizieren und ihnen ihren Stärken entsprechende Aufgaben ermöglichen

Quelle: www.workday.com 

Versicherungen: Online-Interaktionen im Vormarsch, Zurückhaltung bei KI

Der Trend zur Nutzung von Online-Kanälen beim Kontakt mit Versicherungen hält in der Schweiz an. Skepsis überwiegt beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), wie aus der dritten Ausgabe des „Swiss Insurance Monitors“ der Universität Luzern hervorgeht.

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Der „Swiss Insurance Monitor 2023“ ist eine vom Institut für Marketing und Analytics (IMA) der Universität Luzern jährlich durchgeführte Studie zur Kundenperspektive in der Versicherungsbranche. Die für die Schweiz repräsentative Befragung wurde in Kooperation mit dem VDVS – Verband Digitalversicherung Schweiz, der elaboratum suisse GmbH, FinanceScout24 (SMG Swiss Marketplace Group AG) sowie einem Konsortium aus Versicherungsunternehmen, Krankenversicherungen und Dienstleistern durchgeführt.

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Online- gegenüber Offline-Interaktion

In der Schweiz ziehen die Menschen bei der Suche nach Versicherungen und der Preisberechnung zunehmend Online-Plattformen wie unabhängige Vergleichsportale und Versicherungswebsites vor. Dennoch nutzen sie für die Erstellung von Versicherungsangeboten am häufigsten persönliche Kundenberater. Der Trend zur Online-Abwicklung von Versicherungsangelegenheiten zeigt sich auch bei der Schadensbearbeitung. Bei Vertragsabschlüssen und -kündigungen bevorzugen die Menschen jedoch eher Offline-Methoden. Personen, die technologieaffin sind und bei Vertragsabschlüssen Online-Kanäle bevorzugen, sowie Stadtbewohner und jüngere Altersgruppen tendieren ebenfalls in diese Richtung.

Unabhängig von der Präferenz für die Art und Weise, mit der mit Versicherungen interagiert wird, haben Kundinnen und Kunden beim Erledigen der meisten Versicherungsanliegen eine leichte Präferenz für den direkten persönlichen Kontakt (z. B. über Telefon, E-Mail oder persönlich) verglichen mit Möglichkeiten ohne direkten persönlichen Kontakt (z. B. Kundenportal oder Versicherungs-App). So schätzen Kundinnen und Kunden auch ihre Kundenberaterinnen und -berater bei Versicherungen und Krankenversicherungen sehr. 80 % der Befragten geben an, dass sie mit diesen zufrieden sind und attestieren ihnen eine gute Erreichbarkeit sowie eine angemessene Häufigkeit der Kontaktaufnahme.

Potentiale und Herausforderungen in der Versicherungsbranche

Wie zuvor bereits festgestellt, wollen die Befragten, mit Versicherungen eher online interagieren: Mehr als 50 % der Kundinnen und Kunden können sich vorstellen, zukünftig Versicherungsanliegen ausschliesslich digital zu unterschreiben. Neben der Online-Interaktion wünschen sich 41 % der Befragten die Möglichkeit zur Online-Simulation von Schadensfällen sowie 61 % der Befragten den Online-Abgleich von neuen und bestehenden Verträgen. Kundinnen und Kunden sind unentschlossen, ob weitere persönliche Informationen wie Alter, Bildung oder Geschlecht bei der Prämienberechnung mit einfliessen sollen. Gehen jedoch Prämienreduktionen damit einher, so steigt der Anteil, dem Kundinnen und Kunden gegenüber positiv gestimmt sind, von etwa 40 % auf knapp 60 % an. Ähnliches Verhalten ist bei der Interaktion mit Kundenberaterinnen und Kundenberatern zu erwarten. In Bezug auf die Interaktion mit Kundenberaterinnen und Kundenberatern sind die Befragten weniger bereit für einen verstärkten Kontakt höhere Prämien zu bezahlen – ganz im Gegenteil: Sie würden den Kontakt sogar einschränken, wenn damit Prämienreduktionen einhergingen.

Eine Video-Telefonberatung wird bei Sachversicherungen und Krankenversicherungen hingegen nur von etwa 25 % der Befragten gewünscht. Darüber hinaus sind Versicherungskundinnen und -kunden weniger bereit, künstliche Intelligenz bei der Klärung von Versicherungsanliegen mit einzubeziehen – selbst dann, wenn künstliche Intelligenz Servicemitarbeiterinnen und -mitarbeitern unterstützend zur Seite steht. Das Vertrauen in Servicemitarbeiterinnen und -mitarbeiter überwiegt insofern, als dass die Befragten bei diesen eher ein zufriedenstellendes Ergebnis erwarten.

(Bild: www.unilu.ch)

Versicherungsthemen: Interesse und Informationsstand

Das Interesse der in der Schweiz lebenden Bevölkerung an Versicherungsthemen bleibt im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Es zeigen sich jedoch Unterschiede im Informationsstand bei Versicherungsthemen. Im 12-monatigen Betrachtungszeitraum der Studie suchten mehr Personen nach Informationen zu neuen oder alternativen Versicherungsangeboten und schlossen häufiger Verträge ab, verglichen mit dem Swiss Insurance Monitor von 2022. Das verstärkte Engagement und Interesse könnten zum Beispiel durch einen leichten Anstieg der Versicherungsprämien bei Sachversicherungen und Krankenversicherungen aber auch anderweitigen externen Umständen erklärbar sein. Mehr als 80 % der Befragten bei Krankenversicherungen und 64 % bei Sachversicherungen geben an, dass sich ihre Versicherungsprämien in den letzten 12 Monaten zumindest leicht erhöht haben. Ob aufgrund dessen Versicherungen gewechselt werden, lässt sich nicht sagen.

Nachhaltigkeit im Versicherungsumfeld

Im Bereich der Versicherungen gewinnt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung. Versicherungskundinnen und -kunden schätzen es, wenn Versicherungsunternehmen nachhaltige Massnahmen ergreifen, und bewerten diese in der Regel positiv. Allerdings werden Versicherungen selbst oft nicht in erster Linie mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht. Dennoch haben Versicherungsunternehmen die Möglichkeit, Nachhaltigkeit für ihre Kunden erlebbar zu machen. Dies kann beispielsweise durch verstärkten Einsatz digitaler Technologien, die Förderung nachhaltiger Standards in den Lieferketten von Partnerfirmen und Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich nachhaltigen Verhaltens erreicht werden.

Quelle: www.unilu.ch

Sharp-Studie: Unsicherheiten und Mängel in Schweizer Cybersicherheit

Die Ergebnisse der grossangelegten europaweiten Studie von Sharp unter mehr als 500 IT-Entscheidern in Schweizer KMU zeigt, dass diese Unternehmen vor allem durch Cyberbedrohungen besorgt sind. Dies beeinflusst ihre Geschäftsabläufe, Reputation und Umsatz. Weitere Herausforderungen sind globale Krisen, wirtschaftliche Spannungen und Fachkräftemangel. Die Studie untersuchte auch das Vertrauen in die IT-Sicherheitsmassnahmen und die Hindernisse für zukünftige Investitionen in IT-Sicherheit.

Trends wie hybride Arbeitsmodelle und BYOD-Ansätze für Mitarbeiter verstärken die Herausforderungen für KMU in Sachen IT-Sicherheit. (Bild: www.stock.adobe.com)

Laut der neuen Sharp-Studie zeigt sich mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) besorgter hinsichtlich Cyberbedrohungen als noch im Vorjahr, wobei ebenfalls mehr als ein Drittel der Unternehmen angab, in den vergangenen zwölf Monaten in irgendeiner Form von einer Cybersicherheitsverletzung betroffen gewesen zu sein. Dabei handelte es sich vor allem um Malware (36 Prozent), Cloud-Sicherheitslücken (35 Prozent), Phishing und Netzwerkschwachstellen (33 Prozent) sowie Computerviren (32 Prozent).

Wenig Vertrauen in IT-Sicherheitsmassnahmen

Acht von zehn der Befragten (81 Prozent) haben zudem kein Vertrauen in die Fähigkeit ihres Unternehmens, mit Sicherheitsrisiken angemessen umzugehen oder diese präventiv zu reduzieren. Besorgniserregend ist dabei, dass selbst niedrigschwellige Sicherheitsmassnahmen noch nicht allgegenwärtig sind: Nicht einmal die Hälfte der Unternehmen (38 Prozent) gab an, über Firewalls zu verfügen, und noch weniger (34 Prozent) bestätigen, stringente Passwortrichtlinien zu haben. Überraschend angesichts dieser Tatsache ist, dass mehr als die Hälfte (63 Prozent) der befragten Unternehmen nicht geplant hat, ihr IT-Sicherheitsbudget für dieses Jahr zu erhöhen.

Moderne Arbeitskonzepte verstärken Bedenken

Bezüglich möglicher Auswirkungen einer IT-Sicherheitsverletzung auf ihr Unternehmen gaben die Befragten an, dass Reputationsschäden (40 Prozent) sowie negative Auswirkungen auf das Recruiting und die Geschäftskontinuität (jeweils 36 Prozent), finanzielle Einbussen (35 Prozent) und schwindendes Kundenvertrauen (33 Prozent) ihre grössten Sorgen darstellen. Diese werden durch Trends wie hybride Arbeitsmodelle und BYOD-Ansätze für Mitarbeiter (je 28 Prozent) noch verstärkt.

„Unternehmen aller Grössenordnungen agieren in einem zunehmend komplexen digitalen Umfeld. Dadurch stehen sie vor immer grösseren, sich ständig verändernden Herausforderungen in Sachen IT-Sicherheit. Gerade für kleinere Unternehmen ohne umfassende IT-Ressourcen fühlen sich diese Risiken noch einmal grösser und bedrohlicher an“, kommentiert Antonio Papalo, COO bei Sharp Electronics Schweiz, die Ergebnisse der Befragung. „Trotzdem ist es essenziell, dass jedes Unternehmen, unabhängig von seiner Grösse, seine Daten bestmöglich schützt und dafür sorgt, dass sämtliche Netzwerke und Geräte so sicher wie möglich sind. Professionelle Beratung durch verlässliche Partner kann hier einen wichtigen Beitrag leisten: Mit ihrer Unterstützung und Expertise sorgen solche Partner dafür, dass bei Fragen rund um die IT-Sicherheit die richtigen Entscheidungen getroffen werden und die Sicherheitsstrategie sowie -lösungen ganzheitlich ausgelegt und stets auf dem neuesten Stand sind.“

Quelle: www.sharp.ch

Kostenlose Whistleblower-Lösung für QM-Systeme

Die ConSense GmbH hat die aktuelle Version ConSense v2023.2 veröffentlicht, die Unternehmen dabei unterstützt, gesetzliche Anforderungen leichter zu erfüllen. Diese Version bietet eine kostenfreie Integration eines Meldekanals für vertrauliche Hinweise auf Rechtsverstösse im Rahmen des Hinweisgeberschutzes.

Whistleblowing wird mit ConSense nach den Vorgaben des Hinweisgeberschutzgesetzes ermöglicht. (Bild: www.stock.adobe.com)

Hinweis der Redaktion: Diese Meldung nimmt Bezug auf das deutsche Hinweisgeberschutz-Gesetz (HinSchG). Das Gesetz ist die Umsetzung der EU-Whistleblower-Richtlinie. In der Schweiz exisiert (noch) keine vergleichbare gesetzliche Regelung. Der Bundesrat will aber die Voraussetzungen für eine rechtmässige Meldung von Missständen am Arbeitsplatz im Obligationenrecht (OR) festlegen.

Seit dem 2. Juli 2023 müssen in Deutschland Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten eine vertrauliche interne Meldestelle für Hinweisgeber/-innen bereitstellen, über die Rechtsverstösse im Unternehmen gemeldet werden können. Betriebe ab 50 Mitarbeitenden haben noch bis zum 17. Dezember 2023 dazu Zeit. Bestimmte Branchen sind sogar, unabhängig von der Personenzahl, grundsätzlich zur Einrichtung eines solchen Systems verpflichtet. Konkrete Vorgaben sind damit verbunden: Innerhalb von sieben Tagen nach Erhalt einer Meldung wird deren Eingang bestätigt, und spätestens nach drei Monaten erhalten die Hinweisgebenden eine Rückmeldung über die eingeleiteten Massnahmen. Dabei werden Datenschutzvorgaben strikt eingehalten, und die Identität der Person, die die Meldung eingereicht hat, wird bestmöglich geschützt.

Rechtskonformer, kostenfreier Hinweisgeberschutz

Die Erfüllung dieser gesetzlichen Vorgabe greift ConSense mit der aktuellen Softwareversion ConSense 2023.2 auf: Für bestehende ConSense Managementsysteme wird ein Meldekanal bereitgestellt, der Mitarbeitenden die Möglichkeit zur vertraulichen und anonymen Weitergabe von Informationen bietet. Darüber hinaus stellt die QM-Software Strukturen bereit, um die Verarbeitung der Meldungen im Unternehmen vorzunehmen: Hinweise können bewertet, bearbeitet, durch Informationen ergänzt und Massnahmen definiert werden. Grosses Plus für den ConSense Kundenkreis ist das der neue Meldekanal für Hinweisgeber ab der Version v2023.2 kostenfrei verfügbar ist.

Neue Löschkonzepte und Ereignisverknüpfung

Die neue Softwareversion enthält auch einige weitere Neuerungen, welche die Nutzung von ConSense QM-Software noch anwendungsfreundlicher gestalten. Mit einer Erweiterung der Löschkonzepte lassen sich archivierte Dokument- und Prozessrevisionen jetzt anonymisieren und löschen.

Als lizenzfreie Neuerung steht die Funktion „Ereignisverknüpfung“ bereit: Sowohl in der ConSense Suite als auch im ConSense PORTAL lassen sich damit zentrale Ereignisse definieren (Kundenanruf), die anschliessend in den Prozessen komfortabel als Verknüpfung genutzt werden können. Des Weiteren ist das ConSense eLearning jetzt auch in der webbasierten Softwarelösung ConSense PORTAL verfügbar.

QM-Software nach Kundenbedarf: KI-Integration im Fokus

ConSense Softwarelösungen erleichtern Unternehmen den Aufbau von benutzerfreundlichen und transparenten Managementsystemen, die die Zustimmung der Anwender gewinnen. In Zukunft wird der Softwareentwickler verstärkt auf maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz (KI) setzen, um die Arbeitsprozesse im Qualitätsmanagement zu vereinfachen und effizienter zu gestalten, wie Dr. Alexander Künzer, Chef-Entwickler und Mitglied der Geschäftsführung der ConSense GmbH, unterstreicht: „Wir sind davon überzeugt, dass die KI-Integration den neuen Standard für zukünftige Softwareprodukte setzen wird, und freuen uns darauf, unsere Kunden und Kundinnen mit der Umsetzung dieser leistungsstarken Funktionen in ihrem Arbeitsalltag zu unterstützen.“

Quelle: www.consense-gmbh.de 

 

In sieben Schritten zur autonomen Instandhaltung

Auch wenn sich die Verfügbarkeit von Ersatzteilen inzwischen wieder gebessert hat: Die stark gestiegenen Preise belasten die Industrie weiterhin. Und auch beim Thema Fachkräfte ist keine Entspannung in Sicht. Hier kommt die autonome Instandhaltung ins Spiel. Was es mit diesem Konzept auf sich hat und wie Industrieunternehmen es für sich nutzen können, erklärt der Anbieter der Connected-Worker-Plattform Augmentir.

Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitungen führen durch den Arbeitsablauf – zugeschnitten auf Wissensstand und bisherige Arbeitspraxis jedes Mitarbeitenden. (Bild: www.augmentir.com)

Maschinenführer pflegen und warten die Geräte, mit denen sie tagtäglich arbeiten, selbst, damit es gar nicht erst zu Ausfällen und Reparaturen kommt. Treten Unregelmäßigkeiten auf, so bemerken die Bediener dies zuerst. Schließlich kennen sie die Maschine wie kein anderer. Da liegt es auf der Hand, ihnen grundlegende Instandhaltungsaufgaben zu übertragen. Das kommt nicht nur der Gesamtanlageneffektivität zugute. Auch die Kosten für Fremdarbeit und Ersatzteile sinken und Arbeitskräfte erhalten mehr Eigenverantwortung. Damit dieser Prozess gelingt, müssen die Arbeitskräfte jedoch angeleitet und unterstützt werden – am besten mithilfe digitaler Werkzeuge. Der Lösungsanbieter Augmentir nennt sieben Schritte für den erfolgreichen Einstieg in die autonome Instandhaltung.

1. Klein anfangen

Um Bediener an die Instandhaltung heranzuführen, eignen sich Aufgaben wie das Reinigen von Geräten oder der Austausch von einfachen Verschleiß- und Ersatzteilen. Unternehmen sollten ihren Mitarbeitenden dazu detaillierte Schritt-für-Schritt Anleitungen an die Hand geben. Hierfür eignen sich besonders sogenannte Connected-Worker-Tools, die via Handy, Tablet oder Datenbrille am Arbeitsplatz durch die Tätigkeiten führen. Bei Fragen können sich die Maschinenführer direkt aus der App Hilfe bei Experten und Vorgesetzten holen.

2. Ursachensuche erleichtern

Beim Reinigen sollten die Mitarbeitenden auch auf die Ursachen für Verunreinigungen achten und sie wenn möglich gleich beseitigen oder wenigstens eindämmen. Haben Unternehmen Connected-Worker-Tools im Einsatz, lassen sich Ursachen und Massnahmen direkt in der App erfassen und in einer Wissensdatenbank speichern. So profitieren auch Kolleginnen und Kollegen von den gewonnenen Erkenntnissen. Ein grosses Plus angesichts Mitarbeiterfluktuation und Fachkräftemangel.

3. Standards festlegen

Im nächsten Schritt gilt es, mit dem gesammelten Wissen die digitalen Checklisten weiter zu verbessern. KI-gestützte Systeme liefern hierfür Vorschläge. Um einheitliche Arbeitsweisen zu gewährleisten, sollten Unternehmen auch regelmäßig festlegen und überprüfen, welche Tätigkeiten die Bediener wie und wie oft ausführen. Moderne Produktionsbetriebe dokumentieren diese Standards in elektronischen SOPs – ein zentraler Baustein für voll funktionsfähige Anlagen im besten Zustand.

4. Fachkenntnisse vertiefen

Der Vorteil der digitalen Werkzeuge: Das Bedienpersonal wird während des Arbeitens nicht nur unterstützt, sondern – fast nebenbei – auch noch geschult. Zum Beispiel durch Training on the Job per Video oder bildreiche Lektionen, die auch ohne Sprachkenntnisse verständlich sind. Connected-Worker-Tools helfen dadurch, berufsspezifische Kenntnisse zu vertiefen und zu ergänzen.

Um gut geschulte Maschinenführer nicht durch zu viel Detail am zügigen Arbeiten zu hindern, passen moderne Suiten für vernetztes Arbeiten die Anweisungen dynamisch an den Kenntnisstand der Mitarbeitenden an. Die Künstliche Intelligenz (KI) erkennt an den Benutzer, wer mehr oder weniger Hilfestellung benötigt.

5. Eigenverantwortung stärken

Dank digitaler Arbeitsanleitungen können Maschinenführer ihre Aufgaben selbstständig, sicher und in optimaler Qualität durchführen. Wartungs- und Servicetechniker werden stark entlastet, da sie nur in komplexeren Fällen hinzugezogen werden müssen. Maschinenführer übernehmen mehr Verantwortung für ihre Ausrüstung, da sie nicht mehr auf andere angewiesen sind. Das reduziert das Risiko, dass Anlagen trotz erkennbarer Mängel weiterlaufen, bis sie Schaden nehmen.

6. Arbeitsumgebung intuitiv gestalten

Je intuitiver die Arbeitsumgebung, desto einfacher lässt sich die autonome Instandhaltung umsetzen. Vor allem visuelle Hilfestellungen unterstützen Mitarbeitende dabei, die Funktionsweise von Maschinen zu verstehen und Vorschriften einzuhalten. Der Einsatz von Augmented Reality mittels Tablets oder Datenbrillen bietet hier zusätzliche Unterstützung, da Rückfragen in einem direkten Chat mit einem Experten geklärt werden können.

7. Datenschatz heben

Die zunehmende digitale Vernetzung von Fachkräften und Werkern liefert Unternehmen wertvolle Betriebsdaten. Angefangen bei der Rückmeldung erfolgter Arbeitsschritte, etwa beim Logout/Tagout, über die Fehlerdokumentation bis hin zu Einblicken in die Arbeitsausführung.

Carsten Hunfeld – Director EMEA bei Augmentir. (Bild: www.augmentir.com)

Autonome Instandhaltung bietet klare Vorteile wie eine gesteigerte Gesamtanlageneffektivität, reduzierte Kosten und eine erhöhte Mitarbeiterautonomie. Durch den Einsatz von Connected-Worker-Tools können Produktionsunternehmen problemlos und sicher Maschinenbediener in die Wartung einbinden, was zur Entlastung ihrer Instandhaltungsexperten führt. „Bediener erweitern ihre Skills und ihr Job wird aufgewertet. Vor allem aber fühlen sie sich durch die größere Verantwortung mehr wertgeschätzt und ihrem Arbeitgeber stärker verbunden“, betont Carsten Hunfeld, Director EMEA bei Augmentir. „Ein wichtiger Aspekt, um Mitarbeiterfluktuation und Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, so Hunfeld weiter.

Quelle: www.augmentir.com

Tethys Robotics erhält 150.000 CHF für Unterwasserdrohne

Mit der Entwicklung der weltweit ersten Unterwasserdrohne, die autonom in allen Gewässern, auch unter sehr rauen Bedingungen, operieren kann, bietet Tethys Robotics eine Lösung für Fachleute, die das Risiko für Taucher reduzieren wollen. Das Startup wurde von Venture Kick mit 150’000 Franken ausgezeichnet und gewann damit die dritte Stufe des Programms.

Bilder der neu entwickelten Unterwasserdrohne. (Bild: www.venturekick.ch)

Die gängigste Methode zur Suche und Bergung von Gegenständen und Personen unter Wasser ist heute der Einsatz von Berufstauchern, die das Risiko von bleibenden oder tödlichen Schäden in Kauf nehmen. Ihre Arbeit ist mit vielen Gefahren und Schwierigkeiten verbunden.

Tethys zielt auf die Segmente industrielle Inspektion und Such- und Rettungsdienste mit einem geschätzten jährlichen Potenzial von über 8 Mrd. USD ab. Die Marktnachfrage wird durch den steigenden Bedarf an Lösungen für erneuerbare Energien (137’500 neue Offshore-Windturbinen bis 2050) und Anwendungen für die autonome ozeanografische Erkundung und Inspektion angetrieben. Auf der Grundlage von Beziehungen zu Behörden in Europa hat Tethys Robotics die weltweit einzige Unterwasserdrohne mit einer VR-fähigen Benutzeroberfläche entwickelt, die in allen Gewässern autonom operieren und Objekte in bis zu 300 m Tiefe unter schwierigen Bedingungen bergen kann, was schliesslich auch Einsätze in starken Wasserströmungen mit schlechter Sicht ermöglicht. Auf diese Weise wird sie wesentlich dazu beitragen, die erheblichen Risiken, denen Taucher täglich ausgesetzt sind, zu mindern und gleichzeitig den Personalbedarf für Unterwasser arbeiten zu reduzieren.

Das Startup wird die CHF 150’000 in die Verbesserung der Geschäftsentwicklungsinitiativen investieren. Dies wird es ermöglichen, den Abschluss von Pilotprogrammen mit ersten Kunden zu beschleunigen sowie die internationale Präsenz und Förderung des Unternehmens zu verstärken.

Das Tethys Robotics Team: Andrej Studer (Mapping Lead), Pragash Sivananthaguru (COO), Jonas Wüst (CEO), and Johannes Lienhart (CTO) (Bild: www.venturekick.ch)

Das Team arbeitet seit fünf Jahren zusammen und besteht aus Mitgründer und Projektleiter Jonas Wüst, Mitgründer und Operations Lead, Pragash Sivananthaguru sowie den Mitgründern Andrej Studer, Johannes Lienhart, Bastian Schildknecht, Florin Kümin und Gallus Kaufmann. Zusammen wollen sie die Unterwasserrobotik in eine neue Ära führen.

Jonas Wüst sagt über Venture Kick: „Seit unserem Start hatten wir die Möglichkeit, unsere Präsentationsfähigkeiten im Kickers Camp zu verfeinern, was es uns ermöglichte, eine ausreichende Finanzierung zu sichern, um unsere Produkt- und Geschäftsentwicklung voranzutreiben. Gleichzeitig konnten wir mehrere Pilotprojekte mit Early Adopters starten, deren Feedback uns eine fundierte Entscheidung über unsere Markteintrittsstrategie ermöglichte. Mit dem Gewinn von Venture Kick haben wir nun die Mittel und die finanzielle Unterstützung, um die Schweizer Unterwasserrobotik auf die internationale Bühne zu bringen.“

Quelle: www.venturekick.ch

Neuer Arbeitskollege: Smarter Roboter „Digit“

Die Fabrik „RoboFab“ von Agility Robotics im deutschen Salem nähert sich der Vollendung. Vom nächsten Jahr an wird sie jährlich mehr als 10.000 humanoide Roboter ausliefern, die speziell auf die Zusammenarbeit mit Menschen ausgelegt sind. Mit von der Partie: Ein smarter Roboter namens „Digit“.

„Digit“: Roboter und Mensch arbeiten künftig sehr eng zusammen (Bild: agilityrobotics.com)

Smarter Roboter im Dienste der Logistik: Das Unternehmen Agility Robotics aus Salem (Deutschland) entwickelt und baut solche Systeme. „Digit“, wie die 175 Zentimeter grosse Maschine genannt wird, wiegt rund 65 Kilogramm. Sie verfügt über klauenartige Greifhände, die Lasten von bis zu 16 Kilogramm handhaben können.

Aussergewöhnliche Flexibilität

Das markante Bein-Design, das an einen Vogels erinnert, verleiht Digit aussergewöhnliche Flexibilität und ermöglicht ihm, vor Regalen in die Hocke zu gehen, um Gegenstände herauszuholen. Damit ist er ideal für die nahtlose Zusammenarbeit mit Menschen in einer Vielzahl von Arbeitsumgebungen geeignet, so die Entwickler. Geht die Energie der Bordbatterie zur Neige, marschiert der Roboter selbstständig zu einer Ladestation. Pro 24 Stunden gehen dafür acht Stunden drauf, sodass er täglich 16 Stunden lang aktiv sein kann. Digit ist mit einem generativem Sprachmodell „Large Language Model“ auf Basis von künstlicher Intelligenz ausgestattet. Es basiert auf neuronalen Netzwerken und kann natürliche Sprache verstehen, verarbeiten und generieren. 

Autonome Be- und Entladung

Die Robotermodelle werden mit riesigen Textmengen trainiert und haben teils mehrere hundert Milliarden Parameter. Digit kann sich aufgrund eines verbalen Befehls sogar selbst umprogrammieren. Um sich zu orientieren, ist er mit Kameras und LiDAR ausgestattet. Dieses hochpräzise laserbasierte System dient der Abstandsmessung. Zu den ersten Aufgaben von Digit gehören der Transport von Kisten und Behältern innerhalb der eigenen Fabrik und den Produktionsstätten von Erstkunden. Auf mittlere Sicht soll er selbstständig Lastwagen beladen und entladen. Als weitere Aktionsfelder bietet sich die Kommissionierung an, also das Zusammentragen von bestellter Ware, sodass sie verpackt und verladen werden kann.

Quelle: www.pressetext.com / Agility Robotics