Die Schweiz wird zu einer der offensten Volkswirtschaften der Welt
Auf den 1. Januar 2024 wird die Schweiz im Rahmen einer Reihe von Importerleichterungen die Einfuhrzölle auf fast alle Industriegüter einseitig abschaffen. Ausnahmen sind Agrarprodukte (inkl. landwirtschaftliche Verarbeitungsprodukte und Futtermittel) und Fischereierzeugnisse.
Redaktion - 13. Dezember 2023
Die Schweiz wird ab dem 1. Januar 2024 die Einfuhrzölle auf fast alle Industriegüter einseitig abschaffen. (Bild: www.depositphotos.com)
Infolgedessen werden die Compliance- und Importverfahren für die Produkte weniger komplex und zeitaufwändig, was die Kosten für Unternehmen und Verbraucher senkt. Mit der einseitigen Senkung der industriellen Importzölle auf null wird die Schweizer Wirtschaft neben Hongkong, Kiribati, Macao und Singapur in den Club der Volkswirtschaften mit den niedrigsten Zöllen weltweit eintreten.
Hohe Importgewinne
Unternehmen haben eine doppelte Kosteneinsparung: Einerseits erfolgt diese Senkung durch den Wegfall der Zölle, andererseits durch eine weniger aufwändige Einfuhrabfertigung. «So dürften pro Jahr Importgewinne von rund 12.3 % oder 38.2 Mrd. USD erzielt werden. Holz und Papier, Mineralien und Metalle sowie Fahrzeuge profitieren prozentual am meisten», erklärt Jasmin Gröschl, Senior Ökonomin bei Allianz Trade. Die Abschaffung der Zölle erhöht damit den Wettbewerbsvorteil von Schweizer Unternehmen in der Fertigung und Montage auf globaler Ebene. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) schätzt die Steigerung der Wertschöpfung auf rund 860 Mio. CHF jährlich. Zollsenkungen könnten den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten eine jährliche Einsparung von rund 350 Millionen Franken bringen. Dem Zugewinn steht jedoch ein Verlust von -CHF 555 Mio. oder -0.7 % bei den Einnahmen des Bundes gegenüber. «Insgesamt profitieren Unternehmen in der Schweiz durch den Wegfall von Zöllen und der Vereinfachung der damit verbundenen administrativen Abläufe von günstigeren Vorleistungen und dadurch auch von tieferen Produktionskosten», sagt Jan Möllmann, CEO Allianz Trade in der Schweiz.
Unternehmen müssen ihre Lieferketten genau kennen
Ein gewisser bürokratischer Aufwand bleibt für Unternehmen, die im Rahmen von Freihandelsabkommen (FTA) tätig sind, bestehen. Für Waren mit einer Nullzollrate, die in der Schweiz verbleiben oder hier verbraucht werden, ist künftig kein Ursprungsnachweis mehr erforderlich. Allerdings werden weiterhin Herkunftsnachweise für wiederausgeführte oder unveränderte Waren erforderlich sein, um von den Ursprungsregeln in anderen Ländern zu profitieren. «Unternehmen müssen sich daher bewusst sein, wie und wo ihre Waren in der weiteren Lieferkette verwendet werden», meint Gröschl.
Trend Micro, einer der Anbieter von Cybersicherheitslösungen, stellt seine Cybersicherheitsvorhersagen für das kommende Jahr vor. Darin warnt das Unternehmen vor der transformativen Rolle von generativer künstlicher Intelligenz (KI) für die Cyber-Bedrohungslandschaft sowie einer neuen Welle an ausgeklügelten Social-Engineering-Taktiken und Identitätsdiebstahl mithilfe von KI-gestützten Tools.
Redaktion - 07. Dezember 2023
Trend Micro warnt vor der transformativen Rolle von generativer künstlicher Intelligenz. (Bild: www.unsplash.com)
Die breite Verfügbarkeit und verbesserte Qualität generativer KI in Verbindung mit Generative Adversarial Networks (GANs) zur Generierung von realistischen Foto-, Audio- und Videoinhalten beeinflusst nachhaltig die Phishing-Landschaft im Jahr 2024. Trend Micro prognostiziert eine neue Welle an Business Email Compromise (BEC), Virtual Kidnapping und anderen Betrugsmaschen – ausgelöst durch die kosteneffiziente Erstellung solcher Inhalte.
Angesichts lukrativer Gewinnaussichten nutzen Bedrohungsakteure für derartige Kampagnen entweder legale KI-Tools mit gestohlenen Anmeldeinformationen und VPNs, um ihre Identitäten zu verbergen oder entwickeln eigens bösartige generative KI-Werkzeuge. Aber auch KI-Modelle selbst geraten im Jahr 2024 unter Beschuss: Während die Datensätze generativer KI und LLMs (Large Language Models) für Bedrohungsakteure nur schwer zu beeinflussen sind, stellen spezialisierte Cloud-basierte maschinelle Lernmodelle ein attraktives Ziel dar. Sie werden mit spezifischeren Datensätzen trainiert und können Opfer von Data-Poisoning-Angriffen werden – von der Exfiltration sensibler Daten bis hin zur Störung von Betrugsfiltern und sogar der Beeinflussung von vernetzten Fahrzeugen. Solche Angriffe kosten Akteure schon heute weniger als 100 US-Dollar.
„Fortgeschrittene LLMs, die jede Sprache beherrschen, stellen eine erhebliche Bedrohung dar, da sie bislang häufig vorhandene Hinweise für Phishing-Angriffe, wie zum Beispiel ungewöhnliche Formatierungen oder grammatikalische Fehler, vermeiden. Das erschwert die Erkennung solcher Attacken“, berichtet Udo Schneider, IoT Security Evangelist Europe bei Trend Micro. „Unternehmen müssen deshalb ihre bisherigen Phishing-Schulungen anpassen und zudem moderne technische Schutzmassnahmen einführen. Fortschrittliche Abwehrmechanismen übertreffen nicht nur die menschlichen Fähigkeiten bei der Erkennung, sondern gewährleisten auch die Widerstandsfähigkeit gegen diese Angriffstaktiken.“
Derartige Security-Entwicklungen können wiederum zu einer verstärkten Kontrolle durch die Regulierungsbehörden führen und darüber hinaus die Technologiebranche veranlassen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen: „Im kommenden Jahr wird die Cyber-Branche die Gesetzgeber bei der Entwicklung von cybersicherheitsspezifischen KI-Richtlinien überholen. Die Branche bewegt sich schnell in Richtung einer freiwilligen Selbstregulierung“, so Udo Schneider weiter.
Der japanische Security-Experte Trend Micro benennt zudem weitere Entwicklungen, die IT-Sicherheitsverantwortliche im Jahr 2024 besonders beachten sollten:
Eine Zunahme Cloud-nativer Wurmangriffe, die auf Schwachstellen und Fehlkonfigurationen abzielen und einen hohen Automatisierungsgrad nutzen, um Container, Konten und Dienste mit minimalem Aufwand zu kompromittieren.
Cloud-Sicherheit wird für Unternehmen von entscheidender Bedeutung sein, um Sicherheitslücken in Cloud-Umgebungen zu schliessen. Dabei ist die Anfälligkeit von Cloud-nativen Anwendungen für automatisierte Angriffe hervorzuheben. Proaktive Massnahmen, einschliesslich robuster Verteidigungsmechanismen und gründlicher Sicherheitsprüfungen, sind unerlässlich, um Risiken zu mindern.
Angriffe auf private Blockchains nehmen aufgrund von Schwachstellen in der Implementierung einer Reihe von privaten Blockchains zu. Bedrohungsakteure könnten Zugriffsrechte nutzen, um Einträge zu ändern, ausser Kraft zu setzen oder zu löschen und dann ein Lösegeld zu verlangen. Alternativ, wenn es ihnen gelingt, die Kontrolle über genügend Knoten zu erlangen, könnten sie die gesamte Blockchain verschlüsseln.
Zunehmende Angriffe auf die Lieferkette zielen nicht nur auf darin enthaltene Open-Source-Softwarekomponenten ab, sondern auch auf Tools für das Identitätsmanagement, wie zum Beispiel Telco-SIMs, die für Flotten- und Inventarsysteme entscheidend sind. Cyberkriminelle nutzen auch die Software-Lieferketten von Anbietern über CI/CD-Systeme aus, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Komponenten von Drittanbietern liegt.
Die Sicherheit von Lieferketten spielt auch eine wichtige Rolle in der neuen europäischen NIS2-Richtlinie, die betroffene Unternehmen im kommenden Jahr beschäftigen wird, wie Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro erklärt:
„Sobald NIS2 in nationales Recht umgesetzt wurde – spätestens bis Oktober 2024 – wird es zunächst ein ‚Hauen und Stechen‘ geben, wer darunterfällt. Unternehmen werden zunächst versuchen, sich der strengeren Regulierung zu entziehen. Durch die Verpflichtung Betroffener, auch ihre Lieferketten miteinzubeziehen, wird allerdings im Besonderen bei Zulieferern und Logistikern ein gegenteiliger Effekt eintreten. Sie werden ihre IT-Security-Architekturen an den neuen Vorgaben ausrichten, um ihren Kunden einen spezifischen Vorteil im internationalen Wettbewerb bieten zu können. Einerseits ist es zwar traurig, dass wir erst neue gesetzliche Vorgaben brauchen, um die Gefahr von Lieferketten-Angriffen klarzumachen. Andererseits ist es jedoch positiv zu sehen, dass der Gesetzgeber hier auf eine klare Bedrohung mit eindeutigen Regeln reagiert.“
Die Industrie steht vor einer Revolution, die durch die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in eingebetteten Systemen vorangetrieben wird. Diese Technologie, die als Embedded-KI bekannt ist, hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Unternehmen in der Fertigungs- und Produktionsbranche arbeiten, nachhaltig zu verändern. Viacheslav Gromov, Gründer und CEO vom Embedded-KI-Anbieter Aitad, nennt acht Bereiche, in denen Embedded-KI in 2024 eine entscheidende Rolle spielt.
Redaktion - 06. Dezember 2023
Messen und Testen von Embedded-KI-Systemkomponenten, u.a. zwecks Zertifizierungs-Vortests. (Bild: www.aitad.de)
1. Effizienzsteigerung und Kosteneinsparungen
In der modernen Industrie sind die Steigerung der Effizienz und die Senkung der Betriebskosten von entscheidender Bedeutung. Embedded-KI ermöglicht die Optimierung von Produktionsprozessen in Echtzeit. Maschinen und Anlagen können mithilfe von Sensoren und Algorithmen kontinuierlich nach Zuständen und Anomalien überwacht werden, um Engpässe zu erkennen, Abläufe zu optimieren und Ressourcen effizienter einzusetzen. Dies führt zu erheblichen Kosteneinsparungen und einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
2. Predictive Maintenance (Vorbeugende Wartung)
Ein herausragender Anwendungsfall von Embedded-KI in der Industrie ist die oft genannte, aber immer noch wenig angewandte vorbeugende Wartung. Durch die Integration von Sensoren und Datenanalyse innerhalb der Produktionsanlagen können Unternehmen den Zustand von Maschinen in Echtzeit ohne Datenleaks nach aussen überwachen. Wenn Anomalien oder Abnutzungserscheinungen auftreten, kann die Wartung im Voraus geplant werden, um ungeplante Ausfallzeiten zu minimieren. Dies erhöht die Lebensdauer der Anlagen und senkt die Instandhaltungskosten durch Planbarkeit und neue Geschäftsmodell-Entwicklungen erheblich.
3. Qualitätskontrolle und Ausschussminimierung
Embedded-KI ermöglicht eine präzise Qualitätskontrolle während des Fertigungsprozesses. Kameras und Sensoren wie Lidare, Radare oder solche für Spektrografie und Ultraschall können Produkte in Echtzeit überwachen und Mängel oder Abweichungen von den Standards erkennen. Fehlerhafte Produkte können frühzeitig identifiziert und aus dem Produktionsprozess ausgeschleust werden, was die Qualität erhöht und den Ausschuss minimiert. Zudem ist direktes Feedback für die Ausschussminimierung in Echtzeit ein bedeutender Vorteil, da so Fehleinstellungen und Fehlbedienung oder Lieferantenmängel mehr Transparenz bekommen und folglich weniger Schaden anrichten.
4. Autonome Roboter und Automatisierung
In der industriellen Fertigung spielen autonome Roboter eine wichtige Rolle. Embedded-KI ermöglicht es diesen Robotern, Aufgaben wie Materialtransport, Inspektion und Montage autonom auszuführen. Sie können sich in Echtzeit an veränderte Bedingungen anpassen, da lokale KI mit Varianz robust umgehen und komplexe Aufgaben ohne menschliche Intervention bewältigen kann. Dies steigert die Produktivität und Präzision.
5. Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
Die Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs ist ein weiterer Bereich, in dem Embedded-KI einen grossen Einfluss hat. Industrieanlagen können mithilfe von KI-Algorithmen den Energieverbrauch optimieren, indem sie den Bedarf an Heizung, Kühlung und Beleuchtung dynamisch je nach Situation anpassen. Gerade die Metering-Branche ist direkt betroffen, während Maschinen- und Anlagenbauer dies indirekt in ihren Prozessen für sich nutzen können. Dies trägt nicht nur zur Senkung der Betriebskosten bei, sondern auch zur Reduzierung des ökologischen Fussabdrucks der Industrie.
6. Sicherheit am Arbeitsplatz
Embedded-KI kann auch dazu beitragen, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu verbessern. Durch die kontinuierliche Überwachung von Gefahren und unerwünschten Ereignissen können frühzeitig Warnungen ausgelöst und präventive Massnahmen ergriffen werden, um Unfälle zu verhindern und die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. Zudem ist intelligente User Interaction durch Gesten-, Personen- und Spracherkennung ein Feature, welches die Interaktion effizienter gestaltet und dem Fachkräftemangel entgegenwirkt.
7. Anpassungsfähigkeit und Skalierbarkeit
Ein weiterer Vorteil von Embedded-KI ist die Anpassungsfähigkeit und Skalierbarkeit. Unternehmen können die Integration von KI in ihren Produktionsprozessen schrittweise vorantreiben und die Technologie nach Bedarf dezentral und ohne Cloud-Systeme und Folgekosten erweitern. Dies ermöglicht trotz benötigter Hardware eine flexible Implementierung, die den individuellen Anforderungen jedes Unternehmens gerecht wird.
8. Wettbewerbsvorteil und Innovation
Unternehmen, die Embedded-KI frühzeitig übernehmen, können einen erheblichen Wettbewerbsvorteil erlangen. Die Fähigkeit, Daten in Echtzeit zu verarbeiten und fundierte Entscheidungen zu treffen, ermöglicht Innovationen in Produkten und Dienstleistungen ohne Abhängigkeiten von Netzwerken, Lieferanten und Infrastrukturanbietern. Dies öffnet neue Geschäftsmöglichkeiten, verstärkt die Resilienz und stärkt die Marktposition.
Embedded-KI hat das Potenzial, die Industrie in vielerlei Hinsicht zu transformieren. Von der Effizienzsteigerung über die Qualitätssicherung bis hin zur Energieeffizienz und Innovation bietet diese Technologie zahlreiche Vorteile. Unternehmen, die sich nicht mit Embedded-KI beschäftigen, könnten Gefahr laufen, den Anschluss zu verlieren und in einer zunehmend digitalisierten Welt ins Hintertreffen zu geraten. Denn reine Cloud-Strategien führen zu Abhängigkeiten, Chaos und Kostenexplosionen. Noch schlimmer: Manche Use Cases mit Echtzeitanforderungen werden durch Cloud und die maximal übertragbare Datenmenge von vornherein ausgeschlossen. Daher wird Embedded-KI in der Industrie immer wichtiger. Sie gestaltet die Zukunft der Fertigung und Produktion massgeblich mit.
Die esentri AG hat den Qualifizierungsprozess zur Zertifizierung als B Corporation mit 106.2 Punkten erfolgreich abgeschlossen. Das Beratungsunternehmen ist damit Teil einer internationalen Bewegung, die für eine integrative, gerechte und regenerative Wirtschaft steht.
Redaktion - 05. Dezember 2023
Kern der esentri Unternehmensstrategie ist die nachhaltige digitale Transformation. (Bild: www.pexels.com)
Kern der esentri Unternehmensstrategie ist die Twin Transformation. Diese Transformation im doppelten Sinne beschreibt den gleichzeitigen Wandel von digitalen Geschäftsmodellen und Prozessen zur Schaffung von sozialen und ökologischen Mehrwerten sowie der Schaffung von wirtschaftlichen Vorteilen. Die Zertifizierung als B Corp ist ein Meilenstein für esentri, der diese langjährige Verpflichtung zur Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung unterstreicht.
„B Corp Unternehmen teilen die Ansicht, dass Unternehmertum verpflichtet, und bekennen sich in ihren Statuten zu gesellschaftlichem Mehrwert und ökologischer Nachhaltigkeit. Damit stimmen wir bei esentri zu 100 Prozent überein”, stellt Robert Szilinski, CEO und Mitgründer von esentri, fest. „Auch wenn wir die Zertifizierung bereits mit einer sehr guten Note abschliessen konnten, haben wir gleichzeitig wertvolle Impulse erhalten, an welchen Stellschrauben wir bis zur Re-Zertifizierung arbeiten und uns weiter verbessern können.”
Der B Corp Zertifizierungsprozess
Die B Corp Bewegung verfolgt die ehrgeizige Agenda, das globale Wirtschaftssystem für das Wohl von Mensch, Gemeinschaft und Planeten zu transformieren. Sie schafft Standards und ändert die Spielregeln, um Unternehmen dazu zu bewegen, einen Ausgleich zwischen Profit und Gemeinwohl zu finden. Als Teil dieser Bewegung nimmt esentri grösstmöglichen positiven Impact auf Mitarbeitende, Kunden, Gemeinschaften und die Umwelt.
Bei der Zertifizierung zur B Corporation durchlaufen Unternehmen ein mehrstufiges Impact Assessment. Im Rahmen dieses Bewertungsprozesses unterzog sich esentri in den letzten zwei Jahren einer Überprüfung in den fünf Dimensionen Unternehmensführung, Mitarbeitende, Community, Umwelt und Kunden. Mit einem Gesamtscore von 106.2 aus 200 Punkten konnte die esentri AG im Benchmark mit anderen Unternehmen derselben Branche überdurchschnittlich gut abschneiden.
Für die Beurteilung in den jeweiligen Kategorien sind Nachweise erforderlich, um den Impact des Unternehmens zu bewerten. Durch die Überprüfung ergeben sich die konkrete Handlungsempfehlung bis zum nächsten Zertifizierungszeitpunkt, der in drei Jahren stattfindet.
Zwischenzeugnis auf dem Weg in eine bessere Zukunft
Für esentri steht fest, dass die Zertifizierung als B Corporation eine gelungene Standortbestimmung ist. Bis zur Re-Zertifizierung im Jahr 2026 möchte das Unternehmen durch Initiativen aus der Organisation aktiv an Verbesserungen in den Bereichen arbeiten, die durch das B Lab empfohlen wurden.
„Dank unserem Einsatz und unseren Erfahrungen sind wir der ideale Begleiter für Unternehmen, die ebenfalls eine nachhaltige digitale Transformation durchführen und damit ihren Beitrag für eine bessere Zukunft leisten möchten”, konstatiert Robert Szilinski.
Vier Trends für 2024: KI gewinnt Relevanz für den Geschäftserfolg
Die geopolitische und wirtschaftliche Instabilität sowie die Klimakrise machen es Unternehmen derzeit schwer, mittel- und langfristig zu planen. Hinzu kommt ein anhaltender Produktivitätsdruck, der bei einem verschärften Fachkräftemangel bewältigt werden muss. Welche Technologie-Trends Organisationen 2024 auf dem Radar haben sollten, um durch diese unsicheren Zeiten zu kommen, erklärt Daniel Fallmann, Geschäftsführer von Mindbreeze.
Redaktion - 04. Dezember 2023
Von Intelligent Applications bis zu Nachhaltigkeit: Unternehmen sind gefordert, ihre Daten intelligent zu nutzen. (Bild: www.mindbreeze.com)
1. Intelligent Applications
Gewaltige Software-Suiten, die möglichst viele Use Cases abdecken, haben in ihrer klassischen Form bald ausgedient. Seit der Etablierung von Cloud-Services fokussieren sich viele Software-Hersteller auf intelligente Spezialanwendungen. Zurecht, denn die Nachfrage nach smarten Tools ist durch den aktuellen Fachkräftemangel gross. Die sogenannten Intelligent Applications sind hochspezialisiert und basieren auf KI-Technologien. Auf diese Weise können sie bestimmte Aktivitäten automatisieren, bei der Entscheidungsfindung unterstützen, Prozesse optimieren und die Produktivität verbessern. Sie lernen kontinuierlich hinzu und passen sich laufend an den Kontext und die Absichten ihrer Nutzer:innen an. Letztlich helfen sie damit, die Wettbewerbsfähigkeit signifikant zu verbessern.
Anstatt weiter an grossen Software-Flaggschiffen zu arbeiten, sind Unternehmen gut beraten, ihre bestehenden Produkte, um externe Intelligent Applications zu erweitern oder diese als Grundlage für neue Produkte zu verwenden. Ein Beispiel hierfür ist das Mindbreeze Business Decision Insights (BDI) Ökosystem. Hersteller nutzen die Insight Engine Mindbreeze InSpire als Ausgangsbasis um eigene Lösungen zu entwickeln.
2. Large Language Models mit Retrieval Augmentation optimieren
Retrieval Augmentation Generation, kurz RAG, bietet die Möglichkeit, ein Large Language Model (LLM) mit gezielten Informationen zu optimieren. Dabei wird das zugrundeliegende Sprachmodell nicht verändert – ein grosser Vorteil, denn das Trainieren dieser Modelle ist sehr aufwändig und kostenintensiv. Damit LLMs, wie GPT, einem Unternehmen verlässliche Antworten liefern, müssen sie mit aktuellen und validen Unternehmensdaten versorgt werden. Mithilfe von Insight Engines und RAG sind LLMs in der Lage, schneller kontextbezogene und spezifische Antworten auf interne Anfragen zu geben. Ausserdem lassen sich damit sogenannte Halluzinationen umgehen, also Antworten einer KI, die überzeugend klingen, aber falsch sein können.
3. Nachhaltigkeit wird in Zukunft direkt mit dem Geschäftserfolg verbunden sein
Die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit ist angesichts von Klimawandel und weiterer ökologischer Herausforderungen mittlerweile unbestritten. Davon nicht ausgenommen ist die IT: Ob reduzierter Stromverbrauch oder Recycling veralteter Hardware – Unternehmen erkennen zunehmend, dass Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit untrennbar miteinander verbunden sind. Denn sie müssen immer häufiger die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft in einem ESG-Report darlegen – zum Beispiel bei Ausschreibungen.
Um auch im kommenden Jahr den Überblick über laufende Nachhaltigkeitsinitiativen zu behalten, leisten Insight Engines wertvolle Dienste: Sie helfen Unternehmen, ihre wachsenden Datenmengen zu konsolidieren, aufzubereiten und Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten.
4. Klare gesetzliche Rahmenbedingungen für künstliche Intelligenz
KI ist gekommen, um zu bleiben – das steht fest. Bereits im April 2021 hatte die Europäische Union eine entsprechende Verordnung vorgelegt. Bis Ende 2023 wollen sich die EU Mitgliedsländer auf ein Gesetz einigen, den EU AI Act. Das weltweit erste KI-Gesetz soll garantieren, dass alle in der EU eingesetzten KI-Systeme sicher, transparent, nachvollziehbar, umweltfreundlich und nicht diskriminierend sind.
Risikoklassen regeln zukünftig, ob und unter welchen Auflagen KI-Systeme Zugang zum EU Markt haben. Hersteller und potenzielle Käufer müssen sich im kommenden Jahr intensiv mit diesem Thema beschäftigen, um ihre Entwicklungsschritte zu planen beziehungsweise zukunftssichere Kaufentscheidungen zu treffen. Unternehmen haben bis zu 24 Monate nach Inkrafttreten des AI Acts Zeit, das Gesetz umzusetzen. Trotz der bestehenden Unsicherheiten werden Firmen mithilfe intelligenter Technologien 2024 in der Lage sein, die richtigen Entscheidungen zu treffen – sowohl auf strategischer Ebene, als auch am Arbeitsplatz.
Schweizer Unternehmen: Alle wollen KI, nur wenige sind vorbereitet
Der neue Cisco «AI Readiness Index» zeigt, dass nur 7 Prozent der Unternehmen in der Schweiz vollständig auf den Einsatz und die Nutzung von KI vorbereitet sind. Weltweit sind es 14%. Fast die Hälfte der Befragten in der Schweiz haben jedoch ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf das Geschäft, wenn sie in den nächsten 12 Monaten nicht handeln.
Redaktion - 01. Dezember 2023
Cisco «AI Readiness Index»: Nur 7 Prozent der Unternehmen in der Schweiz sind vollständig auf den Einsatz und die Nutzung von KI vorbereitet. (Bild: www.pexels.com)
Der Start von ChatGPT im November 2022 hat einen beispiellosen Boom rund um Künstliche Intelligenz (KI) ausgelöst. Seitdem hat ein internationales Wettrennen zwischen den Unternehmen begonnen, wer die KI-Möglichkeiten als erstes gewinnbringend nutzen kann. Inzwischen zeigen sich bereits deutliche Unterschiede in der «AI Readiness». Deshalb hat Cisco einen neuen Index erstellt, der in 30 Länder mehr als 8’000 Unternehmen anhand ihrer KI-Voraussetzungen bewertet. Er untersucht die Kategorien Strategie, Infrastruktur, Datenhaltung, Governance, Fachpersonal und Firmenkultur der Unternehmen mit Bezug auf KI.
Über alle Ländergrenzen hinweg sagen fast alle Befragten (97 %), dass die Dringlichkeit für den Einsatz von KI-Technologien in ihrem Unternehmen in den letzten sechs Monaten zugenommen hat. Hier werden IT-Infrastruktur und Cybersicherheit als die Bereiche mit der höchsten Priorität genannt. Zu wenig Tempo hätte direkt negative Auswirkungen: 61 % glauben, dass sie maximal nur ein Jahr Zeit zur Implementierung einer KI-Strategie haben, ansonsten wird ihr Geschäft erheblich beeinträchtigt. Weltweit sind 84 % der Meinung, dass KI einen erheblichen Einfluss auf ihre Geschäftsabläufe haben wird. Doch 81 % sehen grosse Herausforderungen, KI mit ihren in Silos verteilten Daten zu nutzen.
«KI für das Geschäft einzusetzen, ist schnell zu einer Top-Priorität für Unternehmen geworden, unabhängig von der Grösse oder Branche. Der Druck, aber auch die Begeisterung, sind spürbar», sagt Christopher Tighe, Geschäftsführer von Cisco Schweiz. «Gleichzeitig ist AI Readiness keine eindimensionale Angelegenheit. Die IT-Infrastruktur, einschliesslich Netzwerken, Rechenressourcen und Cybersicherheit, muss im Zusammenspiel mit Strategie, Daten-Governance und Unternehmenskultur betrachtet werden, damit Teams die Chancen von KI bestmöglich nutzen können.»
Die Schweiz und «AI Readiness»
In der Schweiz gehören nur 7 % der Unternehmen zur Gruppe der Schrittmacher, die als vollständig vorbereitet auf KI gelten. Hierzulande wurden über 200 Unternehmen zu ihrer «AI Readiness» befragt. Weltweit sind es 14 %, in ganz Europa 8 %. In Schweden als Spitzenreiter Europas gelten dagegen 22 % der Unternehmen als Schrittmacher bei der «AI Readiness».
Die Einführung von KI schreitet seit Jahrzehnten langsam voran. Die neue Studie zeigt: Die Fortschritte bei der generativen KI und die öffentliche Verfügbarkeit seit letztem Jahr führen aber dazu, dass den Herausforderungen und Möglichkeiten der Technologie mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Während 76 % der Befragten in der Schweiz glauben, dass KI einen erheblichen Einfluss auf ihre Geschäftsabläufe haben wird, wirft sie auch neue Fragen zum Datenschutz und zur Sicherheit auf. Die Ergebnisse des Index zeigen, dass Unternehmen die grössten Herausforderungen damit haben, KI zusammen mit ihren eigenen Daten zu nutzen. 92 % der Schweizer Firmen geben an, dass dies daran liegt, dass ihre Daten in Silos vorliegen. Im europäischen Vergleich haben Schweizer Unternehmen in den Kategorien Daten und Governance noch Aufholbedarf.
«Neben der Fähigkeit, Daten zu integrieren, bestimmt die genutzte Infrastruktur in hohem Mass die KI-Fähigkeiten eines Unternehmens. Für einen hochskalierten Einsatz von künstlicher Intelligenz benötigt diese bei vielen Schweizer Unternehmen noch Anpassungen», erläutert Christopher Tighe. Fast zwei Drittel der Schweizer Unternehmen sagen, dass ihre Infrastruktur nur begrenzt skalierbar ist. Auch rund um das Thema Sicherheit gibt es noch Aufklärungsbedarf. Immerhin: Ein Viertel der Unternehmen nimmt Bedrohungen ihrer Cybersicherheit im Zusammenhang mit KI und Machine Learning wahr und weist ihnen einen hohen Stellenwert zu.
«Es gibt positive Nachrichten», ergänzt Christopher Tighe. «Der Index zeigt, dass Unternehmen in der Schweiz viele proaktive Massnahmen ergreifen, um sich auf eine KI-zentrierte Zukunft vorzubereiten. Vielleicht nicht als Frühzünder, dafür mit einem sehr strategischen, durchdachten und langfristigen Blick.» So haben 92 % der Unternehmen bereits eine solide KI-Strategie oder sind dabei, eine solche zu entwickeln. 71 % der Unternehmen werden in der Kategorie Strategie entweder als Schrittmacher oder Verfolger (vollständig/teilweise vorbereitet) eingestuft, nur 3 % fallen in die Kategorie der Nachzügler (nicht vorbereitet). Damit liegt die Schweiz über dem europäischen Durchschnitt. Dies könnte auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass 97 % der Befragten angaben, dass die Dringlichkeit des Einsatzes von KI-Technologien in ihrem Unternehmen in den letzten sechs Monaten zugenommen hat. Gerade auf Vorstands-, Geschäftsleitungs-, und Führungskräfteebene gibt es ein hohes Mass an Aufmerksamkeit für KI. Die Bereiche IT-Infrastruktur und Cybersicherheit haben dabei auch in der Schweiz die höchste Priorität für den Einsatz von KI.
Weitere Ergebnisse:
Infrastruktur: Netzwerke sind derzeit nicht für KI-Workloads bereit. 95 % der Unternehmen weltweit glauben, dass KI die Arbeitsbelastung für ihre Infrastruktur erhöhen wird, aber nur 23 % der Unternehmen in der Schweiz verfügen über dafür geeignete flexible Netzwerke. 71 % können aufgrund begrenzter oder fehlender Skalierbarkeit keine neuen KI-Prozesse mit ihrer aktuellen IT-Infrastruktur bewältigen. Um den erhöhten Leistungs- und Rechenanforderungen gerecht zu werden, benötigen mehr als 85 % der Unternehmen in der Schweiz weitere Grafikprozessoren (GPUs) im Rechenzentrum.
Daten: Obwohl Daten die Basis für sämtliche KI-Aktivitäten bilden, gibt es in dieser Kategorie die meisten Nachzügler weltweit (17 %) und in der Schweiz (22%).
Talente: 90 % der befragten Unternehmen in der Schweiz investieren bereits in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Denn in 39% der Firmen liegt ihr Kenntnisstand zu KI maximal auf mittlerem Level.
Governance: Die Einführung von KI-Richtlinien gewinnt nur langsam an Fahrt. 67 % der Unternehmen in der Schweiz besitzen noch keine umfassende KI-Governance. Um Vertrauen in die Technologie zu schaffen und Risiken zu minimieren, sollten Organisationen sich damit befassen. Hierzu gehören Datenschutz und Datensouveränität, sowie das Verständnis und die Einhaltung globaler Vorschriften aber auch die Konzepte von Bias, Fairness und Transparenz sowohl in Bezug auf Daten als auch Algorithmen.
Unternehmenskultur: Dieser Bereich weist die geringste Anzahl von Schrittmachern auf (5 %). Zwar haben 83 % der Unternehmen in der Schweiz Pläne für ein Change Management zur umfassenden Einführung von KI. 74 % dieser Pläne sind aber derzeit noch in der Entwicklungsphase.
Manager in der Schweiz wünschen sich europäische Alternative zu ChatGPT
Am 30. November 2022 stellte OpenAI ChatGPT der breiten Öffentlichkeit vor – ein Paukenschlag für Wirtschaft und Gesellschaft. Nach zwölf Monaten wollte der IT-Dienstleister adesso wissen, wie die Anwendung im Business angekommen ist. Für viele Nutzerinnen und Nutzer in der Schweiz ist ChatGPT zu einem alltäglichen und verlässlichen Helfer geworden. Dennoch wünscht sich eine deutliche Mehrheit ein europäisches Angebot.
Redaktion - 30. November 2023
ChatGPT erreicht Bekanntheitswerte, von denen so mancher Star träumt. 90 Prozent der Befragten kennen den Namen. Knapp 70 Prozent haben schon einmal mit der Anwendung gearbeitet. Wie sehr ChatGPT den Markt dominiert, zeigt ein Blick auf Platz zwei: Die Bildgenerierungssoftware DALL-E nutzten im gleichen Zeitraum nur 23 Prozent der Befragten. ChatGPT hat sich innerhalb eines Jahres als Oberbegriff für Anwendungen etabliert, die auf Generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) basieren. Überraschend ist, wie positiv die Menschen ihre Arbeit mit ChatGPT bewerten. 70 Prozent geben an, mit der Anwendung zufrieden oder sogar sehr zufrieden zu sein. Schwachstellen des Systems wie fragwürdige Inhalte oder frei erfundene Fakten stören die überwältigende Mehrheit nicht.
(Bild: www.adesso.ch)
Spürbare Auswirkungen auf die Produktivität
Ein Grund für diese positive Resonanz: ChatGPT macht produktiver. So empfinden es zumindest die Nutzerinnen und Nutzer. 29 Prozent geben an, dass sie durch den Einsatz von KI drei bis fünf Stunden Arbeitszeit pro Woche einsparen. 16 Prozent schätzen den Effekt sogar auf mehr als fünf Stunden pro Woche. Sei es beim Schreiben, beim Brainstorming oder bei der Analyse längerer Texte: Der Chatbot von OpenAI hat einen spürbaren Effekt auf die eigene Arbeitsleistung. Für die Nutzerinnen und Nutzer gehört ChatGPT mittlerweile zum Alltag. Gut 50 Prozent setzen die Anwendung mehrmals pro Woche ein, knapp 18 Prozent sogar mehrmals täglich.
Hinter ChatGPT steckt mit OpenAI ein US-amerikanisches Unternehmen. 64 Prozent der Befragten wünschen sich deshalb eine vergleichbare GenAI-Anwendung eines europäischen Anbieters – eine grosse Chance für Unternehmen wie das Startup Aleph Alpha, das auf «AI Made in Europe» setzt.
Die Berner Fachhochschule: Cybersicherheit im Fokus
Mit voranschreitender Digitalisierung wird die Sicherheit sensibler Daten zu einer zentralen Herausforderung für Unternehmen und Institutionen weltweit. Die wachsende Komplexität der IT-Landschaft und die grossen Datenmengen sowie die raffinierten Methoden der Angreifenden machen Massnahmen im Bereich Cybersicherheit inzwischen unverzichtbar.
Redaktion - 29. November 2023
Das Departement Technik und Informatik TI der Berner Fachhochschule BFH setzt sich intensiv mit dem Themenkomplex der Cyber- und Informationssicherheit auseinander. (Bild: www.pixabay.com)
Mit dem Wandel des digitalen Zeitalters zeigen sich vermehrt Hackerangriffe auf grosse Unternehmen mit umfangreichen Datensätzen. Die Kompromittierung von Kundendaten und die Androhung zur Veröffentlichung – oder sogar die tatsächliche Veröffentlichung oder der Verkauf – weiterer sensibler Informationen verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der das Thema Cybersicherheit angegangen werden muss.
Das Departement Technik und Informatik TI der Berner Fachhochschule BFH setzt sich intensiv mit dem Themenkomplex der Cyber- und Informationssicherheit auseinander: Mit dem Institute for Cybersecurity and Engineering ICE sowie der Vertiefung IT-Security im Bachelor-Programm Informatik und den zwei Weiterbildungsprogrammen Master of Advanced Studies in Cyber Security und Digital Forensics & Cyber Investigation ist die BFH in diesem Bereich bereits heute sehr gut aufgestellt. Zukünftig baut die BFH-TI ihre Tätigkeiten auf diesem Gebiet weiter aus. So ist im ersten Quartal 2024 die Eröffnung eines neuen Labors für Cyber Security geplant. Darüber hinaus gibt es auf konsekutiver Studienangebotsebene im schweizweiten Master of Science in Engineering (MSE) mit dem neuen Profil Information and Cyber Security die Möglichkeit, sich auf Master-Stufe gezielt zu spezialisieren.
Multidisziplinär ausgebildete Spezialist:innen für die Cyber- und Informationssicherheit
Mit praxisnahen Inhalten, einschliesslich Software Assurance, Cybersicherheit und digitaler Forensik, bietet das Studienprogramm im neuen MSE-Profil eine fundierte Ausbildung. Die Absolvent:innen sind mit Kompetenzen ausgestattet, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten, IT-Infrastruktur und Software zu gewährleisten. Die wissenschaftliche Tiefe, die Mitarbeit in Forschungsprojekten und die enge Kooperation mit der Industrie ermöglichen den Studierenden einen unmittelbaren Bezug zu realen Herausforderungen der Informationssicherheit während ihres individuellen Kompetenzaufbaus.
Prof. Andreas Habegger, Studiengangsleiter MSE, unterstreicht die Bedeutung der Entwicklung des digitalen Zeitalters: «Die stetig zunehmenden Bedrohungen im Bereich der Cybersicherheit erfordern einen multidisziplinären Ansatz. Unser Studienangebot mit der Möglichkeit zur individuellen Fokussierung in den Fachgebieten ermöglicht die Ausbildung der gesuchten Fachkräfte. Sie sind es, die die Komplexität dieser Herausforderungen verstehen und wirksame Gegenmassnahmen entwickeln und umsetzen können.»
Der Leiter des neuen Profils, Prof. Dr. Bruce Nikkel, wurde zum Koordinator der Profilkommission auf nationaler Ebene gewählt. «Unsere Mission ist es, eine fundierte Ausbildung in den Bereichen Informationssicherheit, Datenschutz, Netzwerksicherheit und Cyber-Bedrohungsabwehr zu bieten. Angesichts des kontinuierlich wachsenden Bedarfs an Expert:innen auf diesem Gebiet sind wir davon überzeugt, dass dieses Profil unseren Absolventinnen entscheidende Fähigkeiten und Kenntnisse vermitteln wird», erläutert Prof. Dr. Bruce Nikkel.
Die Berner Fachhochschule erkennt die Notwendigkeit, nicht nur auf technologischer Ebene, sondern auch im Bereich der Bewusstseinsbildung, Massnahmen zu ergreifen, um diesen Herausforderungen effektiv entgegentreten zu können. Die Kooperation zwischen Unternehmen, Institutionen und Bildungseinrichtungen wird immer wichtiger, um gemeinsam Lösungsstrategien im Themenfeld der Cybersicherheit zu entwickeln.
Schweizer Innovation Park Basel Area wächst weiter
Das Areal des vor einem Jahr eröffneten Main Campus des Switzerland Innovation Park Basel Area vergrössert sich um mehr als die doppelte Fläche. Bis 2028 wird der Innovationspark in Allschwil etappenweise von heute 50’000 m2 auf rund 115’000 m2 wachsen. Damit wird der Main Campus des Switzerland Innovation Park Basel Area zum grössten, auf Life Sciences ausgerichteten Areal eines Innovationsparks der Schweiz. Für die vier neuen Gebäude, die Teil des Areals Main Campus werden, investiert der private Investor Senn Resources AG rund 350 Millionen Franken.
Redaktion - 28. November 2023
Die vier Neubauten, die in den kommenden Jahren errichtet und in den Switzerland Innovation Park Basel Area in Allschwil integriert werden, werden zusammen mit dem bestehenden Hauptgebäude das Areal Main Campus bilden. (Bild: www.baselarea.swiss – Jean Jacques Schaffner)
Die vier Neubauten, die in den kommenden Jahren errichtet und in den Switzerland Innovation Park Basel Area in Allschwil integriert werden, werden zusammen mit dem bestehenden Hauptgebäude das Areal Main Campus bilden. Für die Realisierung sorgt als Investor und Entwickler die Firma Senn Resources AG. Das St. Galler Unternehmen entwickelte und realisierte bereits das Main Campus Hauptgebäude, das vor einem Jahr von Bundesrat Guy Parmelin eröffnet wurde. Wie schon das Hauptgebäude werden auch drei der vier Neubauten von Herzog & de Meuron gestaltet. Das radikal nachhaltige Bürogebäude HORTUS ist bereits im Bau (Bezug 2025). Die Labor- bzw. Büro-Hybridgebäude ALL (2026) und CLOUD (2028) sind in Planung. Das publikums-orientierte Gebäude HOPE, das gemeinsam mit dem Swiss TPH entwickelt wurde, baut Senn mit den Basler Architekten Felippi Wyssen, die den anonymen Wettbewerb gewannen.
(Bild: www.baselarea.swiss)
Die Erweiterung des Main Campus erfolgt in Kooperation von Senn Resources AG und dem Switzerland Innovation Park Basel Area. «Es ist höchst erfreulich, dass die Partnerschaft einer öffentlichen und privaten Institution den Aufbau eines Innovationsdistrikts dieser Grössenordnung ermöglicht», sagt Raymond Cron, Geschäftsführer der nationalen Dachorganisation Switzerland Innovation, «damit gewinnt nicht nur der Life Sciences-Standort Basel, sondern auch das schweizweite Netzwerk der sechs Parks von Switzerland Innovation weiter an Bedeutung.»
Der Main Campus des Switzerland Innovation Park Basel Area wird ab 2028 mehr als doppelt so gross sein wie heute und deutlich mehr Arbeitsplätze anbieten. Von 50’000 m2 Nutzfläche, die der Main Campus derzeit anbietet, wird der Innovationspark auf rund 115’000 m2 Nutzfläche wachsen. In Allschwil entsteht somit das mit Abstand grösste Areal eines Schweizer Innovationsparks, der auf Life Sciences ausgerichtet ist. Christof Klöpper, CEO Switzerland Innovation Park Basel Area, sagt: «Ich bin sehr froh, dass wir den Innovationspark dank der Unterstützung der Kantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Jura zum Nutzen der ganzen Region aufbauen konnten und nun diese Erweiterung ohne zusätzliche Kantonsmittel realisieren können. Mit der Firma Senn trägt ein privater Partner in hohem Masse dazu bei, dass innovative Unternehmen neu in die Region kommen und die Ziele von Switzerland Innovation unterstützen werden.»
Mit dem Einzug des US-Pharmaunternehmens Johnson & Johnson ist das Hauptgebäude bereits ein Jahr nach Eröffnung nahezu voll belegt. Auch die anderen Standorte des Switzerland Innovation Park Basel Area gedei-hen prächtig: Bereits seinen dritten Ausbauschritt hat der Standort Novartis Campus hinter sich. Er erstreckt sich mittlerweile auf drei Etagen. Ebenso ist auch der Standort Jura bereits um eine Etage erweitert worden. Die Belegung steigt beständig und es sind nur noch wenige Büros frei.
Equal-Salary-Foundation: Zertifizierung der Lohngleichheit erweitert
Der 27. November markiert einen wichtigen Schritt im Streben nach Gleichstellung und Vielfalt am Arbeitsplatz weltweit. Nach mehr als einem Jahrzehnt der Arbeit an der Beseitigung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles treibt die Equal Salary Foundation ihren Kampf gegen ungleiche Bezahlung und ungleiche Chancen weiter voran.
Redaktion - 27. November 2023
Die Equal-Salary Foundation berücksichtigt nun neben dem Geschlecht auch die ethnische Herkunft als Erklärungsfaktor für Lohndiskriminierung. (Bild: www.depositphotos.com)
Die Equal-Salary-Foundation berücksichtigt nun neben dem Geschlecht auch die ethnische Herkunft als Erklärungsfaktor für Lohndiskriminierung und bringt damit die Intersektionalität in ihre international anerkannte Lohngleichheitszertifizierung ein.
Nach wie vor verdienen Frauen durchweg und weltweit weniger als ihre männlichen Kollegen, und dieses Lohngefälle ist bei Women of Color noch ausgeprägter, was die Ungleichheiten, mit denen sie in der Arbeitswelt konfrontiert sind, noch verstärkt. Diese systembedingte Ungleichheit unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer gerechten Entlohnung und gerechter Chancen für alle Frauen, insbesondere für diejenigen, die von geschlechtsspezifischer und rassistischer Diskriminierung betroffen sind.
Folglich bietet die Equal-Salary Foundation nun 3 Arten von Zertifizierungen an, die 3 Granularitätsgraden entsprechen und die Lohngleichheit und Chancengleichheit auf der Grundlage von:
Geschlecht und Ethnizität (neu)
Ethnische Herkunft (neu)
Geschlecht
Diese neuen Equal-Salary-Zertifizierungen basieren auf der gleichen gründlichen, praktischen und wissenschaftlichen Methodik, die Equal Salary bei der Zertifizierung von bisher über 130 internationalen Unternehmen auf der Grundlage des Geschlechts angewendet hat. Damit können Unternehmen nachweisen und kommunizieren, dass sie gleichen Lohn und gleiche Chancen für gleichwertige Arbeit über alle Ethnien hinweg und/oder unabhängig vom Geschlecht bieten. Diese einzigartigen und bahnbrechenden Gütesiegel sollen Unternehmen dabei helfen, das Richtige zu tun, das ethnische und geschlechtsspezifische Lohngefälle zu schliessen und gleichzeitig einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, um sich so als Vorreiter in Sachen Vielfalt und Integration zu positionieren.
Die Entwicklung dieser Methoden wurde mit der Unterstützung von internationalen Experten, Akademikern und Fachleuten aus den Bereichen Statistik, Personalwesen, Audit und DEI (Diversity, Equity, and Inclusion) sorgfältig ausgearbeitet. Das hier verwendete Prinzip der ethnischen Zugehörigkeit basiert auf der Selbstdeklaration der Mitarbeiter. „Es ist nicht möglich, Diskriminierungen zu bewerten. Diese neuen Zertifizierungen stellen einen neuen Schritt in Richtung allgemeine Gleichstellung dar,“ sagt Lisa Rubli, Mitgeschäftsführerin der Stiftung Equal-Salary. Und Sylvie Makela, CEO von Tribus Urbaines, fügt hinzu: „Wie die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen ist auch die Lohnungleichheit aufgrund der ethnischen Herkunft ein tief verwurzeltes Problem. Equal-Salary ist nicht nur ein Wort, sondern ein praktisches Instrument, um diese Diskriminierung zu beseitigen und dafür zu sorgen, dass jeder gerecht bezahlt wird.“
Hauptmerkmale der Equal-Salary-Zertifizierung Ethnizität und Geschlecht & Ethnizität:
Umfassende Bewertung: Es handelt sich um die weltweit einzige Zertifizierung für Entgeltgleichheit, die eine auf harten Daten (Gehaltsanalyse) basierende Methodik zur Bekämpfung des rassischen/ethnischen Lohngefälles anwendet. Die erste Phase wird durch eine Desktop- und eine Vor-Ort-Prüfung ergänzt, bei der Voreingenommenheit und Vorurteile über die reine Entlohnung hinaus über den gesamten Lebenszyklus des Mitarbeiters hinweg untersucht werden.
Datengestützte Einblicke: Die Equal-Salary-Zertifizierungen nutzen tiefgreifende Analysen, um den Unternehmen verwertbare Erkenntnisse zu liefern. Durch die Identifizierung von Gehaltsunterschieden und betrieblichen Ungleichheiten helfen sie den Unternehmen zu verstehen, wo Lücken bestehen und wie sie effektiv angegangen werden können.
Rosenbauer und CNT Management Consulting: Digitale Zukunft im Fokus
Die Rosenbauer International AG, einer der grossen Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen, hat in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen CNT Management Consulting erfolgreich die neue SAP Software-Generation S/4HANA in ihren internationalen Beschaffungs-, Fertigungs- und Vertriebssystemen implementiert. Dieser reibungslose Umstieg auf ein einheitliches Software-System hat Rosenbauer dabei geholfen, Herausforderungen in der Supply Chain zu bewältigen, ihre Engineering-Prozesse zu verbessern und ihre Innovationskraft aufrechtzuerhalten.
Redaktion - 24. November 2023
Feuerwehrausstatter Rosenbauer setzt mit CNT Management Consulting Meilenstein für digitale Zukunft. (Bild: www.unsplash.com)
Die Schweizer Unternehmen haben erkannt, dass kein Weg an der Digitalisierung und Implementierung von IT-Lösungen vorbeiführt. Wie die Ergebnisse des Investitionsreports 2023 der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) zeigen, werden dabei Investitionen in die ERP-Softwarelösung SAP S/4HANA immer relevanter. Knapp 40 Prozent der befragen Schweizer Unternehmen planen hohe bis mittlere Investitionen in S/4HANA. Ein Unternehmen, das schon einen Schritt weiter ist, ist die Rosenbauer AG. Der Feuerwehrausstatter hat, gemeinsam mit CNT Management Consulting als Implementierungspartner, seine internationalen Beschaffungs-, Fertigungs- und Vertriebssysteme auf die neue SAP-Technologiebasis S/4HANA umgebaut. «Die Einführung von SAP S/4HANA ermöglicht dem Standort Schweiz die Abwicklung der gesamten Geschäftsprozesse in einem konsolidierten System. Damit konnten Prozesse vereinfacht, Effizienz gesteigert und Transparenz weiter erhöht werden», erzählt Wilhelm Heckmann, Managing Director des Beratungsunternehmens CNT Management Consulting. Die Rosenbauer Schweiz AG betreut als Vertriebs- und Serviceorganisation alle kommunalen, Werk- und Flughafenfeuerwehren in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein.
Wilhelm Heckmann – Managing Director des Beratungsunternehmens CNT Management Consulting. (Bild: www.cnt-consulting.com)
Mehr Effizienz durch Komplettlösung
Seit über 150 Jahren beschäftigt sich Rosenbauer als international tätiger Konzern mit dem Bau von Feuerwehrfahrzeugen und Löschsystemen nach europäischen und US-amerikanischen Normen. Mit der Implementation von S/4HANA setzt das Unternehmen nun auch in der Produktion und Supply Chain auf Digitalisierung und Automatisierung. Die hohe Verflechtung zwischen den unterschiedlichen Standorten stellte bei der Umstellung aber eine grosse Herausforderung dar, dazu kam die Verwendung an einzelnen verschiedenen Systemen.
Im Rechnungswesen nutzte die Rosenbauer AG bereits seit längerer Zeit SAP S/4HANA. Für logistische Prozesse war ein selbst weiterentwickeltes IT-System im Einsatz. Dazu wurden noch weitere Systeme in verschiedenen Bereichen des Unternehmens verwendet. «Das Hauptaugenmerk lag darauf, die Vertriebs- und Serviceprozesse am Standort auszurollen und die Produktionsprozesse für die Fertigung in SAP abzubilden. Wichtig war die nahtlose Integration der logistischen Prozesse in die bestehenden Finanz- und Controlling-Prozesse sowie der reibungslose Umstieg vom bestehenden System auf SAP S/4HANA», beschreibt Heckmann das Projekt.
Rollout in der Schweiz zeigt Wirkung
Im ersten Schritt wurde CNT mit der Erstellung eines Blueprints am Standort Leonding, Österreich beauftragt. Danach ging es an die Umsetzung und den Rollout des Rosenbauer Service- und Vertriebsstandortes Schweiz. Hier werden Fahrzeuge entsprechend individueller Kundenbedürfnisse für den lokalen Markt komplettiert, die an anderen Standorten gebaut wurden. Die Schweizer CNT-Projektleitung hatte die Aufgabe, die Vertriebs- und Beschaffungsprozesse in SAP abzubilden und die Logistik in die bestehenden Finanz- und Controlling-Prozesse zu integrieren. Seit dem erfolgreichen Go-live in der Schweiz profitiert Rosenbauer in vielfacher Weise von SAP S/4HANA und kann sich auf Kernprozesse fokussieren. «Verbesserungen und Erleichterungen erlebt Rosenbauer im Service-Bereich, in der Beschaffung und im Lager. In der Produktion konnte zudem die Kostentransparenz massgeblich erhöht werden», berichtet Heckmann.
Ein Meilenstein für die Zukunft
Mit dem strategisch wichtigen SAP-Projekt in der Schweiz hat die Rosenbauer AG gemeinsam mit CNT einen wesentlichen Meilenstein erreicht. Kürzlich wurde bei Rosenbauer mit Slowenien ein komplexer Fertigungsstandort ebenfalls voll in SAP integriert und auch sämtliche Engineering Prozesse der gesamten Gruppe verknüpft und weiter digitalisiert. Als nächstes ist 2024 die Zentrale in Österreich an der Reihe. «Am Beispiel der Rosenbauer International AG zeigt sich, wie mittelständische Unternehmen, die World Class und World Wide Technology liefern, langfristig von digitalen Lösungen profitieren. Wir freuen uns, dem Traditionsunternehmen Rosenbauer weiter auf seinem Weg in eine digitale Zukunft beratend zur Seite zu stehen», so Heckmann abschliessend.
Studie: Warum intelligente Prozessautomatisierung die Wirtschaft grüner macht
Weltweit erhöhen Unternehmen ihre Investitionen in Nachhaltigkeit und treiben entsprechende Initiativen voran. Eine aktuelle Studie von Cognizant unter 3.000 Führungskräften bestätigt, dass die Ausgaben in diesem Bereich bis 2025 deutlich steigen werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Zahl der Befragten, die ihre Ausgaben für Nachhaltigkeit in diesem Zeitraum um zehn Prozent oder mehr erhöhen, nahezu verdoppeln wird.
Ulrich Faisst - 23. November 2023
Ein probates Mittel für mehr Nachhaltigkeit ist das Optimieren und Automatisieren von Prozessen. (Bild: www.pixabay.com)
Die Frage, die Führungskräfte am meisten beschäftigt: Worauf sollen sich Nachhaltigkeitsmassnahmen am besten konzentrieren?
Prozessoptimierung und -automatisierung als Mittel zu mehr Nachhaltigkeit
Ein probates Mittel für mehr Nachhaltigkeit ist das Optimieren und Automatisieren von Prozessen. Dadurch lässt sich nicht nur die betriebliche Effizienz deutlich steigern, sondern auch der ökologische Fussabdruck interner Abläufe und Prozesse bis hin zur Wertschöpfungskette reduzieren. Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht dies: Integrieren Unternehmen eine automatisierte Gebäudeleittechnik in die Energieverteilung eines so genannten Smart Buildings, lassen sich Energieeinsparungen von 10 bis 15 Prozent erzielen. Erweiterte Funktionen wie eine bedarfsgerechte Lüftung können weitere fünf bis zehn Prozent Energie einsparen.
Auch innerhalb der Lieferkette haben Prozessoptimierung und -automatisierung das Potenzial, Ineffizienzen aufzudecken und zu beseitigen, produktions- und transportbedingte Emissionen zu reduzieren und die Ziele der Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Recycling und Kreislaufwirtschaft sind aufwändige und komplexe Prozesse, die aber im Vergleich zur Neuproduktion von Kunststoffen bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen einsparen.
RPA/IPA-Tools und -Technologien: Wirkungsvoll und dennoch wenig genutzt
Auch die Studie zeigt: Betrachtet man die Wirkung, so zeigen Robotic Process Automation (RPA)- und Intelligent Process Automation (IPA)-Tools und -Technologien deutlich den grössten Einfluss auf die Förderung von Nachhaltigkeit: 79 Prozent der Befragten, die bereits Prozessautomatisierung einsetzen oder eingesetzt haben, bewerten die Prozessoptimierung als wirksam oder sehr wirksam zur Förderung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie – damit gilt die Prozessoptimierung als die wirksamste Technologie in den untersuchten Bereichen.
(Bild: www.cognizant.ch)
All diesen Vorteilen zum Trotz haben sich die Herausforderungen, die mit der Implementierung von Automatisierungstechnologien verbunden sind, jedoch bisher oft als abschreckend erwiesen. Die Automatisierung und Optimierung von Prozessen erfordern eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen verschiedenen Funktionen, die häufig unterschiedliche Tools und Systeme verwenden. Nur 42 Prozent der Studienteilnehmer zählen RPA und IPA, zu denen auch Automatisierungs- und KI-Technologien gehören, zu den sechs wichtigsten Technologien zur Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit.
(Bild: www.cognizant.ch)
Prozesse optimieren mit digitalem Zwilling
Neue, KI-basierte Ansätze helfen nun, diesen Herausforderungen den Schrecken zu nehmen. Ein wichtiger Baustein für die Prozessoptimierung beispielsweise sind KI-gestützte digitale Zwillinge. Digitale Zwillinge sind Abbilder physischer Objekte, die über den gesamten Lebenszyklus im Produktionsprozess mit Daten, Informationen und Modellen angereichert werden. Mit Hilfe von Sensordaten werden sie kontinuierlich aktualisiert, optimiert und erweitert. Unternehmen sind so in der Lage, Prozesse in Echtzeit zu überwachen, Herausforderungen schneller zu erkennen und durch Prozessoptimierungen zu adressieren.
Eine Branche, die davon besonders profitieren kann, ist der Batteriesektor, da u.a. durch den Mobilitätswandel und die steigende Popularität von Elektrofahrzeugen die Nachfrage stetig steigt und immer mehr Batteriefabriken entstehen – insbesondere in Europa sind die Anforderungen, Standards und Regularien an Qualität, Nachhaltigkeit und Prozessstabilität hoch. Ein digitaler Zwilling kann hier beispielsweise helfen, die Qualität zu erhöhen, indem er Schwachstellen in der Produktion aufdeckt und gleichzeitig die Prozessoptimierung beschleunigt.
KI als Katalysator der Prozessautomatisierung und -optimierung
Auch über den digitalen Zwilling hinaus ermöglicht KI ein neues Mass an Kreativität, Problemlösungs- und Anpassungsfähigkeit im Bereich der intelligenten Automatisierung. Dadurch werden die Auswirkungen der intelligenten Automatisierung weiter verstärkt. Durch den Übergang zu KI-gestützten Geschäftsmodellen können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsbemühungen durch Innovation und eine dynamischere Ressourcenoptimierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette beschleunigen.
Solche Fortschritte werden insbesondere in Bereichen wie Materialerkennung und Produktdesign erkennbar sein – diese können im Hinblick auf minimale Umweltauswirkungen, Langlebigkeit sowie Wiederverwendung oder Recycling optimiert werden. Auch die vorausschauende Wartung und die proaktive Optimierung der Lieferkette werden von diesen Entwicklungen profitieren. Als Katalysator der Prozessautomatisierung und -optimierung ermöglicht KI somit nicht nur Effizienzgewinne, sondern ebnet auch den Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft.
Zum Autor Dr. Ulrich Faisst ist Chief Technology Officer (CTO) für die Region Central Europe bei Cognizant. Dort ist er verantwortlich für die Wachstumsstrategie und stärkt gleichzeitig die Kund:innenorientierung und Technologieführerschaft des Unternehmens in der Region. Ulrich verfügt unter anderem über Expertise in Transformationsstrategien und -umsetzung, Automatisierung und KI, IoT, Cloud, Digital Engineering, SAP und Salesforce. Aktuelle Studie von Cognizant